Ich habe mir mehr erhofft...
Dr. Alex Ripley, Äufklärerin zum Thema Wunderheilungen, hat gerade ihr neues Buch veröffentlicht. Überraschenderweise wird sie von der Polizei zu einer Reihe von Teenager-Selbstmorden zu Rate gezogen: ...
Dr. Alex Ripley, Äufklärerin zum Thema Wunderheilungen, hat gerade ihr neues Buch veröffentlicht. Überraschenderweise wird sie von der Polizei zu einer Reihe von Teenager-Selbstmorden zu Rate gezogen: beide Mädchen sprachen Tage vor ihrem Tod von einem Engel. Die stark religiöse Gemeinde von Kirkdale ist ablehnend ihr gegenüber und zeigt sich wenig kooperativ. Was haben die Menschen dort zu verbergen?
Warum habe ich es gelesen?
Ich bin ein Fan von Krimis und Thrillern, in denen auch das Übernatürliche eine Rolle spielt. Die Leseprobe hat es mir angetan. Wir blicken durch die Augen der beiden Opfer. Wir lernen den jungen PC Daniel Cotter kennen, der die Leiche eines ihm bekannten Mädchens findet. Und wir sind an der Seite von Alex, die gerade bei einer Talkshow zu Gast ist und über ihr Spezialgebiet redet: übernatürliche Phänomene.
Was hat mir gefallen?
SPOILER
Mir hat die Idee zur Geschichte sehr gefallen. Das Thema eingefleischte Gemeinde gegen Polizei. Religion und Glaube gegen Wissenschaft und Rationalität. Und Selbstmorde, die eigentlich gar keine sind. Während ich das Buch las, habe ich mitgefiebert und mitgeraten, wer der Täter sein könnte. Und am Ende war es so leicht und man selbst ist nicht sofort drauf gekommen. So wie ein guter Thriller sein muss.
Was könnte besser gemacht werden?
Die Charaktere sind alle sehr oberflächlich, besonders Alex Ripley. Es ist der Auftakt zu einer Reihe mit ihr, aber nach diesem Buch würde ich ungern einen weiteren Teil lesen wollen.
In den ersten Kapiteln wird Spannung erzeugt und man will sofort weiterlesen. Dann folgen lange Beschreibungen zu den Charakteren Alex, Cotter und Emma (Freundin von Alex bei der Polizei), zum Tatort, Gedanken von Alex. Und die Spannung ist dahin. Dieses Geheimnisvolle wird mit einem Schlag zerstört.
Auch scheint Alex, was ihre Überzeugungen betrifft, sehr leicht beeinflussbar zu sein. Sie entlarvt Scharlatane und hat ihre Meinung zum Thema Wunderheilungen, aber glaubt plötzlich selbst, den Engel gesehen zu haben.
Und was ist eigentlich mit dem Pater? Eine verdächtige Figur, die plötzlich gegen Ende vor lauter Schuldgefühlen Selbstmord begeht und nicht mehr erwähnt wird? Da kam es mir unnötig vor, diesen Charakter in den Vordergrund zu rücken, wenn er dann eh stirbt und vergessen wird.
Fazit
Der Einstieg ist gut und fesselnd, die Spannung nimmt leider mehr und mehr ab, die Protagonistin ist zu oberflächlich beschrieben und das Ende lässt etwas zu wünschen übrig.
Ich würde dieses Buch nicht weiterempfehlen. Vielleicht werden die nächsten Bände der Reihe ja besser.