Was ist deine Kleinigkeit von heute? Du. - Berührend, fesselnd, unglaublich nah
Inhalt
Nach dem Tod ihrer Schwester ist Beths Leben komplett aus den Fugen geraten, sie vermisst sie aus tiefstem Herzen. Seitdem sind ihre Eltern noch mehr darauf fixiert, dass sie die Regeln einhält ...
Inhalt
Nach dem Tod ihrer Schwester ist Beths Leben komplett aus den Fugen geraten, sie vermisst sie aus tiefstem Herzen. Seitdem sind ihre Eltern noch mehr darauf fixiert, dass sie die Regeln einhält und mehr als nur in Sicherheit ist. Beth fängt an zu rebellieren, geht auf Partys und versucht damit sich ein wenig Kontrolle über ihr eigenes Leben zu geben. Da ja sonst alles andere ihre Eltern für sie entscheiden.
Auf der Party lernt sie den mysteriösen und gutaussehenden Chase kennen. Keiner weiß von seinem Geheimnis, denn er hat was mit dem Tod von Beths Schwester zu tun. Eins führt zum anderen und sie liegen zusammen im Bett. Ein One-Night-Stand, das war eigentlich das letzte was Beth wollte. Sie wollte ihn nie wiedersehen, doch vielleicht hatte sie sich da getäuscht.
Meine Meinung
Nachdem ich die Paper-Serie von Erin Watt nur so durchgesuchtet habe, musste ich natürlich auch One small thing lesen. Nach dem Klappentext wusste ich schon das Buch kann ich nur lieben.
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar.
Geschichte
Schon sehr früh erfahren wir als Leser, das Chase wegen Mordes im Gefängnis saß und das er in seiner Vergangenheit etwas getan hat, dass im Zusammenhang mit Beths Schwester steht. Denn Chase hat Beths Schwester überfahren. Ist nicht wirklich gespoilert, denn der Klappentext des Buches lässt schon darauf schließen.
Beth hat ihre Schwester bei einem tragischen Unglück verloren, seitdem hatte sie es nicht leicht, denn ihre Eltern trauern noch so sehr, dass sie Beth kaum noch richtig beachten. Sie fühlt sich im eigenen Haus nicht wohl, ungeliebt. Das einzige das für ihre Eltern zählt, ist das sie die Regeln beachtet. Nachdem sie dabei erwischt wird wie sie von einer Party spät nach Hause kommt, ziehen Sie alle Register. Kein Handy, kein Auto, keine Arbeit mehr im Tierheim und auch keine Zimmertür. Keine Privatsphäre. Beth möchte nichts anderes als nach dem Abschluss auszuziehen und einen Neuanfang ganz weit weg, aber auch diesen Weg blockieren ihr, ihre Eltern.
Eine Geschichte über ein junges Mädchen, das nach dem Tod ihrer Schwester, sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder glücklich zu sein. Wieder gesehen zu werden und nicht nur die Schwester des toten Mädchen zu sein.
Chase kann die Vergangenheit nicht rückgängig machen, auch wenn er es gerne würde. Er möchte doch nur ein normales Leben. In die Schule gehen und seinen Abschluss machen, ohne Drohbriefe zu bekommen oder beleidigt zu werden. Aber wir leben wohl in keiner Traumwelt.
Protagonisten
Beth hat ihre Schwester verloren, ich kann mir gar nicht ausmalen wie schwer das für sie gewesen sein muss. Ihre Eltern behandeln sie als wäre sie eine aussätzige, dabei versucht sie doch nur mit ihrem rebellischen Verhalten, überhaupt etwas Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist doch ein Hilfeschrei, nichts anderes. Sie hat mir so leidgetan, nicht nur ihre Eltern haben ihre Tochter verloren sondern auch Beth ihre Schwester. Aber das wurde irgendwie nicht wirklich wahrgenommen. Beth ist eine so starke junge Frau, die ich von Anfang an wirklich in mein Herz geschlossen habe. So ein sympathischer, gefühlvoller aber auch ausdrucksvoller Protagonist.
Chase konnte ich zunächst noch nicht so wirklich einschätzen, weil er am Anfang sehr distanziert war. Schnell wird ja auch klar, warum das so ist. Aber umso mehr wir als Leser in die Geschichte eintauchen, umso mehr haben wir ihn auch kennengelernt. Seine Geschichte, seine Vergangenheit. Chase hat mir ehrlich leidgetan, auch wenn das jetzt vielleicht blöd klingt, weil er ja eigentlich ein Mörder ist. Auch wenn er es gar nicht wollte. Aber hat nicht jeder irgendwie einen Neuanfang verdient, eine Zweite Chance?! Ich kann nur sagen, dass ich Chase als Protagonisten wirklich ehrlich fand, realitätsnah und echt.
Schreibstil
Der Schreibstil, sag ich mal, war etwas gewöhnungsbedürftig. Denn aus der Paper-Reihe sind wir schon einen anderen Stil gewöhnt. In One small thing war er eher Jugendlich und sehr einfach gehalten. Nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, gefiel mir auch dieser sehr gut. Die Umgebungen sind der bildlich und detailreich ausgearbeitet. Auch konnte ich mich wirklich gut mit den Protagonisten identifizieren und mich in sie hinein versetzen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Beth erzählt, dadurch hatte man als Leser sehr intensive Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle.
Fazit
Ich klebte förmlich an diesem Buch, an der Geschichte, sie hat mich so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich wollte, ich musste unbedingt wissen, wie diese Geschichte weiter geht. Ob Beth endlich zu dem Mädchen wird, die sie sein möchte. Ob ihre Eltern endlich mal wieder den Boden der Tatsachen sehen, dass sie nur noch eine Tochter haben. Aber wenigstens haben sie noch eine. Und ob Chase seinen Neuanfang bekommt. Ob ihm verziehen wird.
Eine so unglaublich schöne, berührende und echte Geschichte, mit einem wirklich wichtigen und schwierigen Thema. Ich dachte zunächst da dies eher im Vordergrund sein wird, dass die Geschichte auch eher düster und traurig sein würde, aber das war sie gar nicht. Durch die Liebesgeschichte zwischen Beth und Chase kommen Lichtmomente in die Geschichte, die alles wieder erhellen.
Dieses Buch hat mich absolut überzeugt und unglaublich beeindruckt, aber von Erin Watt bin ich da eigentlich nichts anderes gewöhnt. Ich kann euch das Buch wirklich nur empfehlen.
Bewertung 5/5 Sterne