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Veröffentlicht am 30.01.2019

Hinterm Hasen lauert er

Hinterm Hasen lauert er.
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Hinterm Hasen lauert er, von Colin Hadler

Cover:
Auch wenn ich das Buch nun gelesen habe, sagt mir das Cover so gar nichts.

Inhalt:
Die Welt des 16 jährigen Finn ändert sich plötzlich und sein Leben ...

Hinterm Hasen lauert er, von Colin Hadler

Cover:
Auch wenn ich das Buch nun gelesen habe, sagt mir das Cover so gar nichts.

Inhalt:
Die Welt des 16 jährigen Finn ändert sich plötzlich und sein Leben scheint aus dem Ruder zu laufen.
Ein neuer undurchsichtiger Nachbar, eine neue Schülerin in die er sich verliebt, sein Bruder „outet“ sich, und ein geheimnisvoller Täter der sich hinter einer Hasenmaske verbirgt.
Dazu der ganz alltägliche Wahnsinn mit Familie, Schule und einem „verrückten“ Umfeld.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist so ganz anders, als alles was ich bisher gelesen habe. Es hat mich wirklich überrascht, vor allen Dingen hat es eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht, es hat sein Gesicht immer wieder gewandelt.
Begonnen hat es mit einer flapsigen Geschichte über einen 16 jährigen in einer verrückten Familie (witzig), das „Outing“ des 17 jährigen Bruders (nachdenklich), dann hat es sich in einen Krimi (spannend) verwandelt, dazu kam noch einen Liebesgeschichte (romantisch) und zum Schluss war es ein überraschender Ratgeber (lehrreich) mit unglaublicher Weisheit fürs Leben mit der „Message“ (für mich), u. a. lebe im Jetzt und Hier!
Oder:
Warum und ab wann gilt man (in unserer Gesellschaft) als Täter oder Opfer?

Ja dieses Buch hat wirklich sehr oft seine Ausstrahlung, bzw. Wirkung auf mich geändert. Ich habe mir so ungefähr nach dem ersten Drittel, Notizen gemacht, wie das Buch gerade auf mich wirkt oder wie ich es beschreiben würde. Dabei ergab sich eine total vielfältige und kunterbunte, ja widersprüchliche Aussage:
Skurril, pathetisch, lustig, geflasht, kitschig, romantisch, poetisch, unrealistisch, verwirrend, spannend, realistisch, mutig, verliebt, naiv, verzweifelt, heldenhaft, vorbildlich, unüberlegt, sarkastisch, spontan, dumm, unglaubwürdig, dreist.
Diese Veränderungen waren teilweise auf einer Seite.

Vieles ist überzeichnet (u.a. Lehrer die ihre Schüler zwingen tote Fische zu essen?), voller Schwarzem Humor und Sarkasmus.
Die Spannung wird unglaublich aufgebaut, es gibt Fragen über Fragen und zum Schluss traut man keinem mehr über den Weg.
Bei der Aufklärung am Schluss gab es für mich teilweise wirklich Gänsehaut Momente, wenn ich versuche mich in die Jugendlichen hineinzuversetzen.

Wenn man jetzt hier bedenkt, dass dieses Buch das Debüt eines 17 jährigen Autor ist, muss man wirklich sagen: Hut ab vor diesen Gedankengängen, dieser Wortwahl und Poesie.
Obwohl mich das Buch an manchen Stellen auch richtig genervt hat.

Autor:
Colin Hadler, geb. am 15.10.2001 in Graz. Spielt seit acht Jahren erfolgreich Theater. Schreibt Gedichte, Texte, Lieder und Drehbücher. Sein erster Kurzspielfilm Mitternachtsblau, bei dem er das Drehbuch geschrieben hat, feierte im November 2018 seine Kinopremiere. Hinterm Hasen lauert er ist sein Romandebüt.

Mein Fazit:
Ein Buch, so anders, so verwirrend, so vielfältig, so überzogen und skurril habe ich noch nicht gelesen.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Hochamt in Neapel,

Hochamt in Neapel
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Hochamt in Neapel, von Stefan von der Lahr


Cover:
Tolle Ansicht vom Handlungsort in Neapel.
Die Basilica dell‘Incoronata Madre del Buon Consiglio (gleich neben dem Eingang zu den Katakomben des San ...

Hochamt in Neapel, von Stefan von der Lahr


Cover:
Tolle Ansicht vom Handlungsort in Neapel.
Die Basilica dell‘Incoronata Madre del Buon Consiglio (gleich neben dem Eingang zu den Katakomben des San Gennaro).

