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Veröffentlicht am 21.01.2019

Plappermäulchen und Sonnenschein

Idol - Gib mir dein Herz
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„'Ich sitze neben der Frau fest, die offenbar an einem unheilbaren Fall von verbalem Durchfall leidet.'
'Sagt der Mann mit sozialer Verstopfung.'“

Sophie Darling und Gabriel Scott sind die personifizierten ...

„'Ich sitze neben der Frau fest, die offenbar an einem unheilbaren Fall von verbalem Durchfall leidet.'
'Sagt der Mann mit sozialer Verstopfung.'“

Sophie Darling und Gabriel Scott sind die personifizierten Gegensätze. Umso schwieriger gestaltet sich der Flug, bei dem Sophie durch ein Upgrade einen Sitz in der 1. Klasse neben ihm erhält, bis sich dann auch noch herausstellt, dass Scottie ihr zukünftiger Chef ist. Eigentlich sollten das genug Gründe sein, um sich von dem eiskalten, reservierten Mann fernzuhalten, doch so sehr die beiden auch versuchen, es zu leugnen, so spüren sie doch die gegenseitige Anziehung.

Nach „Idol – Gib mir die Welt“ ist dies der zweite Teil der Idol-Reihe von Kristen Callihan. Schon der erste Band gefiel mir super und entsprechend freute ich mich umso mehr auf die Fortsetzung rund um Scottie, den Manager der Band Kill John, um dessen Frontmann Killian es in Teil 1 geht.
Man sollte die Bücher in der vorgesehenen Reihenfolge lesen, damit einem keine Hintergrundinfos über Charaktere und die Band fehlen.

Das Cover ist wesentlich genauer als das des ersten Bandes, man sieht die dargestellte Person mehr im Detail. Sie sieht aus wie ein Geschäftsmann, ernst wie Scottie nun mal ist, und doch gutaussehend. Farblich passt das Buch gut in die Reihe.

Erzählt wird, wie ich es liebe, wechselnd aus der Ich-Perspektive von Sophie und Gabriel. Das bringt immer Schwung in die Geschichte, finde ich, man sieht beide Seiten mal und kann so besser nachvollziehen, was den einzelnen bewegt. Außerdem wird es nicht langweilig, vor allem da ich die beiden Hauptcharaktere unheimlich mochte und mich über jeden Fetzen ihrer Gedanken und Gefühle sofort hergemacht habe.
Auch durch den modernen Ton im Buch, einfach und doch abwechslungsreich und schwungvoll, die Umgangssprache und flapsigen Dialoge hier und dort war es leicht, im Fluss zu bleiben und es las sich einfach angenehm.

Sophie zu lesen war ein Fest für die Augen. Sie ist einfach erfrischend schlagfertig und plappert in einer Tour, selbst Gabriel konnte sie damit aus der Reserve locken. Lustig und spritzig, so eine offene Person muss man einfach gernhaben, ich habe sie geliebt und auch ein wenig bewundert. Gabriel ist ihr Gegenteil, stets höflich und reserviert, kein Mann großer Worte und gelegentlich eiskalt und hart. Doch durch Sophie taut die Eisschicht langsam aber sicher und die Mauern um sein Herz bröckeln. Sie ergänzen sich und bringen Seiten aneinander zum Vorschein, die sie selbst nur allzu lange verborgen haben, sie tun sich einfach gut. Typischerweise sträuben sie sich anfangs noch gegen ihre Gefühle, bis sie am Ende feststellen, dass sie nicht ohneeinander können, auf einem wirklich außergewöhnlichen Weg. Nicht zu kitschig, aber auch nicht zu trocken wird ihre Liebesgeschichte erzählt, genau richtig eigentlich. Gegen Ende häufen sich die Bettszenen zwar zu sehr für meinen Geschmack, aber darüber sehe ich mal hinweg.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne Liebesgeschichte im Rockstar-Metier über zwei Menschen, die mal wieder nicht wussten, was sie suchten, bis sie es schließlich gefunden haben.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, auch mit diesem hat Kristen Callihan mich wieder komplett abgeholt!

