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Veröffentlicht am 17.12.2018

Etwas bieder geschriebener Roman mit klischeehaften Charakteren, aber mit passender Botschaft zur Weihnachtszeit

Morgen ist es Liebe
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Nach einer Weihnachtsfeier hat die junge Ärztin Alexandra, die sich auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Luxemburg befindet, einen schweren Autounfall in den Weinbergen. Sie hat Glück im Unglück, als sie ein ...

Nach einer Weihnachtsfeier hat die junge Ärztin Alexandra, die sich auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Luxemburg befindet, einen schweren Autounfall in den Weinbergen. Sie hat Glück im Unglück, als sie ein Fremder rettet, der sich dort in die Einsamkeit zurückgezogen hatte, um, geplagt von Schuldgefühlen, Selbstmord zu begehen. Als Martin die Frau kurz bevor das Fahrzeug in Flammen aufgeht, retten kann und diese leicht verletzt überlebt, gibt auch er sein Leben nicht auf, das doch nicht so sinnlos erscheint. Er hat allerdings einen Abschiedsbrief in seiner Manteltasche vergessen, mit dem er Alexandra zugedeckt hatte, bevor er Hilfe holen wollte. Um zu verhindern, dass der Brief wie vorgesehen an seine Geschwister geschickt wird, sucht er Alexandra und ihre Mutter Martha auf, nachdem diese Heiligabend aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Martin verpasst allerdings Gelegenheit um Gelegenheit, sich als den anonymen Retter preiszugeben und an den Brief zu gelangen.

Die Idee des Romans um einen anonymen Retter, der kurz vor Weihnachten einer fremden Frau das Leben rettet und sich selbst in einer verzweifelten Situation befindet, hat mir gut gefallen und in der Tat liest sich der Roman wie ein Weihnachtsmärchen mit der Aussicht auf ein Happy End.

Der Roman ist allerdings etwas bieder und gekünstelt geschrieben, die Dialoge wirken stellenweise hölzern, die Nebenprotagonisten klischeehaft und überzeichnet. Statt der erhofften Liebesgeschichte rückt eher das Hausmütterchen Martha in den Vordergrund, die sich etwas naiv um alle kümmert, und auch die drei Nebenprotagonisten wie der misstrauische Polizeibeamte, der sensationslüsterne Journalist und der verzweifelte arbeitslose Banker, die eigentlich nur am Rande mit der eigentlichen Geschichte in Zusammenhang stehen, nehmen mit ihren Schicksalen unheimlich viel Raum ein. Die Perspektiven wechseln dabei sehr häufig, sogar übergangslos innerhalb der Kapitel.

Ich hätte mir gewünscht, wenn sich der Roman mehr auf eine Annäherung von Alexandra und Marin fokussiert hätte und dabei ihre widersprüchlichen Emotionen problematisiert worden wären. Auch hätte Martins Vergangenheit eine größere Rolle spielen können, um mehr Verständnis für sein ungewöhnliches Verhalten, mit dem er sich selbst bestraft, aufzubringen. Alexandra blieb während der gesamten Geschichte im Vergleich zu ihrer einnehmenden Mutter (nicht nur verletzungsbedingt) sehr blass. So verliert sich der Roman in vielen Nebenschauplätzen, die sprachlich sehr detailliert geschildert werden, dass die Liebesgeschichte viel zu kurz kommt und am Ende äußerst abrupt abgewickelt wird. Ein Knistern konnte ich zwischen Alexandra und Marin zu keinem Zeitpunkt spüren.
Gerade die letzten Seiten lesen sich sehr zäh, bis alle Missverständnisse an allen Fronten geklärt sind.

