Die Verfolgung der "guten Menschen"
Dieser Roman thematisiert die Verfolgung der Glaubensrichtung der Katharer, die sich selbst auch „bonshommes“ also „die guten Menschen“ nannten.
Und dieser Bezeichnung werden sie hier gerecht, als die ...
Dieser Roman thematisiert die Verfolgung der Glaubensrichtung der Katharer, die sich selbst auch „bonshommes“ also „die guten Menschen“ nannten.
Und dieser Bezeichnung werden sie hier gerecht, als die achtzehnjährige, aus Paris vertriebene, Alissende mittellos und halb verhungert in das Bergdorf Seriol gelangt. Der reiche Bauer Benoit und dessen Mutter stellen sie als Magd ein und sie wird für seinen Sohn Paul zu einer Mischung aus Ersatzmutter und großer Schwester. Bald findet Alissende Freundinnen und mit dem Schäfer Simon auch einen Liebsten.
Doch über dem Dorf schwebt ein Damoklesschwert, denn die meisten Bewohner sind Anhänger der Katharer und der Pamierser Bischof Durand ist fest entschlossen, die Ketzerei in seiner Diözese zu bekämpfen, und geht dabei durchaus geschickt vor.
Diese Geschichte ist von realen historischen Ereignissen inspiriert.
Sie wird flott und lebendig erzählt, sodass man wunderbar in die Handlung eintauchen und die Bewohner Seriols bei ihren Erlebnissen begleiten kann.
Weiters sind die Protagonisten interessant, nachvollziehbar und vor allem ohne Schwarz-Weiß-Malerei gezeichnet. Auch die „Guten“ machen Fehler und anders als in den meisten ähnlichen Büchern wird selbst der Bischof, der die Katharer verfolgt, nicht als übler Bösewicht dargestellt.
So entsteht ein wirklich lesenswerter historischer Roman, der auch ausleuchtet, wie eine Gemeinschaft mit ständigem Druck von außen und Konflikten im Inneren umgeht.