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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2018

Weihnachtsklassiker neu erzählt

Fröhliche Weihnachten
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Das Buch ist wunderschön aufgemacht, groß und recht stabil. Die Illustrationen sind sehr schön, kindgerecht, bunt (aber nicht knallig) und ansprechend. Sie erzählen die Geschichten schön in Bildern nach.

Leider ...

Das Buch ist wunderschön aufgemacht, groß und recht stabil. Die Illustrationen sind sehr schön, kindgerecht, bunt (aber nicht knallig) und ansprechend. Sie erzählen die Geschichten schön in Bildern nach.

Leider gibt es bei den Liedern immer nur eine Strophe und gar keine Noten. Das ist ein wenig unglücklich, denn im Allgemeinen haben die Lieder viele Strophen und ohne Melodie kann man sie nicht wirklich singen. Dann muss man online danach suchen und das gefällt mir persönlich beim Bücherlesen mit Kindern so überhaupt gar nicht.

Die Altersangabe auf der Produktseite empfiehlt das Buch für 6 – 8jährige Kinder. Das sehe ich ganz ähnlich. Zudem ist es ein Buch für Erstleser, da die meisten Texte nicht allzu lang sind. Mit einem Erwachsenen an der Seite klappt das prima, besonders im Wechsel (ein Stückchen das Kind lesen lassen, ein Stück vorlesen). Je nach Kind kann aber sicher auch schon die eine oder andere Geschichte ab vier oder fünf Jahren vorgelesen werden. Auf dem Buch selbst findet sich leider keine Altersempfehlung.

Insgesamt ist es ein Buch, das sehr liebevoll gestaltet wurde und schöne neu erzählte Geschichten versammelt, die jedes Jahr zu Weihnachten wieder Freude machen und die Vorweihnachtszeit bereichern.

Von mir bekommt „Fröhliche Weihnachten“ vier Sterne.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Traditionelle und moderne Wild-Gerichte

Bock auf Wild
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Wild ist nicht jedermanns Geschmack – aber das muss es ja auch gar nicht sein. Früher, als man noch nicht die Möglichkeiten der guten Kühlungen kurz nach der Jagd hatte, bekam Wild einen ganz besonders ...

Wild ist nicht jedermanns Geschmack – aber das muss es ja auch gar nicht sein. Früher, als man noch nicht die Möglichkeiten der guten Kühlungen kurz nach der Jagd hatte, bekam Wild einen ganz besonders strengen Geschmack. Heute ist das nicht mehr so, dennoch hat Wild einen eigenen, typischen Geschmack. Das Fleisch von Wild ist allerdings das magerste und magenfreundlichste. Artgerechter als Wild lebt auch kein Tier, das auf unseren Tellern landet. Von daher muss man einfach mal den Kopf neu justieren und nicht aus den falschen Gründen Wild ablehnen.

Bevor es an die Rezepte geht, wird der Leser erst einmal mit Fakten konfrontiert. Er erfährt alles Wichtige rund um Wild, die Fleischarten und deren Verwendung.

Die Rezepte selbst sind übersichtlich und gut verständlich angeordnet und beschrieben. Neben der Zutatenliste gibt es die Schritt-für-Schritt-Anleitung und hin und wieder auch noch einen Tipp. Die Fotos sind sehr aussagekräftig – was im Fleischteil dem einen oder anderen vielleicht etwas zu viel sein wird. Das Buch ist eben – wen wundert es – sehr fleischlastig. Doch die Fotos von rohem Fleisch verträgt vielleicht nicht jeder. Neben den üblichen Wild-Gerichten bereitet Markus Bitzen auch Gerichte zu, die man so nicht mit Wild kennt. Das ergibt aber völlig neue Möglichkeiten und führt auch jene ans Wild, die die klassischen Gerichte nicht mögen. Lasagne, Burger und Bolognese sind tolle Wild-Einstiegs-Gerichte. Auch eine Auswahl an Rezepten für Beilagen finden sich im Buch.

