Indien - Liebe und Krieg
Palast der Winde„Palast der Winde“ von Mary M.Kay ist ein Roman, der eingefasst in eine Liebesgeschichte dem Leser ein Stück indische Geschichte vermittelt.
Erzählt wird die Lebensgeschichte des Briten Ashton Pelham-Martyn, ...
„Palast der Winde“ von Mary M.Kay ist ein Roman, der eingefasst in eine Liebesgeschichte dem Leser ein Stück indische Geschichte vermittelt.
Erzählt wird die Lebensgeschichte des Briten Ashton Pelham-Martyn, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Indien aufwächst. Nach dem Tod seiner Eltern sollte die indische Dienerin ihn eigentlich nach England in die Obhut seiner Verwandten geben, doch diese bringt es nicht übers Herz und so wächst er unter dem Namen Ashok wie ein Hindu auf. Im Palast, in dem die Dienerin Arbeit gefunden hat, freundet er sich mit Anjuli, der Tochter des Fürsten an. Als Ashok doch noch zu seinen englischen Verwandten muss, trennen sich die Kinder unter Tränen.
Ashton wird in England ausgebildet und kommt als Offizier der britischen Armee zurück nach Indien. Seine Liebe zum dem Land seiner Kindheit hat er nie verloren. Hier gerät er in die blutigen Kolonialkriege und auch wenn man sich seine Landkenntnisse zu Nutze machen möchte, so hört man doch nicht auf ihn. Um ihn ein wenig aus dem Weg zu haben, wird er als Begleitoffizier zum Schutz zweier Prinzessinnen auf den Weg zur ihrem Bräutigam eingesetzt. Nicht ahnend, dass es sich bei einer dieser Prinzessinnen um Anjuli handelt, nimmt er den Auftrag an. Obwohl beide sich verzweifelt wehren, verlieben sie sich ineinander, doch Anjuli ist bereits einem anderen versprochen. Um sie herum tobt der Kolonialkrieg. Haben die Liebenden hier eine Chance? Werden seine Vermittlungsversuche zwischen den Indern und den Briten zum Erfolg führen?
Ich habe mir das Buch geholt, weil ich Indien mag und einige Teile der Verfilmung gesehen habe, aber leider nicht alle und natürlich wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht.
Das Buch erzählt sehr ausführlich und erklärt einiges, das macht es zwar sehr umfangreich, aber man versteht auch besser.
Die Autorin hat lange in Indien gelebt und man merkt, dass sie das Land sehr gut kennt und liebt. Die Liebesgeschichte umrahmt die historische Geschichte um die Kolonialkriege wunderbar. Die Zerissenheit von Ash ist gut herausgearbeitet. Er kennt beide Seiten und möchte vermitteln, doch man hört ihm nicht zu, weil er zu jung ist und weil man ihm so viel Wissen wohl nicht wirklich zutraut.
Es entsetzt, wenn man sieht, wie wenig geachtet eine Frau dort zu der Zeit war und wohl auch noch ist. Anjuli wird verheiratet, aber der Mann nimmt sie nur als Zweitfrau, weil ihre Mutter keine Inderin war. Ihre jüngere Schwester wird die Hauptfrau. Keine von beiden wehrt sich gegen die Hochzeit.
Der Roman ist mit 944 Seiten wirklich lang, doch es lohnt sich. Auch wenn die ausführlichen Beschreibungen es manchmal ein wenig schwer machen, dabei zu bleiben. Wer Indien liebt, wird auch das Buch lieben. Das Land muss wunderschön sein, aber so lange die Frau dort eine solche untergeordnete Rolle spielt und es gefährlich ist, als Frau dort hin zu reisen, werde ich es wohl nicht zu sehen bekommen.