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Veröffentlicht am 03.12.2018

Das Grauen liegt in der Realität

Das Heim
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Nach einem Herzinfarkt erkrankt die zweiundsiebzigjährige Monika an einer unheilbaren Demenz. Ihr Sohn Joel, der nach zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder nach Hause zurückkehrt, hat sich um seine Mutter ...

Nach einem Herzinfarkt erkrankt die zweiundsiebzigjährige Monika an einer unheilbaren Demenz. Ihr Sohn Joel, der nach zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder nach Hause zurückkehrt, hat sich um seine Mutter gekümmert, doch er merkt schnell, dass er das alleine nicht kann. Als ein Platz im Pflegeheim Nebelfenn frei wird, bringt er Monika dort unter, denn dort bekommt sie alle Hilfe, die sie benötigt. Doch schon nach sehr kurzer Zeit bemerkt Joel Veränderungen an seiner Mutter. Sie nimmt immer mehr ab, spricht immer ausfallender und vor allem weiß sie von Dingen, von denen sie eigentlich gar nichts wissen dürfte. Auch die anderen Patienten, Kunden von ihren Betreuern genannt, aus dem Nebelfenn spüren, dass hier etwas vor sich geht. Eine der Pflegerinnen, Nina, einst Joels beste Freundin, versucht alles, um Monika besondere Pflege zuteil werden zu lassen, doch auch sie merkt, dass hier etwas nicht stimmt.
Meine Meinung
Ui, dieses Cover, auch wenn es sehr schlicht ist, wirkt es doch beklemmend, was wohl auch mit an den Augen der älteren Dame liegt. Mich hat es auf jeden Fall so neugierig gemacht, dass ich es gleich zur Hand nehmen musste und auch der Klappentext verspricht eine gruselige Story.
Ich bin auch sehr gut in die Geschichte gekommen, was vor allem an Mats Strandbergs Schreibstil liegt. Dieser ist regelrecht minimalistisch, er verwendet wirklich kein Wort zu viel und doch spürt man Atmosphäre und kann sich Personen und Umgebungen sehr gut und klar vorstellen. Dank dieser knappen Sätze und auch der kurzen Kapitel fliegt man beim Lesen förmlich durch die Seiten und das Buch wurde rasch ein Pageturner.
Was die Geschichte spannend gemacht hat, sind die eindrücklichen Beschreibungen des Lebens in dem Pflegeheim, sowohl was die Patienten angeht als auch, was die Angehörigen und die Mitarbeiter angeht. Es gab einen Satz, der mir beim Lesen permanent durch den Kopf ging: hoffentlich werde ich niemals so hilflos sein und so enden müssen. Lange Zeit war ich mir gar nicht so sicher, ob Strandberg hier nur mit der Psyche des Lesers spielt und der Horror der des alltäglichen Geschehens ist oder doch noch etwas eher übersinnliches hinzu kommt. Richtig gegruselt habe ich mich nicht und doch fand ich es sehr hart, sehr beängstigend und erschreckend. Auch wenn die Geschichte in Schweden spielt, so treffen die Bedingungen eines Pflegeheimes wohl auch auf uns zu: einsame, alte und vor allem hilfsbedürftige Menschen, deren Angehörige sich so gut wie gar nicht um sie kümmern und völlig überlastetes Pflegepersonal. Was sich dann als wirklich übernatürlich herauskristallisiert, mag für Leser fern des Horrorgenres dann ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirken, hat mir aber soweit ganz gut gefallen, auch wenn ich doch gerne genauere Erklärung gehabt hätte.
Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven durch einen personellen Erzähler in dritter Person. Dieser erzählt aus Sicht Joels, Ninas und aus dem Pflegheim Nebelfenn. Der Leser bekommt hier einen guten Überblick, kann aber doch noch eine ganze Weile miträtseln, ob die unerklärlichen Erscheinungen, die Monika betreffen, wirklich geschehen oder ob es mit Monikas Krankheit zusammenhängt.
Die Charaktere hat Strandberg wirklich sehr intensiv gezeichnet. Man kann sich ein genaues Bild machen sowohl von den Hauptcharakteren als auch von den Nebenfiguren. Ganz klar und deutlich kristallisiert sich heraus, dass hier doch so gut wie jeder Geheimnisse und etwas zu verbergen hat. Strandberg hält hier, vor allem in Nebelfenn, eine gewisse Anzahl an wirklich stereotyp wirkenden Charakteren bereit und hält hier durchaus der Gesellschaft den Spiegel vor.
Mein Fazit
Auch wenn ich es jetzt nicht allzu gruselig empfunden habe, war ich doch vom Inhalt gefesselt und gespannt auf die gesamte Entwicklung der Geschichte. Mats Strandberg erzählt hier durchaus auch über reale Schrecken in unserer Gesellschaft, die den Leser nicht allzu gern als eigene Altern denken lässt. Die stereotypen Charaktere passen hier hervorragend zur Geschichte und die Umstände im Heim wirken nur leider zu alltäglich. Genau das machte für mich hier eher den Horror aus, als das Übersinnliche. Unterhaltsam, spannend, kurzweilig.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Erschreckend

