Profilbild von Jiskett

Jiskett

Lesejury Star
offline

Jiskett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jiskett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Eine komplexe Liebesgeschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren

Scandal Love
0

Ich war sehr auf "Scandal Love" gespannt, aber zugleich auch ein wenig skeptisch, was den Altersunterschied zwischen den Protagonisten betrifft. Edie ist erst achtzehn Jahre alt, während Trent als alleinerziehender ...

Ich war sehr auf "Scandal Love" gespannt, aber zugleich auch ein wenig skeptisch, was den Altersunterschied zwischen den Protagonisten betrifft. Edie ist erst achtzehn Jahre alt, während Trent als alleinerziehender Vater und erfolgreicher Geschäftsmann mitten im Leben steht und ich war mir nicht sicher, ob die Autorin mich mit diesem ungleichen Paar würde überzeugen können. Nach der Lektüre kann ich nun sagen, dass sie sehr gut mit der Situation umgegangen ist; es wäre leicht gewesen, Trent als lüsternen älteren Mann oder Edie als naives junges Mädchen darzustellen, was die Dynamik zwischen ihnen schwierig gemacht hätte, doch dies war keineswegs der Fall. Das liegt vor allem daran, dass die Protagonistin trotz ihres vermögenden Vaters kein leichtes Leben geführt hat und schon früh erwachsen werden musste. Es gab ein paar Momente, in denen man ihr ihre Jugend anmerkt, aber davon abgesehen hätte man diesen Umstand beinahe vergessen können, weil sie Trent gegenüber als ihm in jeder Hinsicht ebenbürtige, starke junge Frau auftritt. Der Altersunterschied wird allerdings nicht ignoriert, sondern direkt thematisiert und das hat mir gut gefallen, da alles andere nicht glaubwürdig gewesen wäre.

Zu Beginn ist es mir ein bisschen schwer gefallen, Edie wirklich sympathisch zu finden, da ich ihr Verhalten nicht immer gut fand, doch das hat sich schnell geändert. Sie ist - ebenso wie Trent - ein gut ausgearbeiteter Charakter und hat Ecken und Kanten, was sie greifbarer und interessanter macht. Zudem war es leicht, sich in sie hineinzuversetzen und mit ihr zu fühlen, selbst wenn ihr Handeln vielleicht manchmal fragwürdig war. Ihre Motivation ist sehr komplex und ich mochte, wie sich dies auf ihre Beziehung zu Trent ausgewirkt hat. Die beiden fühlen sich zweifelsohne sehr zueinander hingezogen und es scheint eine besondere Verbindung zwischen ihnen zu bestehen, aber zugleich gibt es Umstände, durch die sie einander nicht immer freundlich gesinnt sind. Die Situation war alles andere als einfach und das Gefühlschaos der Figuren wurde glaubwürdig dargestellt.

Neben der Liebesgeschichte spielt auch Trents Tochter Luna eine große Rolle. Im vorherigen Band wurde erwähnt, dass sie von ihrer Mutter verlassen wurde und seither nicht mehr spricht, was nach wie vor der Fall ist. Aus diesem Grund war es schön zu sehen, dass ihr Vater sie aufrichtig liebt und das beste für sie will, auch wenn es ihm schwer fällt, mit der Lage umzugehen. Mir hat gefallen, dass ihre Beziehung zu Edie sehr wichtig war und sie sich schnell gut verstanden haben, da es mir nicht gefallen hätte, wenn dieser Aspekt ignoriert worden wäre. Besonders toll fand ich jedoch, dass Luna sich zwar im Lauf der Handlung weiter entwickelt hat, aber nicht alles plötzlich wieder gut war; es ist ein langsamer Prozess und das war realistisch.

