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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend ab der ersten Seite

Der Ruf des Henkers
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Endlich verschlägt es mich mal wieder in eines meiner liebsten Reiseländer, nämlich nach England. Zwar nicht so, wie ich es mir das gewünscht habe aber immerhin doch in gewisser Weise und zwar ins Endland ...

Endlich verschlägt es mich mal wieder in eines meiner liebsten Reiseländer, nämlich nach England. Zwar nicht so, wie ich es mir das gewünscht habe aber immerhin doch in gewisser Weise und zwar ins Endland des 19. Jahrhunderts. England und speziell London sind noch nicht das, was es heute sind, denn es regiert Brutalität, Kriminalität und öffentliche Hinrichtungen stehen an der Tagesordnung. Es ist die Zeit des berühmt berüchtigten Henkers William Calcraft, welcher sich einen Ruf als kaltblütigen Richter der Königin erarbeitet hat, da er die Hinrichtungen, welche er durchführt, zu einer Art Show eskalieren lässt und damit das gaffende Publikum belustigt. Eben jener Henker trifft zufällig in einer kleinen Ortschaft in England auf einen jugendlichen und naiven Jungen namens Richard Winters, welcher, um die Liebe seiner Jugend zu retten, in die Lehre des Henkers trifft. Fortan zieht das ungleiche Paar von Ort zu Ort, um dem Ruf der Gerechtigkeit zu folgen und der Kriminalität einhalt zu gebieten. Doch was steckt hinter der so berühmt berüchtigten Show des Henkers? Ist es tatsächlich nur die Grausamkeit des Henkers oder wird die Welt von einer übernatürlichen Macht bedroht, welche nur so beseitigt werden kann? Ein Kampf zwischen Gut und Böse entbrannt und es geht außerordentlich mysteriös daher im England des 19. Jahrhunderts.

Als Leser hat man dabei anfangs überhaupt keinen blassen Schimmer, in welche Richtung sich dieses Buch bewegen wird und das finde ich einfach hervorragend. Während man zu Beginn noch vermutet, dass ein ungleiches Lehrer Schüler Duo durch ein historisches England streift und nur vereinzelte Aufträge ausführt entwickelt sich die Handlung zusehens in eine verworrene und sehr mysteriöse Richtung, welche mich irgendwie schon z.T. an Supernatural erinnert hat, zumindest im Hinblick auf die Kreaturen, die in diesem Roman eine zentrale Rolle einnehmen werden.

Der Autor Björn Springorum gelingt es mit seinem Roman Der Ruf des Henkers auf jeden Fall, den Leser immer wieder aufs neue mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Ich hab so oft an den Kapitelenden gedacht, dass das jetzt nicht wirklich sein ernst gewesen sein kann und musste deshalb immer wieder weiterlesen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das ungleiche Charakterpaar der Protagonisten ist so unterschiedlich, dass es irgendwie schon wieder perfekt zusammen passt und super harmoniert. Sie ergänzen sich im Verlauf der Geschichte immer besser und entwickeln sich stetig weiter. Vor allem der junge Richard macht eine enorme Wandlung durch, wird aber durch ein unglückliches Zusammentreffen stark negativ beeinflusst. Diese Entwicklungsprozesse sind dabei allesamt mehr als plausibel geschildert, wodurch man sich ohne Probleme in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen kann.

Die Geschichte an sich kann ebenfalls durch ein tolles Setting überzeugen. Björn Springorum gelingt es durch seinen bildlichen Erzählstil, den Leser nach England zu entführen, sodass man beinahe tatsächlich durch die Gassen und Straßen des (stinkenden) London im 19. Jahrhundert wandelt. Die Schilderungen sind authentisch und sehr detailverliebt und ziehen einen magisch in seinen Bann.

So kann man abschließend sagen, dass im Roman Der Ruf des Henkers quasi alles passt. Die Charaktere sind stimmig, die Handlung ist durchgehend spannend und sehr kurzweilig und die Ortsbeschreibungen mehr als authentisch wodurch ein rundum gelungener Eindruck zurückbleibt, der leider viel zu schnell zu Ende gegangen ist. Ich hätte gerne noch weitere Abenteuer an der Seite von Richard und William verbracht!

Fazit zu Der Ruf des Henkers
Wunderbar durchdachter Weltenentwurf mit fantastischen Charakteren in einem historischen und gelungenen Gewand. Tolle Unterhaltung ab der ersten Seite!

