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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2018

Der Federmann ist zurück

Das Dornenkind
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Der Federmann ist zurück und sinnt auf Rache.



Und zwar an allen, die ihn damals zur Strecke gebracht haben. Vor allem Nils Trojan, der Schuld ist an seinem Sturz in die Spree und somit verantwortlich ...

Der Federmann ist zurück und sinnt auf Rache.



Und zwar an allen, die ihn damals zur Strecke gebracht haben. Vor allem Nils Trojan, der Schuld ist an seinem Sturz in die Spree und somit verantwortlich für seine Schmerzen. Aber auch Jana, Trojans Geliebte und Trojans Tochter sollen nicht verschont werden. Perfide spinnt der Federmann einen Plan, in dem sich alle verfangen, wie in einem Spinnennetz. Doch da ist auch noch Wendy, die Tochter des Federmannes. Auf wessen Seite steht sie?



Ich bin noch ganz geflasht von dem Buch und muss erst mal den Herzschlag wieder reduziert bekommen. Das Buch hat so ein Wahnsinnstempo und ist so spannend, dass man es kaum zur Seite legen kann. Menschliche Bedürfnisse verkümmern da schon mal und ich musste nach dem Lesen erst Mal etwas trinken gehen.



Die Geschehnisse um den Federmann sind mir nach 5 Jahren leider nicht mehr so präsent, dennoch hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen. Das Buch beginnt gleich mit einem Knaller. Ein Mädchen wird entführt, aber wieder frei gelassen. Doch die Freude währt nicht lange, schnell tauchen 3 Leichen auf, jede mit einer geheimnisvollen Botschaft versehen. Trojan begreift schnell: hier geht es um ihn. Und als dann noch eine angebliche Tochter des Federmannes auftaucht ist klar, dass dieser den Sturz vom Dach damals überlebt hat. Wendy will ihren Vater dennoch unbedingt kennen lernen und nimmt Kontakt zu ihm auf. Daraus entspinnt sich eine rasante Schnitzeljagd bei der nicht klar ist, wer hier nun wen benutzt.


Max Bentow hat das Ende des Buches „Der Federmann“ vor einigen Jahren ja offen gelassen und hier treffen wir nun erneut auf den Bösewicht. Brutaler denn je und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. In dem Fall fand ich es wirklich gelungen, wie er den Mörder wieder aufleben lässt. Geschickt steuert er die Protagonisten durch die Handlung, die alle durchwegs logisch handeln. Wendy bleibt ein wenig blass, aber am Ende wird klar, warum der Autor sie nicht weiter charakterisiert hat. Der Schluss war nicht ganz in meinem Sinne, auch wenn somit noch eine Fortsetzung möglich ist.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Zum Nägelkauen spannend

Das Porzellanmädchen
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Das Buch beginnt gleich mit einem Schlag: Die 16 jährige Luna wird von einem Mann entführt und verschleppt. Bereits hier hatte mich das Buch in seinem Bann. Und ließ mich auch nicht mehr los. Denn Lunas ...

Das Buch beginnt gleich mit einem Schlag: Die 16 jährige Luna wird von einem Mann entführt und verschleppt. Bereits hier hatte mich das Buch in seinem Bann. Und ließ mich auch nicht mehr los. Denn Lunas Erzählung ist eindrücklich und einfühlsam. Man leidet direkt mit ihr mit. Als ihr die Flucht gelingt ist man natürlich erleichtert. Doch im Laufe des Buches gerät man ins Grübeln: Was will Luna dort in dem einsamen Haus? Hat sie wirklich getan, was der Leser vermutet?


Bentow nimmt dem Leser den Atem und führt ihn auf verschlungene Pfade. Durch das „Buch im Buch“ erfährt man etwas mehr vom Leben der Luna nach ihrer Entführung.

Bentows Charaktere sind gut gezeichnet. Vor allem Lukas mochte ich sehr gerne. Der pubertierende Junge, dessen Mutter zu ihrem neuen Lover nach Kalifornien fliegt und ihn bei Luna lässt. Und der Luna verehrt und alles für sie tun würde. Er war für mich sehr authentisch.

Der Spannungsbogen des Buchs ist ideal angelegt: von Anfang an sehr hoch ist die Messlatte und sinkt auch bis zum bitteren Ende nicht nennenswert ab. Ich hatte das Buch in ein paar Stunden verschlungen.

Am Ende sind alle losen Fäden verknüpft, was mir immer sehr wichtig ist. Das Porzellanmädchen ist ein eigenständiges Buch und kein Teil einer Serie.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Lego

Mein LEGO
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Ich bin verliebt! In die Bücherstützen mit der Eisenbahn. Und in den Christbaum, die Marionette und den Globus.


Und viele andere Kleinig- und Großigkeiten. Zugegeben: manches ist schon eher für den ...

Ich bin verliebt! In die Bücherstützen mit der Eisenbahn. Und in den Christbaum, die Marionette und den Globus.


Und viele andere Kleinig- und Großigkeiten. Zugegeben: manches ist schon eher für den sehr großen Lego-Fan gedacht, aber zum Anschauen trotzdem top.



Ein wenig enttäuscht war ich dennoch vom Buch. Ich hatte mir da sowas vorgestellt, wie echte Anleitungen, aber die halten sich sehr in Grenzen. Beim Globus z.B. steht nur dabei, man solle den mit der Lego-Software vorher gestalten. Also Lego-Software geholt und gedacht, ich könne da eingeben : Globus und das haut mir das dann raus. Nee. Auch da muss ich Klötzchen für Klötzchen selbst „stecken“. Das ist nur was für wirkliche Könner. Natürlich kann man dem zugute halten, dass man bei Lego einfach selbst kreativ werden soll, aber gerade beim Zug, den ich wirklich gern nachgebaut hätte, stehen nur die Grundmaße dabei und so gelingt es Laien nur sehr schwer, das nachzuvollziehen.




