Eine der besten Dystopien, die ich gelesen habe
Inhalt:
Nach einer Klimakatastrophe floh die Menschheit im Jahr 2684 in die Tiefen des Meeres. Dort leben sie in einer riesigen Unterwasserstation, genannt „D.U. Atlantis“ nach strengen Regeln.
Valea ...
Inhalt:
Nach einer Klimakatastrophe floh die Menschheit im Jahr 2684 in die Tiefen des Meeres. Dort leben sie in einer riesigen Unterwasserstation, genannt „D.U. Atlantis“ nach strengen Regeln.
Valea ist eine ausgebildete Ärztin und hält sich zu 100 % an die aufgestellten Regeln. Corvin, der Sohn des Leiters der Station, scheint es jedoch darauf anzulegen genau diese zu brechen, um sich und anderen mehr Freiheiten in D.U. Atlantis zu verschaffen.
Als die beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen, erleben beide eine Art Deja Vu. Einerseits sind sie sich fremd, andererseits scheinen sie sich schon ewig zu kennen. Woher kommen diese seltsamen Gefühle?
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Antworten und bringen sich damit immer mehr in Gefahr. Denn die Wahrheit ist noch viel größer, als beide sich jemals hätten vorstellen können … .
Meine Meinung:
Da ich Dystopien liebe und bereits eine aus der Feder von Katharina Groth gelesen hatte, die mir sehr gut gefiel, wurde ich auch auf diese aufmerksam. Nach einer kurzen Leseprobe war klar, dass ich sie lesen muss.
Im ersten Kapitel lernt man Valea kennen, die als Ärztin auf D.U. Atlantis arbeitet. Dabei wird uns auch gleich das System vorgestellt, dass etwas an die modernen Geräte z.B. Alexa von Amazon erinnert, aber auch ein bisschen mit den Bedenken der Menschen darüber spielt. Denn Atlantis ist ein System, das seine Bewohner durchaus auch überwacht. Wie weit ist es eine Erleichterung im Alltag und inwieweit eine Einschränkung von Freiheit? Ich finde es sehr schön, dass die beiden Autorinnen dieses Thema aufgegriffen haben, da es doch sehr aktuell ist und perfekt zu einer Dystopie passt.
Valea selbst fand ich sehr interessant. Sie ist wirklich eine gesetztestreue Bürgerin, aber andererseits möchte sie auch einfach ihre Arbeit tun und sich nicht weiter mit den Begebenheiten in Atlantis beschäftigen. Als sie jedoch immer mehr mit den Ungerechtigkeiten innerhalb der Kuppeln konfrontiert wird, kann sie irgendwann einfach nicht mehr die Augen verschließen und muss schließlich handeln.
Das hat sicher auch mit Corvin zu tun, der so plötzlich ihr Leben betritt und durcheinanderbringt. Sie können sich nicht erklären, woher diese plötzlichen Visionen an eine gemeinsame Zeit kommen. Doch vor allem Corvin lässt Valea nicht mehr los, er muss ständig an sie denken und deshalb will er unbedingt Antworten. Überhaupt gefiel er mir total gut. Er könnte den Luxus genießen, der ihm als Sohn des Stationsleiters zusteht, aber stattdessen möchte er mehr … er möchte das Leben für alle in Atlantis besser machen. Er ist ein wahrer Robin Hood und ich liebe ihn.
Sehr gut finde ich, dass das Buch relativ schnell an Fahrt aufnimmt. Natürlich erhält man anfangs auch Informationen über Atlantis, aber diese werden einfach in die Geschichte eingebaut, so dass es nicht langweilig wird und man quasi nebenbei alle Regeln und Begebenheiten kennenlernt. Dadurch gibt es wirklich keinerlei Längen in dem Buch. Die Spannung ist stetig am steigen, man hat das Gefühl, man kommt dem Geheimnis immer näher und muss deshalb immer weiterlesen, weil man denkt, gleich, gleich hat man die Antwort. Nur um dann feststellen zu müssen, dass es doch noch nicht so weit ist und das geht wirklich bis zum Schluss so. Zwar hatte ich einen Verdacht, der irgendwo richtig war, aber dann doch auch wieder ganz falsch und das fand ich so grandios, denn ich liebe es, wenn eine Story so unvorhersehbar ist. Alisha McShaw und Katharina Groß haben mich jedenfalls ganz schön an der Nase rumgeführt und etwas Großartiges erschaffen, das mich am Ende erstmal total verzweifelt zurückließ. Ja, ganz ehrlich: Ich bin ein bisschen zerstört und finde es einfach nur super :D
Denn das Ende, es ist wirklich unglaublich und passt so perfekt zur Geschichte. Aber ich muss zugeben, ich war total überrascht, dass es ein Einzelband ist, denn das Ende lässt einen doch irgendwo hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Und doch macht es das Buch einfach nur genial und ich liebe es.
Fazit:
Alisha Mc Shaw und Katharina Groth haben mit „Und über uns das Licht“ endlich mal wieder eine Dystopie geschaffen, die mich so richtig geflasht hat. Von Anfang an wird man sofort mitgerissen, die Informationen fließen quasi nebenbei ein, so dass man zwar sehr gut über alles Bescheid weiß, man aber nie das Gefühl hätte, es wäre langweilig. Im Gegenteil: Die Spannung steigt stetig an und gipfelt in einem richtig grandiosen Showdown, den ich so auf keinen Fall erwartet hätte. Am Ende lässt mich das Buch zerstört zurück, aber ich finde das super, denn da wo Licht ist, gibt es schließlich auch Hoffnung ;)
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.