Veröffentlicht am 10.12.2018

Markus Heitz war und ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren und das nicht nur im Bereich Fantasy. Schließlich brachte mich seine Zwergen-Saga vor ein paar Jahren überhaupt erst wieder zurück zum Buch. Da ist es fast selbstverständlich, dass ich mittl

DOORS ? - Kolonie
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Markus Heitz war und ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren und das nicht nur im Bereich Fantasy. Schließlich brachte mich seine Zwergen-Saga vor ein paar Jahren überhaupt erst wieder zurück zum Buch. ...

Markus Heitz war und ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren und das nicht nur im Bereich Fantasy. Schließlich brachte mich seine Zwergen-Saga vor ein paar Jahren überhaupt erst wieder zurück zum Buch. Da ist es fast selbstverständlich, dass ich mittlerweile (fast) jedes seiner Bücher gelesen habe. So war es natürlich auch bei Markus Heitz neuem Buchprojekt DOORS, welches mir zum ersten Mal auf der Leipziger Buchmesse 2018 begegnet ist.

Markus Heitz hat nämlich nicht nur ein Buch geschrieben, sondern direkt drei, die allerdings jeweils deutlich kürzer sind als die üblichen Wälzer, die der deutsche Bestsellerautor normalerweise auf den Markt bringt. In Summe sind alle drei Bücher aber wieder ungefähr so umfangreich, wie ein normales Heitz Buch. Das Besondere an DOORS ist aber nicht nur das Setting selbst, sondern das Gesamtkonzept. Der Leser wird bei DOORS nämlich vor die Wahl gestellt und kann sich aktiv für einen Titel entscheiden. Hierfür gab es zunächst eine Pilotfolge, die es sowohl in limitierter Stückzahl im Buchhandel als Printexemplar gab, als auch als kostenloses eBook online bei allen gängigen eBook Anbietern. Am Ende dieser Pilotfolge wurde der Leser dann aktiv vor die Wahl gestellt, durch welche Tür man als Leser treten möchte. Man konnte dabei zwischen den Türen “X” (Dämmerung), “!” (Blutfeld) oder “?” (Kolonie) treten und gelangt dabei in ganz unterschiedliche Settings. Übrigens ist die Pilotfolge auch nochmal in jedem der einzelnen Bücher abgedruckt, weshalb man auch auf die vorherige Lektüre der Pilotfolge, die auch einzeln verfügbar ist, verzichten kann.

Das spannende hierbei ist zum einen, dass man so als Leser aktiv die Wahl hatte, welche Richtung man gerne gehen möchte, vom Mittelalter über die 40er Jahre bis hin zur nahen Zukunft und zum anderen war dadurch nie klar, welche Protagonisten es bis zum Ende des jeweiligen Titels schaffen, da die Entwicklungen der Geschichten jeweils in (teilweise) komplett andere Richtungen verliefen.

Wichtig ist hierbei die Tatsache, dass es keine Reihenfolge der DOORS Romane gibt. Man kann alle unabhängig voneinander lesen oder sich eben nur in ein Abenteuer stürzen. Die bereits angekündigte zweite DOORS Staffel (erscheint im August 2019) wird nicht an einem bestimmten Teil der ersten Staffel anknüpfen, weshalb man nicht Gefahr läuft, etwas aus einem der DOORS Bände aus Staffel 1 zu verpassen.

Ich selbst habe mich für die Lektüre eines einzelnen Abenteuers entschieden. Ob ich die weiteren Bände der ersten Staffel lesen werde, mache ich etwas von der mir zur Verfügung stehenden Zeit abhängig. Aufgrund der Bookplanetarium Live Show, die wir zum DOORS Projekt auf der Frankfurter Buchmesse mit Markus Heitz durchgeführt haben, habe ich mich für den Titel Kolonie entschieden, weshalb mich mein Abenteuer in die 40er Jahre nach Deutschland geführt hat.

In diesem Szenario haben die Alliierten frühzeitig den Kriege gegen Nazideutschland gewonnen, vor allem auch durch ein geglücktes Stauffenberg Attentat. In dieser komplett neuen Situation müssen sich die Protagonisten nach der Absolvierung der Pilotfolge nun herumschlagen und ihre Mission, die Rettung von Anna-Lena, umsetzen. Ob der angeheuerten Truppe dies gelingt und ob überhaupt alle Mitglieder dieses Abenteuer überleben, könnt ihr im Buch DOORS ? – Kolonie, nachlesen.