Veröffentlicht am 25.12.2018

Down the rabbit hole

Jeder von uns ist ein Rätsel
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„Vielleicht bin ich wie Schrödingers Katze, tot und lebendig zugleich.“

Menschen waren für Alvie schon immer ein Rätsel. Sie kann in ihnen nicht lesen, versteht die Gefühle anderer nicht wirklich und ...

„Vielleicht bin ich wie Schrödingers Katze, tot und lebendig zugleich.“

Menschen waren für Alvie schon immer ein Rätsel. Sie kann in ihnen nicht lesen, versteht die Gefühle anderer nicht wirklich und hat Tiere sowieso viel lieber, schließlich arbeitet sie auch mit ihnen. Doch dann trifft sie Stanley, der auch ein bisschen anders ist. Er ist ebenso verschlossen wie Alvie, langsam aber sicher öffnen sie sich jedoch gegenseitig und kommen sich näher. Es beginnt eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen den beiden, die es uns lehrt, dass jeder sein Gegenstück finden kann, so unwahrscheinlich das auch scheinen mag.

Das Cover ist ein kleiner Eye-Catcher. Es hat ein ungewöhnliches Muster, was ein wenig an einen verworrenen Kaninchenbau erinnert, in das sich der Titel perfekt einfügt. Aufgrund des Äußeren bin ich dann auf den Klappentext aufmerksam geworden und habe mich sofort in das Buch verliebt. Mit entsprechend großen Erwartungen bin ich dann ans Lesen gegangen und wurde zum Glück nicht enttäuscht.

Erzählt wird das Buch aus Alvies Ich-Perspektive, was wegen ihres besonderen Charakters und ihrer speziellen Denkweise extrem interessant und auch unterhaltsam war. Mir hat die junge Frau oft leid getan, ich habe mit ihr gelitten und gefühlt und war zeitgleich immer wieder erstaunt, in welche Richtung ihre Gedanken sich teilweise bewegt haben.
Der Schreibstil war ihrer verqueren Art angepasst, manchmal nachdenklich und anderorts wieder sehr durcheinander, generell spricht Alvie ziemlich erwachsen und emotionslos.

Alvie ist ein Gewohnheitstier. Alles läuft bei ihr nach Plan, jede Abweichung von der Norm geht ihr ordentlich auf die Nerven und auch an die Substanz. In Menschenmengen mir viel Aufregung und Stress kommt sie überhaupt nicht zurecht, deshalb ist ihr ein Job mit Tieren am liebsten, bis sie Stanley begegnet. Mit Stanley traut sie sich langsam aus ihrer Komfortzone heraus und im Laufe der Geschichte macht Alvie langsam aber sicher eine Entwicklung durch.
Stanley ist eher still und schüchtern, doch in Alvie findet er jemanden, der ihn nimmt, wie er ist, und nichts an ihm verurteilt. Sie fasziniert ihn mit ihrer Direktheit und er ist gewissermaßen ihr einziger sozialer Kontakt, sodass eine enge Bindung zwischen ihnen beiden entsteht.

Die Geschichte von Alvie und Stanley hat mich sehr berührt. Hier treffen zwei Außenseiter aufeinander, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, wenn auch komplett unterschiedliche. Sie finden im jeweils anderen (wenn auch sehr zögerlich) ihr Seelenheil, einen Ort, an dem sie sich ausleben und was trauen können, was normalerweise für sie untypisch wäre. Sie nehmen sich gegenseitig die Unsicherheit und das war wirklich wunderschön zu sehen.
Die Liebesgeschichte war keinesfalls kitschig, sondern ganz und gar atypisch. Es ging nicht so sehr um Dinge wie Dates, stattdessen mehr darum, zunächst mit sich selbst ins ins Reine zu kommen, bevor man lernt, andere zu lieben.

Mein Fazit:
Ein rührendes Buch über zwei einzigartige Menschen, die auf ungewöhnlichem Wege zueinander finden. Es war mir eine Freude, Alvie und Stanley zu begleiten und finde es sehr schade, dass dieses Buch in sich abgeschlossen scheint. Jedoch würde ich von nun an jederzeit erneut zu einem Buch dieser Autorin greifen!

Veröffentlicht am 18.12.2018

Honigsüßes Vergessen

Café Honeybee
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„Ich hatte im Grunde nie besonders nah am Wasser gebaut, aber in diesem Augenblick war ich nahe daran, in Tränen auszubrechen.“

Gretas Leben ist ein einziger Haufen Chaos. Sie muss ihrer Großmutter mit ...

„Ich hatte im Grunde nie besonders nah am Wasser gebaut, aber in diesem Augenblick war ich nahe daran, in Tränen auszubrechen.“

Gretas Leben ist ein einziger Haufen Chaos. Sie muss ihrer Großmutter mit ihrem Café helfen, auf ihre depressive Zwillingsschwester achtgeben, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr dieselbe ist, sich mit einem anhänglichen Freund herumärgern und all das lässt keinen Platz, mal einfach nur für sich zu sein. Als sie bei einem Autounfall ihr Gedächtnis verliert, gibt ihr das die Chance, alles in einem neuen Licht zu betrachten und sich ein unvoreingenommenes Bild ihrer Familie und Freunde zu machen. Doch auch das Vergessen schützt nicht vor den Verpflichtungen, die ihr alle Welt aufdrücken will, und so muss Greta entscheiden, was ihr wichtiger ist, das Café ihrer Großmutter Prudence oder ihr eigenes Glück.

Das Cover dieses Buches ist wirklich bildhübsch. Man sieht ein malerisches Café von außen, eine bunte Fassade, die aus dem Hintergrund von der Sonne angestrahlt wird. Es vermittelt einem ein unglaublich heimeliges Gefühl und auf der anderen Seite wirkt es auch irgendwie wie das perfekte, romantische Postkartenmotiv.

Ich hatte bisher weder von der Autorin noch von dem Buch etwas gehört und wurde neugierig, auch weil der Klappentext interessant klang. Da das Buch sich äußerlich von den bekannten und schon vielfach ausgeschlachteten „Das kleine XY hier oder dort“ oder dem „Hübschen AB an jedem Ort“ unterschied, gefiel mir zusätzlich und so beschloss ich, der Geschichte eine Chance zu geben, auch wenn klassische Liebesromane ohne New Adult oder Fantasy meist eigentlich gar nicht so sehr mein Ding sind.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Greta aus der Ich-Perspektive und der Sicht auf Shawna, die Zwillingsschwester. Gerade das Erzählte von Greta kurz nach ihrem Gedächtnisverlust war wirklich spannend zu lesen, ebenso ihr Umgang mit all den für sie fremden Leuten.
In diesem Buch dominiert eine einfache Spache mit umgangssprachlichen Elementen, sehr leicht und locker lesbar ohne dass man viel grübeln muss, die perfekte Lektüre für zwischendurch also, auch für den Fall, dass man auf einer Fahrt oder in einer Arbeitspause mal abschalten möchte.

Die Charaktere in diesem Buch haben gemischte Gefühle in mir ausgelöst. Die beiden Schwestern haben es mir besonders angetan, sie machen jede für sich eine große Entwicklung durch. Der Vater von Greta und Shawna war mir zu sehr voller Resignation, er war eine unbestimmte Begleiterscheinung, die nie wirklich die Stimme erhoben hat oder sonst wie groß aufgefallen ist, was eigentlich schade ist. Fin jedoch, der Freund von Greta und ihre Großmutter Prudence, kurz Pru, haben mein Blut mit jedem ihrer Auftritte im Buch zum Kochen gebracht. Fin ist ein ignoranter, selbstsüchtiger Trottel, eine manipulative Klette der schlimmsten Sorte, Pru dagegen eine starrsinnige, rassistische, verbissene Alte, der man unbedingt mal kräftig die Meinung sagen sollte. Also wenn die Autorin eins drauf hat, dann ist es starke Charaktere zu formen.

