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Veröffentlicht am 07.12.2018

Ein Stalker macht noch lange keinen Thriller!

Tödlich ist die Versuchung
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Emanuela Wolf arbeitet als Dozentin für Psychologie. Zufällig sieht sie den Beziehungscoach Bernhard Rett im Fernsehen und vereinbart eine Sitzung mit ihm. Rett soll sie von dem Trauma, das der Tod ihres ...

Emanuela Wolf arbeitet als Dozentin für Psychologie. Zufällig sieht sie den Beziehungscoach Bernhard Rett im Fernsehen und vereinbart eine Sitzung mit ihm. Rett soll sie von dem Trauma, das der Tod ihres Bruders vor 18 Jahren ausgelöst hat, heilen. Seine Methoden sind unkonventionell, denn er stellt Emanuela Aufgaben,die sie lösen muss. Beobachtet wird sie dabei von einem Stalker.

Ihr habt es wohl an meiner Zusammenfassung bemerkt …. der Plot zu dieser Geschichte empfand ich als hanebüchen. Welcher Beziehungscoach verordnet Aufgaben wie " Verführe einen fremden Mann in der Oper " ? Diese Aufgabe soll zeigen, ob Emanuela bindungsfähig ist und einen Mann halten kann? Aehm … was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Doch anscheinend ist dieser Bernhard Rett eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Da er als Beziehungscoach " gute Rezensionen bei Google" hat (O-Ton Emanuela). Welche nur halbwegs vernünftige Frau lässt sich denn auf so was ein? Ebenfalls gestolpert bin ich über: warum leidet Emanuela nach 18 Jahren noch immer an dem Trauma, den Bruder verloren zu haben? Wohlverstanden, dieser wurde weder brutal ermordet, noch verschleppt … er litt anscheinend an einer Grippe und ist im Krankenhaus friedlich eingeschlafen. Ganz genau weiss man das als Leser nicht, denn die Autorin bleibt ziemlich vage.
Im Hinblick darauf, dass die Autorin als Psychologin und Beziehungscoach arbeitet, hätte ich mir besser ausgearbeitete Details in der Beziehung erwartet. Denn so wirkt das Ganze sehr konstruiert und an den Haaren herbei gezogen.
Okay, Emanuela wird von einem Stalker verfolgt. Eigentlich als Leser ein Grund Spannung zu fühlen. Gänsehaut, mitzittern …. mitgezittert, habe ich genau einmal, als sie verfolgt wird. 10 Sätze in einem Thriller, ist ja leider herzlich weniger. Darum : Ein Stalker macht leider noch keinen Thriller aus. Genreeinteilung leider misslungen!
Der Schreibstil ist eher sachlich gehalten und Sätze wie "Ihre Leiber verschmolzen wie Geige und Bogen" haben mich schmunzeln lassen. Altbackener geht's wohl nicht mehr! Die Handlung empfand ich als holperig und immer wieder werden Handlungsansätze eingefügt, die ich nicht nachvollziehen konnten. So denkt Emanuela aus heiterem Himmel an Rasmus, einen alten Freund aus der Jugendzeit … plötzlich nach 18 Jahren vermisst sie ihn, und ...Achtung...hier lauert Trauma Nummer 2 auf die Gute. Sie taucht ab in die Erinnerung an eine Geburtagsparty. Diese Passage hat weder Sinn noch ein Ziel. Und solche Sprünge gibt es zuhauf. Tragisch ist, dass Emanuela einen Beziehungscoach benötigt, um auf die Idee zu kommen, mit Rasmus Kontakt aufzunehmen. Wohlverstanden, wir sprechen von einer Frau, die voll im Berufsleben steht und Google benutzen kann und auch fähig ist, Mails zu schreiben.
Die Charakterisierung von Emanuela gab mir grosse Rätsel auf. Wenn sie einen Mann kennen lernt oder trifft, und das kann auch ein Handwerker in der Firma sein, denkt sie sofort an eine Farbe. "Dieser Typ ist Türkisgrün". Damit nehme ich an, dass Emanuela eine Synästhetikerin ist? Doch genau diese Begabung, wird ansonsten nicht erwähnt oder wurde ausgearbeitet. Und so sind die ewigen Erwähnungen der Farben einfach nur nervig. Auch Blackouts, die Emanuela haben soll, werden spontan irgendwo erwähnt … dies aus dem Zusammenhang gerissen.
Enttäuschend als Thriller, enttäuschend beim Plot, der Umsetzung und der Charakterisierung der Figuren.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Nach 311 Seiten abgebrochen...

