Zurück zur Stadt der Finsternis
Mit diesem Buch kehren wir zurück zu den Anfängen von Ilona Andrews, der Stadt der Finsternis und das Universum, in dem sie spielt. Die Hauptrolle dabei haben natürlich Kate Daniels und Curran, Herr der ...
Mit diesem Buch kehren wir zurück zu den Anfängen von Ilona Andrews, der Stadt der Finsternis und das Universum, in dem sie spielt. Die Hauptrolle dabei haben natürlich Kate Daniels und Curran, Herr der Bestien, aber diese Welt ist mittlerweile bei zehn Büchern so komplex geworden, dass auch andere Protagonisten Geschichten tragen können. Und so gibt es für Kate Daniels tatsächlich auch nur eine Story, in der sie vorkommt, und in welcher sie das erste Mal auf Saiman trifft: eine Begegnung, die so typisch für die beiden ist, wie es nur geht.
Ansonsten begleiten wir Julie, die Ziehtochter von Kate, bei einem Abenteuer in einer neuen Schule. Eigentlich soll sie nach einem verschwundenen Mädchen suchen und dabei ihre besonderen Gaben einsetzen, dass es ihr dabei in dieser Schule auch gefallen könnte, ist ein netter Nebeneffekt, den Kate mit Sicherheit eingeplant hat.
Man lernt den Cousin von Saiman kennen, der mit seiner mehr als ungewöhnlichen Partnerin einen mehr als ungewöhnlichen Fall zu bearbeiten hat, erfährt, dass Schweinchen die neuen Prinzen sind und erlebt in der letzten Story die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eigentlich nichts gemeinsam haben, aber durch gewisse Umstände miteinander auskommen müssen.
Wie auch bei ihren Büchern ist die große Stärke des Autorenehepaars, dass sie mit wenigen, treffenden Beschreibungen und Überlegungen Protagonisten entwerfen können, denen man gerne folgt, von denen man auf alle Fälle mehr erfahren möchte und bei denen man traurig ist, wenn die Geschichte vorbei ist, weil man einfach gern Zeit mit ihnen verbracht hat. Dabei kommen weder Menschlichkeit noch Humor noch überraschende Wendungen zu kurz, sodass man eigentlich nie weiß, was passieren wird. Dieses Buch macht deshalb einfach Spaß - man kann es auch mal zwischendurch lesen, aber man wird es so schnell nicht vergessen.
Einen einzigen, dafür großen Kritikpunkt habe ich, für den aber die Autoren nichts können: Die Behauptung, es handle sich hier um unveröffentliche Kurzgeschichten, ist erstunken und erlogen. Mindestens zwei der Stories waren auf jeden Fall denen bekannt, die die Stadt der Finsternis lesen. So was darf und sollte in einer Ankündigung nicht passieren, denn das könnte mit Recht zu Leserunmut führen. Der Verlag sollte diese Behauptung schleunigst entfernen.