Ein tolles Debüt, das mich in diese komplexe Welt entführt hat!
Aésha - Im Land des WaldesWas für ein Debüt! Johanna hatte mich schon nach wenigen Seiten in ihre komplexe Welt gesaugt, ich konnte den Gefahren nicht mehr entfliehen und musste ihnen mit Aésha zusammen ins Auge blicken. Und was ...
Was für ein Debüt! Johanna hatte mich schon nach wenigen Seiten in ihre komplexe Welt gesaugt, ich konnte den Gefahren nicht mehr entfliehen und musste ihnen mit Aésha zusammen ins Auge blicken. Und was für Gefahren das sind!
Als Aésha ihre Reise beginnt, denkt sie nicht viel darüber nach, was ihr passieren könnte. Das wird ihr erst bewusst, nachdem sie eine Nacht draußen unter freiem Himmel verbringen muss.
Neben den Kreaturen der Nacht, die keineswegs zu unterschätzen sind, gibt es auch bei Tage Monster, die es auf Geld, Essen und die Naivität von jungen Frauen abgesehen haben.
Es gibt Szenen zum Fürchten und mitfiebern. Das hat die Autorin wirklich sehr schön und anschaulich umgesetzt.
Die Suche nach Informationen über ihre Mutter treibt sie voran und bringt sie schließlich auf Geheimnisse, die sie nie für möglich gehalten hätte.
Auf ihrem Weg findet sie Freunde und Verbündete, aber auch Feinde, die es sich bis zum Schluss aufheben, als Verräter zum Vorschein zu treten.
Ich bewundere Aéshas Mut, ihre Zielstrebigkeit und dass sie an ihren Aufgaben wächst. Manche Handlungen geschehen übereilt und zeigen ihr selber wie naiv sie gegenüber der rauen Welt ist. Aber das macht sie menschlich und unschuldig und hebt sie nur noch mehr ab. Ich fand es spannend zu beobachten, wie Aésha sich verhält und ihren Gedanken zu folgen. Sie ist auf jeden Fall nicht auf den Mund gefallen und hält sich nicht zurück, sich direkt in die Gefahr zu stürzen!
Es gibt Zwischensequenzen im Buch, die aus der Sicht von Kreaturen und Verrätern geschrieben sind. Das fand ich eine gut gewählte Methode, um einen Rundumblick zu verschaffen. So hat sich die Lage von allen Seiten zugespitzt und tiefe Einblicke über die komplexen Gedanken und Handlungsstränge gegeben.
Ich wusste lange Zeit nicht, wem ich skeptisch gegenüber sein sollte. Bevor diese Sequenzen einsetzten, habe ich auf dem Schlauch gestanden und wusste nicht wer der Verräter ist.
Ob Aésha und ihre Freunde es schaffen können sich gegen die Verräter durchzusetzen, werde ich wohl erst im nächsten Band erfahren. Böse, böser Cliffhanger!
Einziger Kritikpunkt: Aésha hat dieses Ziel vor Augen, es ist der Grund für ihre Reise und ihr Antrieb, nicht einfach umzudrehen. Sie möchte unbedingt erfahren zu wem ihre Mutter Kontakt hatte und was die Briefe in der fremden Sprache bedeuten. Sie nimmt all die Hürden, Ängste und Schwierigkeiten auf sich. Kaum ist sie jedoch durch die Tür getreten und wurde mit spärlichen Informationen überrannt, nimmt sie es einfach hin! Ihre Gedanken verwandeln sich mit einem lauten Puff zu Rauch und werden mit dem Wind davon getragen. Erst konnte ich es nicht glauben, habe auf eine bessere Erklärung gewartet, darauf, dass sie nachfragt. Die sonst so mutige Aésha nimmt es wie es ist und vergisst, als wäre es nie da gewesen. Das hat mich bestimmt noch 30-50 weitere Seiten gewurmt.
In der Mitte des Buches hätte es auch bisschen mehr Action geben können, aber das ist jetzt Jammern auf hohen Niveau. Oder wie man das so schön ausdrückt
Fazit: Ein tolles Debüt, das mich in diese komplexe Welt entführt hat! Die Beschreibungen sind sehr eindringlich und pflanzen sich in deinen Kopf fest. Neben Aésha lernen wir viele spannende Charaktere kennen und ein Reich voller Hass und Missgunst. Man weiß nie, wem man trauen kann oder wer einen beobachtet ...
Ich vergebe sehr gute 4 Sterne mit Tendenz zu 4,5