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen ,ein Kriegsveteran und ehemaliger Elitesoldat lebt in den dänischen Wäldern mit seinem Hund Mr. White. Enttäuscht von der Gesellschaft will er nur noch seine Ruhe. Doch damit ist es vorbei,als ...

Niels Oxen ,ein Kriegsveteran und ehemaliger Elitesoldat lebt in den dänischen Wäldern mit seinem Hund Mr. White. Enttäuscht von der Gesellschaft will er nur noch seine Ruhe. Doch damit ist es vorbei,als der Diplomat Hans- Otto Corfitzen getötet wird. Zufällig ist Oxen im Park von Schloss Norlund , während der Gutsherr auf seinem Schreibtischstuhl stirbt. Die Ermittler durchkämmen die Wälder und finden Oxen ,denn der oberste Chef des Nachrichtendienst hat einen besonderen Wunsch : Er will Oxen engagieren.Er soll den Tod von Corfitzen aufklären, was dieser erst kategorisch ablehnt. Doch dann geschieht etwas Einschneidendes und Oxen ändert seine Meinung.

Eines vorneweg :Noch nie war ich so viele Male nahe dran ein Buch abzubrechen wie hier bei "Oxen". Der Start ins Buch empfand ich als sehr zäh. Die vielen Wechsel in den Erzählperspektiven, in denen die Personen in schneller Abfolge wechselten, empfand ich als Zumutung und ermüdend! Wie soll man da die Figuren kennen lernen, sich auf eine Geschichte einlassen, wenn alles wie Kraut und Rüben durcheinander geht ?
Dann (endlich) wird der Diplomat umgebracht und es kommt etwas Ruhe in die Story. Doch nun machte mir der Schreibstil Probleme. Sehr ausschweifend kommt der Autor vom Hunderten ins Tausendste, immer wieder werden Nebengeschichtchen eingeflochten. Da den Fokus auf die Hauptgeschichte nicht zu verlieren fiel mir unendlich schwer. Dass da die Spannung auf der Strecke bleibt, erübrigt sich zu erwähnen. Oder anders gesagt :Ich hatte keine Zeit Spannung zu empfinden! Ich war damit beschäftigt die nicht relevanten Details von den wichtigen zu sortieren.
Mit der Zeit stellt sich heraus, dass mehrere Morde eine Verbindung haben. Soviel habe ich begriffen. Leider habe ich zwischenzeitlich bei den geleisteten und wie auf einer Liste notierten Kriegstaten von Oxen den Überblick verloren und damit fiel auch das Rätseln Punkto Verbindung ins Wasser.
Ich bin eigentlich eine geübte Thrillerleserin. Doch so ein Durcheinander wie in "Oxen" habe ich selten erlebt. Es fehlt meiner Meinung nach an Struktur und Straffung der Details,die einem regelrecht um die Ohren gehauen werden.
Sehr gut haben mir die Figuren gefallen. Oxen weicht ab vom alltäglichen 08/15 Ermittler. Zwar hätte ich nun nicht unbedingt auf 2.5 Seiten über PTBS-Posttraumatische Belastungsstörung( inklusive Liste mit Merkmalen dieser Störung), unter der er leidet, informiert werden müssen....doch unkonventionell ist er allemal.
Ein Thriller, der meiner Meinung nach zu viel Stoff , der unwichtig für die Story ist, enthält. Auf Ebook Seite 311 von insgesamt 430 habe ich aufgegeben und das Buch abgebrochen.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Satire auf männlich...

Papa at Home
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In diesem Buch erfahren wir ,warum es Männer schwerer haben als Frauen, alles über Mhyten am Arbeitsplatz und die Pflege des männlichen Geschlechtsteils!

Die ersten Seiten lesen sich gut,denn Fragen wie ...

In diesem Buch erfahren wir ,warum es Männer schwerer haben als Frauen, alles über Mhyten am Arbeitsplatz und die Pflege des männlichen Geschlechtsteils!