Der Überblick über die Rezepte befindet sich vorne im Buch. Mir fehlt ein Stichwortregister. Ansonsten ist das Buch durchweg hochwertig und edel. Für Wildliebhaber und solche, die es werden wollen – von mir vier Sterne.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Das Lügenspiel

Wie tief ist deine Schuld
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Eine kurze Textnachricht ist der Grund, warum Isa Wild nach siebzehn Jahren wieder nach Salten fährt. Dort hat sie nach dem Tod ihrer Mutter ein Jahr in einem Internat verbracht. Die Freundschaft zu Thea, ...

Eine kurze Textnachricht ist der Grund, warum Isa Wild nach siebzehn Jahren wieder nach Salten fährt. Dort hat sie nach dem Tod ihrer Mutter ein Jahr in einem Internat verbracht. Die Freundschaft zu Thea, Fatima und Kate war damals das Wichtigste für sie – und die Verbindung hält noch immer an. Ruft eine, kommen alle. So auch jetzt. Der Grund ist jedoch besorgniserregend. Es wurde eine Leiche am Ufer des Flusses gefunden. Die Folgen könnten die Vier alles kosten …

Wie bei „Woman in Cabin 10“ spielt die Autorin Ruth Ware auch in diesem Buch mit der subtilen, nicht direkt greifbaren Angst. Die Ich-Erzählerin Isa Wild, Mutter eines 6 Monate alten Säuglings, den sie schon fast paranoid beschützt und bemuttert, rückt nur zögerlich mit der Sprache heraus. Sie tastet sich selbst an die Wahrheit heran, verarbeitet ihre lange unterdrückten Schuldgefühle beim Erzählen und während der Ereignisse. Mit der Zeit entdeckt sie, wie sehr sie sich in vielem geirrt hatte. Das hat Folgen für ihre Gegenwart und ihre Zukunft.

Die Freundschaft der vier Frauen und damals Mädchen wird sehr schön dargestellt. Die Stimmung zwischen ihnen, das Band, das auch über längere Zeit ohne Treffen besteht, der Zusammenhalt und das Vertrauen sind sehr schön gezeichnet. Genau dadurch kann die über allem schwebende Bedrohung den Leser noch mehr ängstigen und fesseln. Die Spannung ist von Anfang bis Ende spürbar und immer da. Die letzten Kapitel sind ein echtes Highlight und verändern einfach alles. Genau das mochte ich an „Woman in Cabin 10“ schon so sehr.

Besonders gut finde ich dabei, dass Ruth Ware dabei keine extrem grausamen Bilder beschreibt, sondern mit Andeutungen und eben Subtilität eine enorme Wirkung erzielt. Fast möchte ich das Buch als Psychothriller einstufen. Die eingestreuten Rückblicke in die Zeit, in der die vier Freundinnen im Internat waren, beantworten viele Fragen, überlasten die Geschichte aber nicht. Der größte Teil wird einfach linear erzählt. So mag ich das.

Der Originaltitel passt für mich besser zum Buch, zumal die Titel der einzelnen Abschnitte eben die Regeln des Lügenspiels sind.

Ich hatte eine spannende, unterhaltsame Lesezeit. Ganz umgehauen hat mich das Buch zwar nicht, aber ich gebe ihm noch immer vier Sterne. Auf weitere Bücher der Autorin bin ich auf alle Fälle schon gespannt!

Veröffentlicht am 12.11.2018

„Wie ein Schatten, der mich verfolgt.“

Das Leuchten unserer Träume
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Sophie hat als Teenager ihren Bruder bei einem Unfall verloren. Seither hat sie eine dicke, hohe Mauer um sich errichtet, um sich vor weiteren Verlusten und Schmerz zu schützen. Eines Tages bricht ein ...

Sophie hat als Teenager ihren Bruder bei einem Unfall verloren. Seither hat sie eine dicke, hohe Mauer um sich errichtet, um sich vor weiteren Verlusten und Schmerz zu schützen. Eines Tages bricht ein Feuer in dem Haus aus, in dem sie wohnt. Die Fenster ihrer Dachgeschosswohnung lassen sich nicht öffnen, durch den Flur kann sie nicht flüchten. Sie kann in letzter Sekunde mit Hilfe eines Passanten aus dem Haus flüchten. Sie erreicht niemanden aus ihrem Bekanntenkreis, doch der freundliche Fremde bietet ihr an, in seiner freistehenden Einliegerwohnung unterzukommen, bis alles geregelt ist. Sophie spürt, dass sie mit Ben mehr verbindet, doch der Wahrheit kommt sie nur durch einen Zufall auf die Spur.

