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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2019

Extrem spannend und düster!

HUNTING ANGEL
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Hunting Angel war mein erstes Buch aus dem Genre Dark Romance und ich glaube, wenn man so ein Buch lesen will, muss man sich vorher bewusst machen, auf was man sich da einlässt. Ich hatte mich demnach ...

Hunting Angel war mein erstes Buch aus dem Genre Dark Romance und ich glaube, wenn man so ein Buch lesen will, muss man sich vorher bewusst machen, auf was man sich da einlässt. Ich hatte mich demnach darauf eingestellt, dass ich etwas völlig anderes lesen werde, als ich es sonst tue – ich wollte dieses Genre einfach einmal ausprobieren. Natürlich ist das Buch sehr düster – dort gibt es keine rosa Wolken, vor Emotionen triefende Gespräche oder sonst einen Kitsch. Aber wie gesagt – darauf hatte ich mich eingestellt und war sehr gespannt auf dieses Buch und allgemein dieses Genre. Man taucht in eine ganz andere, unglaublich düstere Welt voller Schatten, Lügen, Brutalität und Geheimnisse ein.

Der Schreibstil von J.S. Wonda ist wirklich toll. Sie erschafft diese brutale Welt mit all den finsteren Gestalten, lässt eine ganz neue und andere Atmosphäre entstehen. Das Buch habe ich innerhalb weniger Stunden durchgesuchtet, weil sich der Schreibstil so leicht lesen ließ und mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen hatte.

Ich muss gestehen, dass ich die meiste Zeit über etwas verwirrt war und tausend Fragezeichen im Kopf hatte. Wer sind diese Männer? Warum tun die einzelnen Charaktere diese Dinge? Was passiert hier eigentlich? Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass das daran liegen könnte, dass ich die Catching Beauty Reihe der Autorin nicht gelesen habe, in der man die Charaktere bereits kennenlernt. Eine Freundin meinte dann aber zu mir, dass es ihr beim ersten Band der anderen Reihe ebenfalls so ging und als ich das Nachwort gelesen hatte, wurde mir bewusst, dass das genau so beabsichtigt war – den Leser zu verwirren und hinters Licht zu führen, ihn im Dunkeln zu lassen und genauso irritiert und unwissend zu lassen wie die Protagonistin Eden. Das war ziemlich gut gemacht und auch jetzt will ich einfach nur mehr erfahren – meine Neugier ist geweckt! Ich hätte jetzt gern sofort Teil 2 und würde auch unheimlich gern die Catching Beauty Reihe lesen.

Die Geschichte beginnt schon sehr rasant und die Geschwindigkeit - und damit auch die Spannung – werden das ganze Buch über aufrecht gehalten. Es passiert eine Sache nach der anderen und eigentlich hält man die meiste Zeit die Luft an, weil einen die Geschichte einfach nicht loslässt. J.S. Wonda weiß, wie man den Leser fesselt. (Sorry, der musste sein.)

Ab und zu musste ich sogar ziemlich Lachen, weil der Humor einfach gut war. Auch die Charaktere haben mich sehr interessiert und fasziniert. Selbst wenn ein paar Dinge gegen Ende hin aufgeklärt wurden, so weiß man doch eigentlich immer noch nicht besonders viel über die einzelnen Personen, ihre Hintergründe, ihre Motive. Sie sind ein einziges Geheimnis und man möchte einfach mehr über sie erfahren und Schritt für Schritt alles aufdecken.

Die Protagonistin Eden ist eine unheimlich starke Frau, die dennoch ein einziges Fragezeichen bleibt. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich habe mit ihr mitgefiebert. Bei ihr – aber auch beim Protagonisten Ly – wusste man einfach nie, auf wessen Seite sie nun steht, was sie ernst meint und wann sie nur eine Rolle spielt. Wie bereits gesagt, kenne ich die Catching Beauty Reihe nicht, in der man Ly, Amber, C und Wres bereits kennenlernt – demnach sind diese Charaktere immer noch ein einziges Mysterium für mich. Gerade deswegen bin ich so neugierig, mehr über sie zu erfahren. Besonders Ly hat mir in Hunting Angel mit seiner Art sehr gefallen.

