Cover-Bild Negerkuss
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Sommerburg Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.09.2019
  • ISBN: 9783981872279
Meredith Winter

Negerkuss

Liebesroman
Sakita ist einer von zwölftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei.
Als Sakita sowie weitere Flüchtlinge in sein kleines 800–Seelen-Dorf einziehen sollen, protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen.
Zu wichtig ist ihm der Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getriebene Achterbahn der Gefühle beginnt …

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2019

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit einer wichtigen Botschaft

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Inhalt:
Sakita ist einer von zwölftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf ...

Inhalt:
Sakita ist einer von zwölftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei.
Als Sakita sowie weitere Flüchtlinge in sein kleines 800–Seelen-Dorf einziehen sollen, protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen.
Zu wichtig ist ihm der Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getriebene Achterbahn der Gefühle beginnt …

Meine Meinung:
Wer den Klappentext gelesen hat, dem sollte direkt klar sein, dass das Buch absolut keine rassistischen Inhalte vermitteln und gutheißen möchte, sondern dass es sich hier um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte handelt. Da es dennoch schon einige Diskussionen zu dem Buch gab - allein schon wegen des Titels und des vorherigen Covers - möchte ich eines vorneweg sagen: Ich bin in keinster Weise ausländerfeindlich, rassistisch oder sonst wie geprägt. Ganz im Gegenteil. Nun also zum Buch:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sakita und Frederik geschrieben. Dies ist einerseits sehr spannend, da man als Leser so mehr mitbekommt als die Protagonisten selbst. Andererseits finde ich es auch etwas schwierig, das Buch aus Fredericks Sicht mitzuerleben. Frederick, der eigentlich rechts geprägt ist, und sich wider Erwarten in die Flüchtlingsfrau Sakita verliebt. Wieso schwierig? Weil es eventuell von manchen Lesern falsch verstanden werden könnte, wenn er über seine Ansichten nachdenkt.

Für meinen Geschmack haben sich die Gefühle anfangs zu schnell entwickelt und ich fand daher nicht alles direkt nachvollziehbar. Ich hätte mir vor allem am Anfang der Begegnung zwischen den beiden mehr inneren Konflikt gewünscht. Im Verlauf des Buches kommt dies aber sehr gut rüber und es ist sehr spannend.
Einige Wandlungen haben mich sehr überrascht - vor allem zum Ende hin. Andere Ereignisse habe ich so erwartet und meine Vermutungen wurden bestätigt.

Der Schreibstil von Meredith Winter ist sehr flüssig und locker-leicht. Da fliegen die Seiten nur so dahin und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen.

Auch die Personen werden so gut beschrieben, dass man sie alle ganz klar vor Augen hat. Und da nicht zu viele Personen in dem Buch vorkommen, hat man einen ganz genauen Überblick und fühlt sich mitten im Geschehen. Das ist auf jeden Fall sehr gut gelungen.

Ich finde es gut, dass die Autorin sich an diese ungewöhnliche Liebesgeschichte gewagt und sie für den Leser erzählt hat. So wird mit dieser Geschichte eine wichtige Botschaft vermittelt. Denn wie Vergil schon sagte: Omnia vincit Amor. Liebe besiegt alles.
Egal, wie groß die Unterschiede sind, egal, wo man herkommt, egal, welche Hautfarbe man hat - in der Liebe spielt das alles keine Rolle.

Fazit:
"Negerkuss" von Meredith Winter ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die Grenzen überschreitet und eine wichtige Message für den Leser bereithält. Mein Tipp: Lasst euch nicht von dem Titel abschrecken, sondern werft ruhig mal einen Blick in das Buch, das einen mit seiner Liebesgeschichte überraschen kann.


Veröffentlicht am 14.01.2019

Auf den Inhalt kommt es an

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Inhalt:

Als Sakita mit dem Bus in Sommerburg ankommt, warten die wenig erfreuten Bürger des kleinen Dörfchens schon mit ihren Schildern. Sakita und ihr Bruder sind vor Gewalt geflohen, haben alles hinter ...

Inhalt:

Als Sakita mit dem Bus in Sommerburg ankommt, warten die wenig erfreuten Bürger des kleinen Dörfchens schon mit ihren Schildern. Sakita und ihr Bruder sind vor Gewalt geflohen, haben alles hinter sich gelassen um nicht zu sterben und treffen auf eine Welle aus Hass und Ablehnung. Eine Frau heißt sie Willkommen und nimmt sich ihrer an und dann ist da noch Frederik. Frederik ist Arzt und Mitglied einer rechtsextremen Partei und obwohl er Deutschland deutsch lassen will, geht ihm die dunkelhäutige Schönheit nicht mehr aus dem Sinn.

Meine Meinung:

Hammer. Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch einen großen Shitstorm im Internet. Obwohl auch ich das vorherige Cover unmöglich fand, find ich, dass die neue Variante okay ist und ich war neugierig, denn NIEMAND von den Leuten die auf der Autorin und dem Verlag rumhackten hat sich die Mühe gemacht das Buch zu lesen. Bumm! Kann ich nicht verstehen, denn um Behauptungen aufzustellen, es gäbe hier rechte Ambitionen, sollte man sich mit einem Thema weiter auseinandersetzen, als mit einem weniger gelungenen Cover/Titel. Für mich auf jeden Fall ein Grund IN das Buch zu schauen.

Frederik bedient sich hier einiger rechten Klischees, aber wenn man ihn im Buch erlebt, dann merkt man, dass er kein Springerstiefel-wir-treten-euch-kaputt-Nazi ist. Frederik möchte, dass deutsche Kulturen und die deutsche Sprache erhalten bleibt. Er möchte, dass die Probleme im Ausland angegangen werden, dass kaputte Länder Hilfe beim Aufbau bekommen. Er selbst turtelt währenddessen mit seiner blonden Freundin Julia, an die er sein Herz aber nicht verloren hat. Gerne würde er sich von Sakita fernhalten, aber immer wieder muss er an sie und ihre Augen denken. Er versucht sich einzureden, dass er ihr nur als Arzt helfen wollte, hilft ihr und ihrem Bruder aber immer wieder.

Sakita dagegen ist sauer auf Frederik, denn der lässt sie spüren, wie unerwünscht sie ist. Dass er doch immer wieder ihre Nähe sucht verunsichert sie und auch sie hegt schnell Gefühle für ihn. Sie hat gelernt, dass man das Glück genießt, solange man kann.

Ich fand die Geschichte sehr glaubwürdig, obwohl ich mich immer gefragt habe, in wie weit jemand, der so tief in der rechten Politik steckt, sein Verhalten, seine Grundsätze etc. über Bord wirft und sich überhaupt auf etwas außerhalb seiner Norm einlässt.

Trotzdem haben mir die Einblicke in die Unterkunft von Sakita und ihrem Bruder gefallen.

Fazit:

Ich habe das Buch gelesen und Cover und Titel ausgeblendet. Ich mochte die Kulturen und wie sie aufeinandertreffen, ohne selbst für eine Seite zu polarisieren. Ich muss auch nicht homosexuell sein um Gaystorys lesen zu wollen, oder in einer Fantasiewelt leben, um in Fantasygeschichten abzutauchen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Eine problematische Liebe

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Klappentext:

Sakita ist eine von zwöftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit ...

Klappentext:

Sakita ist eine von zwöftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei.
Als Sakita,sowie weitere Flüchtlinge in sein 800-Seelen- Dorf einziehen sollen , protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen. Zu wichtig ist ihm sein Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getretene Achterbahn der Gefühle beginnt ...

Meine Meinung:

Die Autorin hat sich mit diesem brisanten Thema auf ein gefährliches Terrain begeben , was durch den provokanten Titel noch unterstützt wird.
Ein großes Lob für den Mut hierzu.
Die Geschichte wird wechselseitig aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt,wobei die Unterschiede deutlich hervortreten. Da ist einmal Sakita, eine vom Leben gebeutelte und traumatisierte Frau, die sich, trotz aller erlittenen Qualen, einen positiven Blick auf die Zukunft bewahrt hat.
Auf der anderen Seite Frederik, der hin und hergerissen ist zwischen Nationalstolz und Ausländerfeindlichkeit, sowie der plötzlich über ihn hereingebrochenen Liebe zu der fremden Frau.
Der emotionale und gleichzeitig eindringliche Schreibstil ließ mich umgehend in die Geschichte eintauchen. Ich hatte sofort klare Bilder im Kopf und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen.

Fazit:

Ein Buch was mich sehr bewegt hat und nachdenklich zurücklässt.

