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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Atmosphärischer und hochspannender Zukunftsroman

Pandora - Wovon träumst du?
1

Inhalt:
Berlin im Jahr 2032. Die NeuroLink Solutions Inc. hat einen Chip entwickelt, der den Menschen implantiert werden kann, damit sie jederzeit bequem online gehen können. Doch über diesen Chip können ...

Inhalt:
Berlin im Jahr 2032. Die NeuroLink Solutions Inc. hat einen Chip entwickelt, der den Menschen implantiert werden kann, damit sie jederzeit bequem online gehen können. Doch über diesen Chip können auch die Träume manipuliert werden. Und es gibt jemanden, der das gewissenlos ausnutzt, der Sandmann.

Als Sophie 17 Jahre alt ist, erfährt sie, dass sie adoptiert wurde und eine Zwillingsschwester hat, Liz. Gemeinsam gehen die beiden Mädchen ihrer Vergangenheit auf den Grund. Sie kommen einer riesigen Verschwörung auf die Spur und bringen sich damit in Todesgefahr.

Das Cover:
Das Cover mag ja wunderschön aussehen – mit der Handlung hat es nicht wirklich viel zu tun. Ich würde bei diesem Bild auf jeden Fall einen sehr romantischen, evtl. auch fantastischen Roman erwarten. Doch damit liegt man ziemlich daneben. Ein Mädchen im wallenden Ballkleid kommt in der Geschichte einfach nicht vor, und auch sonst nichts, was annähernd in diese Richtung geht.

Meine Meinung:
Eva Siegmund konnte mich mit ihrem zweiten Roman rundum begeistern. Mit knapp 500 Seiten hält man einen ordentlichen Schmöker in der Hand, prall gefüllt mit einer atemberaubenden Geschichte. Hier ist keine Seite zu viel, und das Lesen macht unheimlich viel Spaß.

Die Erzählung wechselt zwischen Sophies Perspektive und der von Liz. Dabei berichten beide in der Ich-Form, was aber kein Problem darstellt, da jedes Kapitel mit „Sophie“ oder „Liz“ überschrieben ist, sodass man sofort weiß, wer gerade erzählt. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Zwischensequenzen, zu denen ich gar nicht viel sagen will, um nicht zu spoilern. Was es damit auf sich hat, sollte jeder Leser selbst herausfinden. Besonders in der ersten Buchhälfte sorgen sie für vermehrte Spannung.

Sophie und Liz sind voneinander getrennt und in ganz verschiedenen Milieus aufgewachsen. Dementsprechend unterschiedlich haben sie sich entwickelt. Während Liz reiche Adoptiveltern hat, die selten zu Hause sind, und eine teure Privatschule besucht, kommt Sophie aus ärmeren Verhältnissen und wirkt bodenständiger. Anfangs hielt ich Liz noch für arrogant, aber zum Glück legte sich das schnell wieder. Mit ihren so unterschiedlichen bisherigen Erfahrungen ergänzen sich die beiden Mädchen auf jeden Fall sehr gut und bilden ein schlagkräftiges Team.

Aber auch die übrigen Figuren fand ich sehr gut dargestellt, ob das nun die Haushälterin Fe oder Liz’ schwuler Freund Carl ist, man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen.

Da es sich hier um ein Jugendbuch handelt, darf natürlich auch eine romantische Komponente nicht fehlen. Für meinen Geschmack hatte sie genau das richtige Ausmaß. Das Hauptthema bilden aber auf jeden Fall die Thrillerelemente.

Dabei steigert sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel immer mehr. Bald wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich zum einen um die Protagonisten bangte, zum anderen aber auch endlich wissen wollte, wer nun hinter diesen üblen Machenschaften steckt. Denn das Buch bietet unheimlich viel Raum für Spekulationen. Es ist ein Netz von (falschen) Spuren und verleitete mich sogar noch dazu, Dinge zu vermuten, die in keiner Weise auch nur angedeutet waren. Einfach weil in gewisser Weise alles möglich scheint. Das ist einfach genial gemacht.

Am Ende kann man das Buch sehr zufrieden zuklappen. Es wird alles aufgelöst, alle Fragen werden beantwortet. Und dann kann man in Ruhe darüber nachdenken, was man selbst von dieser vielleicht gar nicht so fiktiven Zukunft hält.

Ein kleines Bonbon hat sich Eva Siegmund noch zusätzlich ausgedacht. Im Buch spielt der Blog „Pandoras Wächter“ eine gewisse Rolle. Dieser Blog wurde wirklich eingerichtet unter der Adresse http://pandoras-waechter.blogspot.de/. Hier finden sich einige interessante Artikel. Aber Achtung: die mit „Spoiler“ gekennzeichneten bitte erst ganz am Ende der Lektüre lesen!

