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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein starker Thriller!

Böse Bilder
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Der Klappentext liest sich sehr spannend. Es gibt schon einige Bücher, die Morde, die in den sozialen Medien gepostet werden, als Thema haben. Zuerst dachte ich da an "Achtnacht" von Sebastian Fitzek. ...

Der Klappentext liest sich sehr spannend. Es gibt schon einige Bücher, die Morde, die in den sozialen Medien gepostet werden, als Thema haben. Zuerst dachte ich da an "Achtnacht" von Sebastian Fitzek. Das Thema ist aber brandaktuell und jeder Leser, der sich - wie die meisten Menschen auch - viel in den sozialen Netzwerken aufhält, gerät ins Grübeln.

Der Leser begleitet im Buch mehrere Personen. Blake, einen Journalisten, dessen Ex-Freundin das erste Opfer des IKillers war und der gemeinsam mit ihrer Schwester den Mord aufklären möchte. DCI Fenton, für den es aber schnell eine sehr persönliche Ermittlung wird, da er sich und seine Tochter in Gefahr sieht. Und den IKiller, aus dessen Sicht einige Kapitel geschrieben sind.
Gerade diese Kapitel, in denen man in den Kopf des Mörders schauen kann, fand ich sehr spannend.

"Das einzig Negative an den Berichten der Medien ist der Umstand, dass die Zeitungen mich mit dem Bösen gleichsetzen. Das ist so eine naive, primitive Sichtweise. Mich als böse brandmarken ist rundheraus dämlich. Sich selbst treu zu bleiben, kann nicht böse sein. Was ich tue liegt mir im Blut, in meinem Schweiß. Sind Soldaten, die auf Befehl töten, böse? Oder Eltern, die töten, um ihre Kinder zu retten? Ist ein Mensch, der seinen totkranken Partner vom Leid erlöst, böse?" S. 136

Die Passagen aus der Sicht des Täters haben es geschafft, mich nachdenklich zu machen. Auch die anderen Charaktere sind so gezeichnet, dass ich mich ihnen schnell nah gefühlt habe. Fenton, der als alleinerziehender Vater alles tut, damit es seiner Tochter gut geht, diese nicht in Gefahr gerät und der große Schwierigkeiten mit dem Spagat zwischen Job und Kind hat, war mir sehr sympathisch. Blake, der eigentlich Journalist ist, aber auch wissen will, wer seine Ex Freundin umgebracht hat, wirkt oft wirklich in Not und man fiebert mit, wie es bei ihm weitergeht. Da seine Vergangenheit mit ein Grund für seine Motivation ist, den Mörder zu finden, wird er immer ehrgeiziger bei seiner Jagd.

Blake schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als versuche er, eine frisch aufgestiegene Erinnerung zu löschen. "Ich habe keine Angst vor dem Killer. Ich will ihn aufhalten. Ich werde alles dafür tun. Ich kann es nicht erklären, aber ich habe das Gefühl, als hätte ich keine andere Wahl." S. 201

Der Spannungsbogen war konsequent durchgezogen und relativ hoch. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass der Autor noch etwas mehr "Thrill" herausholt, zumal die meiste Zeit auf Cliffhanger verzichtet wird. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich war irgendwie mit auf der Jagd nach dem I_Killer.

Die Kapitel sind nicht zu lang und nicht zu kurz, deshalb war es ein sehr angenehmes Lesen.

Das Finale und der Schluss hätten für meinen Geschmack noch etwas stärker überraschen können, sind aber in sich schlüssig.

Persönliches Fazit: Insgesamt ein starker Thriller mit sehr sympathischen Charakteren, mit denen man als Leser fiebern und ermitteln kann, aber mit noch etwas Luft nach oben, was Spannung und Wendungen angeht. Trotzdem eine klare Leseempfehlung für Thrillerfans.

© Rezension, 2018, Eva, Recensio Online

Veröffentlicht am 30.01.2019

Spannende Unterhaltung!

Lüge nie!
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Das Cover des Romans „Lüge nie!“ von Kate White wurde schlicht in Weiß mit beiger Aufschrift gestaltet. Im Laden wäre es mir vermutlich nicht ins Auge gesprungen. Dennoch hat mich die Handlung schnell ...

