Zwanzig Zeilen
Stella arbeitet als Nachtschwester in einem Hospiz. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Briefe im Namen der Sterbenden zu schreiben. Diese Briefe handeln meist von deren Geheimnissen. Worte, die sich ...
Stella arbeitet als Nachtschwester in einem Hospiz. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Briefe im Namen der Sterbenden zu schreiben. Diese Briefe handeln meist von deren Geheimnissen. Worte, die sich sich diese zu Lebzeiten nicht trauen auszusprechen. Dieses Buch handelt vom Tod, aber auch von der Wertschätzung des Lebens. Auf all seinen Seiten ruft es dem Leser zu: Nutze dein Leben und stelle dich deinen Ängsten, denn du hast nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.
Geschrieben ist dieses Buch aus den drei Perspektiven von Stella, Hugh und Hope und zwischendrin sind immer wieder Stellas Briefe eingeflochten. Alle haben sie etwas mit dem Tod zu tun und jeder von ihnen muss zum Leben oder seiner Freude an diesem finden.
Hope hat Angst vor dem Sterben, da sie Mukovizidose hat, und versagt sich selbst deswegen das ihrem jungen Alter angemessene Leben. Hugh hat ein monotones stets gleichbleibendes Leben und ist furchtbar einsam. Und Stella hat Probleme in ihrer Ehe. Jeder von ihnen macht eine Bekanntschaft, die sein Leben verändern soll. Aber lassen sie diese Veränderung auch zu?
Ich fand alle Charaktere des Buches sympathisch und sehr liebevoll ausgearbeitet. Sie sind sehr realistisch. Man fühlt mit ihnen mit und lernt mit ihnen das Leben schätzen. Dabei ist das Buch so leicht und locker, wie auch traurig und bitter geschrieben.
"Zwanzig Zeilen Liebe" ist nachdenklich und spannend und wie im Leben ist das Ende offen, aber man kann sich vorstellen, wie es weitergehen wird. Die philosophischen und poetischen Gedankengänge regen zum Träumen und zum nachdenken über das eigene Leben an.
Für mich gibt es auch einen negativen Punkt. Das Cover finde ich sehr langweilig. Es gefällt mir gar nicht. Die türkisen Wolken finde ich furchtbar. Da ich die Zeichnungen hingegen sehr schön finde und der Titel mein Interesse geweckt hat, ziehe ich ich dafür keinen Punkt ab.
Insgesamt kann ich das Buch nur empfehlen. Es ist lustig, traurig und nachdenklich. Es hat großartig geschriebene Charaktere und es liest sich sehr gut.