Inhalt:
Der „Verkehrsunfall“ eines Zollbeamten, den zufälligerweise zwei Polizisten beobachten bringt eine Lawine ins Rollen.
Je mehr der römische Commissario Bariello herausfindet, desto mehr wird er von höchsten Netzwerken und Verantwortlichen ausgebremst.
Erst als sich seine Wege mit dem Weihbischof Montebello von Neapel kreuzen, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel.
In den Armenvierteln von Neapel sucht ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer und je klarer die beiden sehen, umso apokalyptischer erscheint das Aussaß der Bedrohung.

Meine Meinung:
Ein Roman der es in sich hat.
Hier geht es um übelste Machenschaften, hinter dem Deckmantel von Wirtschaft und Politik, in der die Mafia und auch Kirchenmänner tief mit drin stecken.
Menschenleben, selbst das von Kindern zählt hier überhaupt nichts.
Deshalb hatte ich hier beim Lesen, vor allem ab der Mitte eine Dauergänsehaut.
Und selbst am Ende, als man denkt es kann nicht schlimmer sein, gibt es einen richtigen Show-Down. Die Großmächte kommen ins Spiel (hier bin ich politisch fast ausgestiegen), aber von der Spannung und Dramatik wurde noch eine unglaubliche Schippe draufgelegt.

Was mich im Lesefluss etwas gestört hat, waren die endlos langen lateinischen (italienischen) Namen oder sonstige Bezeichnungen (es gibt allerdings im Anhang Erläuterungen). Ich habe mich hier (im Gegensatz zum ersten Buch des Autors: „Das Grab der Jungfrau“- 5 Sterne), mit einigen Personen etwas schwer getan, diese eindeutig zu charakterisieren und eindeutig zuzuordnen.

Wenn ich dieses Buch so lese, wundere ich mich nicht über die vielen Verschwörungstheorien und frage mich: Könnte vieles davon vielleicht doch mehr als ein Körnchen Wahrheit sein?

Durch die vielen Details und die akribische Benennung von Orten und Begebenheiten, zeigt der Autor uns seine Liebe zum Beruf, und der Historiker will uns neben der nervenaufreibenden Unterhaltung auch Wissen vermitteln.

Autor:
Stefan von der Lahr, geb. 1958, ist promovierter Althistoriker. Er arbeitet als Lektor und dies ist nach „Das Grab der Jungfrau“ sein 2. Kriminalroman.

Mein Fazit:
Ein Krimi (Thriller) der mir erschreckend gezeigt hat, wie korrupt und unglaublich verschlungen die große Politik und das große Geld sein können.
Unglaubliches Staunen, erstaunliche Hilflosigkeit, nervenaufreibende Spannung, Unverständnis und erschreckende Gänsehautmomente liefern sich ein Wechselbad der Gefühle.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.01.2019

All deine Zeilen

All deine Zeilen
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All deine Zeilen, von Sofie Cramer


Cover:
Romantisch angehaucht, passend zum Inhalt.

Inhalt:
An Maries Verlobungsfeier, stirbt ihre geliebte Oma Anneliese, plötzlich und ganz unerwartet. Marie ist vor ...

All deine Zeilen, von Sofie Cramer


Cover:
Romantisch angehaucht, passend zum Inhalt.

Inhalt:
An Maries Verlobungsfeier, stirbt ihre geliebte Oma Anneliese, plötzlich und ganz unerwartet. Marie ist vor Trauer wie gelähmt.
Als Marie ein Bündel alter Liebes-Briefe findet, die nach Amrum zu einem Paul Hansen führen und bis in die Gegenwart reichen, wird sie neugierig und nimmt Kontakt auf.
Zwischen Hamburg und der Nordseeinsel entspinnt sich ein reger Briefwechsel der Marie sehr gut tut.
Als Marie kurz entschlossen nach Amrum reist, erlebt sie eine große Enttäuschung.

Auf den Spuren ihrer Großmutter und einer schicksalhaften großen Liebe entdeckt sie ein Geheimnis und stellt auch ihr eigenes Leben in Frage.

Meine Meinung:
Ein Liebesroman voller Wärme und mit einem malerischen Handlungsort.

Die Handlung ist etwas vorhersehbar, aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch.
Ich habe mich mit Marie und Paul so ganz langsam in die Vergangenheit von Oma Anneliese und Paul Hansen vorgewagt und dabei die Gegenwart (Maries anstehende Hochzeit) nicht aus den Augen gelassen.

Im Anhang findet sich eine Menge köstlicher Kuchen.- und Tortenrezepte.

Autorin:
Sofie Cramer stammt aus der Lüneburger Heide, geboren wurde sie 1974 in Soltau. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg.

Mein Fazit:
Ein romantischer Liebesroman. Genau richtig, um abzuschalten und sich in eine heile Welt zu träumen in der die Protagonisten sich aus einer tiefen Trauer lösen und einer hellen Zukunft entgegen sehen.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Der Wortschatz

Der Wortschatz
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Der Wortschatz, von Elias Vorpahl

Cover:
Ein schön gestalteter Schutzumschlag, absolut passend zur Geschichte. Und auf dem Buch selber ist vorne eine brennende Kerze und hinten ist sie herunter gebrannt ...

