Ein wunderbar atmosphärischer Gruselthriller
Die amerikanische Künstlerin Zoe Adams mietet auf einer kleinen schottischen Insel ein altes Haus, in dem sie sich nach der Trennung von ihrem Ehemann erholen will. Doch kaum ist sie dort angekommen, wird ...
Die amerikanische Künstlerin Zoe Adams mietet auf einer kleinen schottischen Insel ein altes Haus, in dem sie sich nach der Trennung von ihrem Ehemann erholen will. Doch kaum ist sie dort angekommen, wird sie von den Inselbewohnern mit unheimlichen Geschichten konfrontiert und muss erfahren, dass das abgelegene Anwesen ein Spukhaus ist. Schon öfter wurden in seiner Nähe geisterhafte Gestalten gesehen, während im vergangenen Jahr ein elfjähriger Junge dort verschwand. Zoe, die nicht an übernatürliche Dinge glaubt, misst den Gerüchten wenig Bedeutung bei. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen wird. Denn in den Nächten rauben ihr laute Poltergeräusche und schauerliche Gesänge den Schlaf, während sie gleichzeitig seltsam reale Träume erlebt. Deshalb geht sie den Ursachen auf den Grund und befindet sich schon bald in höchste Gefahr.
Stephanie Merritt hat mit „Bevor es dunkel wird“ einen gut funktionierenden Gruselthriller erdacht, der angelehnt an eine alte Legende, angenehm zwielichtig unterhält. Dabei sind es vor allem die unerklärlichen Vorkommnisse und ständig kursierenden Gerüchte, die den Glauben entfachen, dass seit dem Tod einer dort lebenden und von Geistern heimgesuchten Witwe ein Fluch auf dem alten Anwesen liegt. Doch anstatt es in Ruhe zu lassen, hat der Pubbesitzer und Erbe des Hauses hat etwas ganz anderes vor. Er vermietet das von ihm auf Vordermann gebrachte Haus an Zoe, die sich bereits in der ersten Nacht den Geistern der Vergangenheit stellen muss. So wird sie von merkwürdigen Geräuschen erschreckt, erlebt Dinge, die sie sich in keiner Weise erklären kann, und findet auf ihrem Anrufbeantworter Nachrichten vor, die überaus seltsam sind. Aber auch das Gefühl beobachtet zu werden, lässt sie nicht los, wie auch die Befürchtung, dass hinter den mysteriösen Vorfällen etwas ganz anderes steckt.
Stephanie Merritt ist eine britische Autorin, die bereits mit denen von ihr unter dem Pseudonym S.J. Parris/Stephanie Parris verfassten historischen Romanen bekannt geworden ist. Nun wagt sie sich an ein neues Genre heran und hat mit "Bevor es dunkel wird" einen Furcht einflößenden Thriller zu Papier gebracht, der durch die in ihm verwendeten Gruselelemente gut funktioniert. Dabei ist es egal, ob die merkwürdigen Ereignisse realistisch in Erscheinung treten oder eher an den Haaren herbeigezogen sind. Denn kombiniert mit den Gefühlen einer emotional angegriffenen und allein lebenden Frau entwickeln sie schnell ihr Angst einflößendes Potenzial. Hinzu kommt eine Atmosphäre, die wie geschaffen für Panik auslösende Momente ist und eine Vielzahl an alten Geschichten, die in einem engen Zusammenhang mit den parapsychologischen Experimenten des einstigen Hausbesitzers stehen. Und obwohl es Situationen gibt, die unnötig ausgeweitet worden sind oder überspitzt in Erscheinung treten, überwiegt das mit der Geschichte einhergehende unheimliche Gefühl und sorgt dafür, dass das Buch nur schwer aus der Hand zu legen ist.
Fazit:
Ein gelungener Gruselthriller, der romantische und mystische Elemente in sich birgt und seinen Lesern einige Stunden spannende Unterhaltung beschert