Hat alles, was ein guter Thriller braucht
Detective Nap Dumas hat seinen Bruder Leo unter mysteriösen Umständen verloren. Zum gleichen Zeitpunkt verschwand Maura, Nap’s große Liebe ohne Abschied. Nach 15 Jahren, in denen beide Wunden langsam zugeheilt ...
Detective Nap Dumas hat seinen Bruder Leo unter mysteriösen Umständen verloren. Zum gleichen Zeitpunkt verschwand Maura, Nap’s große Liebe ohne Abschied. Nach 15 Jahren, in denen beide Wunden langsam zugeheilt sind, werden Maura’s Fingerabdrücke an einem Tatort entdeckt und Nap sieht seine Chance gekommen, endlich Antworten auf all seine Fragen zu bekommen.
Meine Meinung:
Was soll ich groß zu Harlan Coben’s Schreibstil sagen? Ich finde ihn wirklich super. Flüssig und angenehm zu lesen. Für mich steht Harlan Coben auf einer Stufe mit Sebastian Fitzek. Beide sind einfach grandios mit ihren Büchern. Die Geschichte ist in der Ich-Form geschrieben, aber ich habe mich immer ein bisschen in Leo’s Rolle gefühlt. Da Nap sich gedanklich immer wieder mit Leo unterhält.
Nap hat nicht mehr viele Menschen in seinem Leben. Sein Vater und sein Bruder sind gestorben und seine große Liebe hat ihn einfach verlassen. Da ist es doch klar, dass Nap recht gefühllos und kalt rüberkommt. Er musste schon viel mitmachen und das hat ihn recht hart werden lassen. Aber vielleicht wirkte er auch nur auf mich so. Er hat noch seine beste Freundin Ellie und seinen Mentor Augie.
Am Anfang fand ich die Geschichte etwas langatmig. Das mag daran liegen, dass es für einen Detektive doch recht wenig zu reden gab. Zumindest fand ich, dass die Konversationen relativ klein gehalten wurden. Aber, und das ist der Punkt, der für mich einen guten Thriller ausmacht:
Es werden immer wieder kleine Puzzlestücke in diesem Thriller verteilt. Ich bin lange im Unklaren gewesen, habe im dunklen gehockt, doch mit jedem Puzzlestück kam auch ein bisschen Licht in die Geschichte.
Dadurch war der langatmige Anfang schnell vergessen und die Geschichte wurde immer spannender. Auch einige Parallelen zur Realität konnte ich meiner Meinung nach feststellen. Es gibt einen „Conspiracy Club" der seine Nase vielleicht doch etwas tief in die Regierungsangelegenheiten gesteckt hat. Denn die Hälfte der Mitglieder mussten bereits sterben.
Nap findet heraus, dass seine beiden engsten Vertrauten auch Geheimnisse vor ihm hatten. Aber er findet auch seinen Frieden.
Das Ende war sehr aufschlussreich. Es war teilweise erschreckend, aber teilweise auch so, wie man es von Harlan Coben gewohnt ist. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne, da es mich ab der Hälfte einfach überzeugt hat. Harlan Coben hat diesen Thriller ohne viel Gemetzel und Blut sehr gut dargestellt.