Die Elemente des Todes
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Tod durch Erwürgen, Tod durch eine Kugel in den Nacken, Tod unter einer Hebebühne – auf den ersten Blick scheinen die Morde, zumal sie keinerlei Muster aufweisen, nichts miteinander zu tun zu haben. Doch ...

Tod durch Erwürgen, Tod durch eine Kugel in den Nacken, Tod unter einer Hebebühne – auf den ersten Blick scheinen die Morde, zumal sie keinerlei Muster aufweisen, nichts miteinander zu tun zu haben. Doch als Ermittler Kiefer Larsen immer mehr über die einzelnen Hintergründe erfährt, ahnt er, wer dahinter stecken könnte. Doch bisher gelingt es ihm einfach nicht, Motive hinter den Taten zu finden. Er muss immer tiefer in die abgründigen Gedanken der vermutlichen Täter abtauchen und bekommt ein grauenhaftes Ergebnis, denn die Täter sind scheinbar noch lange nicht fertig mit ihren Morden. Wird es Larsen gelingen, die Täter zu stellen?
Meine Meinung
Ein True-Crime-Thriller, dessen Cover schon ein wenig schaurig aussieht, sprach mich gleich auf den ersten Blick an und es macht sehr neugierig. Dazu kamen dann noch die Hintergründe der beiden Autoren: einen Tatortautoren und einen leitenden Ermittler einer Mordkommission, die mich dann wirklich gespannt auf das Buch machten.
Der Einstieg fällt zwar vom reinen sprachlichen recht leicht, da der Schreibstil einfach und gut verständlich ist, machte mich aber auf Grund vieler und teilweise extrem schneller Zeitsprünge und dadurch auch Perspektiven-wechsel äußerst konfus. Erst nach einer Weile folgten die Sprünge nicht mehr so schnell aufeinander und so langsam ergab das Gelesene auch ein Bild.
Wie erwähnt, fand ich den Schreibstil sehr gut und flüssig zu lesen, hält man sich dann vor Augen, dass die Ereignisse im Buch auf wahren Begebenheiten beruhen, hat es sogar ein wenig Gänsehautpotential. Manch eine etwas detailreich beschriebene Szene ist nichts für Leser mit schwachen Nerven, hält sich aber durchaus noch in Grenzen.
Dadurch, dass ich den Beginn noch sehr verwirrend fand, dauerte es ein wenig, bis für mich Spannung aufkam. Doch so nach und nach entwickelt sich ein Sog und man verfolgt gespannt, ob es den Ermittlern gelingen wird, den Fall noch aufzuklären. Leider schweiften die Autoren immer Mal wieder zwischendurch zu sehr in Richtung Leben des leitenden Ermittlers ab, was ich wiederum nicht ganz so interessant fand. Hier hätte es gerne ein wenig straffer gestaltet werden können. Doch die detailreich erzählten Szenen und vor allem die wirklich gut ausgearbeiteten Charaktere konnten mich dann doch zufrieden stellen.
Erzählt werden hier die unterschiedlichsten Perspektiven, mal bekommt der Leser die Sicht der Ermittler, mal die Sicht der Täter, von denen man recht schnell erfährt, um wen es sich da handelt und deren Darstellungen schon sehr gut gelungen sind. Aber man erlebt auch etwas aus der Sicht der Opfer, bzw. eines Opfers und das macht es für mich eh immer sehr spannend.
Die Charaktere, vor allem Daniel Becker, fand ich sehr gut ausgearbeitet. Als Leser bekommt man hier einen sehr intensiven Blick auf die Psyche des Täters. Daniel Becker ist arrogant, skrupellos, durchweg von sich überzeugt und manipulierend, aber man erlebt ihn auch von einer anderen Seite, nämlich wenn es um seine Schwester, die eine geistige Behinderung hat, geht. Sein Partner und Freund seit Kindertagen, Moritz Vogel, war hier ein Mitläufer, der Becker regelrecht hörig war. Dieses Zusammenspiel der beiden Täter ist schon sehr erschreckend, aber da man auch weiß, dass es so auf realen Ereignissen basiert, ist es noch einmal mehr erschreckend. Auch die weiteren Personen der Handlung bekommen ein detailliertes Leben, so dass auch diese authentisch sind.Gerade auch Ermittler Larsen wird noch einmal ausführlich gezeichnet. Alles in allem hatte ich beim Lesen durchaus klare Bilder vor Augen.
Mein Fazit
Alles in allem konnte mich dieses Buch vor allem auf Grund der wahren Begebenheiten erschrecken. Durch die klaren Charakterzeichnungen erfährt man hier so einiges über Täter, Opfer, Zeugen und Ermittler und hat dadurch einen guten Einblick in das Geschehen. Zwar war mir der Anfang noch zu verwirrend und hier und da gab es auch kleinere Längen, doch im großen und ganzen las sich der True-Crime-Thriller sehr spannend. Wer vor den detailliert beschriebenen, aber auch realen Taten der beiden Männer nicht zurückschreckt, wird hier gute Unterhaltung finden.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Es geht weiter in Crimson Lake