Nichtsdestotrotz unterhält der Roman bis dahin auch wegen der vielen Details und gerade zu Weihnachten darf ein Roman auch gerne eine märchenhafte Geschichte erzählen, die nicht immer ganz logisch und realistisch sein muss. Die Botschaft von Nächstenliebe, die der Roman vermittelt und die Tatsache, dass sich Alexandra und Martin gegenseitig ihr Leben gerettet haben, ist passend zu einem Weihnachtsbuch.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Zarte Liebesgeschichte und lebensbejahender Roman mit berührenden Schicksalen - sehr empathischer Schreibstil

Der Tanz unseres Lebens
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Als Florence in einem Dorf in der Romandie beim Tanzen auf dem See ins Eis bricht, ist es der deutsche Kardiologe Martin, der sie rettet. Er hat sich in das Bergdorf zurückgezogen, um dort ohne den Druck ...

Als Florence in einem Dorf in der Romandie beim Tanzen auf dem See ins Eis bricht, ist es der deutsche Kardiologe Martin, der sie rettet. Er hat sich in das Bergdorf zurückgezogen, um dort ohne den Druck eines Klinikalltags als Kinderarzt zu praktizieren.
Florence ist Musicaldarstellerin, die ihrerseits aufgrund eines traumatischen Ereignisses, das nicht nur ihre Karriere, sondern ihr ganzes Leben beeinflusst, in das Dorf geflüchtet.
Sie möchte bleiben und nimmt das Angebot der alleinerziehenden Claire, deren Aupair sie im Stich gelassen hat an, um sich um ihre jüngste Tochter Zoé zu kümmern. Als Florence sich heimisch fühlt, beginnt sie Touristen und Einheimischen Tanzstunden zu geben.
Martin ist fasziniert von der mädchenhaft wirkenden, geheimnisvollen Tänzerin und wundert sich, was sie verbirgt, das ihn auf Abstand hält.

"Der Tanz unseres Lebens" verknüpft die Schicksale dreier Erwachsener, die zufällig in einem kleinen Bergdorf in der französischen Schweiz aufeinandertreffen und sich schon bald gegenseitig Halt und Unterstützung geben. Nach und nach bauen sie Vertrauen zueinander auf, beginnen sich zu öffnen und ihre Sorgen und Traumas der Vergangenheit zu offenbaren.

Der Roman ist vielmehr als nur eine Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau, die sich unter schwierigen Umständen kennenlernen und so manche Hürde überwinden müssen, um zueinander zu finden. Es ist eine sehr emotionale Geschichte über seelisch und körperlich gebrochene Herzen, die eine Chance auf Heilung suchen.
Es treffen Personen zusammen, die mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen haben oder hatten, so dass es für einen Roman ein wenig überladen wirkt - gerade weil die Protagonisten so übertrieben selbstlos und gutherzig dargestellt sind.

Es werden ernste Themen wie Krankheit, Behinderung und Mutterschaft behandelt, die zu Herzen gehen. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr besonders, bildhaft und poetisch.
Florences Nervosität und Bewegungsdrang werden in Tanzen umgewandelt, durch das sie ihre Emotionen ausdrückt. Die kleine Zoé drückt such durch Zitate aus Büchern und Filmen aus und wirkt trotz ihrer Behinderung weiser und verständiger als gleichaltrige Kinder.

Der lebensbejahende Roman ist empathisch, fast schon pathetisch geschrieben, aber durch Wendungen im Leben der handelnden Personen abwechslungsreich und nicht zu vorhersehbar zu lesen. Die Schicksale berühren, auch wenn mir die Einzelgeschichten phasenweise zu dramatisch waren und der metaphorische Schreibstil die interessante Handlung überlagerte.
Der winterliche Roman vermittelt eine positive Botschaft, nie aufzuhören zu träumen und die Hoffnung nicht aufzugeben, da sich auch unerwartet ein Rettungsanker auftun kann. Niemand ist auf sich allein gestellt, kann seinen Frieden im Glauben oder der Gemeinschaft finden.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Romantische Liebesgeschichte mit der Botschaft für mehr Menschlichkeit und Nächstenliebe in unserer Gesellschaft

Schmetterlinge im Winter
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Kailey steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem romantischen Dinner ihren Exfreund Cade sieht, der als Obdachloser vor dem Restaurant sitzt. Cade war Kaileys große Liebe, ...

Kailey steht kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem romantischen Dinner ihren Exfreund Cade sieht, der als Obdachloser vor dem Restaurant sitzt. Cade war Kaileys große Liebe, der sie vor Jahren verlassen hat und anschließend verschwunden ist. Kailey ist schockiert und verwirrt. Sie möchte Cade helfen und wissen, wie der ehemalige Mitinhaber einer Plattenfirma in diese Situation geraden konnte. Ryan erzählt sie zunächst nichts von Cade und gerät durch Notlügen und Schweigen zunehmend in einen Gewissenskonflikt.

"Schmetterlinge im Winter ist ein emotionaler Roman, der in der Gegenwart im Jahr 2008 handelt, als Kailey ihre große Liebe wieder trifft und damit Erinnerungen an ihr Kennenlernen 1996 und die Anfänge ihrer Beziehung wach werden und sie in die Vergangenheit katapultieren. Kailey hat Cade sehr geliebt, ist aber von ihm enttäuscht worden. In Ryan hat sie einen Mann gefunden, der ganz anders als Cade ist: ein zuverlässiger, aufrichtiger Mann, der mit ihr eine Familie gründen möchte. Mit Cade verbindet sie die gemeinsame Vergangenheit und ein ähnliches Schicksal: beide sind ohne Eltern aufgewachsen. Darüber hinaus teilen sie die gleichen Wertvorstellungen, haben ein Herz für diejenigen, denen es schlechter geht. Ryan ist dagegen nüchterner und im Umgang mit fremden Menschen skrupelloser.

Unabhängig von den Gefühlen, die in Kailey wieder für Cade aufkeimen könnten, beschließt sie unmittelbar nach ihrer Wiederbegegnung, Cade zu helfen. Doch Cade scheint sie kaum zu erkennen, traumatisiert zu sein oder zumindest unter einem Gedächtnisverlust zu leiden.

Neben dem emotionalen Konflikt, in dem sich Kailey bald befindet, ist es spannend zu lesen, was Cade widerfahren sein mag und ob Kailey nach all den Jahren einen Zugang zu ihrem Exfreund findet. Wie sehr darf sie sich in sein Schicksal involvieren ohne Ryan zu verletzen?

Die Idee für die Geschichte fand ich unheimlich interessant, weshalb ich den Roman unbedingt lesen wollte. Es ist eine dramatische Liebesgeschichte mit einer liebenswürdigen Protagonisten und einem etwas mysteriösen Exfreund. Die Umsetzung des Romans empfand ich mitunter jedoch sehr plump. Gerade die Tatsache, dass Cade in der Vergangenheit bereitwillig und großzügig Geld an Obdachlose spendete und dann selbst zu einem wird und ausgerechnet Ryan beruflich gegen ein Obdachlosenheim vorgeht, fand ich übertrieben plakativ dargestellt.
Kaileys Umgang mit Cade war mir wiederum zu reibungslos. Dass er sich bereitwillig in ein Restaurant zum Essen einladen und im Krankenhaus behandeln lässt, ging mir zu schnell und war mit zu wenig konfliktbehaftet. Darüber hinaus war Kaileys übertrieben nah am Wasser gebaut, in verschiedensten Situationen standen ihr wiederholt Tränen in den Augen.

Der Roman liest sich recht schnell und ist zu keinem Zeitpunkt langweilig. Mir hat das Setting in Seattle und der Bezug zur Musikindustrie in der Vergangenheit gut gefallen. Die Geschichte rührt, auch wenn sie etwas vereinfacht dargestellt ist und Klischees bedient. Ich hätte gern mehr über die zehn Jahre zwischen Cades Verschwinden und seiner Wiederbegegnung mit Kailey erfahren. Sein Bruch mit seinem bisherigen Leben, sein "Leben auf der Straße", ein für mich entscheidender Aspekt der ganzen Geschichte, rückte zu sehr in den Hintergrund blieb bis zum Schluss rätselhaft.

