Cover-Bild Hier ist alles Banane
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Weitere Themen / Humor, Satire, Kabarett
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783864930409

Hier ist alles Banane

Erich Honeckers geheime Tagebücher 1994 - 2015
Jorge Nicolás Sanchez Rodriguez (Herausgeber)

Am 29. Mai 1994 starb Erich Honecker in Santiago de Chile — das glaubt die Welt bis heute. In Wahrheit jedoch lebte der ehemalige Staatschef der DDR bis vor kurzem in einem gepflegten Reihenhaus im Stadtteil La Reina, gut versorgt mit Südfrüchten. Und wie jetzt herauskam, verfasste er zwischen den Jahren 1994 und 2015 zahlreiche Tagebücher — in penibler Schönschrift! Darin kommentiert Honecker scharfsinnig die weltpolitische Lage, plaudert aus seinem Privatleben und schildert offenherzig seine Nöte und Sorgen.
Ein faszinierend anderer Blick auf die vergangenen 20 Jahre. Einfach zu lustig, um wahr zu sein!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2017

Nicht scharfzüngig genug

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Erich Honecker, ehemaliger Staatschef der DDR, starb am 29. Mai 1994 in Chile – so glaubt es die Welt. Doch jetzt kam die Wahrheit ans Licht: In Wirklichkeit hat Honecker seinen Tod damals nur vorgetäuscht ...

Erich Honecker, ehemaliger Staatschef der DDR, starb am 29. Mai 1994 in Chile – so glaubt es die Welt. Doch jetzt kam die Wahrheit ans Licht: In Wirklichkeit hat Honecker seinen Tod damals nur vorgetäuscht und lebte bis vor kurzem mit seiner Frau in einem gepflegten Reihenhaus im Stadtteil La Reina in Chile. Das beweisen die geheimen Tagebücher, die Honecker zwischen den Jahren 1994 bis 2015 verfasst hat und die sein ehemaliger Chauffeur Jorge Nicolás Sanchez Rodriguez jetzt veröffentlicht hat. Der Herausgeber und auch die Tagebücher sind natürlich nicht echt. Dahinter stecken der Literaturagent Daniel Wichmann und der Journalist Ralf Heimann. Das Autorenduo versucht mit „Hier ist alles Banane“ etwas, was Timur Vermes vor ein paar Jahren schon mit Adolf Hitler in „Er ist wieder da“ durchgespielt hat: Es geht um die Frage, was wäre, wenn ein diktatorischer, demagogischer Machthaber der Vergangenheit in der heutigen Zeit auftaucht. Stilistisch sind die beiden Werke nicht zu vergleichen. „Hier ist alles Banane“ ist keine Prosa, sondern besteht tatsächlich aus einzelnen Tagebucheinträgen. Darin plaudert Honecker nicht nur über sein Privatleben und weint ein bisschen der guten alten Zeit in der DDR hinterher, sondern kommentiert auch die weltpolitische Lage zwischen 1994 und 2015.

Ein paar Ideen im Buch und ein paar Gedankengänge, die die Autoren Honecker in den Mund legen, sind schon recht amüsant. Besonders lustig ist das Buch vor allem, wenn Honecker seinen Senf zum Weltgeschehen gibt. So könnte sich Honecker den Posten als Staatschef in der Schweiz vorstellen. Dort sei Startkapital vorhanden, nur die ewigen Volksabstimmungen müssten abgeschafft werden. Auch nett ist der unerschütterliche Glauben Honeckers an die Produktivität der DDR. Der Despot Honecker verliert auch ein bisschen an Schrecken, weil ihn die Autoren generell als einen recht dümmlichen Macho darstellen.

Obwohl ich für solche Art von Satire durchaus zu haben bin, hat „Hier ist alles Banane“ bei mir nicht richtig gezündet. Das Buch hat humorige Ansätze, doch schleicht sich manche Länge ein. Manche Anekdote bemüht das Autorenduo auch einfach zu oft, um dann noch darüber lachen zu können. Außerdem war mir das Werk – auch im Vergleich zu „Er ist wieder da“ – nicht scharfzüngig und nicht scharfsinnig genug, um eine rundum gelungene Satire zu sein. Ich konnte auch nicht wirklich etwas aus dem Buch ziehen – bei solchen Satiren erwarte ich aber schon auch, dass der Gesellschaft der Spiegel vorgehalten wird. In der Summe gute Idee, gute Ansätze, aber leider mit ein paar Schwächen in der Umsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erich und wie er die Welt sieht

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Nicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen ...

Nicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen und die Politik. Er hat es da nicht immer ganz leicht, man weiß ja, dass auch früher schon Margot in Heim und Politik die Hosen anhatte.
Die Sprüche, die der Autor Erich Honecker in Mund legt, sind oft witzig und hintergründig. In dem er ihn das Tagesgeschehen aus der Sicht eines strammen Politbüro-Mitglieds kommentieren lässt, bekommt so manche Aktion etwas Entlarvendes. Der Leser, der die Verhältnisse der DDR vielleicht noch aus eigener Anschauung kennt, wird sicher ganz besonders Spaß an den Anspielungen haben. Wenn zum Beispiel Erich Honecker auf Waren und Dienstleistungen warten muss, ist das für ihn unbegreiflich, hatte er doch in seiner geliebten Deutschen Demokratischen Republik nie auf etwas verzichten müssen. Oder mit welcher Empörung er den Kleckerbetrag aus der BRD kommentiert, denn schließlich hat sich Margot die Rente mit ihrer Lebensleistung auch verdient. Auch die Nachbarn verhalten sich nicht ganz dienstbeflissen, wie sich Erich das erwartet.
Es bleibt manchmal das Lachen im Hals stecken, wenn Erich seine Weisheiten zum Besten gibt, aber hat man auch häufig das Gefühl, dass der eine oder andere Witz schon etwas Bart angesetzt hat oder einmal zu oft wiederholt wurde.
Am besten, man blättert immer wieder mal in dem Buch und liest nicht alles auf einmal, dann ist die Dosis besser zu verdauen und es schleicht sich nicht das Gefühl der Wiederholung ein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Honeckers leben! Sie sind fit und putzmunter!

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Am 29. Mai 1994 ist Erich Honecker gestorben? Von wegen! Er lebte noch einige Jahre fröhlich in Chile weiter. Nun sind seine Tagebücher aufgetaucht, die sein Leben von 1994 bis 2015 beschreiben. Honecker ...

Am 29. Mai 1994 ist Erich Honecker gestorben? Von wegen! Er lebte noch einige Jahre fröhlich in Chile weiter. Nun sind seine Tagebücher aufgetaucht, die sein Leben von 1994 bis 2015 beschreiben. Honecker zeigt dem Leser einen Überblick über das damalige Weltgeschehen und gibt ordentlich seinen Senf dazu. Auch einige Missverständnisse aus der Vergangenheit werden richtiggestellt, beispielsweise die Sache mit der Maureröffnung oder davor schon der Bau der Mauer. Ach ja die Mauer! Die hat sich letztendlich als eine feine Sache erwiesen, so dass Honecker sich in Chile auch gleich eine Mauer um sein Grundstück hat bauen lassen.
In Honeckers Tagebüchern lässt er mit viel Witz und unter Verwendung von so manch einem Klischee die letzten 21 Jahre Revue passieren. Auch wenn das Buch zwischenzeitlich etwas zäher wurde, waren dennoch immer wieder einige Lacher dabei. Interessant fand ich, dass so doch noch einmal einige Ereignisse der letzten 20 Jahre in Erinnerung gerufen wurden. Und wenn Erich und Margot mittlerweile nicht doch gestorben sind, leben sie wohl weiterhin auf ihrer herrlichen DDR-Insel in der Karibik!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hier ist nicht alles Banane

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Erich Honecker starb am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile – ließen er und Margot die Menschen denken. Stattdessen ließ es sich Honecker in Chile gut gehen, naja zumindest lebte er und schrieb Tagebücher, ...