Mir persönlich hat dieser erfrischend neue Ansatz ausgesprochen gut gefallen. Ich mochte die Wahlmöglichkeit, die dem Leser gegeben wurde. Zwar hat man nur bedingt Einfluss auf das Leseerlebnis, kann nach einem sehr spannenden Auftakt in Form der Pilotfolge aber dennoch über ein bestimmtes Setting entscheiden, was mir sehr zugesagt hat.

Besonders positiv ist mir in dieser ersten DOORS Staffel auch der sehr bunte Mix aus unterschiedlichsten Protagonisten aufgefallen, die alle ihre eigene Persönlichkeit haben und zudem nicht unbedingt diese Fähigkeiten aufweisen, für die sie ursprünglich angeheuert worden sind. Das Ergebnis ist ein Plot, der völlig unvorhersehbar wird, da jeder Charakter völlig anders agiert, als man eigentlich erwarten könnte. Dies hat für mich einen gewissen Charme an DOORS ausgemacht.

Zudem mochte ich die Mischung aus realen Fakten und frei erfundenen geschichtlichen “Fakten”, die dafür sorgten, dass man sich zwar schnell in der geschilderten Welt zurechtfinden konnte, aber dennoch vor sehr viele unbekannte Ereignisse gestellt wurde, um dennoch eine völlig neue Welt zu erkunden.

Die Tatsache, dass sehr viele Verschwörungstheorien in die Geschichte eingewoben worden sind, die wir heutzutage kennen (bspw. Nazis auf dem Mond), haben eine ansonsten recht ernste Handlung auf angenehme Art aufgeheitert und mich öfter einmal schmunzeln lassen.

Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und wirkte trotz des für Heitz Verhältnisse sehr geringen Umfangs von knapp 300 Seiten inklusive Pilotfolge zu keiner Zeit gehetzt. Da gab es Szenen in umfangreicheren Romanen, die deutlich mehr Tempo hatten. Hier wurde Zeit für eine kontinuierliche Entwicklung eingeräumt, die dem Lesespaß gutgetan haben. Außerdem ist vor allem der Pilotfolge anzumerken, dass es ursprünglich für eine TV Serie ausgelegt gewesen ist, was einen gewissen Pepp in den Lesefluss gebracht hat. War etwas Heitz untypisch, hat mir aber dennoch außerordentlich gut gefallen.

Insgesamt war DOORS ? – Kolonie von Markus Heitz eine sehr unterhaltsame Mischung aus mysteriösen Elementen, abwechslungsreichen Charakteren und einer alternativen geschichtlichen Handlung, die mir sehr gefallen hat. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und hab auch schnell Gefallen an diesem neuen Konzept gefunden. Definitiv wünsche ich mir mehr davon!

Fazit zu DOORS ? – Kolonie von Markus Heitz
Ein fantastisches neues Buchkonzept, welches mich von Anfang an überzeugen konnte. Innovativ, spannend und unterhaltsam. Für Mysteryfans ein tolles Abenteuer, welches Lust auf weitere Ereignisse und Zeitreisen macht. Ich freue mich auf DOORS Staffel 2 im August 2019.


(c) Book Walk - https://book-walk.de/2018/11/rezension-doors-kolonie-von-markus-heitz/

Veröffentlicht am 10.12.2018

Tolle Inspiration für Jung und Alt mit kleinem Makel

Stories for Boys who dare to be different - Vom Mut, anders zu sein
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Bereits seit einiger Zeit sind mir die Bücher Good Night Stories for Rebel Girls ein fester Begriff und obwohl ich diese leider bisher noch nicht gelesen habe, finde ich die Idee hinter diesen Werken von ...

Bereits seit einiger Zeit sind mir die Bücher Good Night Stories for Rebel Girls ein fester Begriff und obwohl ich diese leider bisher noch nicht gelesen habe, finde ich die Idee hinter diesen Werken von Elena Favilli und Francesca Cavallo wahnsinnig wichtig und inspirierend.

Diese stellten bisher 200 weibliche Persönlichkeiten aus der Vergangenheit und Gegenwart in den Fokus und porträtierten diese kurz und prägnant.

