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EmilyE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Pageturner

Und morgen du (Ein Fabian-Risk-Krimi 1)
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Erster Satz
Er wurde von einer Krähe geweckt, die auf seinem nackten Bauch landete und ihre scharfen Krallen in seine Haut hieb.

Meine Meinung
Mit „Und morgen du“ ist Stefan Ahnhem ein durch und durch ...

Erster Satz
Er wurde von einer Krähe geweckt, die auf seinem nackten Bauch landete und ihre scharfen Krallen in seine Haut hieb.

Meine Meinung
Mit „Und morgen du“ ist Stefan Ahnhem ein durch und durch spannender Krimi gelungen, den ich am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Fall an sich beginnt schon mit einer spannenden Grundidee: ein Mörder ermordetet nach und nach die Mitglieder einer alten Schulklasse, zu der auch der Ermittler Fabian Risk gehörte. Im Gegensatz zu manch anderen skandinavischen Krimis sind die Morde in diesem Buch allerdings doch relativ grausam und auch sehr detailliert geschildert, was mich zum Teil an typisch amerikanische Thriller à la Chris Carter erinnert hat. Wer mit solchen Schilderungen nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen.

Die Charaktere finde ich allesamt sehr gelungen und gut ausgearbeitet. Im Zentrum steht der einsame Ermittler Fabian Risk, der gerne mal auf eigene Faust loszieht und mit seiner düsteren Vergangenheit kämpft. Er versucht einen beruflichen und privaten Neuanfang in Helsingborg und wird dort Teil eines sympathischen Ermittlerteams, dass verschiedene Typen vereint und vor allem auf eines setzt: auf Teamarbeit. Konflikte sind also schon mal vorprogrammiert. Gleichzeitig gibt es bei dem grenzübergreifenden Kriminalfall eine Art Gegenpart von Fabian auf der dänischen Seite, die Polizistin Dunja Hougaard. Trotz eines widerlichen und geltungssüchtigen Chefs, der seinen persönliche Vorteilen und Annehmlichkeiten Vorrang vor der Lösung des Falls gibt, versucht sie in dem Fall voranzukommen und Fabian und die schwedische Polizei zu unterstützen, wo sie nur kann.
Auch die Darstellung von Fabians Familie und die damit verbundene Einbindung persönlicher Probleme und Geschehnisse hat mir gefallen – es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich persönlich mag es auch immer sehr gerne, wenn das Privatleben der Ermittler in einem Krimi eine Rolle spielt. Und gerade bei Krimireihen finde ich es besonders spannend, dieses neben dem eigentlichen Fall über die Zeit zu verfolgen.

Mit der Auflösung und dem Ende war ich ganz zufrieden, es hat für mich zur Geschichte gepasst. Gleichzeitig bleiben allerdings einige Handlungsstränge auf der privaten Ebene offen, und auch Fabians Vergangenheit bleibt noch größtenteils im Dunklen, es werde immer nur Bruchstücke des Puzzles offenbart. Hier hätte ich mir doch noch ein paar mehr Informationen gewünscht. Aber vermutlich hat der Autor sich dies für die weiteren Bände der Reihe aufgehoben, die ich definitiv lesen werde.

Fazit
Ein durch und durch spannender Pageturner mit gut ausgearbeiteten Charakteren, allerdings auch recht grausamen Morden. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte über eine nicht ganz einfache Liebe

Tanz auf Glas
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Erzählt wird die Geschichte aus Lucys Sicht in der Ich-Perspektive. Dadurch und da sie fast im gleichen Alter ist wie ich, konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren. Zusätzlich beginnt jedes Kapitel ...

