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Veröffentlicht am 20.01.2019

All deine Zeilen

All deine Zeilen
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All deine Zeilen, von Sofie Cramer


Cover:
Romantisch angehaucht, passend zum Inhalt.

Inhalt:
An Maries Verlobungsfeier, stirbt ihre geliebte Oma Anneliese, plötzlich und ganz unerwartet. Marie ist vor ...

All deine Zeilen, von Sofie Cramer


Cover:
Romantisch angehaucht, passend zum Inhalt.

Inhalt:
An Maries Verlobungsfeier, stirbt ihre geliebte Oma Anneliese, plötzlich und ganz unerwartet. Marie ist vor Trauer wie gelähmt.
Als Marie ein Bündel alter Liebes-Briefe findet, die nach Amrum zu einem Paul Hansen führen und bis in die Gegenwart reichen, wird sie neugierig und nimmt Kontakt auf.
Zwischen Hamburg und der Nordseeinsel entspinnt sich ein reger Briefwechsel der Marie sehr gut tut.
Als Marie kurz entschlossen nach Amrum reist, erlebt sie eine große Enttäuschung.

Auf den Spuren ihrer Großmutter und einer schicksalhaften großen Liebe entdeckt sie ein Geheimnis und stellt auch ihr eigenes Leben in Frage.

Meine Meinung:
Ein Liebesroman voller Wärme und mit einem malerischen Handlungsort.

Die Handlung ist etwas vorhersehbar, aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch.
Ich habe mich mit Marie und Paul so ganz langsam in die Vergangenheit von Oma Anneliese und Paul Hansen vorgewagt und dabei die Gegenwart (Maries anstehende Hochzeit) nicht aus den Augen gelassen.

Im Anhang findet sich eine Menge köstlicher Kuchen.- und Tortenrezepte.

Autorin:
Sofie Cramer stammt aus der Lüneburger Heide, geboren wurde sie 1974 in Soltau. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg.

Mein Fazit:
Ein romantischer Liebesroman. Genau richtig, um abzuschalten und sich in eine heile Welt zu träumen in der die Protagonisten sich aus einer tiefen Trauer lösen und einer hellen Zukunft entgegen sehen.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Der Wortschatz

Der Wortschatz
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Der Wortschatz, von Elias Vorpahl

Cover:
Ein schön gestalteter Schutzumschlag, absolut passend zur Geschichte. Und auf dem Buch selber ist vorne eine brennende Kerze und hinten ist sie herunter gebrannt ...

Der Wortschatz, von Elias Vorpahl

Cover:
Ein schön gestalteter Schutzumschlag, absolut passend zur Geschichte. Und auf dem Buch selber ist vorne eine brennende Kerze und hinten ist sie herunter gebrannt und erlöscht. – Schönes Detail

Inhalt:
Eine fantasievolle Geschichte über ein „Wort“ das seine Bedeutung vergessen hat, und sich auf die Suche danach macht.
Bei dieser fantastischen Reise tauchen wir in unglaubliche und ganz andere Welten ein.

Meine Meinung:
Eine wahrlich „fantastische“ Geschichte.
Ich musste mich schon etwas einlesen um, mich zurechtzufinden, dann allerdings konnte ich die Phantasie genießen.

Irgendwie konnte man immer Vergleiche zum realen Leben ziehen und ich denke jeder Leser kann für sich kleine „Weisheiten“ und „Wahrheiten“ entdecken.
Zwei Zitate die mir besonders gut gefallen haben:
-Der Weg ist das Ziel
-Jeder hat einen Sinn, selbst der Unsinn.

Ganz besonders die vielen Wortspiele die es im Buch zu entdecken gibt sind einfach wunderbar, eine wahre Fundgrube.

Eine weitere Besonderheit sind die kleinen Hinweise zu bekannten phantastischen Werken wie z.B. „Der kleine Prinz“ oder „Alice im Wunderland“ um nur zwei zu nennen.

Die Illustrationen und sonstigen kleinen Details erfreuen den aufmerksamen Leser.

Autor:
Elias Vorpahl, geb. 1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik in Münster und Christchurch, Neuseeland. Er ist Mitglied der Autorengruppe Prosathek.
›Der Wortschatz‹ ist sein Debütroman.

Mein Fazit:
Eine Geschichte über eine fantastische Reise auf die man sich erst einmal einlassen muss, aber dann findet man auch ohne Spannung und großes Brimbamborium seine Highlights.
Ein Büchlein das mit seinen leisen Tönen, mit Wortspielereien und mit Poesie punktet.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Der Fluch des Ikarus

Der Fluch des Ikarus
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Der Fluch des Ikarus, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zu einem Krimi, recht düster.

Inhalt:
In Mallorca, stürzt ein hochrangiger deutscher Offizier, neben Hauptkommissar Ralf Zierthers Zimmer, in den ...

Der Fluch des Ikarus, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zu einem Krimi, recht düster.

Inhalt:
In Mallorca, stürzt ein hochrangiger deutscher Offizier, neben Hauptkommissar Ralf Zierthers Zimmer, in den Tod.
Ein Unfall, Selbstmord oder sogar Mord?
Zierther findet einen Zettel auf dem IKARUS steht.
Doch schnell wiegelt die spanische Polizei ab, doch Zierthers Instinkt sagt ihm, dass hier was faul ist.
Als es nach und nach mehr Tote gibt bei denen immer wieder das Wort IKARUS fällt wird es hochbrissant.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Fall von dem Duo Ralf Zierther und Brit Bredehorst.
Ich habe keinen der Vorgängerbücher gelesen, war aber sofort mitten im Geschehen drin.
Der Schreibstil ist super spannend und flüssig, auch sehr realistisch und ich bin richtig an den Seiten geklebt.
Der Fall nimmt rasch an Fahrt auf und weitet sich immer mehr aus.
Super gemacht.

Das Duo Ralf und Brit bietet genügend Facetten um hier auch die menschliche Seite der beiden Ermittler einzubringen, aber es überlagert die Krimihandlung glücklicherweise nicht.

Doch als der Fall quasi gelöst ist, wundere ich mich dass es jetzt weitergeht.
Und plötzlich taucht ein Mann auf, der Kommissar Zierthers anscheinend schon länger Ärger macht und irgendwie fühlt es sich an wie wenn die Geschichte jetzt neu beginnt (oder mir Wissen aus den ersten beiden Teilen fehlt) und exakt hier ist dann das Buch zu Ende.

Also ein offenes Ende, wie wenn bei einem Film gerade an der spannendsten Stelle Stromausfall ist – das fand ich extrem ärgerlich.

Autor:
Stephan Leenen, Jahrgang 1958, ist Germanist und promovierter Historiker. Sein beruflicher Lebensweg ist wohl so vielschichtig wie sein Roman: Leiter eines Windmühlenmuseums, freiberuflicher Dozent oder Geschäftsführer einer Stadtmarketinggesellschaft.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi, super Handlung, klasse Protagonisten, gelungener Handlungsort!
Leider ist das teilweise offene Ende so gar nichts meins, dafür ziehe ich einen Stern ab. Deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Die Frau, die frei sein wollte

Die Frau, die frei sein wollte
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Die Frau, die frei sein wollte, von Hera Lind

Cover:
Hier kommt gut das gehetzte und angstvolle Gefühl der Protagonistin rüber.

Inhalt:
Selma kommt Anfang der 1960er Jahre als Gastarbeiterkind mit ...

Die Frau, die frei sein wollte, von Hera Lind

Cover:
Hier kommt gut das gehetzte und angstvolle Gefühl der Protagonistin rüber.