Das Cover des Romans „Lüge nie!“ von Kate White wurde schlicht in Weiß mit beiger Aufschrift gestaltet. Im Laden wäre es mir vermutlich nicht ins Auge gesprungen. Dennoch hat mich die Handlung schnell in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum weglegen.

Bryn als Hauptfigur des Thrillers war mir sehr schnell sympathisch. Durch den vorausgegangenen Unfall ist sie traumatisiert und ängstlich und schafft es derzeit nicht, ihr Leben wieder aktiver zu gestalten. Ihr Mann Guy hilft ihr, wo es nur geht, so scheint es zunächst. Bei der Dinnerparty in ihrem Haus beginnt ein Verwirrspiel, das ich bis zum Schluss nicht durchschaut habe. Nachdem der erste Mord geschieht, ist plötzlich jeder irgendwie verdächtig und die Autorin setzt gekonnt verschiedene Fährten. Auch Bryns Verhalten scheint auf einmal nicht mehr logisch. Sie kann sich an die Zeit vor dem Unfall kaum erinnern, bekommt jedoch nach und nach Flashbacks und ihre Erinnerung setzt sich Stück für Stück wie ein Puzzle zusammen.

"Und dann ein Traum, halb im Bewusstsein, dass es sich um einen Traum handelt. Ich bin wieder im Hotelzimmer. Es riecht nach Rauch. Und der Mann steht hinter mir. Er will, dass ich warte, aber ich sage ihm, dass es nicht geht. Diesmal spüre ich, wie er nach mir greift und meinen Arm berührt. "Hören Sie zu", sagt er. "Sie müssen mir zuhören." S. 122

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und einnehmend, ich habe das Buch gerne und schnell gelesen und die Spannungskurve als konstant empfunden.

Mir war bewusst, dass die Thematik der "Frau mit Amnesie" momentan sehr häufig von diversen Autoren aufgegriffen wird. Deshalb hatte ich im Vorfeld Bedenken, dass mir das Buch eventuell langweilig werden könnte, weil ich ähnliche Storys schon oft gelesen habe. Das war aber nicht der Fall, da ich trotz der thematischen Ähnlichkeit mit anderen Büchern sehr schnell gefesselt war und wissen wollte, wie es ausgeht. Wer steckt hinter den Ereignissen? Wer ist der Mörder und was geschah bei Bryns Unfall wirklich?

Hier ist es der Autorin geglückt, dass ich wirklich bis zum Schluss nicht wusste, was Sache ist. Es gibt zwar kein fulminantes Finale, aber die Auflösung war eine Überraschung für mich und hat mich gut unterhalten. Außerdem sorgen gekonnt eingesetzte Cliffhanger für den nötigen Lesefluss, bei dem keinerlei unnötige Längen entstehen.

Persönliches Fazit: Insgesamt ist das Buch ein toller Lesespaß für alle, die gerne Thriller ohne viel Blut und Mordszenen lesen und auf psychologisch geschickt eingesetzte Spannung setzen.

© Rezension, 2019, Eva, Recensio Online

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein starker Thriller!

Schattengrund
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Mit „Schattengrund“ habe ich mein erstes Buch von Elisabeth Hermann gelesen und war absolut begeistert.

Das Cover zeigt eine rotbraune Schaukel, sowie ein verwildertes Haus im Hintergrund. Die schwarze ...

Mit „Schattengrund“ habe ich mein erstes Buch von Elisabeth Hermann gelesen und war absolut begeistert.

Das Cover zeigt eine rotbraune Schaukel, sowie ein verwildertes Haus im Hintergrund. Die schwarze Krähe am Himmel rundet die Düsterheit des Bildes ab. Wer dann noch den Klappentext dazu liest, kann es kaum erwarten, das Buch endlich zu lesen.

„Ein Besen, eine halbe Postkarte, ein Stein“ mit diesen Worten eröffnet der Notar die Geschichte und offenbart Nico das Erbe ihrer Großtante Kiana. Diese ist zunächst verwundert, entschließt sich dann aber doch, das Erbe anzunehmen. Der Entschluss wird belohnt, denn Nico bekommt zusätzlich das Haus ihrer Großtante in Siebenlehen geschenkt. So macht sie sich ohne das Wissen ihrer Eltern auf den Weg in das kleine verschneite Örtchen, um das Geheimnis des Hauses zu entdecken und das ihr aufgetragene Rätsel zu lösen.