Erzählt wird die Geschichte aus Lucys Sicht in der Ich-Perspektive. Dadurch und da sie fast im gleichen Alter ist wie ich, konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren. Zusätzlich beginnt jedes Kapitel mit einem datierten Tagebucheintrag von Mickey, auch optisch abgegrenzt von Lucys Erzählung in kursiver Schrift verfasst. Dies ermöglicht gleichzeitig einen Einblick in Mickeys Gefühle und Gedanken, was mit richtig gut gefallen hat. Man lernt einfach beide Seiten und ihr Innenleben kennen. Eine große Rolle im Leben von Lucy und Mickey spielen außerdem Lucys ältere Schwestern, Lilly und Priscilla. Neben der Liebe zwischen Lucy und Mickey ist auch die Beziehung zwischen den Schwestern etwas ganz Besonderes. Bei so viel LIebe wird man fast ein bisschen neidisch...
Im ersten Drittel des Buches wechselt die Geschichte zwischen der Gegenwart im Jahr 2011 und den Anfängen von Lucys und Mickeys Beziehung in den Jahren 1998-2000. Hier wird vor allem deutlich, was für eine Herausforderung das Leben mit einer bipolaren Störung ist, sowohl für den Betroffenen als auch den Partner. Gleichzeitig ist es aber unglaublich schön zu lesen, wie die beiden zusammen mit ihrer Familie und Freunden jede Schwierigkeit meistern. Die letzten zweit Drittel des Buches beschreiben das Leben mit Lucys Schwangerschaft. Ab diesem Punkt haben sich immer öfter die Tränen in meine Augen geschlichen bis ich schließlich Rotz und Wasser geheult habe – und zwar fast durchgängig (ich konnte das Buch nicht mehr im Bus oder der Bahn lesen). Obwohl ich vermutet habe, auf welches Ende es hinaus läuft und mich innerlich dagegen gesträubt habe, konnte ich das Buch einfach nicht weglegen. Und letztendlich war es dann auch das einzig passende Ende für dieses Buch.

Fazit
Ich habe gehofft, gebangt, gelitten, gelacht, war erleichtert, zutiefst berührt, wütend, überglücklich und tieftraurig – das Buch hat mich einen Sturm der Gefühle erleben lassen und mich nicht mehr losgelassen. Für mich eindeutig ein Jahreshighlight und ich kann nur sagen: lesen, lesen LESEN!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tims ganz persönliche Tragödie

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag
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Allgemeines
288 Seiten
32 Kapitel, abwechselnd erzählt in der dritten Person aus Duncans Sicht sowie in der Ich-Form aus Tims Sicht
Zusatzmaterial: Tipps von Mr. Simon, Ein Gespräch mit Elisabeth LaBan

Erster ...

Allgemeines
288 Seiten
32 Kapitel, abwechselnd erzählt in der dritten Person aus Duncans Sicht sowie in der Ich-Form aus Tims Sicht
Zusatzmaterial: Tipps von Mr. Simon, Ein Gespräch mit Elisabeth LaBan

Erster Satz
Als Duncan unter dem steinernen Torbogen hindurchging, der zu den Zimmern der ältesten Schüler führte, beschäftigten ihn zwei Dinge: welcher »Schatz« wohl für ihn hinterlegt worden war und sein Aufsatz zum Thema Tragödie.

Meine Meinung
Was für ein wundervolles Jugendbuch! Hier hat für mich einfach alles gestimmt. Tim und Duncan sind zwei sympathische Protagonisten, die man direkt ins Herz schließt. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden geschildert. Dabei berichtet Tim von Ereignissen in der Vergangenheit, während gleichzeitig die Handlung in der Gegenwart durch Duncan vorangetrieben wird. Gerade durch die Erzählung in der Ich-Form aus Tims Sicht kann man mit ihm in allen Situationen mitfiebern, mitleiden, sich mitfreuen… Seine Erzählungen haben mein Herz gewärmt, mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch zum Weinen. Man taucht immer tiefer und tiefer in seine Geschichte und „lauscht“ völlig gefesselt seinen Erzählungen. Duncans Geschichte gerät dabei ab und zu etwas in den Hintergrund, da Tim als Albino und durch die Erzählung in der Ich-Perspektive einfach viel mehr im Vordergrund steht und auch im Gedächtnis bleibt. Trotzdem ist auch Duncans Geschichte fesselnd.

