Er hat es wieder getan
Brandon lädt zehn Jugendfreunde zu Halloween ein. Auf seinem einsam gelegenen Landsitz, soll die Party im Stil der Achzigerjahre stattfinden, als Erinnerung an ihre gemeinsame Jugendzeit. Abgeschottet ...
Brandon lädt zehn Jugendfreunde zu Halloween ein. Auf seinem einsam gelegenen Landsitz, soll die Party im Stil der Achzigerjahre stattfinden, als Erinnerung an ihre gemeinsame Jugendzeit. Abgeschottet von der Außenwelt, ohne Handys, ohne Festnetz. Die Begrüßung verläuft äußerst dramatisch. Der Kronleuchter fällt von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Doch Brandon wird nicht der einzige Tote bleiben.
Als ich den Plot gelesen habe, kamen bei mir sofort Erinnerungen an "Murder Park" hoch, dem Vorgängerroman von Jonas Winter. Denn in diesem Buch gab es eine ähnliche Situation, die sich natürlich hervorragend für einen Thriller eignet. Ich hatte erst Befürchtungen, dass sich das Ganze wiederholt, denn auch die Handlung in der ersten Hälfte des Buches ist, von der Idee her, fast identisch. Aber ein Jonas Winter macht das natürlich nicht.
Bisher ist es dem Autoren immer gelungen, mich mit seinen Büchern vollkommen zu überraschen. Auch "Die Party" hat mich am Ende sehr erstaunt zurückgelassen. Immer wenn ich glaubte, der Auflösung jetzt ganz nahe zu sein, hat Jonas Winter mich eines Besseren belehrt. Der Autor bringt immer wieder neue Wendungen und Situationen, die ich mir nie hätte vorstellen können. Die so verblüffend sind, so genial, so unglaublich.
Seine Schreibweise ist derart fesselnd und spannend, dass man als Leser unbewußt oft den Atem anhalten muss. Der Autor weiß, wie er den Leser packen muss, damit er nicht mehr loskommt von der Geschichte. Die, übrigens, in meinen Augen, perfekt konstruiert ist und die ich in dieser Form noch nirgendwo gelesen habe (und ich lese viel!). Der perfekt gewählte, einsame, düstere Schauplatz hat schon mal einen hohen Gruseleffekt. Das hohe Misstrauen unter den Protagonisten, der gekappte Kontakt zur Außenwelt, das passende Wetter, die Dunkelheit, all diese Faktoren sind die besten Voraussetzungen für einen Thriller dieser Art. Dann noch die Tatsache, dass man immer nur häppchenweise mit neuen Informationen gefüttert wird. Besser kann ein Thriller für mich kaum sein. Auch wenn ich eigentlich nicht der größte Fan von Gruselromanen bin, hat Jonas Winter mich wieder gepackt. Er kann es einfach! Chapeau!