Fazit:
Ein spannendes, gefühlvolles und technologiekritisches Jugendbuch, das in seiner Komplexität auch Erwachsene wunderbar unterhalten kann. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traum oder Albtraum?

Wenn wir fallen
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Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge ...

Inhalt:
Die sechzehnjährige Liz träumt immer wieder von einem unbekannten Jungen. Die Träume kommen ihr so realistisch vor. Und eines Tages begegnet sie ihm tatsächlich. Doch anders als der sanfte Junge in ihren Träumen ist er in der Wirklichkeit Mitglied einer Gang. Trotzdem verliebt Liz sich in ihn, und bald schon droht sie mit ihm in den Abgrund zu stürzen.

Meine Meinung:
Jennifer Benkaus lockerer und packender Schreibstil begeistert mich immer wieder. Von der ersten Seite an konnte sie mich auch mit ihrem neuesten Werk wieder fesseln. Sie Seiten flogen nur so dahin, und ich fieberte mit den Protagonisten Liz und Louis mit. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden von einem personalen Erzähler. Dadurch weiß man immer genau, wessen Sicht man gerade erlebt und bekommt auch einen tiefen Einblick in die Gefühle und Gedanken dieser beiden Jugendlichen. Es ist leicht, ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen und zu verstehen, sogar wenn man selbst in der gleichen Situation vielleicht ganz anders handeln würde.

Beide Protagonisten werden sehr sympathisch dargestellt, und beide haben ein schweres Päckchen zu tragen. Umso schöner ist es für den Leser, zu erleben, wie sie langsam Vertrauen zueinander fassen und sich dem anderen öffnen. Dies passiert natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern ganz allmählich. Dazwischen müssen Liz und Louis viele Rückschläge hinnehmen - zu groß sind die Differenzen und die Vorurteile der Menschen in ihrem Umfeld. Jennifer Benkau lässt die Protagonisten und die Leser dabei wahrlich Gefühlsachterbahn fahren. Kaum denkt man, jetzt haben sie es endlich geschafft, funkt doch garantiert wieder ein unerwartetes Ereignis dazwischen.

Dadurch dass Louis in kriminelle Kreise abgerutscht ist, erhält die Geschichte eine sehr spannende Komponente, denn seine Kumpels sind gefährlich und seine Angst vor der Polizei groß. Dass Louis nicht freiwillig bei den Überfällen mitmacht, wird dem Leser schnell klar. Doch Aussteigen ist gar nicht so einfach, und zudem sitzt Louis wirklich in der Klemme.

Fazit:
„Wenn wir fallen“ ist eine wirklich süße Liebesgeschichte, doch nicht nur das. Es ist auch ein wenig Krimi, Gesellschaftskritik und Phantastik. Ein durchweg tolles Buch mit hohem Anspruch, tiefgründig, sehr gefühlvoll, spannend und dramatisch. Für junge und auch für nicht mehr so junge Leser zu empfehlen.

Veröffentlicht am 11.02.2022

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Meine kleine Welt
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Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: ars vivendi (25. Januar 2022)
ISBN-13: 978-3747203514
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Vater Heinrich, Mutter Juliane, ...

Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
Verlag: ars vivendi (25. Januar 2022)
ISBN-13: 978-3747203514
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Amüsante Szenen aus dem Familienalltag

Vater Heinrich, Mutter Juliane, der siebzehnjährige Sohn Theo, die dreizehnjährige Philly und der dreijährige Otto - eine ungewöhnliche Familie, und doch auch wieder nicht. Ich zumindest bin immer wieder über Ereignisse oder Verhaltensweisen gestolpert, bei denen ich mir dachte, das ist bzw. war doch bei uns genau so.

Alle drei Kinder sind in einem schwierigen Alter. Theo fühlt sich schon ziemlich erwachsen und will nicht über sich bestimmen lassen. Die krass pubertierende Philly fühlt sich generell unverstanden, und der kleine Otto hat die ein oder andere ziemlich abstruse Idee, die er selbst natürlich gar nicht so abstrus findet.

Auf in der Regel zwei bis drei Seiten schildert Ewald Arenz kleine Episoden aus dem Alltag der fünfköpfigen Familie seines Alter Egos Heinrich. Mit viel Ironie und Humor lässt der Autor uns an speziellen Vorkommnissen teilhaben, an schönen und peinlichen, an Streit und Versöhnung. Mit einem Augenzwinkern zeigt er uns auch, wie man sich aus festgefahrenen Situationen heraus manövrieren kann, indem man einfach mal fünf gerade sein lässt und zu unkonventionellen Mitteln greift.

Durch die Kürze der einzelnen Geschichten, die zwar chronologisch fortlaufen, aber problemlos unabhängig voneinander gelesen werden können, eignen sie sich hervorragend, um sie abends im Bett dem Partner vorzulesen und gemeinsam schmunzelnd den Tag ausklingen zu lassen.