Von Anfang an ist klar, dass die Erzählung auf eine finale Tragödie hinausläuft, die von Tim und Duncan langsam und Stück für Stück enthüllt wird. Elizabeth LaBan gelingt es hier hervorragend, die Neugier des Lesers zu wecken und ihn auf dieses eine, alles entscheidende Ereignis hin fiebern zu lassen. Dabei ist es keine große, laute Geschichte, sondern eine kleine, leise und gefühlvolle Erzählung über die erste Liebe, ergriffene und verpasste Chancen, das Leben als Außenseiter und…die Tragödie an sich. Die gesamte Handlung nimmt immer wieder Bezug auf das literarische Thema der Tragödie, da dies auch das traditionelle Thema der Abschlussarbeit aller Schüler am Irving College ist (daher auch der passende englische Titel „The tragedy paper“). Der deutsche Titel ist daher auch als Zitat einer bekannten Tragödie entnommen – Shakespeares MacBeth. Und ausnahmsweise gefällt mir der deutsche Titel dieses Mal sogar besser als der englische, er passt einfach perfekt zu diesem Buch. Auf Grund des Themas der Tragödie eignet sich dieses Buch sicherlich auch sehr gut als Schullektüre als Ergänzung zu den bekannten, klassischen Tragödien wie z.B. von Shakespeare.

Ein weitere Pluspunkt des Buches: die Geschichte spielt an einem Internat - und wer liebt denn nicht seit dem ersten Hanni-und-Nanni-Buch Internatsgeschichten ? Das Irving-College wächst einem zusammen mit seinen Bewohner direkt ans Herz und am liebsten möchte man sofort auf dieses College wechseln – egal ob man 15, 35 oder 55 Jahre alt ist! Man merkt, dass die Autorin ihre Schulzeit im Internat sehr genossen hat.

Mit dem Ende des Buches wird vielleicht nicht jeder Leser zufrieden gestellt, aber ich finde es passt einfach perfekt. Mehr möchte ich hier auch gar nicht verraten. Lest es einfach selbst – ich kann es nur wärmstens empfehlen und freue mich, dass ich wieder mal dank eines Gewinns ein tolles Buch lesen durfte, was ich sonst vielleicht übersehen hätte.

Fazit
Ein wundervoller Jugendroman über das Leben als Außenseiter und die erste Liebe, welcher mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganz besonderes Buch

Nachruf auf den Mond
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Autor
Nathan Filer ist ehemaliger Krankenpfleger der Psychiatrischen Klinik in Bristol und heute als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher tätig. Zudem unterrichtet er Creative Writing an der Bath Spa ...

Autor
Nathan Filer ist ehemaliger Krankenpfleger der Psychiatrischen Klinik in Bristol und heute als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher tätig. Zudem unterrichtet er Creative Writing an der Bath Spa University. "Nachruf auf den Mond" ist sein erster Roman, für den er verschiedene Preise gewann: u.a. den renommierten Costa Book Award und den Betty Trask Prize für das beste Debüt. Filer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Bristol.

Erster Satz
Sie sollten wissen, dass ich kein netter Mensch bin.

