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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Eine neue Trilogie

Jahre aus Seide
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Ulrike Renk schreibt mal wieder eine Familientrilogie. Wie immer sind reale Geschehnisse und reale Personen das Grundgerüst. Dieser Umstand verleiht den Romanen immer wieder eine große Authenzität und ...

Ulrike Renk schreibt mal wieder eine Familientrilogie. Wie immer sind reale Geschehnisse und reale Personen das Grundgerüst. Dieser Umstand verleiht den Romanen immer wieder eine große Authenzität und eine intensive Stimmung, der der Leser sich nur schwer entziehen kann.

Die jüdische Familie Meyer lebt und arbeitet schon lange in Krefeld als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht gelangen. Es fällt ihnen schwer zu akzeptieren, dass ihr Heimatland plötzlich keinen Platz mehr für sie zu haben scheint, nur weil sie Juden sind. Lange klammern sie sich an den Wunsch, dass alles nicht so heiß gegessen wird, wie es hochkocht.

Die Familienmitglieder sind einfühlsam und lebendig beschrieben. Der ganz normale Alltag aber dann auch das Zusammenstürzen eben dieser Normalität werden gut beschrieben. Das Buch lässt sich leicht lesen und man bekommt einen guten Eindruck von der damaligen Lebenssituation der Menschen. Natürlich macht man sich am Ende dieses ersten Bandes Sorgen um die Familie und natürlich möchte man wissen, wie es mit allen weitergeht. Auch wenn eine kleine Furcht sich bereits eingeschlichen hat, dass nicht alle diese Geschichte überleben werden.

Veröffentlicht am 17.12.2018

eien Frau wird selbstständig

Die Frauen vom Savignyplatz
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Noch vor dem ersten Weltkrieg lernt die blutjunge Vicky ihren zukünftigen Mann kennen und wird von ihm schwanger. Als er sich Jahre später von ihr und den Kindern trennt nimmt sie ihr Leben selber in die ...

Noch vor dem ersten Weltkrieg lernt die blutjunge Vicky ihren zukünftigen Mann kennen und wird von ihm schwanger. Als er sich Jahre später von ihr und den Kindern trennt nimmt sie ihr Leben selber in die Hand.
Es war mein erstes Buch von Joan Weng und es hat mir gut gefallen. Der Erzählstil ist sehr gut lesbar und passt zu Zeit und Ort. Es kommt gut rüber, wie rechtlos die Frauen eigentlich immer noch waren, aber dass es bereits Versuche gab, aus dieser Unmündigkeit auszubrechen. Vicky steht für diese Frauen und es macht Spaß ihre Erfolge zu lesen. Der Fortschritt in der Emanzipation ist auch auf die zwei Weltkriege zurückzuführen, in denen die Frauen oft auf sich gestellt waren und ihre Arbeitskraft und ihr Engagement außerhalb des heimischen Bereiches, wichtig für die Gesellschaft wurden. Vicky ist ein Paradebeispiel einer jungen Frau, die sich ihren Weg freikämpft. Erst aus der elterlichen Bevormundung und später der Trennung vom Ehemann auch in beruflicher Hinsicht. Dass ein Buchladen dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielt, gefällt mir als Leser natürlich sehr.
Ich werde sicher weitere Bücher von Joan Wenig ins Auge fassen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

interessantes Setting

Wo der Teufel ruht
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Wo der Teufel ruht von Craig Russel spielt diesmal nicht in der Gegenwart sondern im Prag der 30er Jahre. Der Arzt Viktor versucht die Psyche von Mördern und Gewaltverbrechern zu verstehen und gleichzeitig ...