Als auf der Frankfurter Buchmesse Ben Brooks, Autor des neusten Werks Stories for Boys who dare to be different – Vom Mut, anders zu sein anwesend war und sein Werk vorgestellt hat, habe ich die Chance genutzt und mir sowohl das Buch gesichert als auch mit dem Autor kurz gesprochen und der Funke ist direkt übergesprungen.

Stories for Boys who dare to be different ist dabei, ähnlich wie die Vorbildbücher für Rebel Girls, eine Portraitsammlung von außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Diese Persönlichkeiten sind dabei quer über die Jahrhunderte verteilt und haben ganz unterschiedliche Dinge geleistet. Angefangen von Galileo Galilei über Oscar Wilde bis Nelson Mandela sind insgesamt 100 männliche Persönlichkeiten in diesem Werk aufgeführt und werden dabei auf jeweils einer Doppelseite näher beleuchtet. Dabei hat jedes dieser Portraits nicht nur einen beschreibenden Text, sondern gleichzeitig auch eine sehr schön anzusehende Illustration, die die Persönlichkeit und überlieferte Eigenheit der jeweiligen Person treffend darstellt.

Die Auswahl dieser Persönlichkeiten ist dabei zwar stellenweise etwas fragwürdig, da ich mich schon darüber wundere, wieso Männer, die für alkoholische Eskapaden oder Steuerbetrug ebenso bekannt geworden sind, wie für ihre guten Taten, es in dieses Buch geschafft haben und dagegen wirklich wichtige Männer, wie beispielsweise Sir Isaac Newton oder Albert Einstein übergangen wurden. Dies finde ich um ehrlich zu sein nicht ganz plausibel. Alles in allem ist die Auswahl dieser Persönlichkeiten aber sehr stimmig und gelungen. Es ist eine vielfältige Auswahl aus Männern aus der Gesellschaft, der Forschung und vielen weiteren Bereichen, die mit ihrem Willen großes geleistet haben und dadurch eine tolle Vorbildfunktion einnehmen.

Mein größtes Problem mit diesem Titel, was übrigens auch für die Rebel Girls Bücher gilt, ist die Titelgebung. Wieso sind Bücher mit männlichen Persönlichkeiten speziell an Jungen und Bücher über weibliche Vorbilder speziell an Mädchen gerichtet? Wer sagt denn, dass eine Frau mit ihren Leistungen nicht genauso gut einen Jungen inspirieren kann, wie ein Mann ein junges Mädchen? Diese titelgebende Geschlechtertrennung finde ich leider absolut unnötig!

Ich finde es wichtig, dass man der heranwachsenden Generation Vorbilder gibt, die durch ihre Leistungen erstrebenswerte und imitierbare Ideale vermitteln, aber dann bitte ohne eine klare Geschlechtertrennung, die der jeweilige Buchtitel impliziert.

Wenn man darüber aber einmal hinweg sieht, dann ist das Buch Stories for boys who dare to be different aber eine absolut (vor-)lesenswerte Buchempfehlung. Tolle Illustrationen gepaart mit einer vielfältigen Personenauswahl sind eine spannende Kombination, die für jung und alt geeignet ist und eine hervorragende Inspirationsquelle abgibt.

Fazit zu Stories for Boys Who… von Ben Brooks
Eine tolle Auswahl an beeindruckenden Persönlichkeiten gepaart mit wunderschön anzusehenden Illustrationen. Eine tolle Lektüre, die nicht nur zum Vorlesen geeignet ist, sondern gleichzeitig auch als Inspiration für erwachsene Leserinnen und Leser geeignet ist!

(c) Book Walk - https://book-walk.de/2018/12/rezension-stories-for-boys-who-dare-to-be-different-vom-mut-anders-zu-sein/

Veröffentlicht am 29.05.2018

Tolle Schatzsuche in einem fiktiven New York

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
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New York City wie wir es kennen, hektisch, voller Menschen und Abenteuer. Doch irgendwas an dem in Laura Rubys Roman Die Chroniken von York geschilderten New York ist anders, auch wenn es sich gleichzeitig ...

