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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesbar, aber mir streckenweise zu langatmig

DIE WAHRHEIT
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Seit sieben Jahren lebt Sarah allein mit ihrem Sohn. Ihr Mann gilt seit dieser Zeit als vermisst, da er von einer fünftägigen Kolumbien-Dienstreise nicht mehr zurückkam. Doch dann erhält Sarah vom Auswärtigen ...

Seit sieben Jahren lebt Sarah allein mit ihrem Sohn. Ihr Mann gilt seit dieser Zeit als vermisst, da er von einer fünftägigen Kolumbien-Dienstreise nicht mehr zurückkam. Doch dann erhält Sarah vom Auswärtigen Amt die Information, dass ihr Mann lebt und zurückkommt. Beim Wiedersehen am Flughafen begegnet sie einem Fremden. Handelt es sich um einen Betrüger?
Welche Ziele verfolgt er? Lest selbst…
Das Buch liest sich sehr angenehm. Allerdings sind mir die Beschreibungen zu Sarahs Gefühlen, Gedanken und Zweifeln zu langatmig. So richtig anfreunden konnte ich mich mit der jungen Frau nicht. Da war mir Philipp, der Fremde, schon eher sympathisch. Durch die zwischendurch immer wieder eingefügten Kapitel mit seinen Gedanken haben in meinen Augen erst Spannung in die Geschichte gebracht. Es sind im Buch aber auch immer wieder interessante Denkansätze zu finden. Beispielsweise wird der Kuss als Austausch von Körperflüssigkeiten geschildert, der nur dem Test der Kompatibilität der Gene dient. Mal ‚ne etwas andere Sicht!
Insgesamt ein lesbarer Thriller, der es aber nicht geschafft hat mich zu fesseln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

unterhaltsam, aber nicht mitreißend

Zeugin des Schweigens
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In diesem Krimi geht es um die jahrzehntelange Verschwiegenheit des kleinen irischen Dorfes – Scaffolton. Aus Übermut und Leichtsinn brechen junge Leute in drei zurzeit leerstehenden Villen ein, genießen ...

In diesem Krimi geht es um die jahrzehntelange Verschwiegenheit des kleinen irischen Dorfes – Scaffolton. Aus Übermut und Leichtsinn brechen junge Leute in drei zurzeit leerstehenden Villen ein, genießen den Luxus und geben sich ihren Phantasien hin. Durch Zufall findet einer von ihnen die Tagebücher der verstorbenen Lady Cameron und gemeinsam mit seinem Freund, Chefreporter Jack Mitchell beginnt die Suche nach der dunklen Vergangenheit dieser reichen Familie.
Das Buch lässt sich gut und schnell lesen. Allerdings hat es mich nicht so wirklich in seinen Bann gezogen. Familiengeheimnisse sind ja immer spannend, aber hier ist es dem Autor in meinen Augen nicht gut gelungen diese Spannung aufzubauen.
Es wird beschreiben wie Jack als Hauptakteur versucht durch seine Artikel die verschlossene Dorfgemeinschaft, in der Fremde immer Außenseiter bleiben, aufzurütteln damit sie endlich ihr Schweigen brechen. Aber wie das von Wolfgang Wiesmann geschildert wird, erscheint es mir nicht sehr vielversprechend. Was mir auch zu unklar zum Ausdruck kommt ist die Episode als Jack von drei IRA-Anhängern gefoltert wird. Derartige Marter hätten doch in Jack mehr Ängste auslösen und psychische Schäden anrichten müssen. Auch seine Brandverletzungen haben ihn nicht beeinträchtigt. All das habe ich vermisst.
Somit möchte ich für das Buch auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesbar, konnte mich aber nicht fesseln

Bevor die Welt erwacht
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Zur Geschichte: Der Sohn >einen Namen erhält er im gesamten Buch nicht< ist autistisch und seine ganze Energie steckt er in die Recherche von Guinness-Buch-Rekorden. Freunde hat er keine. Doch dann hilft ...

Zur Geschichte: Der Sohn >einen Namen erhält er im gesamten Buch nicht< ist autistisch und seine ganze Energie steckt er in die Recherche von Guinness-Buch-Rekorden. Freunde hat er keine. Doch dann hilft er als Pfadfinder wöchentlich der 104 Jahre alten Ona in Haus und Garten. Trotz ihres hohen Alters ist Ona lebensbejahrend, an der Welt interessiert und lässt sich von den Rekordgedanken des Jungen anstecken. Aber dann stirbt er völlig unerwartet und sein sonst eher unzuverlässiger Vater übernimmt seinen Job bei Ona.
Ich konnte mich mit der Schreibweise nicht so richtig anfreunden. Der Junge und wie er Ona für sein Steckenpferd begeistert, hat mir schon gefallen, aber er kam ja nur am Anfang des Buches vor. Die Figur des Vaters (Quinn), dessen ausschweifend beschriebenen Musikeinsätze, haben mich eher gelangweilt. Quinn hat doch seine Vaterrolle erst begriffen als es gar kein Kind mehr gab. Und mit seinen weiterhin bei der Ehefrau angegebenen Schecks will er sich doch nur vom schlechten Gewissen freikaufen.
An einigen Stellen wurde die Pfiffigkeit von Ona einfach klasse beschrieben. Eine Stelle, an der Onas Gedanken widergegeben werden, hat mir besonders gut gefallen. „Als er ins Haus geschlendert kam und sich ohne zu fragen einen Brownie nahm, wurde ihr bewusst, wie lange es her war, seit ihr jemand die Ehre der Dreistigkeit erwiesen hatte.“ Leider gab es von solchen Stellen zu wenige im Buch, so dass ich nur an einigen Stellen ein richtiges Lesevergnügen empfunden habe. Mehr als 3 Lesesterne kann ich deshalb nicht vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Entgegen jedem Standesdünkel