Was die erotischen Szenen betrifft … es ist Dark Romance und das muss man sich vorher bewusst machen. Wenn man diese Richtung nicht mag, sollte man sich definitiv ein anderes Genre suchen. Es war düster, manchmal fast schon etwas übertrieben, wie manche Reaktionen der Charaktere ausgefallen sind. Aber ich schätze, dass das einfach das Genre ausmacht. Dementsprechend hat es mich auch nicht gestört. Außerdem gab es auch nicht zu viele dieser Szenen.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und in Atmen gehalten, war unglaublich spannend und schnell zu lesen. Geheimnisse, Lügen, Action, Spannung, Erotik – es war einfach mal etwas ganz anderes und damit eine willkommene Abwechslung. Es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von J.S. Wonda gelesen habe – es konnte mich begeistern und ich möchte mehr über diese Welt und die Charaktere erfahren. Als schnelle und spannende Lektüre für Zwischendurch war das Buch einfach perfekt und erhält von mir 4,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Ein ganz anderes Wintermärchen ...

Das kalte Reich des Silbers
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Die Winter sind kalt – bitterkalt – und scheinen kein Ende mehr zu nehmen. Auch Mirjem und ihre Familie leiden an Hunger, Krankheit und Kälte. Ihr Vater ist Pfandleiher – aber sein Herz ist viel zu weich ...

Die Winter sind kalt – bitterkalt – und scheinen kein Ende mehr zu nehmen. Auch Mirjem und ihre Familie leiden an Hunger, Krankheit und Kälte. Ihr Vater ist Pfandleiher – aber sein Herz ist viel zu weich für diesen Beruf. Um ihre Familie vor dem Tod zu retten, übernimmt sie seine Arbeit – kalt, schlau, unnachgiebig. Und sie ist gut in dem, was sie tut. So gut, dass auch bald der Herr der Staryk davon erfährt, dass sie angeblich Silber zu Gold umwandeln kann. Denn die Staryk sind gierig nach Gold – sie brauchen es – und schließlich kommt es dazu, dass sich Mirjem in der eiskalten weißen Welt der Staryk wiederfindet. Unterdessen versinkt ihre eigene Welt ebenfalls in Schnee und Kälte ...

Das Buch beginnt damit, dass sehr viel zu den Hintergründen erklärt wird, wodurch sich die Geschichte nur langsam aufbauen kann. Man erfährt einiges über das Pfandleihgeschäft und wie es dazu kommen konnte, dass Mirjem die Arbeit ihres Vaters übernahm. Außerdem bekommt man einen guten Einblick in ihren doch recht kühlen Charakter und was der Ursprung für diese Entwicklung war. Es passiert anfangs nicht wirklich viel und es wird auch nicht unbedingt direkt eine große Spannung aufgebaut, allerdings fand ich die Erklärungen und die ausführliche Einführung in die Geschichte sehr interessant und definitiv nicht langweilig.
Vor allem hat mir auch sehr gut gefallen, dass das Pfandleiher-Thema sich nicht vordergründig durch das gesamte Buch zieht, sondern die eigentliche Geschichte ganz andere Aspekte und Themen behandelt und sich erst nach und nach langsam aufbaut.

Der Schreibstil ist wieder typisch für Naomi Novik. Ich finde, dass sie einen sehr eigenen Schreibstil hat, mit dem vielleicht auch nicht jeder unbedingt direkt klar kommt, der mir persönlich aber sehr gut gefällt. Auch in ihrem anderen Buch „Das dunkle Herz des Waldes“ ist mir dieser bereits aufgefallen und hat somit beiden Büchern eine ganz eigene Note verliehen. Sie schreibt – zumindest empfinde ich es so - sehr distanziert, obwohl die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Gleichzeitig schafft sie mit dieser Distanziertheit eine recht düstere und leicht bedrückende, aber auch zur Geschichte passende Atmosphäre.
Die Umgebung, die Umstände, die Kleider oder auch die Staryk – das alles wird sehr märchenhaft und detailliert beschrieben, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann.
Ihr Schreibstil erhält in meinen Augen durch diesen Mix einen gewissen Wiedererkennungswert.
An der ein oder anderen Stelle hätte man sich nicht so sehr in irgendwelchen Beschreibungen verlieren müssen, da diese dann kurzzeitig etwas langatmig wurden und damit Spannung eingebüßt wurde.
Bis auf wenige Momente blieb das Buch aber spätestens ab der Hälfte extrem spannend und ich konnte es überhaupt nicht aus der Hand legen. Meine Augen haben förmlich an den Seiten geklebt und ich habe den Atem angehalten, wenn unerwartete Dinge geschehen sind. Als halb vier Uhr nachts meine Augen dann so sehr brannten, dass ich einfach aufhören musste, ist es mir wirklich schwer gefallen, dass Buch zur Seite zu legen und ins Bett zu gehen.