Redemption Point
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Eigentlich dachte Ted Conkaffey, dass er in Crimson Lake endlich zur Ruhe kommen könnte. Denn der Ex-Cop, der wegen der Entführung, Vergewaltung und versuchten Mordes an einer Dreizehnjährigen, verhaftet ...

Eigentlich dachte Ted Conkaffey, dass er in Crimson Lake endlich zur Ruhe kommen könnte. Denn der Ex-Cop, der wegen der Entführung, Vergewaltung und versuchten Mordes an einer Dreizehnjährigen, verhaftet wurde, ist unschuldig. Doch auch in Crimson Lake, wo er an der Seite der exzentrischen Amanda Pharrell als Detektiv arbeitet, holt ihn die Vergangenheit ein. Als Dale Bingley, der Vater des Mädchens, bei Ted zu Hause auftaucht und ihn in die Mangel nimmt, beschließt Ted nun doch dem wahren Täter auf die Spur zu kommen. Während Ted versucht, seine Unschuld zu beweisen, ermittelt Amanda an einem Doppelmord in einer Bar vor Ort. Gemeinsam mit der Polizistin Pep Sweeney beginnt sie zu ermitteln. Bald schon befinden sich sowohl Ted als auch Amanda in Gefahr.
Meine Meinung
Schon der erste Band der Thriller Trilogie rund um den unschuldig verhafteten Ted Conkaffey hat mir sehr spannende Lesestunden bereitet. Dementsprechend neugierig war ich auf die Fortsetzung und gleich vorab, enttäuscht wurde ich nicht.
Dank kurzer Einblendungen auf die Vergangenheit in Form von Conkaffeys Gedanken findet man sich schnell wieder zurecht. Auch Leser, die den ersten Band nicht kennen, dürfte es recht leicht fallen, in die Geschichte einzusteigen. Trotzdem macht es gerade bei einer Trilogie Sinn, die Reihenfolge einzuhalten, denn die persönlichen Entwicklungen der Charaktere sind durchaus gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil der Autorin Candice Fox ist leicht, flüssig und mitreißend, so dass man schnell von den Ereignissen gefesselt wird und wissen möchte, wie es weitergeht. Ganz besonders gut gelingt es ihr die Umgebung rund um Conkaffeys neuer Heimat, Crimson Lake, darzustellen und sowohl Charaktere als auch Örtlichkeiten werden klar und lebendig.
Spannend ist die Geschichte rund um Conkaffey so oder so, denn man wird hier nicht nur mit spannenden Fällen konfrontiert, sondern auch mit der persönlichen Geschichte des Ermittlers. Es gibt hier einige Wendungen und die ein oder andere Überraschung, die die Spannung und den Lesefluss aufrecht halten. Zwar ist auch der aktuelle Fall, der in erster Linie von Amanda und Polizistin Sweeney bearbeitet wird, interessant und spannend, doch mich hat hier vor allem Teds Geschichte wieder mitten ins Geschehen gezogen.
