Band 5 der „Schwestern-Saga“ erzählt die Geschichte von Tiggy, die in Spanien ihre Wurzeln findet. Ich habe, bis auf einen, alle Bände dieser Reihe gelesen und an sich finde ich das Konzept gut. Was mich, ...
Band 5 der „Schwestern-Saga“ erzählt die Geschichte von Tiggy, die in Spanien ihre Wurzeln findet. Ich habe, bis auf einen, alle Bände dieser Reihe gelesen und an sich finde ich das Konzept gut. Was mich, wie auch an den anderen Bänden stört, ist die (in meinen Augen) krankhafte Vergötterung des verstorbenen Vaters, weiters ist es absolut nicht logisch, dass jede Schwester berühmte Vorfahren hat und keine einzige eine Ahnung hat, was dieser eigentlich beruflich gemacht hat.
Wie üblich ist der Roman in einen Gegenwartsteil und einen Vergangenheitsteil zweigeteilt – der eine beschreibt Tiggys Leben in Schottland 2008, der andere den Aufstieg ihrer Großmutter zur berühmten Flamenco-Tänzerin in den 1920er Jahren.
Ich hatte mir eine Geschichte erwartet, die viel mit Tieren/Heilung/Natur zu tun hat, allerdings wurden diese Themen mehr oder weniger nur gestreift. Als Figur bleibt Tiggy blaß und unscheinbar, der Hauptteil des Romans dreht sich um, die leider wirklich unsympathische Lucia, wobei die historischen Hintergründe wie z.B. der spanische Bürgerkrieg und das Leben der Zigeuner in den Höhlen von Sacromonte sehr interessant waren und spannend erzählt wurden. Lucia ist charismatisch – und gleichzeitig ungebildet, uninteressiert an allem, was nicht direkt mit ihr in Zusammenhang steht, vom Ehrgeiz verfressen und unglaublich egoistisch. Gleichzeitig lässt sie sich von ihrem, genauso unsympathischen wie egoistischen Vater finanziell ein Leben lang ausnützen. (Ich hab mir mehrfach gedacht, dass beiden ein Tritt in den Hintern gut tun würde). Insgesamt erinnerte mich die Beschreibung von Lucia, z.B. ihr divenhaftes Verhalten oder ihre luxuriösen Pelzmäntel - ein bisschen an Evita Peron.
Was mich auch ein bisschen stört, war die doch sehr klischeehafte Beschreibung „der Zigeuner“, als naturverbundenes Volk mit heilenden und hellseherischen Fähigkeiten.
Insgesamt ist es aber ein spannendes Buch, das dem Leser eine untergegangene Kultur näherbringen will, Ich zumindest wusste wenig bis gar nichts über diesen Aspekt in der spanischen Geschichte. Wer historische Romane mag, dem wird dieses Buch wahrscheinlich gefallen, deswegen bekommt es von mir, trotz meiner Kritikpunkte, 5 Sterne.