Erich Honecker starb am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile – ließen er und Margot die Menschen denken. Stattdessen ließ es sich Honecker in Chile gut gehen, naja zumindest lebte er und schrieb Tagebücher, die nun tiefe Einblicke ermöglichen.
Hier ist alles Banane – nein nicht ganz, aber doch einiges. An mancher Stelle ist das Buch wirklich unterhaltsam und trieft vor Sarkasmus und Ironie, was über einen gewissen Zeitraum und je nach Thema wirklich witzig ist. Während die Episoden aus seinem Privatleben fast durchgängig unterhaltsam sind, und vor allem die technologischen Errungenschaften lustige Hürden darstellten, war für mich die Haltung zum weltpolitischen, zeitgeschichtlichen Geschehen nicht immer witzig.
Die Idee des Sensationsfundes dieser Tagebücher gefiel mir ausgesprochen gut, daher hatte ich überhaupt nur zu diesem Buch gegriffen, aber unter dem Strich hatte ich doch mehr Unterhaltung erwartet, bzw. teilte ich den Humor an mancher Stelle nicht. Besonders zu nennen sind hier der Tod von Lady Di oder der Umgang mit den Anschlägen auf das World-Trade-Center. Verstanden hatte ich den „Witz“, aber ich fand es einfach daneben. Ähnliches fand ich immer wieder und daher hatte ich schon manches Mal ein schlechtes Gefühl, wenn ich ein entsprechendes Datum entdeckte. Weiteres Problem: Das Ganze läuft sich recht schnell tot. Spannung oder einen Lesefluss gibt es kaum/nicht, sodass ich nach der Hälfte des Buches keine echte Lust mehr auf den Rest hatte und nur noch einzelne Seiten/Einträge am Stück gelesen habe. Ich war einfach gesättigt, sodass der Spruch „Weniger ist mehr“ hier bestimmt zu einer etwas besseren Wertung des Buches geführt hätte.
Trotzdem fand ich das Weltbild von Erich und auch von Margot gut dargestellt…Da musste ich häufiger mal (auch unfreiwillig) laut lachen. Positiv bewerten muss man auch, dass die Sprache absolut gelungen ist. Begrifflichkeiten der DDR wurden wie erwartet ausgiebig genutzt (antikapitalistischer Schutzwall etc.) und auch die wichtigsten technologischen, politischen und zeitgeschichtlichen Aspekte der Jahre 1994-2015 wurden thematisiert – nur halt aus einem „besonderen“ Blickwinkel.
Lesen lässt sich das Buch recht schnell, durch die meist recht knappen Tagebucheinträge und zum Verständnis reichen Grundkenntnissen zur DDR. Unter dem Strich bin ich nach der Lektüre recht unschlüssig, was Empfehlungen angeht und an wen ich diese richten sollte…

Veröffentlicht am 18.03.2019

Er ist wieder da

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Honi lebt. Und er hat viel zu erzählen. "Hier ist alles Banane" berichtet auf humorvolle Weise von Erich Honeckers Leben nach seinem (angeblichen) Tod. Das liest sich flüssig und ist streckenweise sehr ...

Honi lebt. Und er hat viel zu erzählen. "Hier ist alles Banane" berichtet auf humorvolle Weise von Erich Honeckers Leben nach seinem (angeblichen) Tod. Das liest sich flüssig und ist streckenweise sehr humorvoll. Auch die aktuelle Politik kommentiert Honecker auf satirische Weise. Zu viel darf man über die Inhalte nicht nachdenken - als Unterhaltung funktioniert das Buch zum Großteil ziemlich gut, wenn man es nicht zu ernst nimmt und an die realen Umstände in der DDR denkt.

Wie bei einem Tagebuch üblich ist "Hier ist alles Banane" in Tage eingeteilt. Zu jedem Tag gibt es einen kurzen Abschnitt, der selten länger als eine Seite ist. Diese kleinen Häppchen lassen sich leicht verdauen und man kann auch mal zwischendurch schnell ein paar Seiten lesen, ohne mitten in einem langen Kapitel festzustecken. Das ist zwar praktisch als Unterhaltung nebenbei, allerdings leidet für meinen Geschmack der Spannungsaufbau dadurch. Die Episoden sind locker miteinander verbunden, aber nach einer Weile ist das Konzept etwas ausgelutscht. Obwohl das Buch eigentlich nicht lang ist, zog sich die Lektüre am Ende doch etwas hin.