Ein weiterer Pluspunkt ist auf jeden Fall die Entwicklung der Geschichte. Durch verschiedene Charaktere ergaben sich ein paar einzelne Handlungsstränge, welche sich relativ unabhängig voneinander aufgebaut haben, ehe sie sich schließlich immer mehr miteinander verwoben und abschließend zu einem Strang wurden. Die Autorin hat es wirklich sehr gut gemeistert, die einzelnen Charaktere und ihre Wege zu verbinden, sodass sich schließlich ein Gesamtwerk ergeben hat.

Damit komme ich zu einem weiteren Punkt, der mir wahnsinnig gut gefallen hat – nämlich den Charakteren. Nicht nur Mirjem empfand ich trotz der Ich-Perspektive als kühl und distanziert, sondern auch die anderen Figuren hatten diese Wirkung auf mich. Überraschenderweise hat mich das jedoch überhaupt nicht gestört, da es einfach zu dem Gesamteindruck der Geschichte gepasst hat und sehr interessant geschrieben war. Außerdem hat es die Autorin geschafft, die Charaktere trotzdem sympathisch erscheinen zu lassen, sodass ich mit ihnen mitfühlen und ihre Handlungsweisen nachvollziehen konnte. Der Klappentext vermittelt die Annahme, dass es sich um Mirjems Geschichte handelt, allerdings liest man auch aus der Sicht von anderen Hauptcharakteren und auch ein paar einzelne Kapitel aus der Sicht von einigen Nebencharakteren. Das ist durch die verschiedenen Handlungsstränge nötig, bringt allerdings auch frischen Wind in die Geschichte. Man lernt also neben Mirjem auch noch Wanda und Irina kennen, die ebenfalls eine tragende und wichtige Rolle für die Geschichte spielen, erhält aber auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von den Nebencharakteren Stephon (kleiner Bruder von Wanda), Mirnatius (Zar) und Magreta (Kindermädchen von Irina). Jeder Charakter erhält damit ein ausgewogenes Maß an Aufmerksamkeit. Die Charaktergestaltung und -entwicklung hat mir wirklich gut gefallen.

Der einzige Nachteil an den verschiedenen Perspektiven lag darin, dass das Buch sehr lange Kapitel hat, in denen sehr häufig die Sicht gewechselt wird. Das wird wiederum nur durch Absätze und durch drei Schneeflocken getrennt, jedoch sieht man nicht auf den ersten Blick, aus wessen Sichtweise man nun liest. Anfangs ist es mir dadurch etwas schwer gefallen, mich in dem Handlungsgeflecht zurechtzufinden und zu wissen, wo ich gerade bin und was dort als letztes passiert ist.

Die dargestellte Magie, die elfenähnlichen und aus Eis bestehenden Staryk und überhaupt die gesamte Idee dahinter waren in meinen Augen sehr originell und haben mir gut gefallen. Außerdem fand ich die Geschichte rund um die drei Geschwister Wanda, Stephon und Sergej wirklich süß und die Beziehung zu Mirjems Eltern schön ausgearbeitet.

Das Ende ging mir dann allerdings doch etwas zu schnell und war mir zu „einfach“ gelöst. Näher möchte ich aber aus Spoilergründen nicht darauf eingehen.