Meine Meinung
In „Nachruf auf den Mond“ erzählt der 19-jährige Matt Homes die Geschichte seines vor 10 Jahren verstorbenen Bruders Simon. Simon, der anders war, mit einem Gesicht, dass einen immer an den Mond erinnerte. Er erzählt, wie sich dessen Tod und die nachfolgende Trauer auf sein Leben und das seiner Familie auswirkte. Mehr möchte ich von der Handlung auch gar nicht verraten, denn das ist Matts Aufgabe. Er erzählt die Geschichte und er möchte sie „richtig“ erzählen.
Er schreibt die Geschichte am Computer in einer Klinik, auf einer Schreibmaschine in seiner Wohnung, immer wenn er gerade Zeit dafür findet...und er spricht den Leser dabei direkt an. Daher weiß man als Leser auch nie mehr, als das, was Matt einem gerade erzählt. Viele Dinge liest man zwischen den Zeilen oder erahnt sie nur und man muss warten, bis Matt bereit ist sie einem zu erzählen. Seine Erzählung ist auch nicht chronologisch, er springt zwischen den Zeiten und Erlebnissen seines Lebens, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Man merkt, wann die Krankheit aus ihm spricht und wann er „klarer“ ist. Hier finde ich es eigentlich etwas schade, dass bereits im Klappentext erwähnt wird, dass Matt Schizophrenie hat. Dies wird im Buch nämlich erst sehr spät wirklich klar und ohne dieses Wissen, wäre das Buch vielleicht noch faszinierender zu lesen. Aber auch so war ich ziemlich gefesselt von Matts Geschichte.

Etwas ganz besonderes an diesem Buch ist außerdem die gesamte Aufmachung. In die Geschichte sind Zeichnungen eingebettet, maschinen- und computer-geschriebene Seiten wechseln sich ab, Briefe sind eingestreut, Wörter fett- und kursiv gedruckt und irgendwann verblasst die Schrift, als wäre das Schreibmaschinenband zu Ende. Nathan Filer sagt in einem Interview, welches am Ende des Buches abgedruckt ist: „Ich stelle mir das ganze Buch als ungeordneten Papierhaufen mit Texten und Zeichnungen vor, mit maschinenbeschriebenen Blättern mit verschmierter Tinte, mit Briefen von Denise, mit Wörtern, die Patricia ausgeschnitten und mit Prittstift aufgeklebt hat. All das bleibt zurück (…), auf einem Schreibtisch in einem dunklen Zimmer, bis es jemand findet. “ Die Umsetzung davon ist Nathan Filer hervorragend gelungen. Man hat wirklich das Gefühl, man hält Matts Manuskript in der Hand.
Dadurch fühlt sich die ganze Geschichte auch sehr real an, man leidet mit Matt, man freut sich mit Matt, man hofft, dass es ihm besser geht, man wartet gespannt darauf, was nun wirklich mit Simon passiert ist. Die Auflösung ist letztendlich nicht wirklich spektakulär, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass Matt sein Leben und seine Trauer aufarbeiten und anschließend mit Simons Tod abschließen kann.
Es ist ein berührendes Buch, es deprimiert, es verspricht Hoffnung,es ist traurig, aber auch erheiternd, es wühlt auf, es ist ehrlich – es ist ungewöhnlich und einzigartig erzählt und letztendlich ganz einfach wundervoll.

Fazit
Ein großartiges Buch über die Trauer und ihre Auswirkungen auf eine Familie, ungewöhnlich und einzigartig erzählt und von Anfang bis Ende fesselnd. Eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein durchweg fesselnder und blutiger Thriller

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Autor (Quelle: amazon.de)
Stefan Ahnhem, geboren 1966, ist ein bekannter schwedischer Drehbuchautor, unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Stockholm. Mit seinem ...

Autor (Quelle: amazon.de)
Stefan Ahnhem, geboren 1966, ist ein bekannter schwedischer Drehbuchautor, unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Stockholm. Mit seinem Debüt Und morgen du schaffte er auf Anhieb den Sprung auf die Bestsellerliste.

Allgemeines
Broschierte Ausgabe, 576 Seiten
Originaltitel: Den nionde graven
Prolog (aus dem Jahr 1999), Teil 1 und Teil 2 mit insgesamt 113 Kapitel (Dezember 2009) Epilog (2009/2010), Kapitel X
Erzählung in der dritten Person aus unterschiedlichen Perspektiven
(Ursprünglich sollte das Buch unter dem Titel „Was dir nicht gehört“ in Deutschland veröffentlicht werde, mit einer Covergestaltung, die passend zu Band 1 war. Leider hat sich der Verlag unentschieden und hat einen plakativeren Titel gewählt und das Cover ähnlich wie aktuelle Bestseller gestaltet (z.B. Erik Axl Sund). Das finde ich doch sehr schade. Sowohl das ursprüngliche Cover als auch der Titel waren treffender für das Buch.)

Erster Satz
Es war so dunkel, dass er fast nichts sah.

Meine Meinung
Nachdem ich bereits den ersten Band um den Ermittler Fabian Risk geradezu verschlungen habe, habe ich dem nächsten Fall entgegen gefiebert - und ihn dann zu meinem Glück bei vorablesen gewonnen. Wer sich bei der Lektüre des ersten Falls immer gefragt hat, was denn nun genau in Stockholm mit Fabian Risk passiert ist, bekommt hier die Antwort präsentiert. Die Geschichte spielt zeitlich vor Band 1 der Reihe und schildert die Ereignisse, die Fabian zum Umzug bewegt und tief getroffen haben.

Ermittelt wird in diesem Buch parallel in zwei Ländern. Da gibt es zum einen Dunja Hougaard auf der dänischen Seite, zum anderen Fabian Risk mit seinem Team auf der schwedischen. Beide Seiten jagen einen blutrünstigen Mörder, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Die Handlung springt sehr häufig von einem Ermittler zum nächsten, von einem Opfer zum anderen und man muss doch sehr konzentriert lesen, um bei all den Personen nicht den Überblick zu verlieren. Der eine oder andere findet dies vielleicht anstrengend oder zu komplex, für mich persönlich hat es die Spannung noch mehr erhöht. Häufig enden die Kapitel mit einem typischen Cliffhanger und statt im nächsten Kapitel darauf einzugehen, wechselt die Handlung zu einer anderen Person. Ich konnte das Buch dadurch kaum mehr aus der Hand legen und musste immer und immer weiter lesen. Dies wird durch die relativ kurzen Kapitel noch unterstützt. Man denkt immer „Eins kann ich noch...“.

Neben der eigentlichen Krimihandlung spielen auch die Privatleben der verschiedenen Ermittler eine große Rolle. Aus dem ersten Band weiß man ja bereits, dass die Ehe von Fabian und seiner Frau Sonja kurz vor dem Aus stand. Hier erlebt man hautnah, warum dies so ist und wie schwierig es doch ist, als Ermittler ein einem hochbrisanten Mordfall gleichzeitig noch ein erfülltes Familienleben zu führen.

Mir hat hier besonders gefallen, dass Fabian sowohl im Berufs- als auch im Privatleben als Mensch mit Problemen und Schwächen dargestellt wird. Er ist nicht der unverwundbare und unfehlbare Superheld. Er hat schwierige Entscheidungen zu treffen und er trifft bestimmt nicht immer die richtigen.

Die Thematik des Buches ist recht schwer verdaulich, wobei ich nicht detaillierter darauf eingehen möchte, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Durch das ernste Thema ist das Buch streckenweise recht düster, was sich insbesondere am Ende zeigt. Hier werden die vielen Handlungsstränge und Personen nachvollziehbar verknüpft und es offenbart sich das Gesamtbild.

Erwähnt werden sollte noch, dass der Autor nicht mit der ausführlichen Beschreibung von blutigen Morden und brutalen Handlungen spart. Wer hier zart besaitet ist, sollte dieses Buch also lieber nicht in die Hand nehmen. Ich würde das Buch daher auch eher in die Kategorie Thriller statt Krimi einordnen.

Der letzte Kapitel X macht übrigens bereits Lust auf den nächsten Fall von Fabian Risk und ich war hellauf begeistert, als ich in der Danksagung des Autor gelesen habe, dass er bereits an Band 3 arbeitet.

Fazit
Ein durchweg fesselnder und blutiger Thriller mit einer brisanten Thematik und glaubwürdigen Charakteren, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte.