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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Warmherzig und berührend

Wolken wegschieben
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Inhalt:
Willow Briar ist 39 Jahre alt und ein wenig übergewichtig. Sie ist seit Jahren in ihren besten Freund Daniel verliebt, aber er interessiert sich nicht für sie. Sie arbeitet in einer Talentagentur, ...

Inhalt:
Willow Briar ist 39 Jahre alt und ein wenig übergewichtig. Sie ist seit Jahren in ihren besten Freund Daniel verliebt, aber er interessiert sich nicht für sie. Sie arbeitet in einer Talentagentur, wo sie von ihrer Chefin gnadenlos ausgenutzt wird. Doch Willow nimmt alles mit Humor, zumindest vordergründig. In ihrem Inneren brodelt es – die Dämonen der Vergangenheit machen ihr zu schaffen.

Alles läuft ein wenig aus dem Ruder, als plötzlich ihre 15-jährige Ex-Stieftochter schwanger vor ihr steht, sie eine junge Schauspielerin bei sich verstecken soll und gleich mehrere Kandidaten für eine Beziehung mit ihr in Frage kommen.

Meine Meinung:
Das erste Buch, das ich von Rowan Coleman gelesen habe, war ihr Debütroman „Einfach unvergesslich“. Und genau das war dieses Buch auch für mich: einfach unvergesslich. Nun messe ich natürlich jeden neuen Roman an dem Erstling. „Wolken wegschieben“ war nett zu lesen, aber an „Einfach unvergesslich“ kommt das Buch leider nicht heran.

Der Schreibstil ist recht unterhaltsam, glatt und flüssig. Dadurch, dass immer wieder eine Prise Humor aufblitzt, macht das Lesen wirklich Spaß, auch wenn mir einige Passagen zu langatmig waren. Manche Beschreibungen hätte man etwas kürzen und manche Wiederholungen weglassen können. Anderen Leserinnen wird aber vielleicht gerade das gefallen, was mir zu viel war.

Mit der Protagonistin Willow bin ich sofort warmgeworden. Ich mochte ihre geduldige und zupackende Art. Ich konnte verstehen, warum sie mit sich und ihrer Figur haderte und sich minderwertig fühlte.

Die Handlung kommt vielleicht ein bisschen langsam in Gang, dafür gibt es viele „Fronten“, an denen Willow zu kämpfen hat. Diese Vielfalt hat mir gut gefallen, und ich fühlte mich wunderbar unterhalten. Ich war dann allerdings überrascht, als ich merkte, dass sich die Geschichte in eine andere, ernsthaftere Richtung entwickelt, dass Willows aktuelle Probleme ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben. Zu diesem Zeitpunkt war der Roman aber fast schon zu Ende, und die Geschehnisse in der Vergangenheit kamen mir zu kurz, obwohl sie doch so wichtig für Willows ganzes Leben sind.

Fazit:
„Wolken wegschieben“ ist ein warmherziges Buch um eine sympathische Protagonistin, die ihr Päckchen zu tragen hat, sich aber nicht unterkriegen lässt. Eine durchaus ernste Geschichte, wenngleich sie locker und manchmal humorvoll erzählt wird, und trotz einiger Längen recht unterhaltsam.

Ich danke dem Piper Verlag ganz herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein uralter Mythos der Haida-Indianer

Sonnentänzer
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Cover:
Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Das Mädchen wirkt ein bisschen verträumt, der Wind weht ihr die Haare ins Gesicht, und den Rahmen bilden verschiedene Federn. Dies alles passt sehr gut ...

Cover:
Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Das Mädchen wirkt ein bisschen verträumt, der Wind weht ihr die Haare ins Gesicht, und den Rahmen bilden verschiedene Federn. Dies alles passt sehr gut zur Handlung, spielt doch ein Rabe ein große Rolle darin. Dabei sind der Buchtitel und die Federn erhaben, man möchte immer wieder darüberstreichen und die Erhöhungen ertasten.

Inhalt:
Kathrin hat viele Jahre ihrer Kindheit mit ihrer Familie bei den Haida-Indianern in Kanada verbracht. Ihr bester Freund dort war Táan, mit dem sie sich sehr verbunden fühlte ' bis sie einen Schatz an sich nahm, den Táans Familie hütete. Als nun Táan und sein Zwillingsbruder Sigai bei Kathrin in Deutschland auftauchen, ist sie zuerst nicht sonderlich begeistert, ahnt sie doch, dass ihr damaliges Vergehen nicht vergessen ist '

Meine Meinung:
Ich mag den Schreibstil der Autorin Ana Jeromin, auch bekannt als Anika Beer oder Franka Rubus. Er lässt sich leicht lesen, ohne zu einfach und banal zu wirken. Für die Zielgruppe der 12-15-Jährigen ist er hier sehr gut gelungen.