Das Buch ist unterteilt in 4 Schwierigkeitsstufen: Einfach, Mittel, Schwer und Experte. Kann man die Dinge bei Einfach noch gut nachbauen, steht man bei Mittel schon vor einer Herausforderung. Und bei Schwer geht dann für den Laien fast gar nichts mehr. Auch das Upcycling, das vorne auf dem Buch steht, hat nicht viel mit dem Inhalt zu tun. Oder nur bei den einfacheren Leveln. Später braucht man schon bestimmte Teile und kommt mit den normalen Haushaltslego nur bedingt zurecht.




Ich halte mich also an die Schlüsselanhänger und die Stiftebox, um meine Legosammlung sinnvoll zu verbauen.


Fazit: Ein schönes Bilderbuch für Lego-Fans, nachmachen ist meist etwas schwierig

Veröffentlicht am 10.12.2018

Geschmackvoll

Grünes Glück
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Ich mag Pflanzen sehr gerne und verschönere auch gerne mein Zuhause. Nur bin ich manchmal etwas einfallslos, bzw. auf dem 08/15 Trip. Hier schafft dieses Buch schönen Ausgleich und Rat. Die Autorinnen ...

Ich mag Pflanzen sehr gerne und verschönere auch gerne mein Zuhause. Nur bin ich manchmal etwas einfallslos, bzw. auf dem 08/15 Trip. Hier schafft dieses Buch schönen Ausgleich und Rat. Die Autorinnen präsentieren auf fast 200 Seiten tolle Ideen, sein Heim zu verschönern und geben hilfreiche Tips für alle Jahreszeiten und für jeden Geschmack. Dabei beweisen sie, dass es gar nicht schwierig ist, mit Pflanzen Schönes zu schaffen.



Los geht es mit der frühen Blüte. Wenn die ersten Frühlingsboten, wie Kirsche oder Mandelbäumchen, austreiben und man sich einen oder mehrere Zweige ins Haus holt. Hier braucht es nicht viel, um stilvolle Arrangements zu schaffen.


Über die Tulpe, die gerne auch mal als Platzkärtchen dienen kann, die Magnolie, deren tolle Blüte für sich spricht geht es weiter zur Königin der Blumen, der Rose. Auch hier lassen sich die Autorinnen viel Neues einfallen, vom Türkranz bis hin zur Blumenampel – und gar nicht schwer nachzumachen.



Schon ist es Herbst und die ersten Dahlien versprechen noch einmal Sonne im Zimmer. Zudem leuchten bunte Blätterkränze mit Beerensträußchen um die Wette.


Und auch der Winter muss nicht trist sein. Sogar Kakteen und Sukkulenten bekommen neues Flair mit Kränzen und Kerzen.


Ergänzt wird das Buch durch tolle Tips, wie man auch selber kreativ werden kann. Kleine Vasen vom Flohmarkt in großer Zahl oder kleine Accessoirs, die nicht viel kosten, in der Summe aber helfen, die Pflanzen in noch schönerem Rahmen zu präsentieren.


Die Fotos im Buch sind sehr geschmackvoll und die Erklärungen auch für Laien sehr gut verständlich. Ein Buch, das man sicher oft und gerne in die Hand nimmt und das sich auch als Geschenk sehr gut eignet.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Damals und heute

Das Geheimnis der letzten Schäferin
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Nina Ludwig ist ein Multitalent: sie führt ein Restaurant, schreibt Kochbücher und tritt in Kochshows auf. Nur in der Liebe hat sie wenig Glück. Als eine gemeinsame Kochshow mit dem bayrischen Koch Julian ...

Nina Ludwig ist ein Multitalent: sie führt ein Restaurant, schreibt Kochbücher und tritt in Kochshows auf. Nur in der Liebe hat sie wenig Glück. Als eine gemeinsame Kochshow mit dem bayrischen Koch Julian sie nach Hofberg führt, verwirren sie ihre Gefühlte. Denn Julian kam ihr bisher immer sehr oberflächlich vor. Doch nicht allein ihre Beziehung zu Julian macht ihr Sorgen: In Hofberg ist ihre Großmutter aufgewachsen und die umweht ein prickelndes Geheimnis.
Nach „Die Frau im hellblauen Kleid“ ist dies mein zweiter Roman von Beate Maxian und ich fühlte mich noch viel besser aufgehoben als im 1. Buch. Ich war von Beginn an in der Handlung drin und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Überwog zu Anfang noch die Kochshow, ging die Story bald eigene Wege als Nina ihre Familie in Hofberg wieder trifft. In sehr langen, für mich sehr interessanten und fesselnden, Rückblenden, wurde die damalige Zeit wieder lebendig. Die Zeit, als es noch keine Maschinen auf den Bauernhöfen gab und die harte Arbeit alles von den Menschen forderte. Die Zeit, als ein Großbauer noch standesgemäß heiraten musste und auch die Zeit, in der Roma als schlechte Menschen galten und verfolgt wurden.
Maxian schreibt sehr flüssig und anschaulich und ihre Charaktere fand ich durchwegs liebenswert. Allen voran natürlich Ninas Großmutter mit ihrer Liebe zu den Schafen. Aber auch Nina und Julian, die sich schnell sympathisch sind und über die kleinen Macken des jeweils anderen hinwegsehen.
Fazit: eine tolle Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt, wovon mir die in der Vergangenheit noch besser gefallen hat als die in der Gegenwart.