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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2019

Die Honigbiene

Bienenblues
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Biene ist nicht gleich Biene – das zeigt Jasmin Köchl in ihrem wunderschön gestalteten Buch mit Sachkenntnis. Dass die Biene Blüten bestäubt, ist jedem bekannt – wie wichtig sie allerdings tatsächlich ...

Biene ist nicht gleich Biene – das zeigt Jasmin Köchl in ihrem wunderschön gestalteten Buch mit Sachkenntnis. Dass die Biene Blüten bestäubt, ist jedem bekannt – wie wichtig sie allerdings tatsächlich für unser Ökosystem ist und nicht nur als Honig- und Wachslieferant für den Menschen eine Rolle spielt, ist allerdings kaum jemandem bewusst. So legt Jasmin Köchl neben einer ausführlichen Einführung in die Anatomie und das Leben der Biene auch Wert auf die Konsequenzen der Ausbeutung und des Bienensterbens. Abgerundet wird die Darstellung mit der Präsentation unterschiedlicher Honigsorten und Pflanzen, die für Bienen wichtig sind. Zu einem einzigartigen Erlebnis wird die Lektüre durch die zahlreichen Illustrationen. Von anatomischen Zeichnungen bis zu originellen, vielfarbigen Collagen gibt es in diesem Buch viel zu entdecken.

Fazit: Eine gelungene Einführung in das Leben der Bienen. Toll zusammengestellt, auf das Wesentliche reduziert, verständlich geschrieben und interessant aufgemacht. Auf 144 Seiten kann hier natürlich nur ein erster Einblick gegeben werden, der zu weiterer Lektüre verlockt. Besonders gefiel mir, dass bei aller Kürze eine umfassende Darstellung samt derzeitiger Populations-Situation sowie einem Überblick über Honigsorten und wichtiger Pflanzen gelungen ist.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Entführt

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 14
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Das überraschende Wiedersehen mit einem alten Studienkameraden wird für Mycroft Holmes verhängnisvoll. Oscar Wilde trommelt sofort Lady Violett und Wheeler zusammen als er den Brief mit der Forderung des ...

Das überraschende Wiedersehen mit einem alten Studienkameraden wird für Mycroft Holmes verhängnisvoll. Oscar Wilde trommelt sofort Lady Violett und Wheeler zusammen als er den Brief mit der Forderung des Entführers bekommt. Tief unter London soll sich das „Labyrinth der Angst“ verbergen und dort befindet sich etwas, dass der Entführer unbedingt haben will.

Das Hörspiel hat die gewohnte Qualität. Exzellente Sprecher und brillante Soundeffekte erwecken die abenteuerliche Geschichte zum Leben. Obwohl das Hörspiel tatsächlich die Haupterzählstränge um den „Zirkel der Sieben“ und die „Darwin Gesellschaft“ aufgreift, bleibt es ein Zwischenstück, das – erst einmal - nicht viel zur Auflösung der geheimnisvollen Vorgänge beiträgt. Im Gegenteil. Es treten zwei neue Charaktere auf, die nicht das Figurenpersonal, sondern auch den Handlungsraum erweitern – ohne irgendetwas nennenswert aufzuklären. Das frustriert den Hörer etwas, der nach 14 Folgen, unter denen diverse Füllfolgen gewesen sind, nun doch die eine oder andere Antwort und Weiterentwicklung erwartet.

Man muss der Folge allerdings anrechnen, dass sie durchaus die Haupthandlung aufnimmt und ein spannendes, sehr gut inszeniertes Abenteuer bietet.

Es bleibt gute Hörspielunterhaltung, die Spaß macht und Neugier auf mehr; denn der Hörer bleibt wieder mit mehr Fragen zurück als ihm lieb ist. Das ist der Fluch und der Reiz der Serie!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Freundschaft überwindet Grenzen

Pünktchen und Anton
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Pünktchen ist die Tochter wohlhabender Eltern, die jedoch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind als mitzubekommen was ihr Kind so treibt. Anton lebt allein mit seiner kranken Mutter und muss neben ...

Pünktchen ist die Tochter wohlhabender Eltern, die jedoch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind als mitzubekommen was ihr Kind so treibt. Anton lebt allein mit seiner kranken Mutter und muss neben Schule auch noch das Geld für die Miete verdienen. Trotzdem sind die beiden Kinder eng miteinander befreundet.

