Satirisch-philosophisch und sehr komisch!
„Ich seufzte. ‚Musst du eigentlich jeden schönen Gedanken kaputt machen?‘
‚Vielleicht bin ich auch der Tod der schönen Vorstellungen.‘
‚Und der inspirierenden Thesen.‘“
Seit er klein war, kann Martin ...
„Ich seufzte. ‚Musst du eigentlich jeden schönen Gedanken kaputt machen?‘
‚Vielleicht bin ich auch der Tod der schönen Vorstellungen.‘
‚Und der inspirierenden Thesen.‘“
Seit er klein war, kann Martin den Tod sehen – kein Wunder, er ist ja sein Nachfolger! Und manche von Tods Fähigkeiten sind im Laufe der Jahre auf ihn übergangen, von einem Ort zum anderen zu springen oder alle Sprachen zu verstehen zum Beispiel.
Doch Martin hat die Nachfolge des Todes Thanatos abgelehnt und das Leben ihn schwer verletzt wieder zurückgeholt. Jetzt ergibt sich ein neues Problem, welches in der Fortsetzung von „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“ erzählt wird:
Irgendwer muss ja des Todes Erbe antreten und so stehen bald mehrere potentielle Anwärter auf der Matte. Aber ob die so gut geeignet sind wie Martin es gewesen wäre?
Ich kannte den Vorgänger nicht, konnte der Geschichte aber gut folgen!
„Der Tod ist schwer zu überleben“ ist ein schwer zu beschreibendes Buch. Mit viel Witz zwischen den Zeilen und kleinen Anspielungen auf Filme und Musik unterhält mich der Autor auf ganz eigene Weise. Zugegeben, es schadet beim Lesen nicht, wenn man eine gehörige Portion schwarzen Humor mitbringt! Aber dann amüsiert man sich köstlich!
Denn da wird mit dem Tod an eine Palme gelehnt Rum getrunken und nebenbei hochphilosophische Gespräche geführt, ob Martin es sich nicht doch anders überlegt habe und sterben will. Oder ob es hilfreich wäre, Menschen, die man als böse betrachtet, etwas früher zu holen.
Rückblickend erklärt Martins Weigerung, tot und Tod zu sein einige Katastrophen der vergangenen Jahre und auch der Butterfly-Effekt gewinnt eine völlig neue Bedeutung.
Und letzten Endes stellt sich die Frage: Was ist man zu geben bereit, um der Menschheit und seiner Lieben willen?
Für mich ist die Geschichte weniger Satire als viel mehr schräge Philosophie gepaart mit Seitenhieben und Situationskomik. Gerade Gespräche wie das eingangs zitierte haben mich gut unterhalten.
Und das Buch ließ mich darüber nachdenken, dass der Tod jeden von uns durchs Leben begleitet und viel mehr zu uns gehört, als wir in unserem Kulturkreis wahrhaben wollen.
Fazit: Eine satirisch-philosophische Geschichte, die vor allem durch humorvolle Seitenhiebe und Situationskomik besticht!