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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2016

Start ins Buch war nicht einfach...

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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Dylan Aaronson ist Dichter und arbeitet in einem Bioladen. Seine Mittagspause verbringt er fast täglich im botanischen Garten in San Francisco. Dort sieht er auch jeden Tag einen kleinen Jungen , mit ...

Dylan Aaronson ist Dichter und arbeitet in einem Bioladen. Seine Mittagspause verbringt er fast täglich im botanischen Garten in San Francisco. Dort sieht er auch jeden Tag einen kleinen Jungen , mit einer Latzhose gekleidet . Dylan gewöhnt sich an den Anblick des Jungen, obwohl er noch nie mit ihm gesprochen hat. fühlt er sich mit ihm verbunden. Eines Tages verschwindet der Junge vor seinen Augen und Dylan macht sich grosse Sorgen.

Ich muss gestehen, dass ich auf den ersten 50 Seiten des Buches nahe daran war , abzubrechen. Zu verwirrend, zu chaotisch in der Handlung, und in den Perspektivwechseln, zu langatmig und noch dazu mit einer völlig unsympathischen Hauptfigur.Ich habe durchgehalten und wurde mit einer überraschenden Geschichte belohnt.
Die Perspektivwechsel machen es dem Leser nicht einfach. Es braucht mindestens sde Hälfte des Buches, bis man einigermassen durchblickt.
Die Hauptfigur Dylan...nun mit der wurde ich die ganze Geschichte über nicht warm. Da er Dichter ist, denkt er sehr blumig und wirkt auf mich völlig von der Welt abgehoben und in höheren Sphären schwebend. Zudem hat er einen leichten Hang zur Langatmigkeit. so kann er sich seitenweise über San Francisco oder den botanischen Garten auslassen.
Der Schreibstil ist schwer zu beschreiben. Er ist den Perspektiven angepasst. Je nachdem wer gerade das Wort hat, welche Figur im Mittelpunkt steht, wechselt der Stil. Dylan ,wie gesagt, denkt sehr blumig-poetisch. Als der Junge und seine Geschichte im Mittelpunkt steht, wandelt sich der Stil in eine einfache und kurze Form. Und schlussendlich die Kapitel, in der eine "Vernehmung" Thema ist...da wird er sachlich , kurz und prägnant.

Die Bewertung? Mhm....Schwacher Start, fesselnder Mittelteil und überraschendes Ende!

Veröffentlicht am 19.09.2016

Zwar kein Thriller...trotzdem fesselnd!

Im dunklen, dunklen Wald
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Leonore (Nora)Shaw ist erstaunt. Sie hat eine Einladung für die Junggesellenparty von ihrer ehemaligen besten Freundin Claire Cavendish bekommen. Und das, obwohl die beiden seit 10 Jahren keinerlei Kontakt ...

Leonore (Nora)Shaw ist erstaunt. Sie hat eine Einladung für die Junggesellenparty von ihrer ehemaligen besten Freundin Claire Cavendish bekommen. Und das, obwohl die beiden seit 10 Jahren keinerlei Kontakt mehr haben.
Die Party soll an einem verlängerten Wochenende in einem Wochenendhaus mitten im Wald steigen. Nora entschließt sich zusammen mit Freundin Nina hin zu fahren und bereut dies schon bald . Denn nicht nur, dass Flo ,die Freundin von Claire , die die Party organisiert sehr speziell ist...nein. Nora entdeckt auch, dass sie alte Geheimnisse aus der Jugendzeit immer noch nicht verarbeitet hat.
In der letzten Nacht taucht plötzlich ein Einbrecher auf und der Albtraum beginnt.

Dieses Buch ist das Debut der Autorin Ruth Ware. Als Thriller in ein Genre eingeteilt, das normalerweise Blut, Gänsehaut und /oder Psychospielchen sein eigen nennt. Ich denke, dass mit dieser Geschichte eingefleischte Thrillerfans enttäuscht sein könnten.
Zwar hat es die Autorin geschafft die dunklen Schatten des Waldes so bildlich zu beschreiben, dass ich zu grossen Teilen der ersten Hälfte sicher war, dass etwas Bedrohliches, Unheimliches auf mich wartet. Mitte Buch geschieht dann tatsächlich ein Mord, doch so wirklich Gänsehaut ausgelöst hat er bei mir nicht.
Die Geschichte wird vorwiegend in einem Handlungsstrang erzählt. Sehr kurze Kapitel wurden eingeschoben, in denen Nora in der nahen Zukunft verletzt im Krankenhaus liegt. Dadurch wird schnell klar, dass etwas Unvorhergesehenes geschehen wird.
Die Figuren sind gut gezeichnet...meiner Meinung hätte Claire etwas weniger blass beschrieben werden können. Sie hätte ihre Rolle als "Zicke" ruhig überzeugender spielen dürfen.Dafür war ihre beste Freundin Flo zu durchgeknallt um echt zu wirken.