Die ersten Seiten lesen sich gut,denn Fragen wie "was bin ich für ein Vater" und "ist das das Leben, das ich haben wollte" suggerieren eine nachdenklich machende Lektüre. Okay, habe ich gedacht…eigentlich wurde "Papa at home" ja unter dem Genre Humor eingeordnet….und hab ich nicht irgendwo was über Satire gelesen…aber mir soll es recht sein.

Weiter im Text…und plötzlich wähnte ich mich im falschen Film. Denn was der Autor als Satire versteht, ist einfach nur die Situation der Frauen in der heutigen Zeit... in männlich. Die erste Hälfte über lesen wir über Väter, die die Doppelbelastung Kinder und Karriere stemmen, als Hausmänner den Ehefrauen Brötchen belegen und Tipps bekommen wie sie am Arbeitsplatz ihren Mann stehen. Das Ganze nicht etwa in einen humorvolle Familiengeschichte verpackt.Nein, mit trockenen Ratgeber ähnlichen Kapiteln gähnt man sich Seite um Seite durch das Buch. Witzig?Fehlanzeige!Locker ?Nö!Bahnbrechendes? Im Gegenteil,denn alles was ich gelesen habe ist ein alter Hut.

Aber vielleicht habe ich auch das Wörtchen "Satire" falsch verstanden?

Ein Typisches Stilmittel der Satire ist die Übertreibung! Hier wird nicht übertrieben, sondern erzählt was Frauen Tag für Tag erleben…nur in männlich!

Immer wieder wurden Tipps für Männer eingefügt. Wie zum Beispiel den: Wenn man als Mann unsicher ist,soll man seiner Frau zuhören und den einen oder anderen Gedanken übernehmen, so entwickelt Mann Selbstsicherheit.

Auch der Tipp, dass man bei einem Bewerbungsgespräch nach einem familienfreundlichen Arbeitsmodell fragen soll ist nicht wirklich witzig sondern traurige Realität vieler weiblicher Arbeitnehmerinnen! Tipps, die ich nicht lustig finde. Sie sind leider nur oberflächlich ,traurig oder abstrus. Der Tipp Hautpflegeprodukte zu verwenden mit Schimmereffekt wenn Mann am Konferenztisch gesehen werden will, läuft dann unter Letzterem.

Der Autor ist ausserdem ein Frauenkenner. Denn er weiss ,dass Frauen Männer bevorzugen, die nichts oder wenig sagen. Etliche solcher Aussagen haben mich irgendwann nur noch genervt.

Als dann ganze 6 Seiten über die Feuchtigkeitspflege und die Reinlichkeit vom männlichen Geschlechtsteil kam, habe ich gedanklich schon abgeschaltet. Die Kapitel "Orgasmus"und "Masturbieren " habe ich dann quer gelesen.

Was ist dieses Buch ? Satire? Humorvoll? Wenn ja, hat es leider meinen Humor weder erreicht und getroffen.

Ich finde das Ganze einfach nur peinlich und langweilig.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Nun weiss ich Bescheid über....

Was ich getan habe
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David James Forrester ist Anwalt und verliebt sich in die Schriftstellerin Elle Nolan. Die beiden heiraten und leben eine leidenschaftliche Beziehung. Eines Morgens ist Elle tot, umgebracht von David..

Der ...

David James Forrester ist Anwalt und verliebt sich in die Schriftstellerin Elle Nolan. Die beiden heiraten und leben eine leidenschaftliche Beziehung. Eines Morgens ist Elle tot, umgebracht von David..

Der Klappentext hatte es mir angetan, ich war gespannt auf diesen Thriller. An und für sich suggeriert das Wörtchen "Thriller" ja :Spannung , Ermittlungen, Mord oder Psychospielchen.

Normalerweise!

Denn hier bei diesem Buch frage ich mich was das Wort "Thriller" auf dem Cover verloren hat? Wer um Himmels Willen , hat dieses Buch in dieses Genre eingeteilt?