Der Wortschatz, von Elias Vorpahl

Cover:
Ein schön gestalteter Schutzumschlag, absolut passend zur Geschichte. Und auf dem Buch selber ist vorne eine brennende Kerze und hinten ist sie herunter gebrannt und erlöscht. – Schönes Detail

Inhalt:
Eine fantasievolle Geschichte über ein „Wort“ das seine Bedeutung vergessen hat, und sich auf die Suche danach macht.
Bei dieser fantastischen Reise tauchen wir in unglaubliche und ganz andere Welten ein.

Meine Meinung:
Eine wahrlich „fantastische“ Geschichte.
Ich musste mich schon etwas einlesen um, mich zurechtzufinden, dann allerdings konnte ich die Phantasie genießen.

Irgendwie konnte man immer Vergleiche zum realen Leben ziehen und ich denke jeder Leser kann für sich kleine „Weisheiten“ und „Wahrheiten“ entdecken.
Zwei Zitate die mir besonders gut gefallen haben:
-Der Weg ist das Ziel
-Jeder hat einen Sinn, selbst der Unsinn.

Ganz besonders die vielen Wortspiele die es im Buch zu entdecken gibt sind einfach wunderbar, eine wahre Fundgrube.

Eine weitere Besonderheit sind die kleinen Hinweise zu bekannten phantastischen Werken wie z.B. „Der kleine Prinz“ oder „Alice im Wunderland“ um nur zwei zu nennen.

Die Illustrationen und sonstigen kleinen Details erfreuen den aufmerksamen Leser.

Autor:
Elias Vorpahl, geb. 1985, studierte nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südafrika Mathematik in Münster und Christchurch, Neuseeland. Er ist Mitglied der Autorengruppe Prosathek.
›Der Wortschatz‹ ist sein Debütroman.

Mein Fazit:
Eine Geschichte über eine fantastische Reise auf die man sich erst einmal einlassen muss, aber dann findet man auch ohne Spannung und großes Brimbamborium seine Highlights.
Ein Büchlein das mit seinen leisen Tönen, mit Wortspielereien und mit Poesie punktet.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Der Fluch des Ikarus

Der Fluch des Ikarus
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Der Fluch des Ikarus, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zu einem Krimi, recht düster.

Inhalt:
In Mallorca, stürzt ein hochrangiger deutscher Offizier, neben Hauptkommissar Ralf Zierthers Zimmer, in den ...

Der Fluch des Ikarus, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zu einem Krimi, recht düster.

Inhalt:
In Mallorca, stürzt ein hochrangiger deutscher Offizier, neben Hauptkommissar Ralf Zierthers Zimmer, in den Tod.
Ein Unfall, Selbstmord oder sogar Mord?
Zierther findet einen Zettel auf dem IKARUS steht.
Doch schnell wiegelt die spanische Polizei ab, doch Zierthers Instinkt sagt ihm, dass hier was faul ist.
Als es nach und nach mehr Tote gibt bei denen immer wieder das Wort IKARUS fällt wird es hochbrissant.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Fall von dem Duo Ralf Zierther und Brit Bredehorst.
Ich habe keinen der Vorgängerbücher gelesen, war aber sofort mitten im Geschehen drin.
Der Schreibstil ist super spannend und flüssig, auch sehr realistisch und ich bin richtig an den Seiten geklebt.
Der Fall nimmt rasch an Fahrt auf und weitet sich immer mehr aus.
Super gemacht.

Das Duo Ralf und Brit bietet genügend Facetten um hier auch die menschliche Seite der beiden Ermittler einzubringen, aber es überlagert die Krimihandlung glücklicherweise nicht.

Doch als der Fall quasi gelöst ist, wundere ich mich dass es jetzt weitergeht.
Und plötzlich taucht ein Mann auf, der Kommissar Zierthers anscheinend schon länger Ärger macht und irgendwie fühlt es sich an wie wenn die Geschichte jetzt neu beginnt (oder mir Wissen aus den ersten beiden Teilen fehlt) und exakt hier ist dann das Buch zu Ende.

Also ein offenes Ende, wie wenn bei einem Film gerade an der spannendsten Stelle Stromausfall ist – das fand ich extrem ärgerlich.

Autor:
Stephan Leenen, Jahrgang 1958, ist Germanist und promovierter Historiker. Sein beruflicher Lebensweg ist wohl so vielschichtig wie sein Roman: Leiter eines Windmühlenmuseums, freiberuflicher Dozent oder Geschäftsführer einer Stadtmarketinggesellschaft.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi, super Handlung, klasse Protagonisten, gelungener Handlungsort!
Leider ist das teilweise offene Ende so gar nichts meins, dafür ziehe ich einen Stern ab. Deshalb 4 Sterne.