Insgesamt ist das Buch wirklich gelungen – spannend, interessant und einfach irgendwie besonders. Ich hatte beim Lesen sehr viel Spaß und vergebe 4,5/5 Sterne. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen - Spannung pur!

Fire (Die Elite 2)
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Da es sich bei „Fire“ um den zweiten Teil der Elite-Reihe handelt, kann meine Rezension Spoiler enthalten.

Der zweite Teil schließt unmittelbar an den ersten Teil „Spark“ an. Haven liegt in Schutt und ...

Da es sich bei „Fire“ um den zweiten Teil der Elite-Reihe handelt, kann meine Rezension Spoiler enthalten.

Der zweite Teil schließt unmittelbar an den ersten Teil „Spark“ an. Haven liegt in Schutt und Asche – der Angriff der Soldaten New Asias hat unglaublich viele Opfer verlangt. Auf der Suche nach ihrer Familie, schutzlos und ohne die Möglichkeit, sich richtig zu verteidigen, irrt Malia durch die Stadt. Als sie schließlich Chris trifft, weist er sie an, so schnell zu verschwinden wie sie kann. Doch auf der Flucht passieren unvorhersehbare Dinge und Malia erfährt mit der Zeit immer mehr erschreckende Geheimnisse. Während sie die neuen Erkenntnisse noch zu verarbeiten versucht, muss sie gleichzeitig mit ihren Gefühlen für Chris kämpfen. Denn auch Chris versteckt mehr, als es zuerst den Anschein hatte.

Der Schreibstil von Vivien Summer ist natürlich wieder grandios. Man merkt deutlich, dass sie mit Worten umgehen kann und erschafft diesmal eine vom Krieg zerstörte Welt, in der Angst, Tod und Schmerz der ständige Begleiter der Protagonistin sind.
Die Grundidee wird weiter ausgebaut und man erfährt so einige neue Dinge über die Elite-Soldaten, die Elemente und auch natürlich über die politische Situation.
Am Besten hat mir gefallen, dass der zweite Teil durchweg spannend war. Von der ersten Seite an konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem Tag komplett gelesen.
In diesem Punkt hat er mir noch viel besser gefallen als Band 1. Während dieser eher eine Einführung in die Welt und die gesamte Thematik war, erlebt man im zweiten Teil sehr viel Action, Kämpfe und auch die Elemente, die ich persönlich am spannendsten finde, kommen endlich richtig zum Einsatz.
Natürlich kommt auch die emotionale Ebene nicht zu kurz – schließlich spielen Malias Gefühle für Chris immer noch verrückt.

Neben wiederauftretenden Nebencharakteren, die ich sehr ins Herz geschlossen habe und von denen ich noch mehr zu erfahren hoffe (Ryan, Kay, Jasmine), stehen natürlich ganz klar wieder Malia und Chris im Vordergrund.
In diesem Punkt möchte ich gleichzeitig Lob und Kritik äußern.
In meiner Rezension zum ersten Teil habe ich Malias Naivität kritisiert und dass sie so viel mit sich machen lässt und nicht selbst für sich einsteht. Genau das hat sich im zweiten Teil gebessert.
Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass sie an den Vorkommnissen wächst und stärker wird, begreift, dass sie sich so nicht behandeln lassen muss und endlich auch Kampfgeist und Selbstbewusstsein zeigt. Sie ist mir in diesem Teil so viel sympathischer geworden und ich war richtig stolz auf sie. Gleichzeitig muss ich sagen, dass es mir in diesem Teil sehr schwer gefallen ist, Chris zu mögen. Das ist für mich vermutlich auch eine kleine Premiere, dass mir der männliche Protagonist – der Badboy – unsympathisch wird. Er ist unberechenbar, fast schon grausam und völlig gleichgültig. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass wir von Chris in den anderen beiden Teilen noch eine ganze Menge mehr erfahren werden und er und seine Handlungen vielleicht dann endlich ein klareres Bild ergeben, aber in diesem Teil mochte ich ihn wirklich nicht.
Gegen Ende gab es dann eine Szene, die für mich diesem wirklich tollen und spannenden Buch einen heftigen Dämpfer verpasst hat und mich unglaublich wütend gemacht hat. Ich hätte gewisse Charaktere am liebsten geschüttelt, angeschrien und verhauen – am liebsten mit einer Bratpfanne. (?)
Ich musste das Buch auch tatsächlich dann erst einmal weglegen und versuchen, mich zu beruhigen, weil ich es sonst vermutlich an die Wand geworfen hätte. (?) Es hat auch schon länger keine Situation in einem Buch mehr geschafft, mich so wütend zu machen. Ich werde da jetzt nicht näher drauf eingehen, da es ein ziemlicher Spoiler wäre, aber auch Malia und ihre Reaktion hat mir in der Situation nicht sonderlich gefallen und ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Manche Charaktere muss man manchmal nicht verstehen.