"Schmetterlinge im Winter" ist ein Roman, der zeigt, wie tief man fallen kann und ist gleichzeitig ein Appell an mehr Menschlichkeit, Nächstenliebe und gegenseitige Unterstützung in unserer Gesellschaft. Der Roman ist aber dennoch etwas für Romantikerinnen, da die Liebesgeschichte im Vordergrund steht und weniger eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit Gründen für die Obdachlosigkeit und Wegen aus der Obdachlosigkeit. Auch das klassische, erwartungsgemäße Ende spricht eher die Romantikerin in uns an und hätte ich mir anders gewünscht.

Veröffentlicht am 22.10.2018

originelle, stellenweise amüsante, aber auch herzergreifende Geschichte über Trauer, Einsamkeit und die lebensverändernde Macht von Freundschaft und Hilfsbereitschaft

Wenn der Rest der Welt schläft
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Sam führt seit dem tragischen Verlust seiner Familie ein einsames, zurückgezogenes Leben. Tagsüber geht er zur Arbeit, aber nachts wird er zu "Phantasma", einem Superheld, einem Rächer für die Armen und ...

Sam führt seit dem tragischen Verlust seiner Familie ein einsames, zurückgezogenes Leben. Tagsüber geht er zur Arbeit, aber nachts wird er zu "Phantasma", einem Superheld, einem Rächer für die Armen und Unterdrückten.
Erst als er die drei Jahre jüngere Sarah kennenlernt, die offenbar auch ein Geheimnis verbirgt, wird ihm bewusst, dass es noch mehr in seinem Leben geben könnte, als die nächtlichen Streifzüge in einem selbst gebastelten Kostüm, auf der Suche nach Menschen, die Hilfe benötigen. Doch Sarah hat einen Arbeitskollegen, der sich sehr für sie interessiert und sich ihr selbstbewusst nähert. Sam muss den Mut, den er mit dem Überstreifen seiner Maskerade entwickelt, in den Alltag übertragen, um seine Chance auf Liebe nicht ungenutzt zu verspielen. Voraussetzung für einen Neuanfang ist jedoch, dass Sam sich dem Schmerz der Vergangenheit stellt und sein Traum verarbeitet.

"Wenn der Rest der Welt schläft", wird Comic-Fan Sam zu seinem alter Ego "Phantasma", einer Mischung aus Batman und Robin Hood. Er ist glücklich, wenn er anderen Menschen helfen kann. Dabei kennt er die Fremden nicht einmal und auch er selbst möchte bei seinen kleinen Heldentaten unerkannt bleiben.

Sam ist ein bescheidener, sympathischer junger Mann, der einen streng strukturierten Alltag und leicht autistische Züge hat. Seine Fassade beginnt zu bröckeln, als er sich in Sarah verleibt. Gleichzeitig sieht er sich mit Erinnerungen konfrontiert, einem Verlust, der elf Jahre her ist und sein Leben nachhaltig verändert hat, Der Schmerz sitzt noch so tief, dass er Ängste hat, sich an andere Menschen fester zu binden.

Während Sams Aktivitäten als Phantasma etwas abenteuerlich und skurril zu lesen sind, ist Sams Schmerz und seine Flucht in die Einsamkeit nachvollziehen konnte, war mir nicht ganz klar, warum er, um seine Trauer zu kompensieren, ausgerechnet Fremden auf diese nicht ganz alltägliche Weise hilft, als ob er selbst etwas wieder gut zu machen hätte. Doch als Phantasma fühlt er sich unbesiegbar und so glücklich, wie er als unbedarftes Kind einmal gewesen ist.
Bis auf die für mich deshalb nicht ganz logische Handlung ist "Wenn der Rest der Welt schläft" aufgrund der Vielzahl an besonderen Charakteren und der Weiterentwicklung, die Sam macht, als er seine Komfortzone verlässt, eine originelle, stellenweise amüsante, aber auch herzergreifende Geschichte über Trauer, Einsamkeit und die lebensverändernde Macht von Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Emotionaler Roman über eine verloren wirkende junge Frau, der am Ende jedoch etwas konstruiert wirkt und nicht so rätselhaft und überraschend ist, wie erhofft.

