Erst im letzten Drittel konnte mich die Autorin wirklich abholen
Inhalt:
Tiana ist die Thronfolgerin in Bel Aniz und obwohl sie alles hat, was man sich nur wünschen kann, fühlt sie sich doch wie in einem goldenen Käfig. Sie sehnt sich nach Freiheit und danach eigene ...
Inhalt:
Tiana ist die Thronfolgerin in Bel Aniz und obwohl sie alles hat, was man sich nur wünschen kann, fühlt sie sich doch wie in einem goldenen Käfig. Sie sehnt sich nach Freiheit und danach eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Stattdessen werden die Geheimnisse immer mehr. Wer sind die Venturen und wieso darf niemand im Königreich von Magie sprechen?
Tiana möchte sich auf die Suche nach Antworten machen, doch ihre Eltern haben andere Pläne: Die Prinzessin soll sich einen Ehemann suchen. Dafür werden sechs Bälle ausgerichtet, auf denen sie jeweils sechs Anwärter kennenlernen soll. Aber schon auf dem ersten Ball kommt alles ganz anders und Tiana wird in ein fremdes Land verschleppt.
Findet sie hier endlich, was sie schon immer gesucht hat?
Meine Meinung:
Da ich die Prinzessinnen-Reihe von Regina Meißner liebe, musste ich natürlich auch dieses Buch unbedingt haben. Überhaupt liebe ich gerade Geschichten über Königreiche, Prinzessinnen und Magie, deshalb freute ich mich sehr aufs Lesen.
Zu Beginn lernt man Tiana kennen und ich muss gestehen, irgendwie war sie mir nicht sympathisch. Von Anfang an ist sie unzufrieden und beschwert sich über ihren goldenen Käfig, wobei ich nicht so recht verstand, worin eigentlich ihr Problem lag. Natürlich hat man als Prinzessin gewisse Pflichten, aber für mich war es nicht so deutlich ersichtlich, wo die Grenzen für sie lagen, was sie so eingeengt hat.
Auch das ganze Geheimnis um die Venturen wurde mir zu wenig „aufgebauscht“. Es wurde mehr beiläufig erwähnt und obwohl sich Tiana ein bisschen mit dem Thema Magie beschäftigt, war mir das doch etwas zu wenig. Ich hätte da auf einen richtigen Paukenschlag gehofft, eine Spannung, die sich stetig aufbaut, so dass man unbedingt wissen möchte, was dahinter steckt. Meiner Meinung nach hätte die Autorin hier noch mehr Hinweise einstreuen sollen, immer wieder versteckte Informationen, damit sich sowohl für Tiana, als auch den Leser langsam ein Bild ergibt. Immerhin ist es ja strengstens verboten, über Magie zu sprechen, da muss doch auch etwas dahinterstecken. Für mich wurde dieses Geheimnis leider zu wenig ausgereizt.
Als dann die Sache mit den Bällen aufkam, bekam ich etwas mehr Verständnis für die junge Prinzessin. Wer möchte schon mit 17 Jahren dazu gezwungen werden, sich einen Ehemann auszusuchen. Und als ich dann die Bewerber kennenlernte, tja, da wollte ich wie Tiana am liebsten gemeinsam mit ihr weglaufen. Durch den Ball kam jedoch für mich endlich eine interessante Komponente in die Geschichte, da man ja aufgrund des Klappentextes weiß, dass etwas passiert und ich freute mich richtig darauf.
Doch auch jetzt platzte die erwartete Bombe nicht. Vielleicht bin ich inzwischen bei Fantasy-Geschichten etwas zu kritisch, aber mir fehlte das Drama, das Gänsehautfeeling die große Enthüllung. Zwar gibt es ein paar sehr schöne und interessante Wendungen, die mir wirklich gut gefielen und sehr viel Potenzial haben, aber für mich waren sie leider nicht genug in Szene gesetzt. Sie wurden eher einfach so in die Geschichte hineingeflochten, anstatt mit einem Knall serviert. Trotz allem muss ich sagen, dass mir die Entwicklung der Story sehr gut gefiel. Das letzte Drittel riss mich dann wirklich richtig mit, da es endlich auch etwas Spannung gibt, ein paar Wow-Momente und tolle Überraschungen. Wohin das Ganze führen wird, bleibt für mich am Ende offen, was ich jedoch sehr gut fand, denn jetzt kann Regina Meißner das Potenzial vielleicht doch noch voll ausschöpfen.
Fazit:
Mit „Venturia – Juwelen und Verfall“ startet Autorin Regina Meißner sehr ruhig in eine neue Reihe. Vor allem zu Beginn konnte ich wenig Verständnis und Sympathie für Tiana aufbringen und verstand ihr Dilemma nicht. Es gab zwar tolle Wendungen in der Geschichte, die waren mir jedoch nicht gut genug in Szene gesetzt. Erst im letzten Drittel konnte mich die Autorin wirklich abholen und mitreißen. Ich denke, die Geschichte hat jede Menge Potenzial, das jedoch in diesem ersten Band leider noch nicht ausgeschöpft wurde.
Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.