Denn hier bekommt man auf gefühlten 500 Seiten (in Wahrheit war es bis Mitte Buch :) eine Beziehungskiste zu lesen, die dermassen langweilig ist, dass ich mich durch die erste Hälfte gegähnt habe. Nein, seien wir ehrlich…Dank "Was ich getan habe" weiss ich nun genauestens Bescheid über die weibliche Ejakulation. Meiner Meinung nach hätten diese "Ausscheidungen" nicht unbedingt so ins Detail beschrieben werden müssen.Doch es kam noch unappetitlicher. Leider ist man als Leser hautnah dabei, als David auf einer Raststätte einiges von sich gibt. Und dabei meine ich wortwörtlich" von sich" gibt. Erbrechen und andere Ausscheidungen, die ich euch hier erspare inklusive. War eine Abwechslung nach all den "Sahdes of gähn " Geschichtchen zwischen Elle und David in der ersten Hälfte.

Nach der Mitte des Buches wird's plötzlich ….nein, leider nicht spannender…sondern unstrukturiert und chronologisch wirr. Immer wieder wechselt die Autorin von der Zeit als Elle noch lebt zu der Zeit nach dem Mord. Um uns Leser zusätzlich zu verwirren lässt sie die tote Elle auch mal über ihrem leblosen Körper schweben.

Bescheiden ist nicht nur die Spannung, bescheiden ist auch die Anzahl Figuren. Die Autorin schafft es, die ersten 100 Seiten mit zwei Figuren zu bestreiten. David und Elle!Da die beiden diese Zeit meist mit Sex verbringen,ist das auch nicht weiter verwunderlich. Und plötzlich tauchen noch ein paar Figuren auf, die regelrecht in die Story geworfen wurden und dabei flach und oberflächlich blieben.

Ich habe zu Ende gelesen!Bis zum bitteren Ende!Warum eigentlich ?Denn der Mörder ist ja schon seit den ersten Sätzen dieses Buches bekannt!

Veröffentlicht am 13.07.2017

Muss nicht sein...

Dem Kroisleitner sein Vater
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Karl Kroisleitner lebt in St. Margarethen und verdient sein Geld als Schuhmacher . Das Schuhgeschäft hat er von seinem Vater, dem heute 104 Jahre alten Alois Kreisleiter, übernommen. Eines Tages wird der ...

Karl Kroisleitner lebt in St. Margarethen und verdient sein Geld als Schuhmacher . Das Schuhgeschäft hat er von seinem Vater, dem heute 104 Jahre alten Alois Kreisleiter, übernommen. Eines Tages wird der alte Alois tot aufgefunden. Was erst auf Grund seines Alters auf einen natürlichen Tod hinweist, stellt sich bald als Mord heraus.

Ich mag Krimis! Die Spannung wer denn der Mörder ist. Die Ermittlungen, wenn eines zum anderen führt und schlussendlich die schlüssige Auflösung. Ich musste zwei mal nachsehen, ob auf diesem Cover wirklich Krimi und nicht etwa Heimatroman geschrieben steht. Es geschieht zwar ein Mord, Ermittlungen werden jedoch völlig zerredet und versinken im Chaos von Figuren, Nebenfiguren und ihren eigenen Geschichten.
Doch von Anfang an: Die Geschichte beginnt gut. Man bekommt einiges mit von der Hierarchie und dem Leben in dem kleinen Bergdorf . Zur Einführung ist eine Karte von St. Margarethen und ein Personenverzeichnis eingeschoben. Ersteres wäre genial zur späteren Orientierung. Leider habe ich das Ebook gelesen und so ist das ewige zurückblättern doch etwas mühsam. Zweiteres ist ein Witz…es werden nicht die Personen vorgestellt sondern einklassiert in "redet mit den Toten " oder "hat von allem zuviel ". Damit gibt ein Personenverzeichnis Punkto Informationen eigentlich nicht so viel her.
Kaum ist der Mord geschehen ,verfliessen die Geschichten ineinander. Ich muss gestehen, dass ich gegen Mitte den Ueberblick und den Faden verloren, noch bis zum letzten Drittel des Buches gelesen und dann entnervt aufgegeben habe.
Der Schreibstil ist einfach gestrickt und die Figuren sehr klischeehaft und oberflächlich beschrieben. Mich hat am meisten gestört, dass hier das Klischee der unbedarften und naiven Bergbevölkerung voll bedient wurde.
Ein Krimi, den man suchen muss…und ihn schlussendlich doch nicht findet.