Alles in allem hat "Scandal Love" mir gut gefallen. Die ersten Kapitel konnten mich nicht hundertprozentig überzeugen, doch danach hat das Buch mich gefesselt. Ich mochte die Charaktere, ihre verschiedenen Probleme wurden angemessen behandelt und die Liebesgeschichte war sehr schön.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Realistisch, aber emotional

Mein Herz gehört dir
0

Ich hatte vor der Lektüre Bedenken, dass "Mein Herz gehört dir" eine Wiederholung der Liebesgeschichte von Cameron und Will sein könnte, da Lucy und Colton ja mit dem gleichen Dilemma - einer der beiden ...

Ich hatte vor der Lektüre Bedenken, dass "Mein Herz gehört dir" eine Wiederholung der Liebesgeschichte von Cameron und Will sein könnte, da Lucy und Colton ja mit dem gleichen Dilemma - einer der beiden wohnt in der Stadt, der andere eher abgeschieden - konfrontiert werden, doch ich wurde angenehm überrascht. Obwohl dieser Konflikt zweifellos ein wesentlicher Bestandteil der Handlung ist, unterscheiden Lucy und Colton sich in vielerlei Hinsicht von den Protagonisten des ersten Bandes, sodass auch andere Aspekte eine große Rolle spielen - beispielsweise, dass sie bisher keine längeren Beziehungen geführt haben und das Verhältnis zwischen ihnen um einiges ernster ist, als sie erwartet oder eingeplant hatten, wodurch sie sich nicht immer hundertprozentig wohl fühlen. Das war realistisch und mir hat gut gefallen, dass sie meistens offen kommuniziert haben und ihre Probleme nicht ignoriert, sondern thematisiert wurden, selbst wenn sie einander dadurch manchmal verletzt haben.

Die beiden waren mir sympathisch und ich mochte, wie sie sich (unter anderem durch den Einfluss des jeweils anderen) weiterentwickelt haben. Es war leicht, mit ihnen zu fühlen und auch wenn sie nicht einer Meinung waren, ist immer nachvollziehbar, wieso sie so denken und handeln. Weil man beide Seiten verstehen konnte, gewannen die Konflikte zwischen ihnen an Komplexität und zugleich war ich dadurch gespannt, wie sich am Ende alles auflösen würde, da es oft so schien, als seien ihre Positionen unvereinbar.

Auch in diesem Band sind die anderen Mitglieder der Familie Abbott sehr wichtig für den Fortgang der Handlung. Ich fand zwar manchmal, dass sie sich zu sehr eingemischt haben, aber das ist eben eine Konsequenz der engen Beziehungen zwischen den Charakteren und die Protagonisten haben durchaus geäußert, wenn ihnen etwas zu weit ging; durch die Kabbeleien und kleineren Auseinandersetzungen wirkte die Dynamik für mich zudem realistischer als wenn sich alle immer verstanden hätten. Davon abgesehen war es toll, Einblicke in die Beziehungen der Paare aus den ersten beiden Bänden zu bekommen und die Hinweise auf künftige Liebesgeschichten machen neugierig darauf, diese Bücher ebenfalls zu lesen. Mir gefällt, dass alle der Erzählungen irgendwie miteinander verwoben sind.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Bewegend und sehr gefühlvoll

Alles, was du suchst
0

"Alles, was du suchst" erzählt eine bewegende, sehr gefühlvolle Liebesgeschichte. Es geht um Cameron und Will, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten; die wichtigste Differenz zwischen ...

"Alles, was du suchst" erzählt eine bewegende, sehr gefühlvolle Liebesgeschichte. Es geht um Cameron und Will, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten; die wichtigste Differenz zwischen ihnen ist, dass sie aus einer Großstadt kommt, während er in einer Kleinstadt lebt, wo auch seine ganze Familie zuhause ist. Keiner der beiden ist bereit, sein bisheriges Leben und sein ganzes Umfeld aufzugeben, weshalb eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich zu sein scheint... das ändert allerdings nichts daran, dass sie sich sehr zueinander hingezogen fühlen und spüren können, dass zwischen ihnen etwas bedeutsames passiert.