Wo der Teufel ruht von Craig Russel spielt diesmal nicht in der Gegenwart sondern im Prag der 30er Jahre. Der Arzt Viktor versucht die Psyche von Mördern und Gewaltverbrechern zu verstehen und gleichzeitig bei der Lösung einer aktuellen Mordserie zu helfen. Ein interessantes Setting welches einiges an Hintergründen und Details liefert und eher als historischer Krimi denn als ein Thriller angepriesen werden sollte. Der Autor versucht diesmal nicht Spannung um jeden Preis zu erzeugen sondern möchte dem Leser tatsächlich einiges über die Entwicklung der Psychologie und vielleicht auch dem Beginn des modernen Profiling erzählen. Mir hat das Buch gut gefallen und auch wenn es die ein oder andere Länge hatte, habe ich es zügig und interessiert gelesen.

Veröffentlicht am 14.10.2018

sehr unterhaltsam

CAKE - Die Liebe von Casey und Jake
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Ich bin jetzt nicht eine der Leserinnen, die ständig Liebesgeschichten liest. Ich bin da ziemlich wählerisch und breche Bücher auch generell schnell ab, wenn sie mich nicht auf die ein oder andere Art ...

Ich bin jetzt nicht eine der Leserinnen, die ständig Liebesgeschichten liest. Ich bin da ziemlich wählerisch und breche Bücher auch generell schnell ab, wenn sie mich nicht auf die ein oder andere Art fesseln können. Cake - Die Liebe von Casey und Jake ist von Anfang an sehr unterhaltsam geschrieben. Casey ist einem sofort mit ihrer direkten und manchmal auch burschikosen Art sympathisch. Und es ist schön, dass die Autorin sich etwas Zeit nimmt, die Hauptdarstellerin einzuführen, bevor es zur ersten wirklichen Begegnung mit Mister Dreamly kommt. Natürlich ist Jake ein Sahneschnittchen, auch wenn er psychisch durch eine Entführung in seiner Jugend sehr gebeutelt ist. Und natürlich funkt es sofort heftig zwischen den beiden. Hier fand ich vor allem die Dialoge toll, die Funken sprühen und den Darstellern Leben einhauchen. Natürlich müssen die beiden dann durch ein tiefes Tal - oder zwei - und man bangt und hofft ein bisschen mit - obwohl man weiß, dass da schon ein Happy End drin sein wird.

Also ein Buch, welches nicht durch Überraschungen sondern durch die nette Art, wie die Geschichte erzählt wird, besticht. Wer nach dieser art von Lektüre greift, erwartet etwas fürs Herz. Und man wird hier nicht enttäuscht. Ich habe das Buch gerne gelesen. In diesem Genre sicherlich im oberen Drittel anzusiedeln.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Der Blumensammler

Der Blumensammler
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„Der Blumensammler“ besticht zuerst einmal durch sein wunderschönes Cover. Für so etwas bin ich ziemlich anfällig und greife im Buchladen auch schnell zu. Schön fand ich auch, dass die Geschichte tatsächlich ...

„Der Blumensammler“ besticht zuerst einmal durch sein wunderschönes Cover. Für so etwas bin ich ziemlich anfällig und greife im Buchladen auch schnell zu. Schön fand ich auch, dass die Geschichte tatsächlich etwas mit dem Cover zu tun hat, nämlich mit einem Mann, der sich mehr zufällig in die Welt der Pflanzen begibt und Stück für Stück zu einem leidenschaftlichen Blumenliebhaber und Blumensammler wird. Auf seinen Reisen lernt er Menschen kennen und lieben und er entwickelt sich und gewinnt seinem bis dahin eher tristen Leben ganz neue Blicke ab, die ihn zu einem anderen Menschen machen.

Auf die märchenhafte Komponente – eine seltsame Verbindung zwischen zwei Männern über Zeit und Raum hinweg – muss man sich einlassen. Es geht nicht darum, diese als realistisch oder zu phantastisch einzuordnen. Es ist wohl mehr das Gefühl, dass hier Menschen verbindet und das alle physikalischen Grundsätze überwindet.

Ein Buch, welches auch durch seinen schönen Erzählstil besticht. Die Darsteller werden intensiv und klug beschrieben. Es ist kein Pageturner, sondern ein Buch für Entdecker und Träumer. Für Leser, die es lieben, neue Menschen kennenzulernen und herauszufinden, was andere bewegt.