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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Hat mich nicht ganz überzeugt

Sühneopfer
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Matt Hunter zieht mit seiner Frau Wren und den beiden Töchtern in die kleine Ortschaft Hobbs Hill. Wren, die Architektin, soll dort eine alte Kirche renovieren. Matt, Ex-Pfarrer und Buchautor will diese ...

Matt Hunter zieht mit seiner Frau Wren und den beiden Töchtern in die kleine Ortschaft Hobbs Hill. Wren, die Architektin, soll dort eine alte Kirche renovieren. Matt, Ex-Pfarrer und Buchautor will diese Zeit nützen, ein Buch zu schreiben.

Gleich bei der Ankunft entdeckt er, dass der dortige Pfarrer ein Studienkollege ist und die Menschen irgendwie eigenartig religiös wirken. Vor jedem Haus stehen Kreuze. Das irritiert Matt, der nach einem schweren Schicksalsschlag mit Gott hadert.
Als dann noch mehrere Frauen spurlos verschwinden, ist es mit der Idylle vorbei. Matt, der schon mehrmals der Polizei bei religiös motivierten Verbrechen zur Seite gestanden ist, bietet auch den örtlichen Polizisten sein Knowhow an.

Meine Meinung:

Dieser Thriller hat mich nicht wirklich überzeugt, was vermutlich meiner Distanz den Religionen gegenüber geschuldet ist. Religiöser Wahn und Fundamentalismus im Glauben sind jetzt sogar nicht meines.

Die seltsame Spannung, die in diesem Dorf in der Luft liegt, ist deutlich spürbar. Dass ausgerechnet Wren den Auftrag erhalten soll, scheint ebenfalls ein abgekartetes perfides Spiel zu sein genauso wie die Versuche des Pfarrers Matt wieder auf den (seiner Meinung nach) richtigen Weg zum Glauben zu drängen. Matt hat gute Gründe, sich von der Kirche abzuwenden und die müssen akzeptiert werden.

Fazit:

Wie gesagt, hier bin ich nicht überzeugt und kann daher nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Auftakt einer österr. Krimi-Reihe

Letzter Kirtag
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Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner ...

Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner Heimatverbundenheit zu zuschreiben, dass er den Toten zur WC-Anlage schleppt, um den Kirtag störungsfrei weitergehen zu lassen. Professionell ist das jedenfalls nicht.
Dieser Tote im Bierzelt wird nicht der einzige Tote bleiben. Die aus dem zuständigen Bezirkskommando Liezen herbeigerufenen Kriminalistin Dr. Kohlross kommt Gasperlmaier recht bald auf die Schliche.

Meine Meinung:

Franz Gasperlmaier ist trotz seiner Tollpatschigkeit liebenswürdig. Allerdings würde er im echten Leben nicht lange Polizist bleiben (oder es vielleicht gar nicht werden). Seine Vorliebe für gutes (fettes) Essen und Alkohol sowie sein Faible für die holde Weiblichkeit. Es bleibt zwar beim Schauen, aber es fällt mir ein wenig unangenehm auf, dass fast alle Männer den Frauen entweder in den Ausschnitt oder auf den Hintern glotzen. Daran sieht man, dass das Buch schon 2011 erschienen ist, und das damals wenige Leser gestört hat. Unter diesem Aspekt ist der Gerichtsmediziner Dr. Kapaun, der alle mit seinen schlüpfrigen Witzen nervt, die noch größere Peinlichkeit.

Auf der einen Seite wirkt Gasperlmaier etwas vertrottelt, aber auf der anderen entdeckt er Zusammenhänge, die sich aus dem dörflichen Umfeld ergeben und Externe nicht so gleich sehen können. Gasperlmaiers Frau Christine ist beinahe die bessere Ermittlerin. Vermutlich, weil sie sich weder durch üppiges Essen noch durch ausladende Dekolletés ablenken lässt.

Fazit:

Ich habe diesen Krimi schon kurz nach seinem Erscheinen im Jahre 2011 gelesen und ihn nun, anlässlich einer Leserunde zum 7. Fall nochmals gelesen. Interessant, wie sich der Lesegeschmack ändern kann. Damals habe ich den Krimi sehr gut und spritzig gefunden. Heute reicht es gerade einmal für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2019

hat mich diesmal nicht vollends überzeugt

Der Kommissar und das Biest von Marcouf
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In seinem 9. Fall als externer Berater muss sich Commissaire Philippe Lagarde mit dem Mord an einem Liebespaar und der extrem dünnen Personaldecke der französischen Polizei herumschlagen.
Während der ...