Das Leuchten unserer Träume
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Sophie Winter ist Übersetzerin und lebt allein mit ihrer Katze Fred. Als nachts ein Feuer in dem Wohnhaus ausbricht, wird sie von einem fremden Mann gerettet. Er kümmert sich auch nach der Rettung um sie ...

Sophie Winter ist Übersetzerin und lebt allein mit ihrer Katze Fred. Als nachts ein Feuer in dem Wohnhaus ausbricht, wird sie von einem fremden Mann gerettet. Er kümmert sich auch nach der Rettung um sie und bietet der nun Obdachlosen sogar, in seinem großen Haus in die Souterrainwohnung zu ziehen. Sophie ist seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft unangenehm, willigt aber dennoch ein.
Ben ist ein geheimnisvoller Mann, ein Geschäftsmann, der gerade sein Unternehmen verkauft hat und Single ist.
Sophie ist neugierig auf diesen Mann und beginnt, sich zum ersten Mal in ihrem Leben zu verlieben.

Der neue Roman der Bestseller-Autorin Dani Atkins ist abermals ein emotionaler Roman über eine verloren wirkende junge Frau und einen Mann, der zu ihrem Retter wird und dabei nicht leicht zu durchschauen ist.
Sophie leidet seit dem Tod ihres Bruders Scott, als sie 15 Jahre alt war, unter Bindungsängsten und kann keine Nähe zulassen. Noch nie hat die 31-Jährige einen Jungen nach Hause gebracht oder gar eine Beziehung geführt. Ihre Vertrauten beschränkten sich bislang auf ihre noch immer trauernden Eltern, ihre beste Freundin Julia und Kater Fred. Ben ist der erste Mann, der ihr nahe kommt und dem sie Vertrauen entgegenbringen kann. Mit seiner Hilfe beginnt sie, sich weiterzuentwickeln, für andere Menschen zu öffnen und ihre Ängste zu überwinden.

Ben ist dabei fast unwirklich, wie ein guter Geist, der über Sophie wacht und immer zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle ist, die richtigen Worte findet oder genau das richtige tut. Mir war Ben damit ein Stück weit zu perfekt.
Sophie ist zwar eine sympathische und hilfsbereite Person, aber auch etwas zu sehr auf sich selbst fixiert und ihre Opferhaltung als Frau, die von einem Mann gerettet werden muss, wirkte ein bisschen altbacken.

Der Leser ahnt bald, dass Ben mehr verbirgt, als dass er sich um Freunde kümmert, die krank und dem Tode geweiht sind und mit denen er gemeinsam versucht, ihre letzten Wünsche zu erfüllen.

Als Sophie Bens Geheimnis lüftet, wird die Geschichte noch dramatischer, aber mich konnte diese Wendung, genau wie die Offenbarung von Sophies Eltern, die für mich unrealistisch war und den Roman konstruiert wirken ließ, nicht so verblüffen, wie es die Twists der ersten beiden Romane der Autorin konnten.

"Das Leuchten unserer Träume" ist eine dramatische Liebesgeschichte mit einer positiven Weiterentwicklung der Protagonistin. Im Vergleich zu anderen Romanen von Dani Atkins war mir die Auflösung um den etwas rätselhaften männlichen Charakter aber etwas zu einfach und vorhersehbar. Die Wahrheit, die Sophie über den Unfalltod ihres Bruders Scott erfährt, fand ich zu diesem Zeitpunkt als etwas abwegig, da sie die Hintergründe auch bereits vor 16 Jahren in Zeitungsartikeln hätte lesen können.