Die Hörspiel-Version weicht sehr stark vom Buch und auch dem Film ab. Es bleibt kaum etwas übrig, abgesehen vom Grundgerüst und den Charakteren selbst. Diese neue Geschichte hat für mich nicht den Schwung, den ich an der Originalversion so geschätzt habe. Pünktchen verliert ihre Komplexität und auch ihre Eltern sind nur noch schematisch zu erkennen. Antons Flucht und die Sorge seiner Mutter sind hier äußerst unmotiviert und banal, da er hier „nur“ losrennt, um ein Geschenk für den vergessenen Geburtstag der Mutter zu besorgen während er im Original als Dieb verdächtigt wurde.

Es bleibt ein nettes Klassikerhörspiel für Zwischendurch, hat aber nicht mehr viel vom Reiz des Originals. Das ist bei anderen Erich-Kästner-Hörspielen sehr viel besser gelungen!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ein tolles Bilderbuch

Ich erzähl dir die Welt
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Die Natur bietet viele kleine und große Geschichten. Von den Jahreszeiten über Lebensräume macht Kate McLelland in großformatigen, farbigen Bildern die Komplexität der Ereignisse lebendig. Jedes Bild entfaltet ...

Die Natur bietet viele kleine und große Geschichten. Von den Jahreszeiten über Lebensräume macht Kate McLelland in großformatigen, farbigen Bildern die Komplexität der Ereignisse lebendig. Jedes Bild entfaltet einen ganzen Kosmos. Je näher man hinsieht desto mehr Details kann der Leser entdecken und desto mehr Geschichten erzählt es – ohne Worte. Erst am Ende des Bilderbuches werden auf sechs Seiten kurze Sachinformationen zu den Zeichnungen gegeben, sodass man sich entscheiden kann, ob man die Bilder alleine durchstöbern oder mit Hintergrundwissen erforschen möchte.

Die Bilder haben mich sehr beeindruckt. Sie sind viel komplexer als man auf den ersten Blick meint. Immer wieder entdeckt man etwas Neues. Besonders gut gefällt mir, dass die Sachinformationen bewusst von den Bildern getrennt wurden. So kann man Geschichten erfinden und selbst nach Besonderheiten forschen. Mit dem Textteil kann man dann die eigenen Entdeckungen ergänzen. Kinder, die noch nicht lesen können, können dagegen ungestört die Bilder genießen.

Ein vielseitiges Bilderbuch, das auf unterschiedliche Arten zu faszinieren weiß und auch für ältere Kinder nicht seinen Reiz verliert!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Habgier und Hybris

Im Reich der Fanes
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Der König ist auf der Suche nach dem legendären Schatz der Fanes, dabei geht er allerdings zu weit. Seine Tochter Dolasilla übt für sein brutales Vorgehen Wiedergutmachung und wird dafür von den Zwergen ...

Der König ist auf der Suche nach dem legendären Schatz der Fanes, dabei geht er allerdings zu weit. Seine Tochter Dolasilla übt für sein brutales Vorgehen Wiedergutmachung und wird dafür von den Zwergen mit einer magischen Rüstung und einer magischen Waffe belohnt. Doch ihr Vater nutzt das sogleich für seine weiteren Pläne aus: Er bringt Krieg über die bis dahin friedlichen Länder und peitscht sein Volk damit ins Verderben, denn in seiner Arroganz vergisst er die Prophezeiung, die mit dem Geschenk der Zwerge verknüpft ist.

Die Dolomitensagen sind heute fast völlig in Vergessenheit geraten. Zeno Kastlunger hat sie mit diesem Comic wieder zum Leben erweckt. In einzigartigen, detaillierten Bildern werden die rasanten und tragischen Ereignisse erzählt. Man kann den Graphic Novel nicht aus der Hand legen

Düster und magisch entfaltet sich die Sagenwelt in Federici Vicentinis Zeichnungen – mal dunkel, blutig und unheimlich und dann wieder hell und zauberhaft. Das Vorwort von Zeno Kastlunger und das ausführliche Nachwort von Federico Memola geben Hintergrundinformation zur Idee des Comics, der Kultur und dem Basiswerk von Karl Felix Wolff. Das verlockt dazu sich sofort in den Original-Sagenband zu vertiefen, um die ganze magische Welt kennenzulernen. Der Comic schafft es in einzigartiger Weise, den komplexen Zyklus zu konzentrieren, eine spannende Geschichte zu erzählen und dabei anklingen zu lassen, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt.