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Veröffentlicht am 17.10.2016

Im Wald

Im Wald
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Im Wald, von Nele Neuhaus

Cover:
Passend zum Buch, eine diffuse Szene in einem Wald. Mit einem Fuchs, der in der Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Mitten in der Nacht geht ein Wohnwagen ...

Im Wald, von Nele Neuhaus

Cover:
Passend zum Buch, eine diffuse Szene in einem Wald. Mit einem Fuchs, der in der Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Mitten in der Nacht geht ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Schnell wird klar, dies war ein Mord.
Als kurz darauf eine alte Frau im Hospiz erdrosselt wird (obwohl sie nur noch ein paar Tage zu leben hat) wird Kommissar Oliver von Bodenstein schnell klar, dass diese Verbrechen in die Vergangenheit führen. Die Ermittlungen führen Pia Sander und ihn in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwunden ist.
Und es bleibt nicht bei den beiden Toten.
Das Misstrauen im Ort wird immer größer, denn bald ist allen klar, es ist einer aus unserer Mitte!
Werden die Bewohner ihr Schweigen brechen?

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte .
Die Autorin versteht es meisterhaft die verschiedenen Situationen darzustellen, vom ersten Schweigen, zum entsetzten Erkennen, die Verstrickungen der Schuldgefühle und die draus resultierenden falschen Schlussfolgerungen und Handlungen.
Gekonnt werden falsche Fährten gelegt und nicht nur einmal denke ich mir als Leser, „ah ja, jetzt kristallisiert sich der Mörder heraus“ um dann wieder zu erkennen, nein das ist doch wieder eine Sackgasse.
Dabei ist die Handlung atemberaubend, rasant und wunderbar emotional, das ein oder andere mal stellen sich die Nackenhaare auf. Vor allem, als wir so nach und nach die Abgründe erfassen, die in den einzelnen Familien oder der sogenannten „Dorfgemeinschaft“ herrschen.

Einzig der Einstieg ist nicht ganz so leicht, sind es doch sehr viele Personen die agieren, und trotz Personenregister am Anfang (das ich immer wieder aufgesucht habe), ist es nicht leicht den Überblick zu behalten.

Das Ermittlerduo ist perfekt aufeinander abgestimmt und die menschliche Seite kommt nicht zu kurz, überdeckt die Kimihandlung aber auch nicht – einfach perfekt.

Auch wenn dies der 8.Band aus einer Reihe ist, kann man ihn super ohne Vorkenntnisse lesen. Für mich war es auch der erste Fall aus dieser Reihe (aber bestimmt nicht der letzte).

Autorin:
Nele Neuhaus, schreibt praktisch seit ihrer Kindheit.
2010 gelang ihr der große Durchbruch, seitdem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimi Autorinnen Deutschlands. Außerdem schreibt die passionierte Reiterin Pferde- und Jugendbücher unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg.

Mein Fazit:
Ein überaus spannend und atemberaubender Krimi. Es bleibt nicht bei zwei Leichen und der Mörder ist sehr kaltblütig und für ihn scheint ein Menschenleben nicht zu zählen. Mit überraschenden Wendungen und starken Protagonisten.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.10.2016

Ich hab Zeit, was hast du?

Ich hab Zeit, was hast du?
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Ich habe Zeit, was hast du?

Cover:
Das Cover macht total neugierig und gute Laune.

Inhalt:
Das neue Schlagwort : Entschleunigung!
Bianca Schäb will eigentlich nur, dass ihr die Zeit ein bisschen langsamer ...

Ich habe Zeit, was hast du?

Cover:
Das Cover macht total neugierig und gute Laune.

Inhalt:
Das neue Schlagwort : Entschleunigung!
Bianca Schäb will eigentlich nur, dass ihr die Zeit ein bisschen langsamer vorkommt, mehr richtig, statt schnell leben. Sie will sich nicht verändern, aber etwas soll und muss sich ändern.
Um herauszufinden, wie und ob das geht, macht sie sich in ihrem Goggomobil (13 PS, Höchstgeschwindigkeit 50km/h) au die Suche nach Menschen, für die die Zeit nicht mehr so rast.

Meine Meinung:
Zur Gestaltung des Buches kann ich nur sagen sie ist super gelungen. Die Karte vorne im Buch zeigt mir gleich mal den Weg den Bianca und ihr Goggomobil (ihre Gretel ☺) hinter sich gebracht haben. Auch die weiteren Fotos und Zeichnungen, sind überaus passend und gelungen. Ganz besonders klasse ich das Daumenkino mit dem Goggo am untern Buchrand.

Der Einstig ist ehrlich und mit einem Augenzwinkern, der Humor ist auch im ganzen Buch zu finden und gefällt mir sehr gut. Ich konnte mich in vielem mit Bianca identifizieren und es gibt viele Ideen die ich mir abschaue und versuche zu verinnerlichen.
Das Buch ist kein direkter Ratgebern, kein erhobener Zeigefinger mit: so oder so musst du es machen. Sondern es gibt viele Tipps und Vorschläge zum aussuchen.
Zeitweise steht einfach die ungewöhnliche Reise mit dem Goggo im Vordergrund, und das ist so witzig und unterhaltsam erzählt, dass es ganz wunderbar unterhält.
Bianca trifft so viele unterschiedliche Menschen und weiß von allen wertfrei zu erzählen, ganz großartig.

Autorin:
Bianca Schäb, geb. 1985, ist freiberuflich User-Interface-Designerin. Zuvor hat sie als Artdirector für verschiedene Werbeagenturen und Unternehmen gearbeitet. Im Juli 2015 startete sie mit ihrem Goggomobil zu einer dreitausend Kilometer langen, vierzehntägigen Entschleunigungstour quer durch Deutschland.

Mein Fazit:
Ist eigentlich ein Zitat aus dem Buch:
Wie lautet also das Rezept für die Entschleunigung?
Das ist eine Summe aus vielen kleinen, individuellen Erkenntnissen.
Und da bekommt man in diesem Buch eine Menge davon.
Deshalb von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Die Stille der Lärchen

Die Stille der Lärchen
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Die Stille der Lärchen, von Lenz Koppelstätter
Der 2. Fall für Commissario Grauner, ein Krimi aus Südtirol

Cover:
Genau wie auf dem Cover kann man sich die Örtlichkeit vorstellen

Inhalt:
Die 17jährige ...

Die Stille der Lärchen, von Lenz Koppelstätter
Der 2. Fall für Commissario Grauner, ein Krimi aus Südtirol

Cover:
Genau wie auf dem Cover kann man sich die Örtlichkeit vorstellen

Inhalt:
Die 17jährige Marie, wird ermordet bei den Urlärchen von St. Gertraud gefunden, unter den Wurzeln jener Bäume soll der Eingang zur Hölle sein.
Obwohl der zugezogene Architekt Haller, der die Tote bei der Polizei meldet, auch gleich ein Geständnis macht, ist Commissario Grauner skeptisch.
Auch die Dorfbewohner, mit ihrem mächtigen Pfarrer, sehen eher dessen Sohn Michael als Mörder (und Ausgeburt des Teufels) und wollen am liebsten Selbstjustiz ausüben.
Seine Recherchen führen Grauner immer wieder in die Vergangenheit, ein furchtbares Geheimnis, das die Dorfbewohner seit 100 Jahren nicht los lässt und immer noch umtreibt, scheint eine Schlüsselfunktion zu haben.
Kann dieses Geheimnis bis ins heute wirken?
Und wird Grauner es erhellen und aufdecken können?

Meine Meinung:
Nach „Der Tote am Gletscher“ ist dies nun der zweite Fall von Grauner und seinem Team, und ich muss sagen er ist noch besser als der erste.
Den man aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Gab es im ersten Fall noch ein paar zähe Stellen, ist es dieses Mal so, dass immer irgendetwas geboten ist. Seien es die Dorfbewohner die mit ihrem Wissen hinter den Berg halten und von Inspectore Saltapete (der viel selbstbewusster geworden ist) oder Grauner erst zu einer Aussage „manipuliert“ werden müssen. Hierbei setzt sich Saltapete (der Neapolitaner) schon mal im Gasthaus zu den „Einheimischen“ und spielt mit denen Karten und auch Grauner hat keine Problem damit seine Gefühle auch mal zu zeigen und mit den „Beteiligten“ zu fühlen. Alles ist sehr echt und realistisch dargestellt, die Emotionen und Gefühle kommen sehr gut rüber. Und am Schluss ist nochmal ganz anderst und eine richtige Überraschung.
Die örtliche Idyll und die Eigenheit der Bewohner, allen voran der Pfarrer, der Wirt, der Bürgermeister, sowie die Betschwestern, sind hervorragend getroffen und wiedergegeben. Die historischen Erklärungen und Geschichten sind treffend, anschaulich und überaus interessant und bereichernd eingefügt, überhaupt nicht störend oder zäh wie leider oft bei Regional-Krimis.

Wie schon beim ersten Krimi ist eine Historische Persönlichkeit (hier Thomas Mann), einfach genial eingebaut.

Super klasse finde ich auch vorn und hinten im Buch die beiden Karten, so kann ich mir ein viel besseres Bild vom Handlungsort machen. Wobei durch die sehr sparsamen, aber gezielt eingesetzten Aussagen in Dialekt (Rotzlaggl, gell, Tutto bene etc.), das Lokalkolorit hervorragend zu Wirkung kommt.

Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Krimi, der durch seine tollen Protagonisten und die durchweg sehr glaubwürdige und spannende Handlung absolut besticht.
Vor allem Grauner ist ein Commissario der einfach auch noch menschlich ist und auf seine eigene innere Stimme hört.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und diesmal volle 5 Sterne.


Veröffentlicht am 28.09.2016

Sommerflucht

Sommerflucht
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Sommerflucht, von Katharina Conrad
Ein sagenhaftes Debüt.

Cover:
Absolut passend zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Sabina zieht aufs Land, nur weg von ihrem Exfreund.
In der schwäbischen Provinz trifft ...

Sommerflucht, von Katharina Conrad
Ein sagenhaftes Debüt.

Cover:
Absolut passend zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Sabina zieht aufs Land, nur weg von ihrem Exfreund.
In der schwäbischen Provinz trifft sie auf die 80jährige Emilia, Sabina freundet sich mit ihr an. Dabei erfährt sie deren Lebensgeschichte, die sie in der Kriegs- und Nachkriegszeit von der Provinz nach Stuttgart und wieder zurück führte.

Sabina trifft auch auf Christian. Und obwohl sie eigentlich noch gar nicht bereit für eine neue Beziehung ist, zieht Christian sie magisch an.
Nur doof, dass er ein Geheimnis hat, da ausgerechnet ihr EX zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt an die Öffentlichkeit bringt.

Wird Sabina wieder davonlaufen, oder hat sie aus den Erzählungen von Emilia gelernt und ist gereift und gewachsen??

Meine Meinung:
Ich bin einfach nur begeistert. Auf jeden Fall eines meiner Lesehighlights diese Jahr.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und mit einem wunderbar feinen und genau für die jeweilige Situation passenden Humor.
Dabei werden die ernsten und emotionalen Szenen aber genauso stark gewichtet und das Herz geht einem auf oder die Tränen schießen einem in die Augen, je nach Moment.
Eine Sprache die begeistert und auf fast jeder Seite kann man ganz besondere Sätze finden.
Die Personen werden so wunderbar charakterisiert und beschrieben, dass ich jede einzelne genau in meinem Kopfkino vor mir sehe. Ich lausche ihren Gesprächen und höre direkt ihre Stimmen oder ich sehe ihr Handeln und möchte direkt in die Geschichte hineinspringen um zu trösten, zu helfen oder um mein Verstehen kund zu tun.
Auch die Handlung wird sehr realistisch erzählt und der Spannungsbogen erstreckt sich vom Anfang bis zum Ende.
Egal ob es sich um die Gegenwart von Sabina, ihre Flucht vor ihrem EX, ihre familiären Probleme, ihre Zweifel an sich und ihrer neuen Liebe handelt, oder ob es um Emilia in der Gegenwart oder in der Vergangenheit geht, mit all den traurigen und schönen Erlebnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit.
All diese Themen werden sehr behutsam und doch sehr detailliert und tiefgründig angegangen.

