Cover-Bild Geht doch!
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 08.07.2019
  • ISBN: 9783328104797
Uli Hauser

Geht doch!

Wie nur ein paar Schritte mehr unser Leben besser machen
Lieber gut zu Fuß als schlecht gelaunt

Einfach mal raus, einfach loslaufen, jeden Tag ein paar Schritte mehr. Wie gut das tut, entdeckte der Journalist Uli Hauser bei seinem Spaziergang von Hamburg nach Rom. Er wollte wissen, wie das geht: Gehen. Was es mit einem macht, im Kopf und in den Beinen. Weil er das Gefühl hatte, dass wir zu oft von Ort zu Ort hetzen, zu viel fahren, zu viel sitzen, zu wenig auf uns achten. Er lebte ohne Tempowahn und Terminkalender, anfangs noch in schweren Schuhen, am Ende barfuß in Sandalen. Er ließ sich von Menschen am Wegesrand leiten und genoss die Schönheit des Augenblicks, Schritt für Schritt. Durch Deutschland, über die Alpen, auf dem Franziskusweg bis zum Petersplatz in Rom.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Kurzweiliger Wanderbericht

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Uli Hauser hatte die Idee einfach loszumarschieren und zu sehen, was er erleben wird. Also macht er sich mit kleinem Gepäck auf den Weg von Hamburg durch ganz Deutschland bis nach Italien. Rom war anfangs ...

Uli Hauser hatte die Idee einfach loszumarschieren und zu sehen, was er erleben wird. Also macht er sich mit kleinem Gepäck auf den Weg von Hamburg durch ganz Deutschland bis nach Italien. Rom war anfangs nicht einmal sein Ziel, nur Deutschland durchqueren und Italien erreichen. Der über 60-jährige Autor erzählt in diesem Buch, was er erlebt und wen er getroffen hat, sowie seine eigenen Gedanken auf dem Weg. Er ging neben Autobahnen her, auf seit Jahrhunderten bestehenden Wegen oder auch einfach querfeldein – oft ohne konkreten Plan, einfach Richtung Süden.

Ich hab mir von dem Buch vor allem viele Naturbeschreibungen erhofft und die Erfahrung, wie es für den Autor war, so lange einfach nur in der Natur unterwegs zu sein. Ich liebe es die Natur zu erleben und fühl mich nach einer schönen (und alleinigen) Wanderung so wohl… wie wäre es dies längere Zeit jeden Tag zu machen? Beides habe ich bekommen: Die Veränderung der Landschaft vom Norden Deutschlands bis in den Süden und auch einige Tierbegegnungen hat Uli Hauser beschrieben. Sogar in meiner Region ist er durchgewandert, die ihm, und auch die Menschen hier, gefallen haben. Außerdem hat er viele Personen getroffen bzw. auch einige extra besucht. Wissenschaftler/innen oder Schuhmacher, die sich mit unserem Gang und Bewegungen beschäftigen. Laufen wir optimal? Denn das Gehen betrifft nicht nur die Füße, sondern den ganzen Körper. Was macht es mit uns, dass wir täglich so viel sitzen? Neben den Begegnungen von vielen unterschiedlichen Menschen (oft auch Personen, die die Ruhe und Schönheit der Natur schätzen) und der Gesundheit geht es in dem Buch auch um die Entwicklung der Gesellschaft und Technologie/Moderne. Uli Hauser hat sich über die ältesten Straßen erkundigt und nutzt diese auch streckenweise. Damals sind schon Boten und die Heere der Römer dort gegangen, nun Uli, weil es ihn fasziniert (übrigens gibt es bei mir in der Nähe einen Weg, der schon von den Kelten und seitdem stets genutzt wurde, Uli). Heutzutage aber sitzen wir oft im Auto, gehen nur noch selten zu Fuß. Uli Hauser macht sich Gedanken über die Veränderungen von uns Menschen und unseren Leben. Manchmal ist er nostalgisch oder auch zu hart und bewertend anderen Personen und Lebensgestaltungen gegenüber. Das fand ich beim Lesen schade, aber es wurde im Laufe des Buches besser, denke ich. Und somit ist dieser Bericht über Ulis lange Wanderung eine kurzweilige Erzählung über das kilometerlange Gehen, gespickt mit Begegnungen und Themen wie Gesundheit. Außerdem hat mich auch anfangs der Schreibstil sehr gecatcht, weil der Tramp, wie Uli sich gern bezeichnet, den Bericht schildert, als würde er ihn abends am Feuer erzählen.


>> Dieser Morgen, so dachte ich, gehört nur mir. Ich war fast allein auf weiter Flur. Nach dem Feld säumten Bäume den Weg. Nicht groß, aber alt, sie trugen Falten. Sie nickten mir still zu, sie standen schon lange hier. Ihre Äste lagen sich in den Armen, sie bildeten ein Dach über meinen Kopf .<<, S. 12


Fazit:
"Geht doch!" ist ein schöner Erfahrungsbericht über Uli Hausers Wanderung von Hamburg nach Rom. Das Buch ist sehr kurzweilig mit den vielen Beschreibungen über die Natur, Begegnungen mit Menschen, Gedanken und Erinnerungen.

Veröffentlicht am 06.12.2018

also dann mal los !

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Auf und davon

Von Hamburg nach Rom begibt sich Uli Hauser auf Schusters Rappen. Am Anfang in schweren Bergstiefeln im hohem Tempo am Ende schlendernd barfuß.

Er traf viele Leute an der Strecke, einige ...

