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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2019

Regt zum Nachdenken an ....

Mauerpost
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Als Pflänzchen von jenseits der Mauer - sprich als Ossi - musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Zum Zeitpunkt des Mauerfalls war ich 4 Jahre alt, bin zwar zu DDR-Zeiten in den Kindergarten gegangen, ...

Als Pflänzchen von jenseits der Mauer - sprich als Ossi - musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Zum Zeitpunkt des Mauerfalls war ich 4 Jahre alt, bin zwar zu DDR-Zeiten in den Kindergarten gegangen, kann mich aber an diese Zeit kaum erinnern.

Vieles kenne ich also nur aus den Erzählungen meiner Familie. Umso gespannter war ich auf dieses Buch.

Ich wurde nicht enttäuscht, einige Dinge waren mir zuvor völlig unbekannt, anderes wurde mir ebenso erzählt ...

Der Schreibstil ist toll, man fliegt nur so durch das Buch. Es handelt sich durchweg um einen Briefkontakt zwischen Ines und Julia. Beide leben wenige Kilometer voneinander entfernt, "nur" getrennt durch die Mauer. Dennoch sind ihre Leben grundverschieden und sie müssen eine geheime Brieffreundschaft führen - ohne Hoffnung darauf, sich jemals treffen zu können ...

Vieles ist unfassbar beklemmend, das ganze Buch ist absolut berührend. Es stimmt nachdenklich - und auch wenn zu DDR-Zeiten sicher nicht alles schlecht war, überwiegt doch das Negative. Menschen wurden von ihren Freunden, ja sogar von ihren eigenen Familienmitgliedern bespitzelt und verraten, generell lebte man in einer dauerhaften Gefangenschaft. Mit Reisen war es ebenso dünn bestellt wie mit der Meinungsfreiheit ...

Dieses Buch zwingt einen förmlich sich einzugestehen, wie gut es einem doch eigentlich geht. Auch wenn heute bereits wieder die Meinungsfreiheit beschnitten wird (dies sollte uns wirklich zu denken geben)....
Es gilt dafür Sorge zu tragen, dass solche Zeiten nicht zurück kehren können.
Und es gilt, nicht zu vergessen, das es vor gar nicht langer Zeit ein geteiltes Deutschland gab. Vieles wird gerade jungen Menschen aus den alten Bundesländern derart nie erzählt - leider fehlt auch oftmals das Interesse.

Ich hoffe, dass es noch mehr Bücher dieser Art geben wird und denke, das dieses hier unbedingt gelesen gehört.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Sowohl zum lachen als auch zum weinen

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
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...hat mich sowohl zum lachen, als auch zum weinen gebracht. Und wäre seine Geschichte im Mittelteil nicht gar so langatmig gewesen hätte er mich vollkommen und restlos begeistert.

Ich bin irgendwie völlig ...

...hat mich sowohl zum lachen, als auch zum weinen gebracht. Und wäre seine Geschichte im Mittelteil nicht gar so langatmig gewesen hätte er mich vollkommen und restlos begeistert.

Ich bin irgendwie völlig planlos (passenderweise) an dieses Buch herangegangen - heißt: Schutzumschlag ab und angefangen zu lesen. Worum es eigentlich geht habe ich mir nicht wirklich angeschaut und nach den ersten Seiten war ich sichtlich verwirrt.

Der Leser wird mitten ins Geschehen geworfen - was super ist - der Anfang allerdings entpuppt sich später als Gegenwart, während die folgenden 90% eine Art Rückblende sind. Alex erzählt sein Leben. Angefangen bei einem mysteriösen Unfall. Ihm flog nämlich wortwörtlich ein Meteorit an den Kopf.

Danach folgt eine anstrengende und alles andere als alltägliche Kindheit mit diversen Problemen und Alex wächst zu einem ganz und gar außergewöhnlichen Jungen heran.

Außergewöhnlich ist auch seine Freundschaft zum doch etwas verschrobenen alten Mr. Peterson - der Anfang dieser Freundschaft ist ebenso kurios wie deren Ende - nur ungleich weniger emotional.

Gerade besagtes Ende hat mir wirklich zugesetzt und mich zum Nachdenken angeregt. Alles in allem war dieses Werk einfach großartig. Wäre nicht der etwas arg langatmige Mittelteil gewesen hätte ich volle 5 Sterne vergeben.

Der Schreibstil ist angenehm, wenn auch nicht ganz alltäglich, da es doch ziemlich viele sehr wissenschaftlich beleuchtete Stellen gibt.

Die Charaktere sind liebenswert, gut ausgearbeitet, nachvollziehbar und größten Teils wirklich charismatisch und unheimlich witzig.

Der Humor in diesem Wer ist wirklich nicht zu verachten, teilweise subtil, teilweise einfach nur staubtrocken. Absolut herrlich, ich habe mich köstlich amüsiert und streckenweise lauthals gelacht.

Am Ende wird der Leser dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und sieht sich mit einem durchaus ernsten Thema konfrontiert. Das es darum geht war mir zu Beginn in keinster Weise klar, es war jedoch wirklich interessant, derart viel darüber zu lernen.
Ich werde es nicht weiter thematisieren, da ich dann spoilern würde. Nur soviel: das Ende ist dramatisch und hat mich wirklich mitgenommen.

