"Menschen existieren nicht auf derselben Ebene wie Unsterbliche. Sie können von unseren Waffen nicht einmal verletzt werden. Aber du, Percy - du bist halb Gott, halb Mensch. Du lebst in beiden Welten. Du kannst von beiden verletzt werden und du kannst beide beeinflussen. Und das ist das ganz Besondere an euch Heroen. Ihr tragt die Hoffnung der Menschheit ins Reich der Ewigen. [...] In jeder Generation fechtet ihr die Schlachten aus, die die Menschheit gewinnen muss, wenn sie menschlich bleiben will [...]."
"Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen" - Rick Riordan
[S. 297]
Inahlt:
Das zweite Jahr im Camp Half-Blood steht bevor und Percy Jackson, Sohn des Poseidon, freut sich schon unglaublich auf seine Rückkehr. Doch dann trifft eine Nachricht von Chiron, Percys ehemaligem Lateinlehrer, Schrägstrich Zentaur ein, dass das Camp diesen Sommer nicht sicher genug für ihn sei und er lieber bei seiner Mutter bleiben solle. Doch damit nicht genug: Grauenhafte Albträume plagen den jungen Halbgott. In seinen Träumen sieht er seinen besten Freund Grover um sein Leben rennen und Hilfe bitten. Für Percy ist klar: Raushalten kann er sich aus alledem nicht, denn er muss seinen Freund und dem Camp zur Seite stehen, komme was wolle.
Meinung:
Nachdem mich der erste Band um Percy Jackson "Diebe im Olymp" nicht nur überraschen, sondern auch tief begeistern konnte, war mein Ticket, zurück zum Olymp und Camp Half-Blood am göttlichen Ticketschalter augenblicklich mit der richtigen Anzahl an Drachmen bezahlt. Dementsprechend packte ich meine Erwartungen nebst Abenteuerlust in meinen (Lese)Reiserucksack und machte mich auf den Weg.
Auch der zweite Band ist besonderes eines: Einmalig und ganz Besonders. Rick Riordan hat es geschafft, dass ich mich vollends neben Percy, Annabeth und Grover wiederfinde, zusammen mit ihnen in wilden und gefährlichen Schlachten kämpfe und dabei das Bund unserer Freundschaft immer mehr knüpfe. Ich liebe den Schreibstils des Autors, denn gerade dieser gibt der Grundidee eine ganz außergewöhnliche Note. Erneut erzählt Riordan auf eindrucksvolle, mit Wissen gespickte Weise und mit ganz viel Humor, von der Welt der Götter und Halbgötter.
Dabei begleiten wir Percy, Annabeth und Tyson - eine neu eingeführte, unglaublich herzliche und niedliche Buchfigur - bei der Suche nach dem magischen Vlies und Grover. Diesen müssen sie aus den Klauen eines riesigen Zyklopen befreien, der als Hauptspeise liebend gerne mal wieder Halbgötter verschlingen würde. Dass diese Reise natürlich nicht einfach wird, ist wohl klar. Nicht nur, dass die Freunde den Auftrag ohne Erlaubnis des Camps ausführen, zusätzlich geraten sie auf ihrem Abenteuer zum See der Monster wieder einmal in Gefahr und brenzlige Situationen, die es schnellstmöglich zu entschärfen gilt. Den nebst der heiklen Lage vom Camp Half-Blood und Grover, plant Luke weiter die Wiedererweckung und Befreiung des Titanen Kronos, der den Olymp und all seine Götter in Schutt und Asche legen will.
"Im Bann des Zyklopen" zeigt eine Weiterentwicklung der Figuren, die nun ein Jahr älter, mehr und mehr in ihre Rollen hineinwachsen und dessen Charakter sich damit immer mehr offenbart. So wachsen einem die drei Freunde und einige Nebenfiguren - besonders auch der neue Charakter Tyson - noch mehr ans Herz, als beim ersten Band. Zusätzlich wird die Handlung deutlich entzerrt und auf die Einführung zu vieler Schauplätze verzichtet. Riordan fokussiert sich in diesem Buch der Reihe mehr, was der Geschichte im Vergleich ein wenig Kurzweile nimmt. So schafft es das Werk, trotz weniger Seiten, ein gutes Bild der Handlung zu malen, die erneut begeistern, mitreißen und überzeugen kann.
Fazit:
Auch in "Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen", weiß der amerikanische Bestseller-Autor Rick Riordan auf voller göttlicher Linie zu überzeugen. Dabei bedient er sich gekonnt seinem Götterwissen, das er auf spielerische und lustige Weise in die Handlung einfließen lässt. Dadurch, dass der Autor zusätzlich die Handlung fokussiert und die Teenager langsam erwachsen werden und ihre Charakterisierung sich ausbaut, wird trotz der eher kleinen Seitenzahl ein ausreichendes und umfassendes Bild dieses Werkes geformt, in dem sich der Leser verlieren kann - so sehr sogar, dass der direkten Weiterreise zu "Percy Jackson - Der Fluch des Titanen" nichts mehr im Weg steht