Cover-Bild Die Samariterin
Band 418 der Reihe "KBV-Krimi"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: KBV
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 08.11.2018
  • ISBN: 9783954414352
Ulrike Bliefert

Die Samariterin

Thriller
Sie pflegt. Sie hilft.
Doch sie kann auch anders …

In einem alten Forsthaus am Rande der Eifel verzichtet die Krankenschwester Susanne Kleinschmitt auf ein eigenes Leben. Sie pflegt ihre Mutter – eine bösartige Frau, unter deren Tyrannei sie seit ihrer Kindheit leidet. Susanne ist die sprichwörtliche Samariterin, selbstlos, still, unsicher.

Doch dann, ebenfalls aus dem Wunsch heraus zu helfen, be­ginnt sie einen Briefwechsel mit dem Häftling Andreas Vogel, der in der JVA Diez einsitzt. Den Briefen folgen schon bald Besuche, aus Zuneigung wird schließlich Liebe. Vogel könnte bei günstiger psychologischer Beurteilung vielleicht schon bald die Freiheit wiedererlangen.

Es hat den Anschein, dass sich Susannes Leben ganz unerwartet zum Positiven verändert. Ist dies die Chance auf das Glück, das Menschen wie sie niemals für sich zu beanspruchen wagen? Doch dann tut sich plötzlich ein Abgrund auf, als sie etwas herausfindet, das sie niemals hätte entdecken dürfen …


Ein äußerst raffiniert gewobener Thriller um Manipulation, Selbstzweifel und die Suche nach der Schuld.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2019

Ein Thriller, der intensiv durch seine Protagonisten lebt

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Das Cover ist schwarz gehalten, mit einer Hand, auf der ein Schmetterling landet. Darüber in einem orangeton-farben Der Name der Autorin, darunter der Titel in der gleichen Farbe.

Zuerst, als ich die ...

Das Cover ist schwarz gehalten, mit einer Hand, auf der ein Schmetterling landet. Darüber in einem orangeton-farben Der Name der Autorin, darunter der Titel in der gleichen Farbe.

Zuerst, als ich die Beschreibung auf dem Buch las, hab ich gedacht: Ach, so was . Briefwechsel mit Strafgefangenem, Entlassung, Hochzeit und ätsch-bätsch-fitt. Aber nein, mich erwartete ein ganz toller Thriller, den ich in einem ohne Pause durchlas.

Susanne Kleinschmitt ist eine Krankenschwester, die nur mit ihrer Mutter in einem alten, großen Forsthaus einsam in der Eifel lebt. Diese ist eine Frau, die ihre Tochter nur ausnutzt und ihr auf bösartige Art und Weise ständige Schuldgefühle vermittelt. Sie lässt sich von ihr pflegen und gibt ihr keinerlei Freizeit. Sollte Susanne mal länger arbeiten, ohne Bescheid zu geben, so kotet sie ein, bewußt, zur Strafe. So hat Susanne denn auch kein Privatleben. Dies ändert sich, als Susanne bei einem Treffen auf ihre ehemalige Schulkollegin Evelyn Meinecke trifft, jetzt ihres Zeichens Psychologin in der JVA Dietz. Ev merkt sofort, dass sie ein kleines "Heimchen" vor sich hat, ohne Selbstbewußtsein und mit stets schlechtem Gewissen der Mutter gegenüber. So schlägt sie Susanne vor, doch in einen Briefwechsel mit einem bestimmten Strafgefangenen zu treten, das wäre gut für beide Seiten. Nach langer Überlegung lässt Susanne sich darauf ein. Und bald merkt sie, wie sich für sie tatsächlich endlich ein Eigenleben entwickelt. Sie blüht auf.

Ulrike Bliefert hat mit diesem wunderbaren Roman aufgezeigt, wie mit wenigen reißerischen Thrills, aber mehreren unerwarteten Wendungen eine fesselnde Handlung entstehen kann.