Das Buch endet dennoch unglaublich spannend und wieder mal mit einem fiesen Cliffhanger – Vivien Summer weiß, wie sie einen in den Wahnsinn treibt. Jetzt heißt es: sehnsüchtig auf den dritten Teil warten, der ja leider erst noch als Taschenbuch erscheint.
Auch wenn mir das Buch größtenteils noch viel besser gefallen hat als Band 1, gibt es auch dieses mal wieder 4,5/5 Sterne. Vielleicht schafft es Band 3, endlich die 5/5 zu knacken.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Eine etwas andere Detektivgeschichte

JACKABY - Der leichenbleiche Mann
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R.F. Jackaby ist Detektiv. Allerdings beschäftigt er sich nicht mit alltäglichen und normalen Fällen, sondern viel mehr mit mysteriösen Morden, an denen Redcaps, Werwölfe, Feenwesen, Vampire oder andere, ...

R.F. Jackaby ist Detektiv. Allerdings beschäftigt er sich nicht mit alltäglichen und normalen Fällen, sondern viel mehr mit mysteriösen Morden, an denen Redcaps, Werwölfe, Feenwesen, Vampire oder andere, von normalen Menschen nicht wahrnehmbare Wesen beteiligt sind. Gemeinsam mit seiner Assistentin Abigail Rook ist es seine Aufgabe, solche ungeklärten und vor allem unerklärlichen Fälle und Rätsel zu lösen.

Im dritten Band beschäftigen sich die beiden mit einer persönlichen Angelegenheit – mit der Ermordung von Jenny Cavanaugh, die gemeinsam mit Jackaby und Abigail in der 926 Augur Lane als Geist lebt und die seit nun 10 Jahren die Frage quält, was in jener Nacht damals mit ihr geschehen ist. Wer ist ihr Mörder? Warum musste sie sterben?

Jackaby stellt für mich eine Mischung aus „Sherlock Holmes“ und „Lockwood & Co“ dar – nur noch einmal ein bisschen verrückter und kurioser. Sowohl die Charaktere, als auch die magischen Fantasy-Elemente machen diese Geschichte zu einer ganz besonderen.

R.F. Jackaby ist ein ulkiger und vermutlich auch etwas merkwürdiger Mann. Mit seiner Gabe des Sehens, seiner Art und seiner etwas anderen Sicht auf die Welt eckt er bei vielen seiner Mitmenschen an und wird von ihnen meistens mit einem genervten oder verärgerten Ausdruck bedacht. Allerdings mag ich seinen Charaktere gerade deswegen so sehr. Er ist einfach anders und irgendwie gerade deswegen so sympathisch und witzig. Er hat mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht und versprüht einen Charme und eine Einzigartigkeit, die mir sehr ans Herz gewachsen ist und durch die ich mich bei jedem weiteren Band der Reihe auf die neuen Abenteuer gefreut habe.
Außerdem erfährt man in diesem Teil einiges über die Vergangenheit des mysteriösen R.F. Jackaby – und das hat mich ungemein gefreut. Seine Assistentin Abigail, aus deren Sicht man die Geschichte liest, ist ebenfalls unglaublich sympathisch und ihre Art, wie sie sehr nüchtern auf Jackabys manchmal merkwürdige Sprüche eingeht, sehr unterhaltsam. Die beiden bilden das perfekte Detektiven-Team und ergänzen sich wunderbar mit ihren unterschiedlichen Talenten und Charakteren.
Außerdem muss man in diesem Teil ganz klar Jenny Cavanaugh hervorheben, welche man nun deutlich besser kennen und auch lieben gelernt hat. Ihre tragische Geschichte, ihr Mordfall und wie sie mit ihrem Dasein als Geist umgeht, haben mich sehr fasziniert. Gerade die Tatsache, dass sie ein Geist ist, macht sie unglaublich interessant. Außerdem besitzt sie eine Stärke und Willenskraft, die man nur bewundern kann.
Ich liebe diese Charaktere und ihre Interaktion miteinander sehr und irgendwie hat es inzwischen schon fast etwas heimisches, wenn man gemeinsam mit Abigail und Jackaby durch die Straßen von New Fiddleham hetzt und magischen Wesen hinterherjagt.