Dies ist ein Buch, wie man es von Dani Atkins erwartet. Sie bleibt ihrem Stil treu – und das gefällt mir. Es nutzt sich nicht wirklich ab. Doch hat sie mit diesem Buch für mich weniger Spannung erzeugen können. Ein Teil der Lösung des Rätsels war mir recht schnell klar und das hat mich dann doch ein wenig enttäuscht. Dennoch machte das Lesen von Anfang bis Ende sehr viel Spaß, denn auch diesmal hat die Autorin Figuren erschaffen, die ich gleich mochte. Ob nun Sophie selbst oder Ben und seine Freunde – alle sind so unterschiedlich, so speziell, aber auch so wunderbar, dass man sie gerne persönlich kennen lernen würde.

Die Stimmung des Buches ist durchgehend authentisch. Man ängstigt sich mit Sophie, freut sich mit ihr, liebt und lacht mit ihr, trauert und weint mit ihr, zweifelt und hofft mit ihr. Ihre stummen Zwiegespräche mit ihrem toten Bruder sind genau richtig dosiert und wirken dadurch weder aufgesetzt noch irgendwie mystisch. Sie sind ganz so, wie man das von sich selbst (zumindest ich und ich denke nicht, dass ich mich da von anderen so sehr unterscheide) kennt.

Auch wenn große Gefühle eine wichtige Rolle spielen, ist dies kein klassischer Liebesroman. Es geht vielmehr darum, immer nach vorne zu sehen, nie aufzugeben, weiter zu wachsen und auch nach harten Schicksalsschlägen das eigene Leben nicht zu vergessen.

Wie in allen ihren Büchern überrascht Dani Atkins auch hier mit einer Wendung, die einer Art Salto gleicht. Der Effekt ist vielleicht ein wenig milder als bisher, aber dennoch wirbelt er den Leser ordentlich im Kreis herum. Für mich ist es nicht ihr stärkstes Buch, aber dennoch zauberhaft, jede Minute Lesezeit wert und ein Grund, mich auf das nächste Buch der Autorin zu freuen. Von mir bekommt sie für „Das Leuchten unserer Träume“ vier Sterne!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Jahreszeitliches Malen

Mein Herbstspaziergang
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Malen und Ausmalen entspannt ungemein – auch Erwachsene. Ich habe inzwischen eine große Sammlung an Farben, sowohl Buntstifte als auch Fasermaler. Je nach Stimmung und Laune machen mir mal diese, mal jene ...

Malen und Ausmalen entspannt ungemein – auch Erwachsene. Ich habe inzwischen eine große Sammlung an Farben, sowohl Buntstifte als auch Fasermaler. Je nach Stimmung und Laune machen mir mal diese, mal jene Freude und teils hängt das auch mit den Motiven zusammen.

Hier ist das Thema der Herbst. Die Motive sind vielfältig und teils mit sehr kleinen Flächen. Sie sind verspielt und detailreich, teils mit vielen geografischen Mustern und eindeutig und spürbar mit viel Liebe und Herz gezeichnet.

Das Papier ist nicht allzu dünn, doch muss man ein wenig drauf achten, wie stark die Stifte durchfärben, da die Seiten doppelseitig bedruckt sind. Dabei ziehen sich manche der Motive über beide (also die linke und die rechte) Seiten. Das ist ein wenig schade – ich freue mich immer sehr, wenn die Motive nur auf einer Seite sind, die Rückseite leer ist und man sie so auch mal heraustrennen und aufhängen kann.

Das quadratische Format gefällt mir sehr. So ist eine einzelne Seite nicht zu groß und man kann sie bei einer „Sitzung“ mit Farbe füllen. Es ist nämlich erstaunlich, wie viel Zeit man beim Malen verstreichen lassen kann!

Insgesamt ist es gelungen, deshalb bekommt das Malbuch von mir vier Sterne.