Die Protagonisten: Susanne Kleinschmitt, eine typische Samariterin, die für alle das Beste will und sich selbst dafür aufgeben würde. Andreas Vogel, der Häftling, der wunderbare Briefe schreiben kann - aber sich abends von seinem Mithäftling furchtbare Geschichten anhört. Ev Meinecke, die Psychologin und neue Freundin, die sich von Mutti nicht einschüchtern lässt. Nadja Küppersbusch, die junge Kollegin, die Susanne zur Seite steht. Und dann ist da noch der Pfarrer, der immer davon ausgeht, dass bei Kleinschmitts zuhause alles in bester Ordnung ist und Susanne nicht unterstützt. Natürlich gibt es noch mehre Mitwirkende, aber dies sind die wichtigsten. Die Autorin hat die Handlungen und Gedanken der Protagonisten, insbesondere von Susanne absolut überzeugend dargestellt. Im Laufe des Romans, als Susanne sich freistrampelt, denkt sie ja auch immer mehr über die Welt außerhalb der Forsthausmauern nach - und über sich. Und eines kann ich festhalten, bei fast allen wird man im Laufe der Geschichte nicht mehr wissen, ob sie so sind, wie sie dargestellt werden.

Ulrike Bliefert hat mit ihrem Thriller "Die Samariterin" aufgezeigt, wie auf leise Art und Weise ein Mensch in eine perfide Rolle eingestrickt werden kann. Es war schade, dass dieser Roman ein Ende fand. Er erscheint bei kbv-Verlag.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Helfersyndrom mit tödlichen Folgen

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Am Rande der Eifel pflegt die Krankenschwester Susanne in einer abgelegenen Forstvilla ihre kranke Mutter. Hingebungsvoll verzichtet sie auf ein eigenes Leben, obwohl ihre Mutter wie ein Drachen nie ein ...

Am Rande der Eifel pflegt die Krankenschwester Susanne in einer abgelegenen Forstvilla ihre kranke Mutter. Hingebungsvoll verzichtet sie auf ein eigenes Leben, obwohl ihre Mutter wie ein Drachen nie ein gutes Wort an sie richtet. Die Mutter setzt alles daran, dass Susanne nicht an ein Leben außerhalb der Villa denkt.

Doch dann tritt eine alte Schulfreundin Susannes auf den Plan. Die ist Psychologin in der JVA Diez und betreut Strafgefangene. Sie versucht Susanne zu animieren, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Zaghaft nimmt Susanne einen Briefwechsel mit einem Strafgefangenen auf. Doch aus den Briefen wird mehr und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Ulrike Bliefert hat einen Thriller geschrieben, der fast ohne Ermittlungen auskommt. Nur scheinbar am Rande denkt ein Ex-Kriminalbeamter über das Verschwinden eines Mädchens nach, welches vor Jahren stattfand. Dieser Fall konnte nie geklärt werden und schlummert noch heute als Cold Case vor sich hin. Die Autorin hat diesen alten Fall in Form von Polizeiprotokollen zwischen die Kapitel der aktuellen Handlung geschoben, was die Spannung sowohl beim aktuellen Geschehen um Susanne als auch beim alten Fall erhöht. Denn als Leser spürt man, dass der alte Fall noch irgendetwas mit dem aktuellen Geschehen zu tun haben wir.

Obwohl Ulrike Bliefert (Autorin und Schauspielerin) viel lokales Eifel-Kolorit eingebunden hat, ist es mitnichten ein Regiokrimi. Irgendwo muss ein Thriller spielen. Hier ist es die Eifel.

Besonders gut gelungen ist die Nachvollziehbarkeit der Handlungen und Gedanken der Figuren. Besonders Susannes Psyche wird immer glaubwürdiger mit dem Fortschreiten des Romans. Obwohl die kenntlich gemachten Gedanken in durchaus weniger hätten sein können, denn der Charakter Susannes wird auch ohne dem verständlich. Auch wenn man sich anfangs das Helfersyndrom schwer vorstellen kann, wird es immer plausibler und die Frage, ob sie dieses ablegen kann, rückt immer mehr in den Fokus. Eine besonders positive Figur ist Susannes junge Kollegin Nadja, die sich bemüht, Susanne das Leben zu erklären.

Die gestalteten Dialoge sind eine Klasse für sich. Bliefert versteht es, für jede Figur einen ganz eigenen Sprachstil zu finden und diesen konsequent durchzuhalten. Es macht Spaß, die Worte der einzelnen Leute im inneren Ohr klingen zu lassen.

Kribbelnde und knisternde Spannung für alle, die den Thrill mögen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2018