Durch unterschiedliche Perspektiven ist der Leser hier nah an der Story. Aus der Ich-Perspektive erfährt man von Ted, wodurch man sich auch mit ihm verbunden fühlt. Amanda, Sweeney und eine dritte Perspektive in Form von Tagebucheinträgen sorgen für Abwechslung. Wobei mir persönlich Amanda dieses Mal ein wenig zu sehr auf die Nerven ging mit ihrer gewöhnungsbedürftigen Art.
Gerade mit Ted habe ich sehr mitgelitten, denn er wird auf Schritt und Tritt vorverurteilt und durch ein Interview, mit dem er eigentlich seine Unschuld klar stellen wollte, verstrickt er sich nur noch mehr. So manches Mal wird hier deutlich, wie ungerecht es zugeht und dadurch, dass man so nah an Ted ist, spürt man dieses absolut nach. Man wünscht sich förmlich, ihn mit verteidigen zu können und fiebert der Aufklärung des Falls regelrecht entgegen. Mir war Ted zuvor schon sympathisch und auch hier ist er derjenige, dessen Geschichte mich berühren konnte. Amanda hat mich dieses Mal doch häufiger dazu gebracht, die Augen zu verdrehen, gerade wenn sie in Reimen spricht, wurde es mir doch zu viel des Guten. Allerdings wird natürlich ihre exzentrische Ader dadurch noch einmal mehr deutlich und man muss sie einfach nehmen, wie sie ist. Auch Pip Sweeney fand ich eine interessante Person und genau wie Ted und auch Amanda hat auch diese eine Vergangenheit, die sie verarbeiten muss. Hier treffen also durchaus sehr auf individuelle Art kaputte Charaktere aufeinander.
Mein Fazit
Wer schon den ersten Band mochte, wird mit Sicherheit gespannt darauf sein, wie es mit Ted und Amanda weitergehen wird. Mir brachte das Buch spannende Lesestunden, ohne großartige Längen. Hin und wieder hatte ich mit Amanda so meine Schwierigkeiten, denn sie ist schon sehr ungewöhnlich in ihrer Art, doch Ted macht das dann doch wieder wett. Ein gelungener Mittelteil, der unterhalten kann und der mich gespannt auf Teil 3 zurücklässt.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Spektakuläres Abenteuer

Mortal Engines - Krieg der Städte
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In einer noch fernen Zukunft, nachdem ein Krieg große Teile der Welt regelrecht vernichtet hat, sind es gleich ganze Städte, die durch die Welt reisen. Angetrieben werden die Städte von riesigen Motoren ...