New York City wie wir es kennen, hektisch, voller Menschen und Abenteuer. Doch irgendwas an dem in Laura Rubys Roman Die Chroniken von York geschilderten New York ist anders, auch wenn es sich gleichzeitig noch sehr vertraut anfühlt. Gründe für diese Unterschiede sind vor allem die prägende Familie des fiktiven New York, nämlich die sogenannten Morningstars. Vor über 150 Jahren war diese Familie maßgeblich daran beteiligt, dass sich das Bild der Stadt geringfügig aber doch bemerkbar verändert hat. So gibt es nicht nur duzende Zeppeline, die den Himmel über der Stadt unsicher machen, sondern auch einprägsame Gebäude wie beispielsweise den Morningstar Tower, welcher das Stadtbild nachhaltig geprägt hat.

Aber nicht nur architektonisch haben die Morningstars das Stadtbild geändert, vielmehr sind sie für ihren Erfindergeist und ihren sagenumwobenen Schatz berühmt geworden, welcher seit über 150 Jahren nicht gefunden werden konnte, obwohl es zahlreiche Hinweise übe rdie Stadt verteilt gibt und es bereits mehrere erfolglose Suchen nach diesem Schatz gegeben hat.

Eines Tages taucht dabei ein neuer Hinweis auf und die Zwillinge Tess und Theo sowie ihr Freund Jaime begeben sich aufs neue auf die legendäre Schatzsuche und versuchen, den Code für sich zu entschlüsseln. Dabei geraten sie in knifflige Rätsel und allerhand Gefahren, die es zu meistern gilt.

Laura Ruby hat mit ihrem Auftaktroman in ihre Reihe Die Chroniken von York eine absolut fabelhafte Welt erschaffen, die sich vor allem durch viele kleine Details auszeichnet, die sich von unserer bekannten Welt unterscheidet. Trotzdem schafft sie es, durch genügend Referenzen zu unserer Geschichte, ein bekanntes Gefühl der Vertrautheit zu erwecken. So gibt es reale Persönlichkeiten wie Alexander Hamilton oder Schauplätze wie die Freiheitsstatue, die allesamt eine Bedeutung in der Geschichte einnehmen.

Die Handlung der Geschichte konnte mich von Anfang an überzeugen. Ich mochte die Idee der Scahtzsuche anhand von zahlreichen Hinweisen, die in der Vergangenheit hinterlassen worden sind. Dies hat mich ein wenig an den Film Das Vermächtnis der Tempelritter mit Nicolas Cage und Diane Kruger erinnert, welcher mir seinerzeit außerordentlich gut gefallen hat und die Parallele zum Film wurde sogar im Buch erwähnt, was ich wiederum gut gefunden habe. Man lernt zwar nicht super viel über die Geschichte der Stadt, bekommt aber stets das Gefühl vermittelt, etwas größerem auf der Spur zu sein und das fand ich äußerst unterhaltsam. Speziell die geheimnisse um die Morningstars haben kontinuierlich mein Interesse erweckt, wodurch ich nahezu durchgehend an das Buch gefesselt worden bin.

Die einzelnen Charaktere sind wie ich finde sehr liebevoll konstruiert und unterscheiden sich dabei stark genug voneinander, um diese klar voneinander unterscheiden zu können. Viele kleine Hinweise und Anspielungen sind zudem in diesem Buch versteckt, obwohl ich bezweifle, dass die Zielgruppe alles klar identifiziert. So ist wie ich finde der skrupellose Immobilienmogul Slant ganz klar Donald Trump, was aber vermutlich nicht sofort jeder herausliest. Zudem finde ich, dass die Protagonisten für ihr Alter doch etwas zu clever sind. Andererseits würde die Geschichte nicht funktionieren, wenn die ewig für das Lösen der Rätsel benötigen würden.

Was mich aber doch etwas gestört hat ist die Tatsache, dass die Geschichte einerseits vorhersehbar gewesen ist und man nie richtig die Chance bekommen hat, die Rätsel selbst zu lösen, da dafür zu wenige Hinweise gegeben worden sind, um selbst auf die Lösung zu kommen. Zudem bin ich der Meinung, dass das Buch mit ca. 40-50 weiteren Seiten auch zu einem Abschluss hätte gebracht werden können. Ich war doch etwas überrascht als ich erfahren habe, dass die Reihe als Trilogie ausgelegt ist. Ich hoffe, das wir etwas mehr Abwechslung in den Folgebänden erfahren als eine weitere Schnitzeljagd. Dies soll es aber als Kritik gewesen sein, da mir das Buch ansonsten sehr gut gefallen hat und ich mich für einige Lesestunden gut unterhalten gefühlt habe!