Auf und davon

Von Hamburg nach Rom begibt sich Uli Hauser auf Schusters Rappen. Am Anfang in schweren Bergstiefeln im hohem Tempo am Ende schlendernd barfuß.

Er traf viele Leute an der Strecke, einige davon die ihn berührten hat er am Schluss extra dankend erwähnt. Er nennt sie Menschen die einen weiterbringen, im übertragenen Sinne.

Auch hatte er vorgesorgt und sich beim Alpenverein einen Pass bestellt um in Hütten nächtigen zu dürfen

Ich lernte den Gluteus maximus von ihm kennen, den wir heute fast alle durch langes Sitzen ermüden , er langweilt sich im Bürostühl , er ist dafür gedacht um uns aufrecht gehen zu lassen. Er bringt uns den aufrechten Gang.

also dann mal los

Einfach mal weg sein. Raus aus allem. Raus aus dem Hamsterrad, aus dem grauen Alltag. Wer kennt ihn nicht diesen Wunsch, diese Sehnsucht auszubrechen ? Alles hinter sich zu lassen . Diese Idee sprach mich an und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen.

Ohne viel Gedöns auf Tour zu gehen nur mit kleinem Gepäck , wer möchte das nicht mal ?

Zu Fuß war er schon immer gut , ein richtiger Laufbube ! Irgendwann wuchs der Wunsch in ihm sich auf dem Weg zu machen, nach Italien das war sein Ziel !

So ein Entschluß kann schon mal schnell aus einer Bierlaune heraus gemacht werden aber sich dann tatsächlich auf dem Weg zu begeben bedarf es schon mal etwas mehr, bis es dann endlich los ging mußten einige Hürden genommen werden.

Besonderen Dank gebührt hier und maßgeblich zum „Entstehen“ des Buches hat wohl seine Partnerin beigetragen. Ihre „Großzügigkeit“ oder besser gesagt ihre Freigiebigkeit ihn „laufen zu lassen“ hat dieses Buch ja doch erst möglich gemacht.

Genauso wie sein Arbeitgeber der ihn frei gab um ihn laufen zu lassen….. Ein „Normalo“ hätte sich schon ein Sabbatical dazu nehmen müssen……

Keine Zeit saß ihm im Nacken, ohne Zeitdruck und sein Terminkalender war gelöscht. Er war nun frei, hörte nur auf seine Füße und fand sein inneres Tempo.

Laufen macht den Kopf frei, man öffnet sich, bleibt neugierig. Auf seiner Reise trifft er auf allerhand Leute .

Man kommt so leicht ins Gespräch , bekommt Geschichten, da ist z. B. Kenny, er nennt sich „Wolfsberater“ sogar von offizieller Seite her….oder seine Frau Barbara die so gerne Bäume umarmt oder der historische Geograph, mit Herrn Denecke begab er sich auf eine Zeitreise bis zu den Römern und erfuhr, das Moguntiacum das heutige Mainz ist, oder dass es zu DDR - Zeiten verboten war am Todesstreifen auf die andere Seite hin zu Freunden oder Verwandten rüber zu winken. Es stand unter Geldstrafe und eine Dame wurde sogar gebüst und mußte zahlen.

Er ist ein moderner Tramp, er läßt sich Zeit, bleibt mal länger hier mal länger dort. Er macht es sich schon leichter, er muß sich nicht in Gefahr begeben und wie ein Clochard unter freien Himmel nächtigen oder an jeden Abend einen besonders guten Platz für sein Zelt zu finden, nein es ist ganz ok in Pensionen, Hotels oder bei Freunden zu nächtigen. Ich finde zu diesem trip hätte auch besonders gut couchsurfing gepasst.

Er sagt vorab das er gerne läuft aber es ist auch nicht schlimm wenn er ab und zu mal quasi reinspringt in eine einladend weit geöffneten Beifahrertüre oder sich per Anhalter mit Hilfe seines Daumens zutritt verschafft um sich mitnehmen zu lassen oder per Bahn wenns mal pladdert und es nicht so leicht weitergeht weil die Füße ihm qualmen. Das ist absolut ok. Es ist kein Ablasshandel dieses wandern.

Dieses Buch ist auch kein Reiseführer, obwohl er über Deutschland sehr ausführlich schwelgt, hält er doch mit den Impressionen der Schweiz sehr hinterm Berg und in Italien ist er rapido schnell beim Papst. Auch wenn diese Reise beim Papst endet, es ist kein Pilgerbuch .

Es ist ein Buch über das Gehen und sich selber zu begleiten. Zahlreiche Gedanken, Erkenntnisse, Probleme und Begegnungen werden ausführlich und wie ich finde sehr interessant beschrieben.

Die Schweiz und Italien kamen mir schon zu kurz, vielleicht hat er sich auch noch einiges davon aufgehoben um es uns in einem zweiten Teil noch mehr über sich und seinen Weg, innerlich wie äußerlich zu erzählen..

Dieses Buch hat mir richtig Lust gemacht auch einfach drauflos zu laufen, ich liebe es ebenfalls mit meinem Hund neue Wege und Orte zu erkunden und diese Wege erläuft man sich eben viel intensiver als man es mit dem Auto je tun könnte. Das Cover spricht mich ebenfalls sofort an, wie da jemand so allein seinen Weg durch diese schöne Kulisse zieht.

Er zeigt einem auf, das man es auf diesem Wege auch gut mit sich allein aushalten muß. Die Augen und alle Sinne zu öffnen , der Weg ist das Ziel.


Ganz lieben Dank dem Randomhouse Bloggerportal das ich dieses Buch lesen durfte, Dankeschön.



eure Silvi