Ich frage mich warum die Autorin zwei der Hauptprotagonisten Nora und Nina genannt hat?Zwei ähnlich klingende Namen, über die ich zu Beginn etliche Male gestolpert bin.
Ein Buch, das für mich zwar kein Thriller ist, mich jedoch gefesselt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Thriller, der "anders" ist.

Anders
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Als der 11 jährige Sander auf einer Nachtübung in einem Camp spurlos verschwindet, geht für seine Eltern und seine Schwester die Welt unter. Gleichzeitig mit der Entführung wird der beste Freund von Sander ...

Als der 11 jährige Sander auf einer Nachtübung in einem Camp spurlos verschwindet, geht für seine Eltern und seine Schwester die Welt unter. Gleichzeitig mit der Entführung wird der beste Freund von Sander ermordet aufgefunden. Die Theorie ,dass ein pädophiler Mörder Maarten umgebracht und Sander mitgenommen hat,hält sich über Jahre.
Sechs Jahre später taucht Sander wie aus dem Nichts wieder auf.Er erzählt, dass Eelco ,der Entführer gestorben ist und ,dass er aus dem Wald ,in dem er von ihm gefangen gehalten wurde , fliehen konnte. Die Familie versucht dem Jungen Halt zu geben...doch immer mehr decken sie Widersprüchliches auf. Was ist geschehen und ist Sander wirklich der verlorene Sohn?

Die Geschichte startet mitten im persönlichen Alptraum einer jeder Mutter. Sander verschwindet spurlos, entführt von einem pädophilen Täter. Die Angst, die Panik der Mutter, ist so gut und bildlich beschrieben, dass man diesen Albtraum hautnah miterlebt.
Während man als Leser noch mit der Familie mitleidet ,entwickelt sich die Story jedoch in einen ganz andere und überraschende Richtung. Hier sind vor allem die Erinnerungen von Schwester Iris, die kursiv gedruckt sind, wertvoll und berührend.
Sobald ich jedoch gedacht habe, dass nun die Lösung was mit Sander geschehen ist, klar ist und schon etwas gelangweilt dachte: Wie vorhersehbar....setzt die Autorin noch einen drauf und präsentiert eine neue und absolut unvorhersehbare und überraschende Wendung!
Obwohl ein Thriller, gibt es hier weder blutige Szenen, noch harte Psychospielchen. Doch dieses Buch trägt trotzdem zu Recht den Titel Thriller...durch die unterschwellige Bedrohung und einige Szenen, die bei mir Gänsehaut ausgelöst haben .
Meines Wissens wurde dieses Buch vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt...und das merkt man doch an einigen holperigen Stellen und Sätzen.
Die Protagonisten sind teilweise etwas sehr schwarz/weiss charakterisiert. Vor allem Mutter Alma fällt sehr ins Schema "Glucke". Sie ist jedoch auch, die wohl in diesem Buch bei mir die meisten Emotionen ausgelöst hat. Ich hätte sie so manches mal einfach schütteln können.
Gegen Schluss wirkt die Story etwas konstruiert...vor allem die äusserliche Ähnlichkeit von zwei Protagonisten konnte ich nur schwer schlucken.
Ein Thriller, der "anders" ist und der mich mitgerissen und berührt hat!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mistery-Thriller

Book of Lies
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Quinn und Piper , 17 Jahre alt, treffen sich auf der Beerdigung ihrer Mutter zum ersten Mal. Bisher wussten sie nichts voneinander. Auch der Vater von Piper ist ahnungslos, dass es da Zwillinge gibt.
Piper ...

Quinn und Piper , 17 Jahre alt, treffen sich auf der Beerdigung ihrer Mutter zum ersten Mal. Bisher wussten sie nichts voneinander. Auch der Vater von Piper ist ahnungslos, dass es da Zwillinge gibt.
Piper ist sofort begeistert von ihrer Schwester, hofft sie doch durch sie einige Familiengeheimnisse aufzudecken. Die beiden machen sich auf den Weg in die dunklen Wälder von Wistmanns's Woods, wo Quinn bei ihrer Grossmutter aufgewachsen ist. Dort geschieht Mysteriöses!

Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Piper und von Quinn erzählt. Dadurch kommt es zwar zu gewissen Wiederholungen,doch ist auch sehr bereichernd da man als Leser beide Sichtweisen sieht. Abgewechselt werden diese Kapitel immer wieder durch Erinnerungen der Mädchen, die kursiv geschrieben sind und einen bedrohlichen, dunklen Unterton tragen.Hier ist der Schreibstil speziell und auf "alt" getrimmt.
Überhaupt habe ich bis Mitte Buch immer dieses leicht Dunkel, Bedrohliche gespürt...und mein Gefühl hat mir recht gegeben. Nach dreiviertel der Story kippt diese Stimmung ......zwar nicht wie ich gedacht habe in Richtung Thriller ,sondern mehr in Richtung Fantasy / Mistery. Obwohl kein Fan von Fantasygeschichten musste ich einfach schnell zu Ende lesen um zu erfahren was denn nun das dunkle Familiengeheimnis ist!

Der Schluss ,die Auflösung war mir fast zu schnell herbei geführt.So hatte ich das Gefühl mit einigen fadenscheinigen Erklärungen abgespiesen zu werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein blinder Ermittler!

Auge um Auge
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Der Fotograf Henk de Byl ist unterwegs um Fotos für einen Auftrag zu schiessen als er auf seinen Mörder trifft. Die Ermittlungen und Spuren verlaufen im Sande. Ausser eine...Bei der Leiche wird ein Notizbuch ...

Der Fotograf Henk de Byl ist unterwegs um Fotos für einen Auftrag zu schiessen als er auf seinen Mörder trifft. Die Ermittlungen und Spuren verlaufen im Sande. Ausser eine...Bei der Leiche wird ein Notizbuch gefunden mit dem Namen und Telefonnummer einer Person: Kunsthistoriker und Professor Cornelius Teerjong. Der Professor ist ein alter Freund vom Opfer und ein Bekannter der Polizei. Vor Jahren war er als Berater der Polizei für Kunstraub tätig.Heute konzentriert er sich gezwungenermassen auf seine Tätigkeit als Lehrer für Kunstgeschichte an der Staedelschule in Frankfurt.Gezwungenermassen ,weil er seit ein paar Jahren auf Grund einer Krankheit blind ist.
Drei Jahre nach dem Mord an de Byl taucht Kommissar Max Leonard wieder bei Teerjong auf...Parallelen zu einem anderen Mord mit denselben Merkmalen konnte ermittelt werden. Nun ist klar, dass ein Serientäter am Werk ist und die Polizei ist sich sicher, dass Terjong mehr weiss.Als seine Freundin Jenny Urban, eine Reporterin ,spurlos verschwindet stürzt er sich aus eigenem Interesse in die Ermittlungen.

Dieser Thriller ist der erste Band in einer Reihe von (noch nicht erschienenen) Bänden rund um Cornelius Teerjong und das Erstlingswerk des Autoren.
Die Morde, die Ermittlungen und das Motiv ist schlüssig und ideenreich. Ab und zu hatte ich jedoch Mühe beim Lesen den roten Faden zu erkennen. Denn die Blindheit des Hauptprotagonisten und die Kunst sind immer wieder Thema.Manchmal ,und vor allem bis Mitte Buch,drängeln diese beide Punkte so sehr in der Vordergrund, dass der Fall ins Abseits gerät.Der Spannung ist da nicht gerade dienlich.
Anderseits ist gerade das Thema Blindheit hochinteressant ...man erfährt "hautnah" wie sich ein blinder Mensch in unserer Gesellschaft fühlt. Kleine Spitzen, wie die, dass Teerjong einfach so untergehackt und in ein Zimmer geführt wird, sind sehr gut eingebaut worden.
Es wird in zwei Strängen erzählt. In einem Strang liest man die Gedanken, Gefühle und Absichten des Täters.Etwas, das nicht unbedingt Gänsehaut ausgelöst hat ,jedoch auf psychologischer Ebene hochinteressant war.
Ein etwas anderer Ansatz der Ermittlung: Der Kommissar hat eine Nebenrolle inne und eine aussenstehende Person ermittelt.
Eine Geschichte, die mich überzeugt und mitgerissen hat und gespannt warte ich auf weitere Bücher rund um Teerjong!