Cover-Bild Die Attentäter
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 22.08.2016
  • ISBN: 9783862747528
Antonia Michaelis

Die Attentäter

Kathrin Schüler (Illustrator)

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen "Tag des Blutes" planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

Mit "Die Attentäter" liefert Antonia Michaelis einen beklemmenden Blick in die Abgründe des Terrorismus.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein gefallener Engel in der heutigen Zeit

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Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und ...

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

Das Cover hat mich mit den Flügeln angesprochen, und jetzt verstehe ich die große Bedeutung dahinter. Der Flügel stellt Alain dar und die einzelnen Feder deuten auf einen gefallenen hin, Cliff. Auch die Obsession beider mit Flügeln und Engel kann man damit sehr gut interpretieren.

Das Buch spielt hauptsächlich in Berlin, was für mich neu ist, da ich bis jetzt selten Bücher gelesen habe, die in Deutschland spielen, weshalb es sehr schön war bekannte Namen zu hören.

Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Alain, Margarete und Cliff, ohne das es speziell gekennzeichnet ist, aber ich finde, dass immer bereits nach wenigen Worten durch die Ausdrucksweise klar wurde wer redet. Doch im Buch ist ein oder zweimal der Fehler aufgetaucht, dass der falsche Name erwähnt wurde. Beispielsweise steht in einem Brief an Alain ,,Du und Alain‘‘, womit wahrscheinlich aber dann Cliff gemeint ist. Dies hatte mich zuerst verwirrt.

Auch die Ereignisse, die geschehen, sind nicht zeitlich gekennzeichnet, was ich aber nicht als schlecht empfinde, da man diese dann selbstständig im Kopf verknüpfen kann und nicht sofort gespoilert wird in welchem Abschnitt der Zeitlinie man sich befindet, vor allem, da sehr viele Gefühle mit eingebracht werden, die man besser nach und nach erst versteht und die Spannung erhält.

Besonders bemerkenswert sind die Themen, die sich die Autorin ausgesucht hat: Es sind aktuelle Themen, die man in diesem Buch anfangs gar nicht erwartet und sich dann doch sehr schnell einfinden kann. Sie verbindet es mit einer Tragödie zweier (oder mit Margarete dreier) Menschen, die sich auf verschiedenen Seiten befinden, Licht und Dunkelheit. Dies zeigt in dem Buch die positiven und negativen Seiten mit wortgewandten Worten voller Metaphern und Vergleiche von verschiedenen Sichten und nicht nur einer.



Zusammenfassend lässt sich dieses Buch mit folgenden Worten beschreiben: Wortgewandt, tragisch, aktuell, definitiv lesenswert.

Veröffentlicht am 07.12.2016

toller Schreibstil

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Ich bin total begeistert von dem Schreibstil und die beiden Ich-Formen. Dazu dann Briefe in der Sicht einer anderen Person. Ich bewerte aber erst so spät, weil ich zum Ende hin das Buch leider nicht mehr ...

Ich bin total begeistert von dem Schreibstil und die beiden Ich-Formen. Dazu dann Briefe in der Sicht einer anderen Person. Ich bewerte aber erst so spät, weil ich zum Ende hin das Buch leider nicht mehr regelmäßig lesen könnte. Es hat mich zu sehr aufgewühlt, weil es so in diese Zeit passt.

Zwei junge Männer wachsen zusammen auf, gehen dann aber grundverschieden Richtungen im Leben ein. Trozdem bleibt die Freundschaft und Liebe. Aber das ist schwer aus zu leben. Der eine ist der gute und der andere verschlägt es in den Islam und in den Dshiad. Er wird zum Attentäter, aber der gute versucht in zu retten und glaubt bis zu letzt an das gute in ihm.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tief erschütternd

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Cliff, Alain und Margarete sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, Alain wird immer wieder in Bezug auf Flügel erwähnt und somit als engelsgleich beschrieben. Cliffs Charakter wird immer dunkel, düster ...

Cliff, Alain und Margarete sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, Alain wird immer wieder in Bezug auf Flügel erwähnt und somit als engelsgleich beschrieben. Cliffs Charakter wird immer dunkel, düster und böse dargestellt. Margarete bildet das Bindeglied zwischen Beiden. Und da sie im gleichen Wohnhaus in Berlin aufwachsen, freunden sich die Drei an. Während Margarete das liebe, nette Mädchen von Nebenan ist und bleibt und Alain sich auf sein Kunststudium konzentriert und in seiner Freizeit Bedürftigen und Flüchtlingen hilft, scheint Cliff seinen Platz in dieser Welt einfach nicht finden zu können. Cliff lebt bei seinem Vater, seine Mutter hat sich abgesetzt und führt ihr eigenes Leben und Cliff scheint immer wieder an die falschen Leute zu geraten. Alain und Margarete behalten ihn aber immer im Auge und versuchen, ihn auf den richtigen Weg zurück zu führen, was ihnen zeitweise auch zu gelingen scheint. Aber Cliff rutscht immer weiter ab und immer tiefer. Eines Tages schließt er sich einer Gruppe Radikaler an und konvertiert schließlich sogar zum Islam. Während er vorgibt, auf einem Work-and-Travel-Jahr gewesen zu sein, war er stattdessen in Syrien und plant für den IS einen „Tag des Blutes“. Alain versucht auch diesmal wieder seinen Freund davor zu retten und ihn davon abzuhalten, ein riesiges Blutbad anzurichten.
Auch wenn die Thematik sehr aktuell und interessant ist, kann ich dieses Buch nur mit 3 Punkten bewerten. Ich habe sehr lange gebraucht, um dieses Buch zu lesen und habe mich teilweise durch das Buch quälen müssen, weil einige Passagen sehr langatmig waren und immer wiederkehrende Rückblenden den Fluss der Geschichte unterbrachen und hinauszögerten.
Das Buch wird aus verschiedenen Sichtweisen wiedergegeben und der Leser bekommt somit einen guten Einblick in die gesamte Handlung und auf Details. Aber genau dieser Wechsel war teilweise sehr verwirrend. Auch die Sprache, sehr kunstvoll und bildhaft, in der die Handlung wiedergegeben wurde war teilweise recht schwierig zu lesen. Man musste sich wirklich gut auf die Handlung konzentrieren, um alles zeitlich zuordnen zu können. Hier wären vielleicht Datumsangaben am Anfang jedes Kapitels sehr hilfreich gewesen.
Dieses Buch habe ich als tief verstörend empfunden, da ich mich immer gefragt habe, was einen Menschen dazu treibt, solche Bluttaten zu begehen. Hier bekommt man nun Einblick in die Gedankenwelt eines solchen Attentäters. Die Autorin beleuchtet diese Gedankenwelt und Hintergründe sehr neutral ohne zu verurteilen.
Dieses Buch zeigt, wie mächtig und wichtig Freundschaft ist und wie bedingungslos sie sein kann. Es zeigt aber auch, wie gefährlich es ist, wenn ein Mensch seit Kindheit an seinen Platz im Leben nicht findet und auch keinerlei Leitung und Zuneigung durch die Eltern erfährt und dann auch noch an die falschen Leute gerät.