In seinem 9. Fall als externer Berater muss sich Commissaire Philippe Lagarde mit dem Mord an einem Liebespaar und der extrem dünnen Personaldecke der französischen Polizei herumschlagen.
Während der Ermittlungen, ihm steht wieder eine junge, engagierte Gendarmin zur Seite, werden allerlei Spuren entdeckt, die alle samt in den diversen Sackgassen enden. Da wird, sogar von einem Verdächtigen, ein weiteres Liebespaar gefunden. Die Todesursache ist dieselbe wie beim ersten Fall. Treibt hier ein Serienmörder sein Unwesen?

Meine Meinung:

Im nunmehr neunten Fall scheint die Krimi-Reihe um Philippe Lagarde ein wenig abgenützt zu sein. Jedes Jahr einen Krimi zu schreiben, ist bestimmt anstrengend. Immer mehr Tote – das kann wohl nicht das Rezept für hohe Verkaufszahlen sein. Auch die Abwesenheit von qualifizierten Personal und die Anwesenheit von Annie, einer hübschen, ehrgeizigen und jungen Mitarbeiterin der örtlichen Gendarmerie, die den Profi Lagarde unterstützt, haben wir schon mehrmals gehabt.

Das Motiv des Täters erscheint ein wenig banal, aber das ist wohl ein wenig aus dem Leben gegriffen. Wie oft töten Menschen aus Langeweile, Eifersucht oder Geltungsdrang?

Die Kulisse des Krimis ist wieder die Normandie, genauer gesagt die einsame Vogelinsel Île de Terre. Das Lokalkolorit, inklusive kulinarischem Streifzuge durch die Speisekarten der örtlichen Gasthäuser kommt nicht zu kurz.

Fazit:

Es gibt eindeutige bessere Fälle für Philippe Lagarde, daher diesmal nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Ein düsterer Island-Krimi

Graue Nächte
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Dieser Krimi von Arnaldur Indridason spielt während des Zweiten Weltkriegs in Island.

Mehrere Tote, die irgendwie zusammenhanglos in der Landschaft verstreut sind, halten die beiden Ermittler Thorson ...

Dieser Krimi von Arnaldur Indridason spielt während des Zweiten Weltkriegs in Island.

Mehrere Tote, die irgendwie zusammenhanglos in der Landschaft verstreut sind, halten die beiden Ermittler Thorson und Flovent auf Trab. Wobei Trab nicht der richtige Ausdruck ist, denn der Krimi ist retardiert, grau und zäh wie der dicke Nebel, der die Insel einhüllt.

Was haben der junge Mann, der in der Nähe einer amerikanischen Soldatenkneipe erstochen wurde und der an den Strand gespülte Mann miteinander zu tun? Haben sie ein gemeinsames Geheimnis? Was ist mit dem isländischen Medizinstudenten, der in Dänemark von den Nazis verhaftet wurde? Und was wusste der Mann, der von der Fähre „Esja“ fiel? Die Befragungen der Soldaten sowie der isländischen Bevölkerung gestaltet sich schwierig. Die Menschen sind unzugänglich, schroff und manchmal auch gewalttätig.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist mein erster von war Arnaldur Indridason. Vermutlich wird es auch mein letzter sein, denn ich kann mit den meisten skandinavischen Schriftstellern nicht wirklich warm werden. Mir fehlt die Leichtigkeit der französischen oder italienischen Krimis, die auch durch eine gewisse Schlitzohrigkeit punkten. Oder deutsche und österreichische Krimis, die auch so ganz anders sind als jene aus dem Norden.
Wie schon Mankell oder Nesser macht mich auch dieser hier ein wenig depressiv.

Gut gefallen hat mir der historische Hintergrund. Der Leser erfährt einiges, vielleicht nicht so Bekanntes über das Leben in Island im Zweiten Weltkrieg. Das Zusammenleben mit fremden Soldaten, denen man aber kaum entkommt, weil sie sich teilweise nicht an das Fraternisierungsverbot halten, ist nicht immer friktionsfrei. Ja, das hätte Zeug für Dramatik und Spannung, die ich leider vermisse. Dass ich lange Zeit, gemeinsam mit den Ermittlern im Dunklen tappe, ist nicht so störend, wie der doch recht lange, zähe Beginn. Das Ende kommt dann recht schnell und ist für mich unbefriedigend.