Meinerseits eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Großartig geschrieben!

Dornenherz
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...für ein unglaublich tiefgründiges, emotionales Jugendbuch.

Ich habe "Dornenherz" in einem Rutsch durchgelesen, was aus zwei Gründen nicht schwer fällt.

Zum einem ist der Schreibstil toll und die Länge ...

...für ein unglaublich tiefgründiges, emotionales Jugendbuch.

Ich habe "Dornenherz" in einem Rutsch durchgelesen, was aus zwei Gründen nicht schwer fällt.

Zum einem ist der Schreibstil toll und die Länge der einzelnen Kapitel einfach perfekt für ein Jugendbuch.

Zum anderen ist die Geschichte spannend, emotional und geheimnisvoll, so dass man sich wie in einem Sog mitreißen lässt und das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Kernpunkt ist die Liebe, und die Tatsache, dass der Tod auch bei jungen Menschen unerwartet und plötzlich vor der Tür stehen kann. Das so entstandene Loch muss irgendwie gestopft werden und wenn man sich nicht vorzieht, verliert man sich schnell selbst. Nicht nur in seiner eigenen Trauer sondern auch in den Erwartungen anderer.

Die Protagonistin ist überzeugend und sympathisch, der Plot nichts neues aber gut durchdacht, der Spannungsbogen straff.
Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Jugendbuch.

Besonders hervorheben möchte ich zudem die unsagbar tolle Covergestaltung. Der Schutzumschlag ist halb transparent, ähnlich wie Butterbrotpapier, das Buch selbst derart bedruckt, dass nur beides zusammen ein Ganzes darstellt.
Wirklich gelungen!

Veröffentlicht am 05.12.2018

Herzerwärmend

Weil ich Will liebe
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Eigentlich empfinde ich 4 Sterne als zu wenig. Allerdings muss ich vom ersten Band differenzieren denn dieser war meiner Meinung nach einen Tick besser...

Die Fortsetzung ist in jedem Fall gelungen, ganz ...

Eigentlich empfinde ich 4 Sterne als zu wenig. Allerdings muss ich vom ersten Band differenzieren denn dieser war meiner Meinung nach einen Tick besser...

Die Fortsetzung ist in jedem Fall gelungen, ganz klar. Ich habe sie quasi in einer Nacht verschlungen.
Allerdings reicht sie nicht an den ersten Teil heran. Es gab nicht ganz so viele emotionale Passagen. Oder zumindest keine, die mich derart mitgenommen haben wie die im ersten Teil.

Eine Stelle hat mir allerdings auch hier wieder ziemlich zugesetzt - gleich zu Beginn erhält Lake von Will ein Weihnachtsgeschenk, welches noch von Julia stammt.
Eine Vase voller gefalteter Sterne, auf die Julia ihre Gedanken, Hinweise, Zitate und Tipps schrieb. Sie hinterließ zudem die Anweisung, dass beide in schwierigen Zeiten einen Stern nehmen und sich durch ihre Worte getragen fühlen sollen....
Und derartige Zeiten werden folgen. Unmittelbar.

Diese Passage hat mir natürlich wieder einige Tränen entlockt. Was so etwas anbelangt bin ich ziemlich nah am Wasser gebaut. ;)

Alles in allem ist das Buch natürlich toll. Der Schreibstil und nach wie vor einfach super, die Charaktere sind liebenswert, es kommen sogar einige weitere dazu, auch diese schließt man sofort in sein Herz.
Es gibt wieder ganz viel Gefühl, Drama, Liebe, Witz und Charme. Nur, dass diesmal aus Will's Sicht erzählt wird hat mich ein wenig irritiert und irgendwie habe ich mich damit einfach bis zum Schluss nicht zurechtfinden können.
Aber das liegt an mir, nicht am Buch.

Fazit:
Sollte es weitere Bände geben - ich werde sie lesen. Ausnahmslos alle.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Bewegende Geschichte

Wovon wir träumten
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Dieses Buch hat mich berührt und nachdenklich gestimmt. Es handelt von einem Thema, welches in Büchern nicht gerade oft thematisiert wird und mit dem man sich normalerweise kaum auseinander setzt. Das ...

Dieses Buch hat mich berührt und nachdenklich gestimmt. Es handelt von einem Thema, welches in Büchern nicht gerade oft thematisiert wird und mit dem man sich normalerweise kaum auseinander setzt. Das ist eigentlich schade denn dieses Thema ist erschütternd, tiefschürfend und trotz allem wirklich interessant.

Junge Japanerinnen werden vermeintlich reichen Amerikanern versprochen und wandern aus, lassen ihre Familien und ihr Leben hinter sich, um am anderen Ende der Welt ein neues, glücklicheres zu beginnen.

Umso schockierender ist es, als sie herausfinden, dass ihre Ehemänner selbst nur einfache Arbeiter sind und sie fortan ein Leben in moderner Sklaverei führen müssen.

Der Schreibstil ist absolut außergewöhnlich und in der Wir-Form gehalten. Das ist zu Beginn ein bisschen gewöhnungsbedüftig aber dann absolut angemessen für den Inhalt des Buches.

Einziges Manko - die immens vielen Aufzählungen, seitenweise. Das war auf Dauer doch ein wenig arg anstrengend zu lesen.

Insgesamt aber ein tolles Werk und wirklich empfehlenswert.