Wie wichtig sind Standesunterschiede?
Gut Greifenau - AbendglanzInhalt: Mai 1913. Die Grafenfamilie von Auwitz-Aarhayn wohnt auf dem Landgut Greifenau in Hinterpommern. Der älteste Sohn Konstantin, der das Gut eines Tages übernehmen soll, verliebt sich in eine Bürgerliche. ...
Inhalt: Mai 1913. Die Grafenfamilie von Auwitz-Aarhayn wohnt auf dem Landgut Greifenau in Hinterpommern. Der älteste Sohn Konstantin, der das Gut eines Tages übernehmen soll, verliebt sich in eine Bürgerliche. Auch seine jüngste Schwester Katharina sträubt sich gegen die von der Mutter geplante Ehe mit einem Neffen des deutschen Kaisers, denn auch sie hat sich unter ihrem Stand verliebt.
Währenddessen rückt der Krieg immer näher.
Meine Meinung: Der erste Teil der Trilogie „Gut Greifenau - Abendglanz“ erzählt vom Leben einer (fiktiven) Grafenfamilie und deren Dienstboten. Die politischen und historischen Ereignisse dieser Zeit sind geschickt in die Geschichte eingeflochten, stehen aber nicht im Vordergrund.
Die vielen Charaktere sind sehr unterschiedlich und hervorragend gezeichnet. Von der arroganten Gräfin Feodora bis zum schüchternen Dienstmädchen Wiebke. Im Laufe der Geschichte lernt man alle Personen gut kennen und kann sie einschätzen. Jeder Einzelne hat seine Sorgen und Nöte. Ganz deutlich wird dabei, wie groß die Klassenunterschiede zwischen dem Adel und den Bürgerlichen damals waren. Hauptaugenmerk liegt in diesem ersten Teil (ob es in sich in den folgenden Teilen ändert, weiß ich nicht) auf Konstantin, Katharina und dem Kutscher Albert, der versucht, das Geheimnis seiner Herkunft zu entschlüsseln. Diese drei Charaktere mochte ich schließlich auch am liebsten.
Der Schreibstil von Hanna Caspian ist flüssig, bildhaft und angenehm zu lesen.
Gut gefallen haben mir auch die Karten von Hinterpommern, Gut Greifenau und dem Dorf Greifenau, sowie das Personenregister am Anfang des Buches.
Fazit: Der Auftakt der Familien-saga hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung