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Veröffentlicht am 05.01.2019

Eishockey zum Dahinschmelzen

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Nun aber zum Buch:
Abigail Jansen ist zurück in Glenwood Falls. Ihrem Heimatort, in dem sie ihren jetzt Ex-Ehemann und Profi-Eishockeyspieler Dean kennengelernt hat. Fest entschlossen sich ein eigenes ...

Nun aber zum Buch:
Abigail Jansen ist zurück in Glenwood Falls. Ihrem Heimatort, in dem sie ihren jetzt Ex-Ehemann und Profi-Eishockeyspieler Dean kennengelernt hat. Fest entschlossen sich ein eigenes Leben mit ihrer kleinen Tochter Dani aufzubauen, stolpert sie auf Jackson Westmore: Coach der schuleigenen Hockeymannschaft, bester Freund ihres Ex-Mannes und seit der Grundschule in Abigail verknallt. Obwohl sie sich dagegen wehrt, kommen auch bei Abby Gefühle auf. Aber will sie sich wirklich wieder auf einen Mann einlassen, dessen große Liebe das Eishockeyspielen ist?

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr schön zu lesen. Flüssig und zügig ging es voran. Dazu hat sie es geschafft einen wunderbaren Ort für ihre Figuren zu schaffen, der jede Menge Wärme versprüht.
An die Er/Sie-Perspektive musste ich mich zwar erstmal wieder gewöhnen, aber durch die wechselnde Perspektive zwischen Abby und Jackson konnte ich beide Charaktere sehr gut kennen lernen und bekam Hilfe die Geschichte besser und schneller zu begreifen.

Charaktere:
Die Charaktere der Geschichte fand ich alle sehr herzlich entworfen. Die Kinder bringen immer wieder süße Momente in die Geschichte und die Nebencharaktere entsprechen den typischen Personen in einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und alle sich um alle sorgen. Abby und Jackson fand ich vielleicht ein bisschen zu einfach gehalten. So denken sie in ziemlich festgefahrenen Bahnen. Aber das passt wiederum auch zu dem Leben in einer Kleinstadt.
Jackson war so dennoch sehr interessant, denn er macht innerhalb des Handlungsverlauf eine große Entwicklung durch. Auch, wenn ich als Leser ein paar Details mehr hätte gebrauchen können, die mich in die richtige Richtung schicken. Denn so konnte ich das Ende nur aufgrund des allgemeinen Klischees vorausahnen.

Zur Geschichte allgemein:
Die Handlung bekam für mich durch die Integration des Eishockeysports einen besonderen Touch, den ich sehr interessant fand. Ansonsten gab es viel Gefühl, erwachsene Entscheidungen und Charaktere, die die Geschichte sehr gemütlich machten.
Obwohl die Handlung und das Ende für mich recht voraussehbar waren, weil die Idee der Geschichte, auch wenn mit einigen Details gespickt, nicht ganz so neu ist, so kam für mich durch die Charaktere und die Kurzweiligkeit der Geschichte dennoch Spannung auf und ich konnte das Buch sehr gut lesen.

Fazit:
Für mich war dieser Teil ein schöner Auftakt einer Reihe. (Auch, wenn ich gerade gesehen habe, dass der nächste Teil eigentlich davor spielen müsste.) Das Buch lies sich sehr schön und schnell lesen und gibt jedem Liebesromanleser genug Stoff zum Schwärmen. Meiner Meinung nach ein gutes Buch für zwischendurch, von dem man aber nicht unbedingt ein Feuerwerk der Emotionen und spannungsgeladenen Szenen erwarten sollte.

4 von 5 Sterne von mir.

Vielen Dank an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße


Veröffentlicht am 26.12.2018

Teeniedasein portioniert

Heartbeat. Truly yours
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Heartbeat-Truly Yours ist ein Teil der „Heartbeat“-Reihe, die nach Aussage des Verlages für Fans von sinnlichen Liebesgeschichten über starke Gefühle und intensive Anziehung geeignet ist.

Inhalt:
Als ...

Heartbeat-Truly Yours ist ein Teil der „Heartbeat“-Reihe, die nach Aussage des Verlages für Fans von sinnlichen Liebesgeschichten über starke Gefühle und intensive Anziehung geeignet ist.

Inhalt:
Als Harley am Weihnachtsabend auf den gutaussehenden Sam trifft, ahnt sie nicht, dass er bald der neue Schüler und Eishockey-Ass an ihrer Highschool ist. Dazu natürlich auch noch der Mädchenschwarm schlechthin, dem auch Harleys beste Freundin Cassidy verfällt. Zwischen Harley und Sam hat sich jedoch bereits der erste Funke entzündet. Unaufhaltsam steuern sie aufeinander zu. Doch werden die beiden trotz der Hindernisse, die ihnen die Highschool in den Weg legt zueinander finden? Oder ist es letztlich Sams Vergangenheit, die eine Beziehung unmöglich macht?

Cover:
Das Cover finde ich in seiner Schlichtheit anziehend. Der Titel ist interessant auf dem Buchdeckel platziert und verleiht dem Wort “Heartbeat” somit mehr Bedeutung, was ich sehr schön fand. Auch, weil er durch Farbe und das Herz verbildlicht ist.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm. Ich habe gut in das Buch hineingefunden. An einigen Stellen hat mir vielleicht etwas Text, ein paar Ausführungen gefehlt. Dadurch wären einige Szenen noch etwas gefühlvoller und emotionaler geworden meiner Meinung nach.
Was mich verwirrt hat, waren die Perspektivwechsel, die oft mitten im Kapitel vonstatten gingen, sodass ich manchmal nicht klar wusste, wer da nun gerade erzählt. Das hätte man vielleicht etwas deutlicher darstellen können.

Die Charaktere:
Sam und Harley waren zwei Charaktere, die man auf Anhieb gern hatte. Beide waren gut charakterisiert, handelten ihren Eigenschaften entsprechend und vor allem Sam hat der Geschichte immer wieder Spannung verliehen. Ihn fand ich besonders interessant, weil man als Leser nur langsam die ganze Wahrheit über ihn erfuhr und seine Handlungen somit nur bedingt nachvollziehen konnte, trotzdem blieb er mir die ganze Handlung über sympathisch.
Harley war das typische Mädchen an jeder Highschool, dass durch ihre Andersartigkeit heraus sticht, aber nicht unbedingt die Looserin schlechthin ist. Stattdessen macht sie ihr eigenes Ding, hat ein Auge für die schönen Dinge und liebt das Fotografieren. Dazu ist sie unheimlich gutmütig und fair. An so manchen Stellen habe ich sie für ihre gute Art bewundert.
Beide Charaktere sind interessant und verleihen der Geschichte ihre Würze, beide bleiben aber auch nicht allzu weit von den Klischees entfernt.

Die Geschichte allgemein:
Durch den Start in der Weihnachtsnacht gab es einen schönen Aufhänger für mich als Leser, um in die Geschichte hineinzukommen. Danach fand ich alles sehr gut aufeinander aufbauend und gelöst. An einigen Stellen hätte ich gerne etwas mehr gelesen, um es auch besser verstehen zu können, aber letztlich hat sich alles zu meiner Zufriedenheit aufgelöst. Das Ende war sehr schön realistisch und wunderbar romantisch!
Zwischendrin war ich etwas verwundert über Harleys oder Sams Handlungen, aber das liegt womöglich daran, dass ich sonst eher Bücher mit älteren Protagonisten lese. Vertrauen ist hier im Großen und Ganzen noch ein Streitthema, was ich bei Liebesgeschichten eigentlich immer sehr nervig finde. Da sich die ganze Handlung jedoch im Teeniekontext bewegt, fand ich es angebracht und sogar realistisch. Dazu kann ich noch sagen, dass es zwar in diesem Kontexte spielte, die Charaktere aber trotzdem ihrem Alter entsprechend handelten und es weit genug erwachsen war, um mich nicht in einem Fort die Augen verdrehen zu lassen. Man könnte sagen, es war genau die richtige Prise Teeniedasein eingefügt:)


Fazit:
Das Buch war mit seiner Geschichte nicht unbedingt etwas Neues für mich, die Charaktere sind jedoch liebevoll gestaltet, die Spannung ist da, es wird emotional, die erste Liebe ist ein großes Thema und alles bleibt realistisch. Zusammen mit der Prise Teeniedasein ein gelungenes Buch, das ich gerne gelesen habe.

4 von 5 Sterne von mir.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 16.12.2018

Reed<3

The One Best Man (Love and Order 1)
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Klappentext:
Nach meiner Scheidung habe ich nicht allen Männern abgeschworen, nur denen, die wie mein Ex sind. Ganz oben auf der Liste? Anwälte! Ich bin mit meiner Tochter zurück nach Chicago gezogen, ...

Klappentext:
Nach meiner Scheidung habe ich nicht allen Männern abgeschworen, nur denen, die wie mein Ex sind. Ganz oben auf der Liste? Anwälte! Ich bin mit meiner Tochter zurück nach Chicago gezogen, um mich um meine kranke Mutter zu kümmern. Ich hatte mein persönliches Happy End nicht aufgegeben, nur die Suche danach auf unbestimmte Zeit verschoben. Als ich Reed Warner wiedersah, erinnerte er mich an alle meine Fehler. Ich wollte mich von ihm fernhalten, aber er blieb hartnäckig. Obwohl ich es besser weiß, kann ich nicht aufhören daran zu denken, wie sein Designeranzug seine Muskeln umspielt und seine blauen Augen mich intensiv mustern.

Das Problem? Er ist nicht nur Anwalt, sondern er war auch Trauzeuge auf meiner Hochzeit und der beste Freund meines Ex.

Schreibstil:
Das Buch ist komplett aus der Perspektive von Victoria erzählt und lässt sich locker und flüssig lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, da keine längeren Passagen mit irgendwelchen Dramen oder ähnlichem gibt.

Charaktere:
Victoria als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Wie es die Autorin nach eigenen Angaben angestrebt hat, ist sie zu einer Frau geworden, die durch die Scheidung wesentlich geprägt wurde. Sie erfreut sich an ihrer kleinen Jade und steht Männern mit einer gehörigen Portion Respekt gegenüber. Zudem weiß sie was sie will und wo sie sich hinstellen muss. Besonders Pete, ihrem Exmann, gegenüber fand ich das sehr schön zu sehen, denn anstatt naiv zu reagieren, wie es ExFreundinnen vielleicht tun würden, sind Victorias Augen weit geöffnet, wenn sie ihn sieht. So stoßen seine zweifelhaften Taten und Kommentare bei ihr auf Beton.

Dazu kommt, dass sie trotz allem ihren Charakter beibehalten hat. Ich würde sie als schlagfertig und nicht auf den Mund gefallen beschreiben. Das Einzige, was ihr im Weg steht ist ihre Angst, die tief in ihrer Ehe verwurzelt liegt. Das hat die Autorin an mehreren Stellen sehr schön deutlich gemacht und dargestellt. So versteht man sie im Laufe der Geschichte immer besser, auch wenn gegen Ende der ein oder andere Moment auftaucht, in dem ich sie etwas zu verbissen wahrnahm. Diese Stelle werde ich aber auch nochmal im nächsten Abschnitt erwähnen.

Reed war für mich der wahrgewordene Traum einer jeden Schwiegermutter (Diane ist da sicher auf meiner Seite). Zuerst konnte ich es gar nicht begreifen und habe immer wieder nach DEM Fehler gesucht. Schließlich musste ich aber einsehen, dass er einfach ein unheimlich sexier Good-Guy ist. Natürlich verläuft auch mit ihm im Handlungsverlauf nicht alles reibungslauf, aber an seinem Charakter lässt nichts zweifeln und das fand ich besonders schön. Man muss nicht immer jeden zum Bösen machen, nur weil viele Leser das mögen. Reed ist einfach Reed. Freundlich, kann gut mit Kindern umgehen, Gentleman schlechthin, sieht unheimlich gut aus, trägt Victoria auf Händen und spielt keine Spielchen (außer im Bett vielleicht^^). Können wir einfach festhalten, dass er perfekt ist? Bitte?

Alle anderen Charaktere fand ich wie auch Victoria und Reed sehr gut aufgearbeitet. Mit eigenen Persönlichkeiten, die sie für mich allesamt sehr interessant gemacht haben. Besonders Chelsea und Hannah haben mich gefesselt und begeistert. Zum Glück wird es auch noch von ihnen Bücher geben:)

Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt, denn Victoria blieb für mich zunächst ein Charakter, den ich überhaupt nicht einordnen konnte. Mutter, Schule, Tochter, Arbeit, Exmann... Ziemlich viel, aber alles klärt sich bald fein und sinnvoll:) Und dann, tja dann kommt Reed und man mag nicht mehr aufhören zu lesen. Obwohl Victoria sich zunächst sperrt, wird Reeds "Jagd" nicht langweilig, sondern immer wieder von liebevollen Details, besonders Jade und Henry betreffend, unterbrochen wird. So war die Geschichte sehr süß gemacht und ich konnte mich sehr gut in den Alltag der Protagonisten einfinden. Mein einziger Kritikpunkt, und leider kein minimal kleiner, sind die fehlenden "Katastrophen" bzw. die Tatsache, dass diese nur sehr klein gehalten wurden und eigentlich für keine Spannung sorgten. Stattdessen löste sich alles immer sehr schnell auf und man war höchstens überrascht, wenn ein geeignetes Thema nicht genutzt wurde. Da fehlte mir einfach ein bisschen das Gefühl für das richtige Timing.

Fazit:
Das Buch ließ sich gut und schön lesen. Die Charaktere waren interessant und liebevoll gestaltet und die Geschichte war vom Thema her gut aufgemacht. Einzig die etwas zurückgeschobenen Katastrophen haben mich verwirrt und dem Geschichte etwas an Drama und Spannung genommen, was sehr schade war, denn passende Stellen und Konflikte hätte es gegeben.

Alles in allem fand ich jedoch, dass man das Buch gut lesen kann. Es hat mich unterhalten und blieb realistisch und echt. Ich kann es also durchaus weiterempfehlen:)



Liebe Grüße

Veröffentlicht am 07.12.2018

Liebesroman mit toller Atomsphäre

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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Klappentext:

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell begegnet, ...

Klappentext:

Farah Mackenzie will sich nie wieder an einen Mann binden. Zu schmerzhaft ist die Erinnerung an ihre erste Liebe Dougan. Als sie jedoch dem berüchtigten Verbrecher Dorian Blackwell begegnet, gerät ihr Leben erneut aus den Fugen. Blackwell, der sie beunruhigt, aber auch etwas tief in ihrem Innersten berührt, entführt Farah nach Schottland ― angeblich zu ihrem Schutz. Doch jeder Moment, den sie mit dem scheinbar so eiskalten Mann verbringt, führt sie zu einer Wahrheit, die ihr erneut das Herz zu brechen droht …

Cover:
Schlicht und wunderschön wie ich finde. Es deutet die Schatten der Geschichte an und ist gleichzeitig unheimlich edel.

Schreibstil:
Den Schreibstil fand ich schön zu lesen. Er war flüssig und locker. Was mich manchmal ein bisschen irritiert hat, war, dass er nicht so recht an die Zeit angepasst war, in dem das Buch spielt. 1874 hat man vielleicht doch noch etwas anders gesprochen. Wäre das besser eingebaut worden, hätte sich auch die Atmosphäre der Geschichte besser getragen. So musste ich mich manchmal daran erinnern, dass es nicht in der heutigen Zeit spielt. Dazu tragen aber natürlich auch einige „neumodische“ Elemente in der Handlung direkt bei.