Die Geschichte hat mich, vor allem ab der Hälfte, komplett in ihren Bann gezogen. Ich habe dieses Buch an einem einzigen Abend durchgelesen, weil ich es irgendwann nicht mehr aus der Hand legen konnte. Trotzdem muss ich auch sagen, dass ich zwischenzeitlich kurz ins Stocken geraten bin und ich mir an dieser Stelle gewünscht hatte, das die Geschichte nun endlich etwas anzieht. Das ist aber kurz darauf auch passiert und ich konnte nicht mehr anders, als das Buch noch zu beenden. (Es war eine kurze Nacht für mich.)

Der Schreibstil ist vermutlich etwas eigen und nicht für jeden etwas. Vor allem während die Charaktere über technische Dinge fachsimpelten, bin ich etwas aus dem Lesefluss geraten, da ich mich konzentrieren musste, worüber sie eigentlich gerade reden. Dennoch gefällt mir der Schreibstil und die Welt, die William Ritter erschaffen hat, sehr und vor allem liebe ich die Beschreibungen der unterschiedlichsten und merkwürdigsten Wesen, von denen ich zum Teil noch nie vorher gehört hatte.

Auch dieser Teil der „Jackaby“-Reihe hat mir total gut gefallen und erhält von mir 4,5/5 Sterne. In meinen Augen war er auch etwas spannender, als der zweite Teil, den ich mit 4/5 Sternen bewertet hatte. Ich bin sehr gespannt auf den vierten Teil und kann es kaum erwarten, wieder in die Geschichte einzutauchen. Wobei es mich auch ein kleines bisschen traurig stimmt, wenn ich darüber nachdenke, dass ich die Charaktere dann bald ziehen lassen muss. Wer Detektivgeschichten mit einzigartigen und herzlichen Charakteren sucht, sollte „Jackaby“ auf jeden Fall eine Chance geben.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Willkommen in der High Society!

Spark (Die Elite 1)
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Für viele wäre es ein unglaublicher Glücksgriff, für Malia ist es ein Albtraum. Viele sehen den Luxus und die Privilegien, Malia sieht Krieg und Tod. Viele sehnen sich danach, ein Teil der High Society ...

Für viele wäre es ein unglaublicher Glücksgriff, für Malia ist es ein Albtraum. Viele sehen den Luxus und die Privilegien, Malia sieht Krieg und Tod. Viele sehnen sich danach, ein Teil der High Society zu werden, Malia will nur ihr normales Leben zurück. Jedoch kann sie nichts dagegen tun und ihrem Schicksal nicht entrinnen.

Man begleitet die Protagonistin Malia von dem Moment an, als sie durch ihr positives Testergebnis zur Trägerin eines übernatürlichen Elements erklärt wird und ihr Leben daraufhin eine komplette Kehrtwende macht. Sie wird Teil der High Society und muss ihre Ausbildung zur Soldatin antreten, um später das Land zu verteidigen. Natürlich verläuft das alles nicht reibungslos, da ihr ausgerechnet Christopher Collins als Ausbilder zur Seite gestellt wird. Chris, den Malia seit langer Zeit aus der Ferne beobachtet und der ihr Herz zum Aussetzen bringt. Chris, der ein Frauenheld und Badboy ist und der es ihr alles andere als leicht macht. Chris mit dem unvergleichlichen Funkeln in den Augen.

