Auf das Buch bin ich gestoßen, weil mir das Cover ins Auge gefallen ist. Einerseits finde ich es passend zu einem Serienmörder-Thriller, andererseits hätte man meiner Meinung nach auch ein etwas anderes Motiv wählen können, das mehr Bezug zur Geschichte herstellt. Aber angelehnt an den Vorgängerroman passt es sehr gut.
John Caine schreibt in seiner Zelle einen Blog, den er, wann immer er kann, online stellt. Den Zugang zum Internet hat er auf raffinierte Weise hergestellt. Die Geschichte liest sich so wie Blogeinträge, da die Kapitel mit Datum und Uhrzeitangabe versehen sind. Der Killer spricht den Leser direkt an, was sehr interessant zu lesen ist.
Direkt am Anfang erzählt er, warum er zum Killer wurde und berichtet aus seiner Kindheit, die ihn für seine Zukunft und seine Laufbahn als Serienmörder prägt. Sein Geld verdient er schon in jungen Jahren als Auftragsmörder, aber es gibt noch andere Gründe, warum er tötet.
Nicht fähig Liebe zu empfinden trifft er irgendwann doch auf eine Frau, für die er so etwas wie Gefühle entwickelt. Auch über die Beziehung und den Umgang zu dieser Frau schreibt er sehr viel.
Caine selbst sieht sich nicht als Monster, sondern er handelt kühl und pragmatisch mit klarem Ziel vor Augen, er hält sich für ein Genie. Und umso mehr man über ihn erfährt, umso mehr bewahrheitet sich, dass er sowohl wahnsinnig ist, aber eben auch ein Genie.
Das Buch habe ich gelesen ohne den Vorgängerroman Killer Jagd zu kennen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass dies notwendig ist, denn man braucht keine Vorkenntnisse und versteht die Geschichte auch so problemlos. Sie ist leicht verständlich geschrieben, so dass sich das Buch gut lesen lässt.
Spannung konnte die Geschichte für mich nicht wirklich aufbauen. John Caine erzählt Detailreich, wie genial er seine Morde. Außerdem gibt er dem Leser einen Einblick, was im Gefängnis um ihn herum geschieht. Erst zum Ende hin wird es etwas spannend, was dann aber auch sehr schnell wieder vorbei ist.
Fazit:
Die Idee ein Buch komplett aus der Sicht eines Serienmörders zu schreiben fand ich eigentlich sehr gut und deshalb hat mich die Geschichte auch angesprochen. Es gab für mich dann aber den ein- oder anderen Logikfehler, schließlich hat John Caine doch alles sehr genau beschrieben. Da er bei seinen Morden ein absolut wahnsinniges Genie ist, das seine Grenzen kennt, ist es doch etwas unlogisch, dass er Details in seinem Blog preisgibt, die seine Pläne und seine Zukunft gefährden könnten. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Als leichter Thriller für zwischendurch ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.