Fazit zu Die Chroniken von York #1 – Die Suche nach dem Schattencode von Laura Ruby
Ein liebevoll gestalteter Jugendroman mit vielschichtigen Charakteren, einem spannenden Plot, der zu unterhalten weiß und zahlreichen Steampunk Elementen, die der Erzählung eine tolle Note verleihen. Dies gepaart mit viel Humor sorgt trotz kleinerer Abstriche für viel Lesespaß.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Angenehme Lektüre, die zum Nachdenken und Mitmachen anregt

Es ist dein Planet
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Das Autorenduo Sascha Mamczak und Martina Vogl haben mit ihrem Buch Es ist dein Planet: Ideen gegen den Irrsinn, welches im Heyne fliegt Verlag erschienen ist, eine spannende und unterhaltsame Lektüre ...

Das Autorenduo Sascha Mamczak und Martina Vogl haben mit ihrem Buch Es ist dein Planet: Ideen gegen den Irrsinn, welches im Heyne fliegt Verlag erschienen ist, eine spannende und unterhaltsame Lektüre veröffentlicht, die für mehr Klimaschutz wirbt und das bereits in einem machbaren und nachvollziehbaren Rahmen. Das Buch Es ist dein Planet ist in zwei unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Zum einen gibt es da den Irrsinn und zum anderen verschiedene Lösungsansätze im Abschnitt Was können wir tun?.
Das Buch orientiert sich an einer fiktiven Projektwoche in der Schule. Die Schulferien stehen kurz bevor, alle Klausuren sind geschrieben und die Lehrer wissen nichts mehr mit sich und den Schülern anzufangen. Was bietet sich da besser an als eine Projektwoche?! Schwerpunkt dieser Woche soll das grob umrissene Thema Wir tun was für die Umwelt sein. Schön und gut, dachte sich auch der junge Paul. Er ist immer aufmüpfig und will das letzte Wort haben, so auch in diesem Fall. Das führt ihn zu seinem eigenen Projekt in dieser Themenwoche, da er sowieso alles pessimistisch sieht und alle anderen Schuld haben, möchte Pauls Lehrer, dass er seine eigenen Ideen zum Thema Klimaschutz erarbeitet. Daraufhin schließen sich noch fünf weitere Mitschüler der kleinen Gruppe von Paul an und los geht es. Zunächst wird in der Gruppe der alltägliche Irrsinn der Gesellschaft diskutiert. Jedes Mitglied der Gruppe wirft einen Aspekt in die Runde und dann wird diskutiert. Es geht um Punkte wie „Die Menschen machen einfach immer so weiter“ oder“Ich kann eh nichts bewirken„.

Nachdem alle den ihrer Meinung nach größten Irrsinn erläutert haben, schlagen die Gruppenmitglieder ihre Lösungsideen vor und so versuchen Sie, einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Gesellschaft beizutragen. Auf ihre ganz eigene Weise.

Wer bei diesem Buch jetzt die absolute Lösungsidee zur Bekämpfung des Klimawandels gesucht hat, den muss ich leider enttäuschen denn das ist leider nicht der Fall. Vielmehr geht es darum, was jeder einzelne Mensch machen kann, um selbst einen kleinen Teil zum Schutz des Klimas beizutragen. Dieses Buch soll zum Mitdenken anregen und vor allem die junge Zielgruppe dazu bewegen, sich wirklich Gedanken um die Zukunft und das Klima der Erde zu machen. Es ist wirklich einfach gehalten, die Sprache ist sehr jugendlich und das Anspruchsniveau befindet sich auf einem gerungen Level aber das ist genau so beabsichtigt. Es ist nicht für uns Erwachsene gedacht sondern vor allem für Kinder und Jugendliche in der Schule und dort gehört es hin. Meiner Meinung nach zeigt das Autorenduo viele wichtige Aspekte auf und erläutert diese Zielgruppengerecht, sodass es jeder Mensch verstehen kann. Ich hätte mir zwar etwas tiefergehende Beschreibungen gfewünscht aber nun gut, vielleicht hatte ich auch zu hohe Ansprüche. Aber alles in allem kann ich dieses Buch sehr empfehlen und es sollte in keinem Schulunterricht fehlen.
Fazit zu Es ist dein Planet: Ideen gegen den Irrsinn

Angenehme Lektüre, die zum Nachdenken und Mitmachen anregt und für mehr Klimaschutz wirbt