Poldark - Abschied von gestern (Poldark-Saga 1)
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Ross Poldark kommt nach dem Krieg aus Amerika zurück nd findet nichts mehr so vor, wie er es verlassen bzw. erträumt hat. Sein Vater ist während seiner Abwesenheit gestorben, der Besitz in einem erbärmlichen ...

Ross Poldark kommt nach dem Krieg aus Amerika zurück nd findet nichts mehr so vor, wie er es verlassen bzw. erträumt hat. Sein Vater ist während seiner Abwesenheit gestorben, der Besitz in einem erbärmlichen Zustand und seine Angebetete ist die Braut eines Anderen. Trotz dieser Widrigkeiten versucht er seinen Besitz zu halten, setzt sich über gesellschaftliche Konventionen hinweg und hat dadurch so manche Hürde zu nehmen.
Winston Graham lässt die Geschichte um 1780 in Cornwall spielen und ihm gelingt es durch die Wortwahl und die Dialoge recht gut den Leser in diese Zeit zurückzuversetzen. Hier nur ein Beispiel zur Umschreibung, dass man im Streit auseinandergegangen ist: „Wir schieden in gegenseitiger Abneigung.“ Der Leser muss gewillt sein sich darauf einzulassen. Ich fand das mitunter recht amüsant. Was mich allerdings gestört hat, waren die ellenlangen Beschreibungen der Gegend, der Natur und der Kleidung. Ich gebe es zu: da bin ich über die Absätze geflogen. Diese Passagen habe meine Lesefreude etwas getrübt. Die Dialoge zwischen den handelnden Personen waren dagegen angenehm, zum Teil spritzig und sehr unterhaltsam.
Ross, so zielbewusst, geradlinig und wortkarg er auch sein mag, gefällt mir als Romanfigur. Wenn er auch manchmal wie ein rüder Brummbär auftritt, so hat er doch einen weichen Kern.
Für alle Leser, die sich in das 18.Jahrhundert zurückversetzen lassen wollen, ist dies hier ein recht unterhaltsamer Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesbar, hat mich aber nicht überzeugt

Straße nach Nirgendwo
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Sheridan Grant, aufgewachsen als Adoptivkind auf einer Farm in Nebraska, verlässt am Morgen des Heilig Abend die Ranch und will ihr Glück als Sängerin in New York versuchen. Doch genau an dem Tag begeht ...

Sheridan Grant, aufgewachsen als Adoptivkind auf einer Farm in Nebraska, verlässt am Morgen des Heilig Abend die Ranch und will ihr Glück als Sängerin in New York versuchen. Doch genau an dem Tag begeht ihr Bruder Esra einen blutigen Amoklauf bei dem die halbe Familie und Mitarbeiter der Farm lebensbedrohlich verletzt und sogar getötet werden.
Von der Polizei gesucht und von der Presse gejagt und verleumdet, beginnt für Sheridan eine lange Reise/Flucht durch ganz Amerika. Da sie nie richtige Freunde hatte, ist sie dabei allein auf sich gestellt.
Der zweite Handlungsstrang bezieht sich auf den ermittelnden Beamten Jordan Blystone. Auch er lernt sich, seine Familiengeschichte und seinen wahren weiteren Weg erst im Laufe der Ermittlungen kennen.
Ich muss sagen, dass mich dieser Roman nicht wirklich überzeugen konnte. Die Geschichte ist streckenweise, insbesondere wenn Sheridan von ihren Selbstzweifern überfallen wird - eher und zäh und langatmig geschrieben. Mitleid konnte ich mit dem Mädel an keiner Stelle aufbringen, eher fühlte ich mich genervt. Die Handlung ist oft unglaubwürdig und es gibt für meinen Geschmack zu viele Zufälle.
Unglaubhaft fand ich die Person des Detektivs. Am Anfang fand ich ihn noch recht sympathisch als er souverän, gefestigt und erfolgreich beschrieben wird. Dann wird dem Leser aber vermittelt, dass er ebenfalls erst zu sich, seinen Gefühlen und seinen Wurzeln finden muss. Irgendwie fand ich das nicht glaubhaft und mit der Person vereinbar.
Der Roman ist zwar unterhaltsam, ich hatte mir von dem Buch aber mehr erhofft.