Endlich mal weniger Sex und dafür mehr Handlung!
Ich muss sagen, der Roman hat mich doch ein bisschen überrascht. Die letzten Bände der "Schwestern des Mondes"-Reihe haben mir alle miteinander nicht so gut gefallen. Sie liefen nach demselben Schema ab, ...
Ich muss sagen, der Roman hat mich doch ein bisschen überrascht. Die letzten Bände der "Schwestern des Mondes"-Reihe haben mir alle miteinander nicht so gut gefallen. Sie liefen nach demselben Schema ab, es war ziemlich vorhersehbar und der Sex hat mir eine viel zu große Rolle gespielt. Hier ist es tatsächlich mal anders! "Katzenkrallen" weicht von dem bis dato stur eingehaltenem Schema F der Autorin ab. Kein "Wir finden etwas über das nächste Geistsiegel heraus, sammeln immer mehr Hinweise und bekämpfen zum großen Showdown am Ende den bösen Gegner, der ebenfalls auf das Siegel scharf ist" gewürzt mit "Heute mache ich es mit dem, morgen mit dem und dazwischen denke ich ununterbrochen an Sex". Nein, in diesem Teil geht die Geschichte mal ein bisschen anders voran. Das Siegel wird schneller gefunden, der Kampf ist deswegen aber noch nicht vorbei. Und dadurch kommt es zu mehr Konflikten, heißt, mehr Action, was auch für mehr Spannung sorgt. Es ja auch nur ganze 5 Bücher gebraucht, bis sich was geändert hat...
Dass die Autorin sich hier mal eines anderen Musters bedient, löst jedoch noch lange nicht alle Probleme, die ich mit der Handlung habe. Denn auch wenn die Kampfhandlung mehr und die Handlung, in der es um Geschlechtsverkehr geht, weniger wird, ist mir die Geschichte noch zu vorhersehbar, ich konnte mir schon vorher denken, wie es ausgeht. Hier fehlen einfach noch die Schockmomente.
Dass mir der Teil besser gefallen hat als der Rest, kann auch daran liegen, dass wieder Delilah Protagonistin ist, die ich von den drei D'Artigo-Schwester am meisten mag. Sie kommt mir am menschlichsten vor, hat die sympathischste Weltanschauung und auch ihre Entwicklung kommt ganz passabel rüber. Wie sie langsam härter wird in diesem Kampf, auch wenn sie immer noch etwas zurückhaltender ist als ihre Schwestern was Töten angeht.
Wen ich von den Charakteren auch interessant finde, ist Vanzir, der Traumjäger, der im letzten Band zum ersten Mal erschienen ist und die Seiten vom Team Böse ins Team Gut gewechselt hat. Er ist mal eine etwas vielschichtigere Persönlichkeit, mit interessantem Hintergrund. Dahingegen kommen mir die restlichen Charakteren ziemlich platt vor, vor allem jene, die kaum auftauchen, da kann man gar nicht einschätzen, was das für Personen sein sollen beziehungsweise sind sie sehr klischeehaft und einfach gezeichnet.
Der Schreibstil wird für mich wohl nie mehr als mittelmäßig werden. Yasmine Galenorn kann ganz passabel schreiben und beschreiben, haut mich aber keineswegs um. Dafür sind die Beschreibungen manchmal zu ausführlich und wiederholen sich zu oft, die Dialoge wirken nicht ganz authentisch, die Spannung wird nicht so ganz übermittelt und etwas Besonderes hat ihr Stil auf keinen Fall.
Der Großteil der Charaktere eher einfach gestrickt oder unsympathisch, die Handlung ziemlich vorhersehbar, der Schreibstil mittelmäßig und durch nichts herausstechend. Logischerweise sollte "Schwestern des Mondes - Katzenkrallen" dadurch nicht besser sein als seine Vorgänger, aber mich hat es trotzdem positiv überrascht. was vor allem daran liegt, dass der Roman mal etwas anders abläuft und mehr Action, dafür weniger Sex enthält. Ist doch mal ganz nett, oder?