Ich muss wirklich sagen, dass ich die Grundidee des Buches beziehungsweise der Reihe total faszinierend und genial finde. Ich liebe Dystopien mit ihren gesellschaftskritischen Botschaften und wie sie uns vor Augen führen, wie sich unsere Welt und Gesellschaft im schlimmsten Fall verändern können. Hinzu kommt dann hier noch der Fantasy-Aspekt mit den Elementen – und ich liebe so etwas wirklich sehr. Die Thematik hat mich von Anfang an interessiert.
Die Elite, die High Society, die Elementrekruten – Kinder, die aufgrund ihrer besonderen Gene infolge einer Gentherapie zu Soldaten ausgebildet werden. Widerstand wird nicht toleriert. Und so muss sich auch Malia ihrem Schicksal ergeben.

Vivien Summer hat einen wirklich tollen und angenehmen Schreibstil - man fliegt nur so durch die Seiten und ihre erschaffene Welt New America ist detailliert beschrieben und gut vorstellbar.

Malia war mir anfangs sehr sympathisch – ein ruhiges und unauffälliges Mädchen, welches sich lieber im Hintergrund hält und einfach ihr Leben lebt - normal und authentisch. Dennoch muss ich an dieser Stelle leider einen kleinen Kritikpunkt äußern, da ich mir wirklich gewünscht hätte, dass sie sich im Verlaufe des Buches etwas mehr entwickelt und aus sich heraus kommt. Ich mag starke Protagonistinnen sehr – oder eben solche, die sich zu einer starken und mutigen Persönlichkeit entwickeln. In diesem Punkt ist mir in Band 1 noch ein bisschen zu wenig passiert. Meistens blieb Malia zurückhaltend und schüchtern, hat selten ihre Meinung gesagt oder sich selbst verteidigt und das fand ich wirklich schade. Am liebsten hätte ich sie geschüttelt und gesagt: Lass dir doch nicht alles gefallen! Dennoch habe ich wirklich Hoffnung, dass sie sich in den nächsten Teilen der Reihe weiterentwickeln und ihr Selbstbewusstsein steigen wird. Insgesamt mag ich ihren Charakter und ihre Persönlichkeit, jedoch hat mir bisher einfach ein bisschen die Entwicklung gefehlt.
Chris dagegen strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und er weiß sehr gut, wie er auf Frauen wirkt. Er ist arrogant, charmant und lässt doch niemanden so wirklich an sich heran. Außerdem trägt er eine gehörige Portion an Geheimnissen mit sich herum und ich bin sehr gespannt, was er im Laufe der Geschichte alles offenbart. Bei Chris hat es mir gut gefallen, dass er sich selbst treu geblieben ist und keine 180° Kehrtwende eingelegt hat.
Schließlich gab es noch einige Nebencharaktere, die sehr unterhaltsam und auch sympathisch waren. (Vor allem Ryan hat es mir irgendwie angetan. ♥) Sie waren toll ausgearbeitet und Vivien Summer hat die Beziehungen der Charaktere untereinander wunderbar gestaltet und dargestellt. Ich hoffe sehr, dass man in den nächsten Teilen noch viel mehr über die ein oder andere Person erfährt.

Die Geschichte hat mir vom Konzept her wahnsinnig gut gefallen. Wie bereits oben erwähnt, ist das genau mein Genre und auch all die Erklärungen und Hintergründe waren gut nachvollziehbar. Zwischenzeitlich hatte ich leider kurz das Gefühl, als würde ein bisschen wenig passieren und ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte schneller richtigen Aufschwung erhält. Dennoch konnte ich das Buch gerade während der zweiten Hälfte nicht aus der Hand legen und habe es förmlich inhaliert.
Das Ende … Ja, das war einfach nur fies. Ich habe nach dem letzten Satz zurück und wieder vorwärts geblättert und dachte mir: Das kann sie doch nicht machen. Hier kann doch jetzt nicht Schluss sein?! Ich brauche jetzt sofort Band 2!

Letztendlich gebe ich dem Buch 4,5/5 Sterne und bin unglaublich gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte und die Entwicklung der Charaktere. Das Buch kann ich also definitiv weiterempfehlen.