In einer noch fernen Zukunft, nachdem ein Krieg große Teile der Welt regelrecht vernichtet hat, sind es gleich ganze Städte, die durch die Welt reisen. Angetrieben werden die Städte von riesigen Motoren und eine von ihnen ist die Stadt London. Während sie sich fortbewegen, machen sie Jagd aufeinander und gerade das große London vernichtet viele kleine Städte. Auf London lebt der fünfzehnjährige Tom als Gehilfe in einem Museum. Als eines Tages ein Attentat auf Thaddeus Valentine, dem obersten Historiker der Stadt, verübt wird, ist es Tom, der dem Mann das Leben rettet. Valentine scheint die Attentäterin zu erkennen und entledigt sich dieser durch einen der ntsorgungsschächte, die in die Aussenlande führen. Doch als Tom es wagt, Fragen zu stellen, wird auch er kurzerhand entsorgt.
Meine Meinung
Nachdem mir dieses Buch in letzter Zeit immer häufiger begegnete, zumal dessen Verfilmung durch Peter Jackson demnächst in die Kinos kommt, war ich sehr neugierig. Reisende Städte? Das klang ungewöhnlich und spannend und im großen und ganzen ist es auch eine spannende, unterhaltsame Abenteuergeschichte in einer absolut ungewöhnlichen Welt. Das Buch ist übrigens eine Neuauflage beim Fischer Tor Verlag, das Original erschien bereits im Jahr 2001 und in Deutschland im Jahr 2003.
Das Cover des Buches finde ich richtig gut gelungen, denn allein schon die Farben und die Stadt sehen interessant aus.
Der Einstieg war noch recht ruhig und man konnte sich ein erstes Bild der reisende Städte machen, doch sobald der Protagonist Tom auf die Attentäterin Hester trifft, beginnt ein richtiges Abenteuer. Mit einer Mischung aus Fantasy, Science Fiction, Steampunk und Dystopie ist es Philip Reeve gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die man so wirklich noch nicht kennt. Vom reinen Schreibstil, der sehr einfach gehalten ist, würde ich auch sagen, dass auch jugendliche Leser Freude an dieser Geschichte finden werden. Zumal auch die Protagonisten noch Jugendliche sind und mit denen man sich wunderbar identifizieren kann. Mir hat der recht leichte Schreibstil gut gefallen, denn all die außergewöhnlichen Ereignisse nahmen dadurch schnell Gestalt in meiner Vorstellung an.
Die Geschichte ist ein spektakuläres Abenteuer, man ist auf der Flucht, auf der Jagd und darf eine Welt erleben, die man noch nicht kannte. Ich hatte allerdings auch hier und da leichte Schwierigkeiten, mir diese riesigen, fahrenden Städte vorzustellen und wie diese gegeneinander kämpfen. Aber trotzdem war das Geschehen unterhaltsam und spannend.
Aus mehreren Perspektiven führt ein dritte Person Erzähler durch das Abenteuer. Wir erleben, wie es Tom und Hester in den Außenlanden geht, aber auch wie es in London aussieht. Dabei fühlte ich mich vor allem mit Tom und Hester verbunden und habe ordentlich mit ihnen mitgefiebert. Aber auch in London, wo sich das Geschehen hauptsächlich um Valentine und dessen Tochter Katherine dreht, geht es spannend zu.
Wie gerade erwähnt, mochte ich ganz besonders Tom und Hester, die auf den ersten Blick so unterschiedlich wirken und doch so vieles gemein haben. Man erlebt hier gemeinsam mit Tom, der bisher nur London kannte, die Welt kennen, wie sie wirklich ist und doch ist nicht immer alles so, wie es scheint. Alles in allem sind die Charaktere sehr gut gezeichnet und glaubwürdig in ihrem Handeln.
Mein Fazit
Unterhaltsamer Einstieg in eine Tetralogie, die durchweg unterhaltsam und vor allem aussergewöhnlich ist. Dank der leichten Sprache ist es inhaltlich gut verständlich, auch wenn es mir gerade zu Beginn etwas schwerer fiel, mir diese Städte beim “Fahren” vorzustellen. Man muss sich hier durchaus auf die Geschichte einlassen können, denn dann erlebt man ein wirklich fantastisches Abenteuer. Ein Buch, welches ich mir absolut als Film vorstellen kann und auf dessen Verfilmung ich nun wirklich sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Temporeicher Einstieg

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Suche
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Die sechzehnjährige Wiley leidet schon seit langem unter Angststörungen, doch seit dem Tod ihrer Mutter hat sich dieses noch einmal mehr verschlimmert. Selbst am Unterricht nimmt sie derzeit nicht teil, ...