Veröffentlicht am 13.12.2018

spannend, aufwühlend, lesenswert

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Wow! Ein Buch um welches schon vor Veröffentlichung sehr heiß diskutiert wurde, leider nicht im positiven Sinne. Da frage ich mich doch gerade bei all den extrem kritischen Stimmen – habt ihr euch überhaupt ...

Wow! Ein Buch um welches schon vor Veröffentlichung sehr heiß diskutiert wurde, leider nicht im positiven Sinne. Da frage ich mich doch gerade bei all den extrem kritischen Stimmen – habt ihr euch überhaupt näher mit dem Buch befasst oder seid ihr naiv gleich auf den Zug der Hetze aufgesprungen?

Ein sehr spezielles und zu Recht aufwühlendes Thema, welches sich Meredith Winter da herausgepikt hat. Bei kaum einem Thema prallen mehr Vorurteile aufeinander als bei der Flüchtlingspolitik. Jede negative Meinungsäußerung zur Einwanderungswelle wird gleich der rechten Einstellung zugeschrieben, dabei ist dies sehr selten der Fall, denn auch „Normalbürger“ haben ihre Ängste und Sorgen. Dies ist jedoch auch kein Wunder, prallen hier doch völlig gegensätzliche Welten aufeinander und Missverständnisse sind schon allein durch die sprachlichen Barrieren und den vorhandenen Vorurteilen vorprogrammiert. Denn diese Vorurteile existieren nun einmal, ob nun bewusst oder unbewusst. Wer frei von Schuld ist werfe den ersten Stein…

In diesem Buch werden beide Seiten sehr anschaulich dargestellt. Die Autorin hat sich sehr gründlich mit beiden Seiten befasst und bringt sie dem Leser sehr verständlich und nachvollziehbar rüber.

Ich habe die Geschichte an einem Abend durchgelesen, so spannend fand ich die Thematik und vor allem die gelungene Umsetzung. Euch erwartet keine kitschige Liebeskomödie in der beide Seiten all ihr Bedenken für den anderen über Bord werfen und auf ein unausweichliches Happyend zusteuern. Viel mehr ist es eine durchaus realistische Geschichte, die auch für ein Fünkchen Hoffnung sorgt, wenn gerade diese doch recht unterschiedlichen Charaktere irgendwie einen Weg finden.

Mich berührte vor allem Sakita’s Geschichte, ihren Grund zur Flucht aus der Heimat mit ihrem Bruder und wie die ersten Eindrücke in Deutschland aus ihrer Sicht gewirkt haben. Die Autorin bringt dem Leser hier eine von vielen tragischen Lebensgeschichten näher und schafft somit auch für diese einen neuen Blickwinkel und regt zum Nachdenken an. All die Gewalt und gefährliche Flucht, bis hin zu den seelischen Schäden, die jeder Einzelne eben auf seine Art verarbeitet. Ob bewusst oder unbewusst.

Es geht um den Wunsch sich einzugliedern und endlich ein „sicheres“ Heim zu haben, Vertrauen aufzubauen. Gleichzeitig ist die Angst auch ein ständiger Begleiter. Angst vor Verfolgung, Ausweisung, Anfeindungen – und diese nicht immer von „deutscher“ Seite.

Auch Frederiks Part ist interessant. Gefestigt in seinen Überzeugungen ist es für ihn sehr verwirrend ausgerechnet für die Dame mit den dunklen Augen solche Gefühle zu verspüren. Hin und her gerissen zwischen Nationalstolz und seinem Ansehen auf der einen Seite und den aufkeimenden Gefühlen und Beschützerinstinkt auf den anderen, muss er seinen Weg finden und wir dürfen ihn begleiten.

Diese Geschichte zeigt auf wunderbare Weise, das eben nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern es unzählige Nuancen dazwischen gibt, in denen wir uns verlieren können. Ein Buch, welches meiner Meinung perfekt für den Unterricht geeignet wäre, zeigt es doch auch all die Schattenseiten und Vorurteile genau auf und hinterlässt beim Leser das Bedürfnis sich näher mit der Thematik auseinanderzusetzen oder gewissen Dinge nun aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Bildet euch eure eigene Meinung zum Buch, lasst euch nicht von vorgefertigten Meinungen beeinflussen und nutzt euren eigenen Kopf zum Nachdenken, denn nur so können all die Vorurteile und Missverständnisse weniger werden.