Kathrin hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie wirkt zunächst wie ein ganz normales Mädchen, doch hat sie seit einigen Jahren ein sehr spezielles Problem, von dem niemand erfahren darf, sonst würde man sie für verrückt halten. Sie hat dieses Problem eigentlich ganz gut im Griff, bis Táan und Sigai auftauchen und quasi eine Lawine loslösen, wobei sogar Kathrins kleiner Bruder Moritz in Gefahr gerät. Kathrin ist hin und her gerissen, ebenso Táan. Sollen sie Moritz opfern, damit es dem Haida-Dorf Old Masset wieder gutgeht? Oder sollen sie Moritz retten? Oder einfach hoffen, dass es vielleicht doch nicht so schlimm kommt? Die Zwickmühle, in der die Jugendlichen sich befinden, ist klar greifbar und man leidet als Leser wirklich mit ihnen mit.

Dabei finde ich es sehr gut, dass die Charaktere nicht schwarz oder weiß gezeichnet sind, sondern vielschichtig, dass jeder gute und weniger gute Seiten zeigt. Die meisten Handlungsweisen konnte ich gut nachvollziehen, einige wenige fand ich aber nicht so besonders logisch.

Die zarte Liebesgeschichte, die sich langsam entspinnt, hat mir auch sehr gut gefallen. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund, ist aber trotzdem immer präsent. So passt sie sehr gut in die Handlung.

Das Zusammenspiel von realer Welt und fantasievollen uralten Mythen fand ich sehr gelungen. Ich mag sowieso alles, was mit Indianern zusammenhängt. Diese alten Geschichten sind einfach faszinierend und haben oft auch einen wahren Kern.

Die Geschichte beginnt langsam, um dann immer mehr an Fahrt aufzunehmen. Je weiter die Handlung voranschreitet, umso spannender wird sie auch, wobei es gegen Ende in einem großen Kampf zwischen den Mächten zur Lösung des Konflikts kommt. Hier erwartete mich eine große Überraschung, mit der ich nie gerechnet hätte, obwohl ich sie im Nachhinein absolut logisch finde.

Fazit:
Ein schöner Roman über einen alten Indianer-Mythos, über Freundschaft, erste Liebe und Familie.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bitte nicht mit den Kluftinger-Krimis vergleichen!

In der ersten Reihe sieht man Meer
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Inhalt:
Der Mittvierziger Alexander Klein nimmt sich am Vorabend der Italienreise mit seiner (Groß-) Familie ein altes Fotoalbum und eine Flasche Wein vor, um in Erinnerungen an frühere Urlaube zu schwelgen. ...

Inhalt:
Der Mittvierziger Alexander Klein nimmt sich am Vorabend der Italienreise mit seiner (Groß-) Familie ein altes Fotoalbum und eine Flasche Wein vor, um in Erinnerungen an frühere Urlaube zu schwelgen. Dabei muss er wohl eingeschlafen sein. Doch als er aufwacht, steckt er im Körper seines 30 Jahre jüngeren Ichs in den 1980er Jahren. Und so erlebt er den ersten Italienurlaub mit Papa Norbert, Mama Renate, Oma Ilse und Schwester Nicole. Doch natürlich läuft das etwas anders ab als damals.

Meine Meinung:
Ich habe alle Kluftinger-Krimis gelesen und mag sie recht gerne. Im Gegensatz zu den Krimis fehlt es diesem nostalgischen Roman aber ein wenig am roten Faden. Okay, ein dünnes Fädchen ist schon vorhanden, aber im Großen und Ganzen handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung mehr oder weniger witziger Episoden. Wie das oft bei so humorvollen Büchern der Fall ist, nutzt sich der Witz beim Lesen ein bisschen ab. Ich habe daher immer wieder eine Pause eingelegt, um das Lesevergnügen zu erhalten.

Mit viel (Selbst-) Ironie, Sarkasmus und Humor beschreiben die beiden Autoren das Verhalten der Deutschen, aber auch der Italiener der damaligen Zeit. Dabei wird an Klischees und Übertreibungen nicht gespart. Anderenfalls wäre aber auch kein so witziges Buch entstanden. Ob es sich um die Vorurteile der Deutschen gegenüber Ausländern handelt oder um seltsame Eigenarten unserer deutschen Landsleute, alles wird punktgenau auf die Schippe genommen und durch den Kakao gezogen. Als besonderer Gag sind die einzelnen Kapiteln mit entsprechenden Songtiteln überschrieben und mit Urlaubsfotos der Autoren geschmückt.

Sicherlich wird sich jeder Leser in der ein oder anderen beschriebenen Situation wiedererkennen, auch wenn er, so wie ich, nie mit der Familie Urlaub in Italien gemacht hat.

Am meisten musste ich immer grinsen, wenn Alex im pickligen Körper eines Pubertierenden, aber mit seinem erwachsenen Bewusstsein, die wesentlich ältere Maria anhimmelt. Oder wenn er sich verplappert und seiner Familie versehentlich etwas von Facebook oder Handys erzählt. Besonders gut hat mir der Schluss gefallen, der noch einmal mit einer Überraschung aufwarten konnte.