Zu den Charakteren:
Die Charaktere fand ich beide sehr interessant und ich konnte mich auch gut in sie einfühlen. Farah gefiel mir sehr gut, weil sie einerseits eine unheimliche Entwicklung mitmacht, gleichzeitig aber immer die starke und taffe Farah bleibt, die sich schnell anzupassen weiß. Über viele ihrer Entscheidungen war ich immer wieder erstaunt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in solchen Situationen so geschickt gedacht hätte. So ist es für sie natürlich auch kein Problem das Schwarze Herz von Ben More zu bändigen.
Dorian war ein sehr vielschichtiger Charakter, den man nach und nach zu verstehen lernt. Dazu trägt auch ein gelegentlicher Perspektivwechsel bei. Er stand vielleicht aber ein bisschen zu lange auf dem Schlauch, denn als Leser hat man ziemlich schnell gemerkt, wo eigentlich sein Problem liegt.
Nebencharaktere gab es und ich habe sie auch alle sehr gemocht. Die Geschichte erzählt aber hauptsächlich die Geschichte der Liebesbeziehung zwischen Farah und Dorian, sodass sie damit schon zu Genüge gefüllt ist.

„Aber ohne dich gibt es kein Leben. Nur Leere. Und das ist schlimmer als die Hölle, die mich nach meinem Tod erwartet.“ (S. 375)

Zur Geschichte allgemein:
Ich bin sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Zunächst bleibt man als Leser bei Farah und dann baut sich die Handlung nach und nach auf. Alles fand ich sehr stimmig und spannend. Meiner Meinung nach hätte am Anfang vielleicht noch etwas mehr passieren können, weil es dann doch irgendwie sehr schnell ging. Dafür bekam das Buch am Ende dann nochmal etwas Länge.
Leider waren doch ein paar viele Klischees vertreten, sodass ich die Handlung schon ziemlich früh vorausahnen konnte. Dafür waren die Gefühle zwischen Dorian und Farah dann aber wieder schön aufgearbeitet.

Fazit:
Ich hatte von dem Buch ein bisschen mehr Historie erwartet. Alles in allem ist es ein gut zu lesender Liebesroman, dessen Schreibstil in die heutige Zeit passt. Die Handlung ist etwas vorhersehbar, aber einige Plottwists konnten mich überzeugen und ich freue mich schon auf den zweiten Band. Die Atmosphäre ist einfach toll:)

4 von 5 Sterne von mir.


Liebe Grüße

Veröffentlicht am 06.12.2018

Wenn das Leben vorbeizieht...

Nebenan funkeln die Sterne
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Klappentext:

Emma Martins führt ein aufregendes Leben – glaubt man ihrem erfolgreichen Instagram-Account. Tausende von Followern sehen sich täglich ihre Bilder an und lassen sich von ihnen motivieren. ...

Klappentext:

Emma Martins führt ein aufregendes Leben – glaubt man ihrem erfolgreichen Instagram-Account. Tausende von Followern sehen sich täglich ihre Bilder an und lassen sich von ihnen motivieren. Doch die Wahrheit ist eine andere: Emma wohnt allein in einem winzigen Apartment in London. Der Kontakt mit anderen Menschen macht ihr Angst, vor die Tür geht sie nur selten. Einzig auf ihrer Dachterrasse, nachts, wenn die Stadt still ist und die Sterne leuchten, hat sie das Gefühl, richtig durchatmen zu können. Aber dann zieht der gut aussehende Nathan in die Wohnung nebenan – und bringt ihr Leben online und offline von einem Tag auf den anderen völlig durcheinander …

Cover:
Das Cover dieses Buches fand ich wunderschön. Es passte wunderbar zum Titel und war so schlicht, wie normal. Es erinnerte mich an den heimischen Leseort. So hat man das Buch doch gerne im Regal stehen:)

Schreibstil:
Das Buch war sehr flüssig und leicht zu lesen. Zwischendurch hätte mir vielleicht ein bisschen Lockerheit gefehlt, aber der etwas gedrückte Schreibstil passt auch einfach gut zu der Protagonistin Emma. Vielleicht hätte es die Geschichte jedoch etwas spannender gemacht, wenn nochmal eine andere Perspektive reingenommen worden wäre.