Die sechzehnjährige Wiley leidet schon seit langem unter Angststörungen, doch seit dem Tod ihrer Mutter hat sich dieses noch einmal mehr verschlimmert. Selbst am Unterricht nimmt sie derzeit nicht teil, weil sie es nicht schafft, das Haus zu verlassen. Auch zu ihrer besten Freundin Cassie hat sie kaum mehr Kontakt, zumal diese nun neue Freundinnen und einen festen Freund hat. Aber dann verschwindet Cassie zunächst spurlos, bis Wiley eine mysteriöse Nachricht von ihr erhält. Gemeinsam mit Cassies Freund Jasper soll Wiley ihre Freundin retten. Vor wem und wo bleibt allerdings ein Rätsel, nur kurze Hinweise, die Wiley und Jasper immer weiter von zu Hause fortführen, erhalten sie keine weiteren Informationen. Erst als Wiley merkt, in welcher Gefahr sie wirklich schweben, scheint es fast schon zu spät.
Meine Meinung
Schon das Cover verlockte mich einmal mehr dazu, das Buch genauer zu betrachten und auch der Klappentext klang nach einer sehr spannenden und etwas anderen Idee. Genau so entwickelt sich das ganze dann auch, zu einer etwas völlig unerwarteten, spannenden Geschichte.
Es gelang mir hier recht schnell in die Geschichte zu finden, da ich mich gleich vom ersten Moment an recht gut in Wiley einfühlen konnte. Auch wenn der Beginn noch relativ ruhig blieb, fand ich es äußerst interessant, so viel über die Protagonistin bereits von Beginn an zu erfahren.
Der Schreibstil der Autorin ist, passend auch für ein Jugendbuch, sehr leicht zu lesen und flüssig. Dabei legt sie nicht das Hauptaugenmerk auf detailreiche Beschreibungen, sondern eher auf viel Tempo. Dadurch liest sich die Geschichte sehr schnell und entwickelt sich zu einem Pageturner.
Das liegt allerdings auch mit an dem Inhalt, denn dieser ist zwar zunächst noch sehr ruhig, nimmt aber immer mehr Fahrt auf und wird permanent actionreicher. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich hier weite Teile auch absolut verwirrt haben und es Momente voller Wirrungen gab, die mich regelrecht schwindelig machten und ich nicht mehr wusste, was nun wirklich los ist. Auch wenn hier doch im Nachhinein noch das ein oder andere geklärt wird, bleiben auch noch eine Menge offene Fragen zurück und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Die Idee hinter der Geschichte, die auch im Klappentext bereits beschrieben ist, bleibt in diesem Band noch recht weit im Hintergrund, bzw. noch recht geheimnisvoll. Was es damit genau auf sich hat und wer hier welche Absichten hegt, bleibt auch noch relativ wage. Auch da wird es wohl erst in den Folgebände genaueres zu erfahren geben.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive durch die Protagonistin Wiley. Diese lernt man zwar kennen, aber noch denke ich, dass es auch bei ihr einige Facetten gibt, die wir noch nicht erleben durften.
Zu Beginn ist Wiley ein verschüchtertes Mädchen, das sehr unter dem plötzlichen Tod der Mutter leidet. Wiley hat eine Angststörung und ist schon seit einer ganzen Weile in psychiatrischer Behandlung. Nun ist es schon so weit, dass Wiley das elterliche Haus nicht mehr verlassen möchte und sich sogar von ihrer besten Freundin immer mehr distanziert. Was allerdings nicht nur an Wiley liegt, denn auch Cassie hat sich sehr, auch durch Druck der Mutter, verändert. Ausserdem hat Cassie nun einen festen Freund, Jasper, den Wiley nicht mag. Doch als Cassie verschwindet, muss Wiley ausgerechnet mit Jasper zusammenhalten. Dabei springt Wiley nicht nur über den eigenen Schatten und verlässt das Elternhaus, sondern muss auch ihre Meinung über Jasper ändern, der gar nicht so der Bad Boy ist, den sie hinter ihm vermutet hatte. Insgesamt haben mir die Charaktere sehr gut gefallen, auch in Anbetracht, dass diese Geschichte ja auch für jüngere Leser geeignet ist. Man entdeckt durchaus immer wieder Neues an Wiley und Jasper und ich bin gespannt, wohin die Entwicklung der beiden noch führen wird.
Mein Fazit
Ein sehr spannend und unterhaltsam geschriebenes Jugendbuch, das zeitweise durchaus auch für Verwirrungen beim Leser sorgt. Doch allein um Klarheit zu bekommen, wird man förmlich durch die Seiten getrieben. Die Charaktere waren mir durchaus sympathisch und vor allem mit der jungen Protagonistin habe ich mitfiebern können. Letzten Endes behält die Autorin noch so viele Fragen offen, dass ich bereits jetzt gespannt bin, wie es weitergehen wird. Ein temporeiches Jugendbuch mit einer spannenden Grundidee.