Es wurde sehr schön dargestellt, wie die Protagonisten sich näher gekommen sind und wieso sie gut zusammen passen würden. Die Chemie zwischen ihnen stimmt zweifelsfrei, doch als Leser sieht man sofort, dass es mehr als das ist und sie auch auf einer tieferen Ebene perfekt harmonieren, trotz der schwierigen äußeren Umstände. Sie ergänzen sich, verstehen einander einfach und können sich für die Interessen ihres Partners begeistern, was ein sehr wichtiger Faktor ist, ebenso wie die Tatsache, dass Cameron langsam beginnt, Gefallen an dem im Vergleich schlichten Leben zu finden, das Will führt. Man ist sich zwar die ganze Zeit bewusst, dass diese Situation sich zuspitzen muss und es deshalb zu einem Konflikt kommen wird, aber dennoch kann man genießen, wie die Beziehung der beiden sich entwickelt und wie ihre Nähe dargestellt wird. Ich fand zudem recht absehbar, was an Ende passieren würde, was ein bisschen schade war, mich jedoch nicht besonders gestört hat - im Gegensatz zu den Sexszenen, von denen es für meinen Geschmack zu viele gab, obwohl sie gut geschrieben waren.

Sehr gefallen hat mir dagegen, dass die familiären Bindungen eine so große Rolle für die Handlung gespielt haben, da die Abbotts sich sehr nahestehen. Will hat neun Geschwister, sodass viele neue Charaktere eingeführt werden, doch da Cameron sie ebenfalls alle erst kennen lernt, werden sie ihr und damit dem Leser ausgiebig vorgestellt, sodass es leicht ist, den Überblick zu bewahren. Es war schön zu sehen, wie die Protagonistin langsam in diesen Kreis integriert wurde und ich bin nun auf jeden Fall neugierig auf ihre jeweiligen Geschichten; es gibt in diesem Band schon ein paar vielversprechende Entwicklungen, durch die man wissen möchte, wie es mit den Figuren weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Unterhaltsame, kurzweilige Lektüre

Es ist ein Elch entsprungen
0

Es ist schon eine Weile her, seit ich den Film zu "Es ist ein Elch entsprungen" gesehen habe, aber ich kann mich erinnern, dass ich ihn unterhaltsam und teilweise sehr komisch fand. Das trifft auch auf ...

Es ist schon eine Weile her, seit ich den Film zu "Es ist ein Elch entsprungen" gesehen habe, aber ich kann mich erinnern, dass ich ihn unterhaltsam und teilweise sehr komisch fand. Das trifft auch auf das Buch zu - alleine schon, wie die Familienmitglieder mit Mr Moose interagieren, ist lustig, insbesondere, da sie ganz unterschiedliche Reaktionen zeigen, was schon einiges über ihren jeweiligen Charakter aussagt. Zudem hat der Erzähler, Bertil, eine irgendwie ulkige Art, die Geschehnisse wiederzugeben, die gut zu seinem Alter passt. Man merkt, dass er ein kleiner Junge ist und die Welt ganz anders sieht, als das ein Erwachsener tun würde, was mir sehr gefallen hat.

Das Buch selbst lässt sich schnell lesen, doch in den nicht einmal 80 Seiten steckt sehr viel. Man erfährt nicht nur einiges über die familiäre Situation des Protagonisten und was die Menschen in seinem Umfeld ausmacht, sondern lernt auch etwas über Elche und natürlich darüber, welch große Rolle sie für den Weihnachtsmann spielen, selbst wenn das nie anerkannt wird, was Mr Moose gar nicht mag. Zudem gibt es auch ein paar durchaus anrührende Momente, vor allem, wenn es um die Freundschaft zwischen Bertil und ihrem neuen 'Mitbewohner' geht, obwohl die humorvollen Vorkommnisse überwiegen.