Aufgefallen ist mir recht bald, dass die Geschichte in zwei Zeitebenen spielt, die als solche nicht leicht zu erkennen sind. Da wären Überschriften mit Zeitangaben ein wenig hilfreich gewesen.

Fazit:

Ein ziemlich düsterer Krimi, der zu Titel und Cover gut passt. Mich hat er nicht ganz überzeugt, daher kann ich nur drei Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

Blutacker
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Nach seinem spektakulären Erfolg im vorherigen Fall „Angstmörder“, schwebt Anwalt Nicholas Meller nunmehr in höheren Sphären. Er umgibt sich mit kostspieligen Statussymbolen wie einem Aston Martin als ...

Nach seinem spektakulären Erfolg im vorherigen Fall „Angstmörder“, schwebt Anwalt Nicholas Meller nunmehr in höheren Sphären. Er umgibt sich mit kostspieligen Statussymbolen wie einem Aston Martin als Dienstauto und protzt ein wenig mit seinem neuen Status als bekannter Anwalt. Da bleibt es nicht aus, dass er in den Fokus von „reich und mächtig“ gerät. Allerdings unterschätzt er die Durchtriebenheit seiner neuen Mandanten.
Warum wird bei einer Zwangsversteigerung für einen Acker, der in einem Hochwasserschutzgebiet liegt, ein Vielfaches von dessen Verkehrswert bezahlt?

Noch bevor Meller die Zusammenhänge durchschaut, wird er unversehens in einen gigantischen Skandal hineingezogen, in dessen Verlauf mehrere Menschen ermordet werden.



Meine Meinung:

Das Buch ist mein erster Krimi mit Anwalt Meller und ein bisschen fehlt der Vorgänger. Es gibt zwar immer wieder Hinweise, doch manches bleibt hier verborgen.

Der Krimi zeigt deutlich, wie schnell ein vermeintlicher Höhenflug wieder zu einem Abstieg führen kann. Und, dass nicht alle Auftraggeber eine reine Weste haben. Hinter manchem honorigen Geschäftsmann steht eine mafiös anmutende Geschäftsidee. Meller wird hier umworben und, als er den Schmeicheleien nicht erliegt, unverhohlen bedroht.

Der Erfolg ist dem Anwalt ein wenig zu Kopf gestiegen und so läuft es auch in seinem Privatleben nicht so ganz rund. Freundin Nina trennt sich im Laufe der Geschichte von Meller. Diese Beziehungskiste ist mir ein bisschen zu üppig ausgewalzt.
Ermüdend finde ich auch, dass Meller so auf Statussymbole und Geld fixiert ist. Die mehrmalige Erwähnung, wieviel seine Klamotten gekostet haben, zeigt, dass er noch nicht wirklich in der Liga der Erfolgreichen angekommen ist.

Der Autor schreibt Drehbücher für TV-Krimis und das merkt man deutlich. Der Schreibstil ist flüssig. Allerdings verwendet er ein sehr häufiges Stilmittel des Films: den „harten Schnitt“. Ansatz- und übergangslos wird der Leser in eine neue Szene versetzt, ohne genau zu wissen, wie es dazu kommen konnte. Das ist einmal ganz ok, wenn aber dieses Stilmittel zu oft benutzt wird, nützt es sich ab und ermüdet den Leser.

Die Idee zur Story hat mir gut gefallen. Denn ähnliche Fälle gab und gibt es in Wirklichkeit zur Genüge.
Der Showdown am Ende hat mich leider zu sehr an einen der zahlreichen TV-Krimis erinnert. Nicht nur, dass Meller von den Bösewichten wieder einmal ausgetrickst wird, eilt auch Kommissar Zufall dem Anwalt und der Polizei zu Hilfe. Am Ende bleiben ein Haufen Leichen und die schale Gewissheit, dass es sich die Mächtigen wieder einmal richten konnten.

Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen.

Fazit:

Dieser Krimi hat mich nicht gänzlich überzeugt, daher nur 3 Sterne.