Die Charaktere:
Emma war für mich ein Charakter, den ich im Bezug auf die Einfühlung sehr zwiespaltig gesehen habe. Einerseits konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, weil sie in ihrer eigenen kleinen Welt lebt, macht, was ihr (innerhalb ihrer vier Wände) in den Sinn kommt und eigentlich ein ganz schönes Leben hat, denn sie kann von Zuhause arbeiten:) Auf der anderen Seite aber, habe ich sie nicht verstanden. Wie kann sie sich so sehr selbst im Weg stehen? Wohin, denkt sie, bringt sie diese Art zu leben? Des öfteren war ich mehr als frustriert, wenn ich las, dass sie sich wieder zurückzog, sich nicht traute.
Die Geschichte macht aus Emma jedoch einen Charakter, den man im Kontext sehr gut lernt zu verstehen. Interessant fand ich an ihr, dass sie immer erst gehandelt hat, wenn sie einen an sich gerichteten Tipp bekam. Es war schön zu sehen, wie sie sich nach und nach immer mehr dieser „Tipps“ zu Herzen nahm und damit immer mehr aus ihrem Schneckenhaus herauskam.
Alles in allem, war sie aber auch ein Charakter, der mich sehr traurig gemacht hat, weil sie selber leider im Geflecht ihrer Vorstellungen und Lügen verloren ging. Ich wünsche keinem, dass er sein Leben zu so einem Geflecht verstümmeln muss.

Die Nebencharaktere waren alle sehr herzlich und standen mit ihrer offenen Art im Kontrast zu Emma. Besonders schön fand ich es, wie Emmas virtuelle Freunde charakterisiert und dargestellt wurden, auch wenn Emma hier unrealistischer Weise wohl nur die Guten erwischt hat.
Leider kann ich Nathan in diese Beschreibung so einordnen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass er noch ein bisschen mehr Persönlichkeit bekommt und nicht nur immer mal wieder dramatische Auftritte. Bei seinem Hintergrund und seiner Geschichte hätte man noch ein bisschen mehr aus ihm machen können und so wäre Emma vielleicht auch noch besser verstehbar gewesen. Gerade, weil die Gefühle bei ihr tiefer gehen und Nathan Teil der Motivation ist, die sie letztlich aus ihrem Schneckenhaus holt.

Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte fing sachte an. Man merkt jedoch schnell, um welche Problematik es geht: Virtuelles versus reales Leben. Sehr eindrucksvoll durchlebt der Leser durch Emma, was es bedeutet, mit einem Bein fest im virtuellen Leben zu stehen. In Zeiten von Instagram und Facebook kommt dazu eine falsche Identität, die Emma in diesem Fall die reale Identität ersetzt. Ihr Leben läuft ihr davon, ohne das sie es bewusst wahrnimmt.
Nach und nach findet Emma jedoch in ein neues Leben. Diese Entwicklung konnte man sehr gut nachvollziehen und miterleben, auch wenn es zwischendurch etwas frustrierend wurde. Hier und da hätte es der Geschichte allein wegen des Spannungsbogen nicht geschadet, wenn Emma manchmal etwas spontaner bzw. früher gehandelt hätte. So nimmt die Handlung zunächst etwas langsam Fahrt auf, bis es am Ende immer flotter wird. Dort versammelt sich dann auch die Spannung.
Neben der interessanten Thematik bot die Geschichte viele Details, die mir sehr gut gefallen haben.

Fazit:
Das Buch bietet eine interessante Thematik, die hier und da Anstoß zu eigenen Gedanken gibt. Obwohl Klischees bedient werden, bleibt die Geschichte durch Emma als Charakter sehr besonders und für mich auch neu. Alles in allem eine angenehme Liebesgeschichte mit kleineren Mängeln, die jedoch mit ihrer Thematik überzeugen kann.