Fazit:
Eine prima Lektüre für den Urlaub oder einfach für zwischendurch, wenn man sich mal in Erinnerungen an die modischen und musikalischen Entgleisungen der 1980er Jahre verlieren will. Daher würde ich das Buch bevorzugt den Altersklassen empfehlen, die diese Zeit bewusst erlebt haben.

Veröffentlicht am 16.08.2024

Leider mit Längen

Tode, die wir sterben
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (15. August 2024)
ISBN-13: 978-3462004595
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Leider mit Längen

Inhalt:
Nach dem Unfalltod seiner Frau ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (15. August 2024)
ISBN-13: 978-3462004595
Preis: 17,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Leider mit Längen

Inhalt:
Nach dem Unfalltod seiner Frau kehrt Jon Nordh nach einer Auszeit wieder in den Job bei der Polizei in Malmö zurück. Für seinen neuen Fall wird ihm eine junge Polizistin, strafversetzt aus Stockholm, zur Seite gestellt, Svea Karhuu. Die beiden ungleichen Ermittler sollen den Mord an dem dreizehnjährigen Rashid aufklären, der bei einem Drive-in-Shooting ums Leben kam. War Rashid wirklich das Ziel oder nur ein zufälliges Opfer?

Meine Meinung:
Ich habe einige Bände aus der Reihe "Nyström und Forss“ dieses Autoren-Duos gelesen. Insofern waren mir die beiden nicht neu. Allerdings hat mir der Auftaktband der neuen Reihe leider nicht ganz so gut gefallen wie die vorherigen.

Der Anfang einer neuen Reihe zieht sich erfahrungsgemäß oft in die Länge, weil die Protagonist*innen und die äußeren Umstände ausführlich eingeführt werden. Das ist auch bei diesem Buch so. Hinzu kommt hier aber noch, dass immer wieder unnütze Details seitenweise ausgeführt werden.

Kurzes Beispiel: Karhuu verfolgt einen gewalttätigen Verdächtigen, der in ein Haus geht und mit einem langen Futteral über der Schulter wieder herauskommt. Das Gewicht schätzt sie auf zwanzig Kilo. Sie grübelt, was da wohl drin sein könnte: Skier? Angelruten? - Hä, wie kommt sie denn darauf??? Irgendwann macht es dann bei der intelligenten Frau klick und sie reimt sich zusammen, dass es ein Gewehr sein muss. Hier kam ich mir richtig veräppelt vor.

Der Fall ist äußerst komplex und ich musste mich beim Lesen schon ziemlich konzentrieren, um die ganzen losen Fäden im Auge zu behalten. Aber das empfand ich eher als positiv. Was mich störte, war, dass sowohl Jon als auch Svea viele offene Baustellen in ihrem Vorleben bzw. Privatleben haben, die in diesem Kriminalroman für meinen Geschmack zu viel Raum einnahmen. Daher schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, runde aber wohlwollend auf.

Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen (ET voraussichtlich im August 2025)

★★★★☆

Veröffentlicht am 07.03.2024

Schnörkelloser Jugendthriller

Becoming Megan
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Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Planet! (24. Februar 2024)
ISBN-13: 978-3522507998
Empfohlenes Alter: ab ca. 13 Jahren
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Schnörkelloser Jugendthriller

Inhalt:
Sechs ...

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Planet! (24. Februar 2024)
ISBN-13: 978-3522507998
Empfohlenes Alter: ab ca. 13 Jahren
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Schnörkelloser Jugendthriller

Inhalt:
Sechs Jahre nach einem schweren Autounfall erwacht Kat aus dem Koma - in einem fremden Körper. „Dr. White“ verlangt von ihr, sich als Megan Taylor ihrem Stiefbruder Noah Taylor zu nähern, einem der reichsten Männer der Welt. Sie soll ihn töten und beerben, damit „Dr. White“ seine Forschungen zum ewigen Leben finanzieren kann. Zunächst ist Kat bereit, sich auf Whites Forderung einzulassen, denn er droht, ihre geliebte Schwester Emily zu ermorden. Doch dann verliebt sich Kat in Noah …

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Gemeinschaftswerk von Anna und Rainer Wekwerth, denn die Bücher von Rainer Wekwerth konnten mich immer begeistern.

Auch „Becoming Megan“ ist nicht schlecht - für die Zielgruppe der jüngeren Jugendlichen. Die Geschichte wird einigermaßen spannend erzählt, aber ziemlich geradlinig und ohne Schnörkel. Ich als Erwachsene fühlte mich zwar auch unterhalten, aber es fehlte mir die Raffinesse, unvorhergesehene Verwicklungen und große Überraschungen. Es wirkt alles ein bisschen oberflächlich.

Kat und Noah sind tolle Protas, an deren Seite ich gerne durch die Story gegangen bin. Sie waren mir gleich sympathisch und ich habe mir von Anfang an ein Happy End für sie gewünscht. Ob sie es bekommen, müsst ihr selbst herausfinden.

★★★★☆