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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2018

Herbert der Wikinger im Familienhotel ...

Gipfelträumer
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"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges ...

"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges unkompliziertes Wesen mich begeisterte, musste ich auch endlich mal seine Herbert-Reihe aufgreifen. Dies ist also mein erstes gelesenes Buch aus der Serie. Herbert, ein Charakter der mir auf Anhieb sympathisch ist. Auf der einen Seite lebend nach dem Motto "I did it my Way", andererseits ein Mensch geleitet von seinem Bauchgefühl. Er lebt auf in seiner tiefen Zuneigung zu seiner kleinen Familie - seine Lebensgefährtin Anja und ihr gemeinsamer Sohn Oskar. Friedrich Kalpenstein beschreibt hier einen Menschen von nebenan mit Prinzipien, aber auch von seinen Gefühlen geleitet. Und das machte für mich auch den Herbert von Beginn auch sympathisch. Einige Male musste ich über seinen verletzten Stolz schmunzeln, aber mal ehrlich: Würden wir Männer nicht auch teilweise so wie Herbert reagieren? Und dann die Empfindungen gegenüber dem Sohn und der Freundin - doch alles irgendwie nachvollziehbar. Genau all diese Faktoren machen diese Geschichte liebenswert und unterhaltsam. Einfach aus dem Leben gegriffen und wahrscheinlich auch von jedem oft genug im Umfeld erlebt. Zwar sind manche Situationen überspitzt, aber das gibt dem ganzen auch die Würze. Für mich war dieses Buch eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, eine Geschichte die jeden Urlaubssommer sich genau so in den Familienhotels abspielen könnte. Auf alle Fälle will ich mehr von Herbert erfahren, dem lustigen Münchner Gesellen von nebenan.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Am Anfang war der Verrat ...

Mein ist die Macht
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"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die ...

"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die Story, denn bereits im Prolog kommt es zum Bombenanschlag in einer Kölner Moschee. Doch der vermeintliche Attentäter kommt selbst dabei ums Leben. Wer sind die Hintermänner? Als die Tochter des US-Präsidenten ins Visier der Attentäter gerät und der Rabbiner Fabrice für die Behörden als Täter feststeht, kommen Alex und Natalie ins Spiel. Gelingt es Ihnen die Unschuld Fabrices zu beweisen und wer steckt wirklich hinter allem? Die Zusammenhänge und Netzwerke werden immer verstrickter. Dieses Versteckspiel macht es dann auch für den Leser spannend und interessant. Immer mehr taucht man mit den Protagonisten in eine von Rassismus und Machtgelüsten geprägte Welt ein. Nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse, aber nie zuviel. So bleibt der Spannungsbogen stets erhalten. Ein kleines Manko ist, wenn man "Falsche Haut" noch nicht gelesen hat. Es ist nicht wirklich störend, aber es hätte mit diesem Vorwissen noch ein wenig das Wesen von Natalie und Alex einem näher gebracht. Für die Geschichte selbst ist es aber unerheblich. Auch die Figuren sind für mich gut dargestellt, bei einzelnen Personen kann man sich sofort alles real vorstellen und hat das Pendant im Kopf. Für mich wieder ein gelungener Thriller von Leon Sachs, teilweise erschreckend nah am Zeitgeschehen, denn dies kann jederzeit alles heute so passieren.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Der erste Fall für Kommissar Henry Frei und sein Team

Böses Kind
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"Böses Kind" ist der erste Band der Henry-Frei-Reihe von Martin Krist. Noch während dabei Henry Frei und sein Team an dem Mord an einer Frau eines Prominenten arbeiten, erreicht sie ein zweiter Fall. Die ...

"Böses Kind" ist der erste Band der Henry-Frei-Reihe von Martin Krist. Noch während dabei Henry Frei und sein Team an dem Mord an einer Frau eines Prominenten arbeiten, erreicht sie ein zweiter Fall. Die alleinerziehende Susanne Pirnatt hatte ihre Tochter als vermisst gemeldet. Kurz darauf findet man erst den toten Hund der Familie und dann die Leiche eines Bekannten der Tochter. Wie hängt das alles zusammen, denn Susanne Pirnatt scheint maßlos überfordert mit ihren Lebensumständen. Verbirgt sich mehr hinter allem? Martin Krist zeichnet dabei von Suse ein hervorragendes Bild, als Leser kann man sich die Frau in all ihrer Überforderung zwischen Haushalt, Kinder, Job bestens vorstellen, fast wie ein Gefängnis aus dem sie nicht ausbrechen kann. Auch legt der Autor geschickt Spuren bzgl. möglicher Täter, letztendlich bleibt dies aber lange im Dunkeln. Die kurzen Kapitel unterstützen dabei die rasante Story. Die Ermittler Frei, Albers und ihr "Adjutant" Charly haben alle so ein klein wenig ihre Macken, bei denen sie mich als Leser noch etwas mehr überzeugen müssen. Nichtsdestotrotz sind die Charaktere sehr gut dargestellt. Die Spannung dagegen ist stetig präsent und daher fliegt man nur so über die Seiten. Das Ende dagegen ging mir dann aber doch ein bisschen zu schnell. Zwar kommt am Schluss ein echt fieser Cliffhanger, der auf den Folgeband absolut neugierig macht, aber es lies mich dann doch ein wenig zurück nach dem Motto "Weiter demnächst in diesem Theater". Trotzdem ist dieser Thriller für mich ein gelungener Einstieg in diese Reihe und ich bin gespannt auf die nächsten Bände.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Auf der Jagd nach dem Todesengel

Schwarzer Engel
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"Schwarzer Engel" ist der zweite Band der Colomba-Caselli-Reihe von Sandrone Dazieri und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Angesprochen von dem Cover und dem Klappentext bin ich auf diesen ...