Dort angekommen bietet einfach jede Lokalität sein individuelles Spannungsbarometer. Ob Nico im Haus (Schattengrund) ist, im Ort, in der Mine oder im Gasthaus: Auf den Leser wartet überall eine gute Portion Spannung.

Es hat mir sehr leid getan, wie Nico bei ihrer Ankunft im Ort von den Einwohnern behandelt wird. Sie hat keine Ahnung von der Vorgeschichte ihrer Großtante und muss sich teilweise sehr unschönen Begegnungen stellen. Gut, dass da Leon zur Stelle ist, den sie gleich bei ihrer Ankunft kennenlernt.

Man begleitet in der Beobachterrolle sehr schön die Gedanken von Nico und bekommt Einblicke in ihre tiefsten Gefühle. Ihre Versuche, die Geschehnisse der Vergangenheit herauszufinden, lassen einen mitfiebern.

Die Erzählweise hat mir sehr gut gefallen und das Buch ließ sich absolut flüssig lesen. Die Beschreibung des Hauses und der einzelnen Charaktere wirken authentisch und realistisch.

Der Schluss bietet dem Leser nochmal ein wahres Spannungsfeuerwerk, und auch eine kleine Liebesgeschichte darf dabei natürlich nicht fehlen.

Persönliches Fazit: Ein wirklich empfehlenswerter Thriller! Durch die Erzählweise wächst einem die Hauptprotagonstin ziemlich ans Herz und man erlebt die Geschichte absolut real mit. Klare Empfehlung für Thriller-Fans, die ein fesselndes Buch mit starkem Plot lesen möchten!

© Rezension, 2019, Sabrina, Recensio Online

Veröffentlicht am 30.01.2019

Solider Thriller

Ich bringe dir die Nacht
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Die 29jährige Alison ist völlig schockiert, als eines Tages die Dubliner Gardai vor ihrer Tür in den Niederlanden steht. Vor zehn Jahren wurde ihre beste Freundin Liz umgebracht und ihre erste Liebe Will ...

Die 29jährige Alison ist völlig schockiert, als eines Tages die Dubliner Gardai vor ihrer Tür in den Niederlanden steht. Vor zehn Jahren wurde ihre beste Freundin Liz umgebracht und ihre erste Liebe Will hat diesen sowie noch vier weitere Morde gestanden. Er sitzt seitdem in Sicherheitsverwahrung. Damals wollte sie nur weg, raus aus diesem Alptraum. Nun holt sie die Vergangenheit ein, weil es neue Morde gibt, die sie mit ihren einstigen Erlebnissen konfrontieren. Morde, die genauso verübt wurden, wie damals vom Kanalkiller.

Will hat Informationen, weigert sich aber mit der Gardai zu sprechen und besteht darauf, nur mit Alison über die vermeintliche Wahrheit zu reden. Von ihrem schlechten Gewissen angetrieben, Will damals ohne einen Kommentar den Rücken zugewandt zu haben, willigt sie ein, der Gardai zu helfen und mit Will zu sprechen und begibt sich damit selbst in große Gefahr.

"Er erzählt mir also, es gäbe da diese Webseite, auf der behauptet wird, dass ich unschuldig bin, und die all diese Unterlagen und Zeugenaussagen gesammelt hat, die es anscheinend beweisen." Zitat Seite 129

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Alison in zwei Zeitebenen erzählt. Alison heute und Alison vor zehn Jahren, als alles begann. Mit den Wechseln hatte ich keine Schwierigkeiten.

Der Text war flüssig zu lesen und die fehlende, für Thriller typische Spannung zu Anfang wurde mit interessanten Themen wie Eifersucht, die erste Liebe und Gefühlschaos überbrückt.

Die Protagonisten waren authentisch und mit jedem Kapitel erfuhr ich mehr über die Lügen und tragischen Fehlentscheidungen jedes einzelnen.