Inhalt:
Selma kommt Anfang der 1960er Jahre als Gastarbeiterkind mit ihrer Familie nach Deutschland.
Sie und ihre Familie lebt sich schnell ein, wenn auch der Balanceakt zwischen heimatlicher Kultur und deutscher Lebensweise immer zu spüren ist.
Alles könnte4 so gut verlaufen, wäre da nicht Orhan!
Ein Mann (Türke) der in türkischen Denkweisen verhaftet bleibt und Selma besitzen will.
Er entführt Selma quasi und für sie beginnt ein jahrelanger Höllentripp.

Meine Meinung:
Eine Geschichte die ich mit Entsetzen und Gänsehaut gelesen habe.
Meine Gedanken fuhren Achterbahn:
Es ist so unglaublich was Selma erduldet hat, und immer wieder kommt der Gedanke, warum hat sie sich nicht gewehrt, warum niemandem anvertraut?
Aber dann kommt immer wieder Ansatzweise das Verstehen: sie ist in ihrer Denkweise und ihrem erzogenen Rollenverhalten gefangen.
Wie oft geht es uns nicht selber so: wir wollen ganz anders sein und handeln und schaffen es einfach nicht.

Trotzdem finde ich einfach Widersprüche, die wir uns mit westlichen Denkweisen vermutlich nicht erklären können.
Selma betont immer wieder, wie sehr die Familie zusammenhält, z.B. keine alleinerziehende Frau steht alleine da, aber dann wird eine junge Frau, sofort verstoßen, nur weil sie schwanger ist??

Auf jedenfall ist dies eine Lebensgeschichte bei der man wirklich kaum glauben kann, dass Selma sich daraus wie der Phönix aus der Asche erhebt und immer stärker und selbstbewusster wird.
Das Happy End am Schluss ist irgendwie unglaublich.

Der Schreibstil hat mir nicht so gefallen.
Hier wird kunterbunt durch die Jahre gesprungen. Zwar steht am Beginn der einzelnen Kapitel immer die Jahreszahl, aber es war schon schwierig zu überlegen was war jetzt 1979, 1988,1972, 2013 dann doch wieder 1985.
Und dies mehr als 50 mal, das finde ich unnötig und total verwirrend.
Auch ein inhaltlicher Widerspruch hat mich kurzzeitig sehr verwirrt.

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Mein Fazit:
Selma durchlebt einen jahrelangen Höllentripp, ein Martyrium das ich mir nicht vorstellen kann.
Doch sie erhebt sich Phönix aus der Asche und wird stark und selbstbewusst.

Es wird zwar im Buch darauf hingewiesen, dass dies kein rein türkisches Problem ist, aber die Verflechtungen hier sind eben nun mal mit dieser mir so völlig fremden Kultur und Denkweise.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.

Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.
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Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.
Von Rainer Neumann

Eine kleine, aber feine Sammlung von ca. 50 Beobachtungen aus dem Alltag.

Der Autor, Rainer Neumann, ist Reisekaufmann und kommt deswegen schon ...

Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.
Von Rainer Neumann

Eine kleine, aber feine Sammlung von ca. 50 Beobachtungen aus dem Alltag.

Der Autor, Rainer Neumann, ist Reisekaufmann und kommt deswegen schon von Berufswegen weit in der Welt herum.
Aber viel wichtiger für dieses Buch hier, er hält Augen und Ohren offen und lässt sich auch die kleinen Geschichten aus dem Alltag nicht entgehen.

Ob es sich um verlorene Bücher, etwas zu schief geratene Hecken, oder um besonders exotische Pflanzen in Shanghai (Geranien) handelt.
Missverständnisse, die mal lustig, mal peinlich sind.
Der pure Alltag: eben einfach „Passiert“.

Die Geschichten sind vielfältig: humorvoll, warmherzig, komisch, zum Nachdenken.
Mir fehlt noch ein klein bisschen die „Spritzigkeit‘“.

Das Format, HC mit farblich passendem Lesebändchen, die Illustrationen, und vor allem der gute Zweck hinter dem ganzen, machen das Buch zu einem schönen Geschenk.