"Schwarzer Engel" ist der zweite Band der Colomba-Caselli-Reihe von Sandrone Dazieri und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Angesprochen von dem Cover und dem Klappentext bin ich auf diesen Thriller aufmerksam geworden. Schnell wird der Leser vom Autor mitten in das Geschehen katapultiert. In einem Zug in Rom wird ein ganzes Abteil mit Fahrgästen tot aufgefunden. Getötet mit Giftgas und kurz darauf bekennt sich der IS zu dem Anschlag. Doch irgendetwas scheint daran nicht zu stimmen. Die Polizistin Colomba Caselli kontaktiert Dante Torre, der auf erstaunliche Weise Menschen lesen kann, und gemeinsam verfolgen sie die Spuren. Dante Torre ist zwar hochintelligent, aber kämpft mit einem massiven Trauma. Er wurde als Junge jahrelang in einem Verlies eingesperrt und war gezwungen jede Regung seines Peinigers, dem "Vater", richtig zu deuten. Dies gab ihm die besondere Fähigkeit des Menschenlesen. Colomba steht ihm aber nicht nach, auch sie ist erst in den Polizeidienst zurückgekehrt, nachdem sie immer noch mit den Erlebnissen einer Bombenexplosion während eines Einsatzes zu kämpfen hat. Der Fall wird anfangs für den Leser immer verworrener, bis sich langsam Zusammenhänge ergeben und man den wahren Hintergrund der Taten erkennt. Aber trotzdem erfährt man nur häppchenweise mehr und mehr über die Beweggründe der Täterin. Während die beiden Ermittler ihr quer durch Europa auf der Spur sind, wird dadurch die Spannung immer hoch gehalten. Immer wieder falsche Fährten, dann wieder Erkenntnisse. Geschickt spielt Dazieri hier mit dem Leser. Trotzdem hatte ich mit dem seltsamen Ermittlerduo ein kleines Problem. Irgendwie konnte ich beim Lesen zu beiden keine richtige Beziehung aufbauen und sie blieben mir immer ein wenig fremd und suspekt, auch etwas fern der Realität von Ermittlern. Fast ein wenig selbst wie Psychos. Aber dies ist nur mein persönlicher Kritikpunkt, denn ansonsten hat der Autor hier eine spannende Story konstruiert, die den Leser durchaus an das Buch fesselt. Am Ende sogar mit einem totalen Überraschungseffekt, der einen mit großen Fragezeichen dann auf der letzten Seite zurücklässt. Aufklärung dann voraussichtlich im nächsten Band. In Summe für mich ein spannender, rasanter Thriller mit den für mich bereits erwähnten kleinen Schwächen bzgl. der Ermittler.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Machtspiele und Intrigen im alten Rom

Vespasian. Das Tor zur Macht
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"Das Tor zur Macht" ist der zweite Roman aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Dabei setzt dieser Roman ca. vier Jahre nach dem ersten Band an. Vespasian ist immer noch in der Legion und steht kurz ...

"Das Tor zur Macht" ist der zweite Roman aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Dabei setzt dieser Roman ca. vier Jahre nach dem ersten Band an. Vespasian ist immer noch in der Legion und steht kurz vor seiner Rückkehr nach Rom. Doch bevor es soweit ist, erreicht in ein Spezialauftrag von Antonia, der Schwägerin von Kaiser Tiberius. Er soll den thrakischen Priester Rhotekes nach Rom schaffen, um ihn als Zeugen gegen den Prätorianerführer Seianus bei Tiberius einzusetzen. Damit will Antonia die Kaiserambitionen und Machenschaften des Seianus unterbinden, um ihren eigenen Enkel Caligula den Thron für die Zeit nach Tiberius zu sichern. Zurück in Rom wird Vespasian immer tiefer in die Intrigen und politischen Wirren verstrickt. Ein gefährliches Spiel um die Macht, das auch Vespasian und seine Familie bedroht. Dieser Band ist weniger geprägt von epochalen Schlachten, vielmehr zeigt Robert Fabbri diesmal die Machtspiele im damaligen Rom auf. Als Leser merkt man dabei schnell, dass es essentiell zur damaligen Zeit war, die richtigen Bündnisse zu schließen, denn der kleinste Fehler konnte den Tod bedeuten. Die Darstellung dessen, wie sich die möglichen Nachfolger des pädophilen und sadistischen Kaisers Tiberius in Position zu bringen versuchen hat mir dabei gut gefallen. Als Leser spürt man selbst auch den Wahnsinn und die lauernden Gefahren. Selbst Caligula offenbart bereits erste Züge seiner späteren kurzen Gewaltherrschaft. "Das Tor zur Macht" ist für mich ein konsequenter Fortsetzungsroman zum Aufstieg des jungen Vespasian, der sich flüssig lesen lässt. Um aber der gesamten Geschichte folgen zu können, empfehle ich die Reihe von Beginn an zu lesen. Dies erleichtert es Vespasian's Geschichte zu folgen und die Zusammenhänge besser zu verstehen. Für mich ein gelungener und unterhaltsamer historischer Roman, bei dem ich gespannt bin wie es weitergeht. Für Januar 2019 hat der Rowohlt Verlag ja schon die Erscheinung des dritten Bandes in deutscher Ausgabe angekündigt.