Richtige Spannung kam nur zu Ende des Buches auf, obwohl mich dieses nicht wirklich überraschte. Trotzdem war ich keine Sekunde gelangweilt.

Die Autorin hat es in meinen Augen geschafft, einen relativ soliden Thriller zu schreiben, der ohne viel Blut auskommt. Auch wenn das Ende vorhersehbar war, tat es dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Persönliches Fazit: Ich empfehle das Buch jedem, der sich für psychische Zusammenhänge interessiert und keine physischen Gewaltdarstellungen benötigt. Außerdem rate ich (auch generell) dazu, die Leseprobe zu nutzen, denn diese vermittelt einen guten Eindruck vom Buch.

© Rezension, 2019, Daniela, Recensio Online

Veröffentlicht am 08.12.2018

Spannende Unterhaltung!

Das Alphabet der Schöpfung
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Dieser intelligente Wissenschaftsthriller bringt dem Leser die Themen Gentechnik und Ethik auf anschauliche Weise näher. Man wird unmittelbar mit der Frage allen Ursprungs konfrontiert: Was ist der Mensch? ...

Dieser intelligente Wissenschaftsthriller bringt dem Leser die Themen Gentechnik und Ethik auf anschauliche Weise näher. Man wird unmittelbar mit der Frage allen Ursprungs konfrontiert: Was ist der Mensch? Und wie weit darf er in die Natur eingreifen, wenn es um die Erschaffung von synthetischem Leben, Genveränderungen und die Zukunft unserer Spezies geht?


„Max sagt immer, Forschung braucht Freiheit.“ (S. 251)

„Die Natur findet ihren Weg.“ (S. 314)

Der sympathische Journalist Alex erhält von seinem alten Freund Max den Auftrag, ein Buch über das aufsteigende Unternehmen Phoenix, dessen Gründer Max ist, zu schreiben. Was zunächst spannend klingt, entpuppt sich schon bald zu einem wahren Albtraum. Auf den ersten Blick scheinen die Mitarbeiter des Konzerngiganten sympathisch und aufgeschlossen, doch bereits am ersten Tag erfährt er von einer der Angestellten, dass Phoenix etwas verheimlicht. Ihre Aussage wird bekräftigt, als man ihm einen Aufpasser an die Seite stellt, der ihn permanent verfolgt und jeden seiner Schritte kontrolliert. Unerwartet wird eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, bei denen Alex auf ein geheimes, ethisch höchst umstrittenes Projekt stößt und dadurch selbst ins Fadenkreuz der Geheimnisbewahrer gerät.


Die Autorin erzeugt mit ihrer Geschichte zu diesem wichtigen Zukunftsthema beim Leser ein beklemmendes Gefühl. Die wissenschaftlichen Details sind leicht verständlich verpackt und daher auch für Laien gut nachzuvollziehen. Es gibt einige Handlungsstränge, die stellenweise für Verwirrung sorgen, sich im weiteren Verlauf und zum Ende hin jedoch weitestgehend logisch zusammenfügen. An manchen Stellen hätte ich mir doch mehr Aufklärung gewünscht, letztendlich war dies ein kleiner Störfaktor.


Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, leider habe ich einen durchgängigen Spannungsbogen vermisst.


Das düstere Cover ist fast komplett in schwarz gehalten, nur mit wenig rot und lila durchzogen. Schrift ist weiß und strukturiert, was sehr elegant wirkt.


Die Internetpräsenz dieses Thrillers erscheint mir leider überflüssig. Sicherlich soll sie dem Leser vermitteln, um was es in "Das Alphabet der Schöpfung" in etwa geht. Doch all diese Informationen findet man mühelos im Klappentext. Abgesehen von dem wirklich gut gelungenen Webdesign, fand ich auf der Seite nichts, was mich über die gängigen Buchinformationen hinaus interessiert hat.

Fazit: Ein empfehlenswerter Thriller, der mich zum Nachdenken anregen konnte. Für meinen Geschmack hätte der wissenschaftliche Teil zum Thema Genetik etwas ausführlicher sein können. Außerdem wäre es hilfreich gewesen, einigen Protagonisten mehr Tiefgang zu verleihen.

(Claudia G., Juliette M. B., Recensio Online)