"Es ist ein Elch entsprungen" erzählt eine schöne Geschichte und ist eine unterhaltsame, kurzweilige Lektüre, sodass ich das Buch gerne gelesen habe. Auch die Illustrationen haben mir gefallen und sie bereichern die Erzählung definitiv. Ein paar Szenen hätten noch etwas detaillierter geschildert werden können und mir persönlich kamen auch das Weihnachtsfest an sich und die Vorbereitung darauf etwas zu kurz, aber da dies nicht der Fokus der Geschichte war, hat es mich nicht wirklich gestört.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Wunderschön und gefühlvoll

Winterzauber wider Willen
0

"Winterzauber wider Willen" hat mir, wie die anderen Bücher der Autorin, die ich bereits kenne, gut gefallen. Die hier erzählte Liebesgeschichte ist in vielerlei Hinsicht vorhersehbar, aber wunderschön ...

"Winterzauber wider Willen" hat mir, wie die anderen Bücher der Autorin, die ich bereits kenne, gut gefallen. Die hier erzählte Liebesgeschichte ist in vielerlei Hinsicht vorhersehbar, aber wunderschön und gefühlvoll und trotz der kurzen Zeitspanne, in der sie spielt, fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen den Charakteren überzeugend. Die großen Emotionen passen perfekt zu der romantischen, idyllischen Atmosphäre, die Morgan kreiert und die verschneite Landschaft liefert eine tolle Kulisse für eine weihnachtliche Romanze... was allerdings Kayla überhaupt nicht begeistert. Sie will sich weder verlieben noch irgendetwas mit Weihnachten zu tun haben; eigentlich hat sie den Auftrag in Snow Crystal auch nur angenommen, um dem Trubel um diesen Tag herum zu entgehen, weil sie mit ihm schlechte Erinnerungen verbindet, doch stattdessen bestehen ihre Klienten darauf, sie in die Feierlichkeiten zu integrieren. Es wurde sehr gut dargestellt, wie die Situation sie überfordert und dass ihre Vergangenheit sie nach wie vor belastet hat, weshalb es schön war zu sehen, dass Jackson und seine Familie es langsam geschafft haben, ihre sorgsam aufgebauten Mauern bröckeln zu lassen.

Ich muss ehrlich sagen, dass es mich gegen Ende ein wenig gestört hat, wie beharrlich Kayla alle von sich stoßen wollte, doch zugleich war ihr Verhalten verständlich; sie wurde in ihrer Jugend verletzt, hat es seither vermieden, jegliche Art von Beziehungen einzugehen und dann trifft sie plötzlich auf einen Mann, der in ihr Gefühle weckt, die sie noch nie zugelassen hat. Es war nachvollziehbar, dass sie verwirrt und verängstigt war, sodass es mir letztlich leicht gefallen ist, mir ihr zu fühlen. Alles in allem war sie mir sehr sympathisch, ebenso wie Jackson, und ich mochte die Dynamik der beiden. Es knistert definitiv zwischen ihnen, aber da ist auch eindeutig mehr und das hat Morgan gut dargestellt. Zudem hat mir gefallen, wie er ihr seine Heimat nahe gebracht hat und dass sie dabei trotz ihrer Versuche, Distanz zu wahren, gemeinsam Spaß hatten, da man hier sehen konnte, dass sie zusammen passen; es gab ein paar tolle Momente und die Beschreibungen waren sehr bildhaft, sodass ich mir die Szenen problemlos vor Augen führen konnte.

Ein weiterer Pluspunkt des Buches sind die Nebencharaktere, die gut ausgearbeitet sind. Es gibt Spannungen, Konflikte und Auseinandersetzungen, allerdings ist die ganze Zeit offensichtlich, dass die Mitglieder der Familie sich lieben und sie alle das Beste für ihr Unternehmen wollen, selbst wenn sie sich nicht immer einig dabei sind, wie genau das aussehen soll. Der Fokus liegt klar auf Kayla und Jackson, doch die anderen Figuren spielen ebenfalls eine große Rolle und das hat mir gefallen. Man hat auch bereits die Hauptpersonen der beiden Fortsetzungen kennen gelernt und ich bin nun auf jeden Fall neugierig auf ihre Geschichten, die viel Potential haben.