Für mich hätte das Buch gerne noch 100 Seiten mehr haben können.

Autorin:
Katharina Conrad, geb. 1976 in Tübingen, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern am Schönbuchrand. Neben dem Schreiben und ihrer Arbeit als Physiotherapeutin widmet sie sich ihrer Leidenschaft für vergangener Kulturen und studiert auf dem schönen Schloss Hohentübingen.

Mein Fazit:
Ein unglaublich tolles Buch, herzerwärmend emotional und mit einem ganz tollen Humor, dabei immer realistisch und glaubwürdig.
Dieses Buch ist einfach ein brillantes Leseerlebnis.
Hier reichen 5 Sterne eigentlich gar nicht, es müssten noch *** und ++ + angefügt werden.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vergeltung im Münzhaus

Vergeltung im Münzhaus
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Vergeltung im Münzhaus, von Petra Schier

Cover:
Sehr schön passend zum historischen Inhalt.

Inhalt:
Köln 1408.
Im Haus des Münzwechslers wird ein Toter gefunden – erstochen. Es ist der kürzlich zugezogene ...

Vergeltung im Münzhaus, von Petra Schier

Cover:
Sehr schön passend zum historischen Inhalt.

Inhalt:
Köln 1408.
Im Haus des Münzwechslers wird ein Toter gefunden – erstochen. Es ist der kürzlich zugezogene Kürschner Urs, der Vater der jungen Hebamme Clara.
Sein Knecht Wendel, beschuldigt nun Clara, ihren Vater aus Rache umgebracht zu haben, da dieser, vor vielen Jahren, Clara und ihre Mutter an ein Hurenhaus verpfändet hat, um seine Schulden zu begleichen.
Clara kommt in den Kerkerturm. Die Apothekerin Adelina und vor allem ihre Tochter Griet, die eine gute Freundin von Clara ist, setzen alles daran der unglücklichen Clara zu helfen.
Unterstützung erhalten sie dabei aus einer Richtung, aus der sie es nie für möglich gehalten hätten.

Meine Meinung:
Dies ist ja nun der 6. Band der Adelina-Reihe und soll auch (vorläufig?) der letzte sein.
Und er ist ein absoluter Höhepunkt und wieder total klasse geschrieben.
Auch wenn man nicht alle Bände kennt, so wie ich, kommt man sofort in die Geschichte rein und ist sofort mitten drin.
Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und handeln völlig logisch und real (der Zeit in der sie spielen angepasst), jeder hat seine Ecken und Kanten, jeder ist auf seine Weise einzigartig, so dass es auch nie langweilig wird.
Auch die Handlung ist wunderbar gewunden und verwinkelt, es gibt immer wieder neue Wendungen und die Autorin versteht es hervorragend uns immer wieder zu überraschen.
Der Schreibstil ist total authentisch, dabei sehr flüssig zu lesen, mit feinem Humor und ganz viel Gefühl. Und es ist wieder wunderbar wie wir so ganz unbemerkt viel über die damalige Zeit erfahren.
Die ganze Geschichte ist eine perfekte Mischung aus Krimi (auf den Mörder wäre ich nie gekommen), Familiengeheimnis (auch ich habe gerätselt) und Liebesgeschichte (so schön, mit so viel Zweifel, Angst und einfühlsamer Liebe).

Autorin:
Petra Schier, geb. 1978, lebt mit ihrem Mann in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet seit 2003 als sehr erfolgreiche freie Autorin.

Mein Fazit:
Wenn es denn der Abschluss der „Adelina-Reihe“ sein soll, so ist es ein überaus gelungenes Ende (an dem man dennoch jederzeit anknüpfen kann).
Es gibt wieder eine tolle Spannung, klasse Emotionen und genügend fürs Herz, so wie jede Menge zum mit fiebern, mit bangen, und mit hoffen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.