Fazit:
Recht witzig und manchmal nachdenkenswert, aber nicht so gehaltvoll wie Arenz’ Romane. Daher gebe ich gern vier sehr gute Sterne.

★★★★☆

Veröffentlicht am 13.04.2021

Sehr berührend und doch locker

Immer noch wach
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Gebundene Ausgabe: 268 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (16. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3709981184
Preis: 22,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr berührend und doch locker

Inhalt:
Alex ist ...

Gebundene Ausgabe: 268 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (16. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3709981184
Preis: 22,90 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr berührend und doch locker

Inhalt:
Alex ist gerade mal 30, als er die Diagnose Magenkrebs bekommt. Nachdem er seinem Vater schon beim qualvollen Sterben zusehen musste, lehnt er jede Therapie ab, will die ihm verbleibende Zeit so gut wie möglich mit seiner Freundin Lisa und seinem besten Freund Bene verbringen, noch einige Dinge erledigen, um dann allein im Hospiz zu sterben. Doch dort stellt sich heraus, dass er gar nicht so schnell sterben wird. Kann er wieder in sein altes Leben zurückgehen? Oder was soll er mit dem ihm neu geschenkten Leben anfangen?

Meine Meinung:
Über das Sterben und den Tod zu schreiben, ist sicher nicht einfach. Aber Fabian Neidhardt hat das in seinem Debütroman wirklich recht gut hinbekommen. Er geht sehr locker mit dem Thema um, trotzdem geht es unter die Haut. Er wird weder sentimental noch kitschig.

Mir gefiel die Figur des Alex sehr gut. Er ist sympathisch und handelt meist pragmatisch, sorgt sich um andere und ist es gewohnt zurückzustehen. Herrlich fand ich auch Kasper, einen grummeligen, älteren Gast im Hospiz, mit dem Alex sich anfreundet. Ihre ungezwungene Freundschaft belebt das Buch ungemein.

Mit Ernst und Witz erzählt Fabian Neidhardt von den wirklich wichtigen Dingen im Leben und schickt seine Leserschaft damit auf eine Achterbahn der Gefühle.

★★★★★

Veröffentlicht am 07.04.2021

Hartes Thema, locker geschrieben

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Broschiert: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (24. März 2021)
ISBN-13: 978-3596700516
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Hartes Thema, locker geschrieben

Inhalt:
Vor sechs ...

Broschiert: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (24. März 2021)
ISBN-13: 978-3596700516
Preis: 15,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Hartes Thema, locker geschrieben

Inhalt:
Vor sechs Jahren verschwand die damals zehnjährige Leni Benz spurlos auf dem Schulweg. Ihr Vater ist mehr als erstaunt, als nun plötzlich Gegenstände, die Leni damals bei sich hatte, in seinem Haus auftauchen: ihr Schulrucksack, ihre Strickjacke, ihre Puppe. Doch von Leni keine Spur. Kann es sein, dass sie zurückgekommen ist oder treibt hier jemand ein böses Spiel? Da die Polizei in all den Jahren in dem Fall nicht weitergekommen ist, engagiert Robert Benz Max Bischoff, den Ex-Polizisten, der eigentlich nicht mehr ermitteln wollte …

Meine Meinung:
Die Trilogie um den Düsseldorfer Kriminalkommissar Max Bischoff hat mich richtig begeistert, und ich war etwas traurig, dass er nach 3 Bänden aus dem Polizeidienst ausscheiden wollte. Umso mehr habe ich mich gefreut, jetzt wieder auf ihn zu treffen. Er ist nun Dozent an der Polizeihochschule in Köln, doch eigentlich ist er ein Vollblutermittler und kann einfach nicht aus seiner Haut. Den vorliegenden Thriller „Mörderfinder“ kann man problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.

Ich mag Arno Strobels Thriller allgemein sehr gerne. Er schreibt schön locker und unangestrengt, sodass man beim Lesen gut vom Alltag abschalten und tief in seine Kriminalstorys eintauchen kann. „Mörderfinder“ erweist sich als sehr spannend und fesselnd, man kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil es so unter die Haut geht. Verschiedene Perspektiven, hauptsächlich aus Max Bischoffs Sicht sowie kürzeren Einschüben aus Täter- und Opfersicht, geben immer wieder neue Hinweise auf das, was damals geschah und was heute wieder geschieht. Es lässt sich gut miträtseln, aber durch überraschende Wendungen kaum etwas vorhersagen.

Der Titel des Buches „Mörderfinder - Die Spur der Mädchen“ gibt ja schon einen Hinweis, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt. Wer damit Probleme hat, sollte lieber die Finger davon lassen. Es ist schon harter Tobak und für entsprechend veranlagte Menschen nicht gut zu ertragen.

Für alle anderen ist es eine tolle, spannende Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.

TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
HCUARBSSIMSEDNIK

★★★★★