Die Geschichte um Greta und ihre Familie ist keine klassische Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne. Zwar gibt es entsprechende Elemente, im Vordergrund steht jedoch, wie man sein Leben selbst in die Richtung lenken kann, die einem am liebsten ist. Man lernt, dass man sich nicht für andere aufopfern muss, dass man zu allererst auf sein Herz hören sollte, ebenso wird man angehalten, auch mal Hilfe anzunehmen und auf seine Liebsten zu hören. Es mag schwer sein, zwischen denen zu unterscheiden, die wirklich nur dein Bestes wollen, und denen, die aus dir einen Nutzen ziehen, doch mit etwas Beistand kann man alles durchstehen.

Mein Fazit:
Eine aufregende Geschichte mit einem Konzept, was mir neu war und wirklich gut gefallen hat. Spannende Idee, beiderlei sympathische und schreckliche, aber allesamt gut entwickelte Charaktere, ein detaillierter, malerisch beschriebener Schauplatz mit einem Hauch Magie.
Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Hauptgewinn

The One Best Man (Love and Order 1)
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„'Ich bin nicht deine Freundin.'
'Noch nicht.'
'Niemals.'“

Nach ihrer Scheidung schwört Victoria den Männern ab, beziehungsweise einer bestimmten Kategorie: Anwälten. Sie hat genug mit ihrer siebenjährigen ...

„'Ich bin nicht deine Freundin.'
'Noch nicht.'
'Niemals.'“

Nach ihrer Scheidung schwört Victoria den Männern ab, beziehungsweise einer bestimmten Kategorie: Anwälten. Sie hat genug mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zu tun und zieht extra zu ihrer Mutter in ihr Elternhaus nach Chicago zurück, um sie zu unterstützen. Was sie jedoch nicht erwartet, ist, dass sie eines Montagmorgens, als sie Jade zur Schule bringt, auf Reed Warner treffen würde. Reed, gutaussehend, charmant, reich... seinerzeit auf Victorias Hochzeit Trauzeuge ihres Ex-Mannes. Und noch dazu Anwalt. Warum also muss sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen fühlen?

Nach der San-Francisco-Hearts-Reihe des Autorinnen-Teams Piper Rayne ist dies die nächste Reihe aus ihrer Feder. Die Trilogie handelt von drei unterschiedliche Protagonistinnen, die alle bereits im ersten Band erscheinen, nämlich Victoria und ihren beiden Arbeitskolleginnen Chelsea und Hannah. Jede von ihnen ist geschieden, ein wichtiges Motiv, und bekommt ihre eigene Story, wobei Band 1 von Victoria handelt.

Anders als viele New Adult Geschichten wird diese hier ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Hauptperson erzählt. Mir persönlich ist es immer lieber, wenn man auch mal einen Blick in den Kopf des Mannes werfen kann, aber in diesem Fall hat mir das gar nicht mal so sehr gefehlt, weil bei Victoria stets genug los war, um drei Köpfe zu füllen.
Die Schreibweise ist flüssig und unkompliziert, die Umgangssprache hat den lockeren Ton noch verstärkt, sodass man oft nicht den Eindruck hatte, dass die Mutter einer siebenjährigen Tochter spricht, sondern viel eher ein Student von Mitte Zwanzig. Das hat mir geholfen, mit Victoria warm zu werden, da ich New Adult mit älteren Protagonisten, insbesondere wenn sie bereits Kinder haben, sonst eher skeptisch gegenüberstehe.

Victoria wurde in ihrer ersten Ehe übel mitgespielt, das einzig Gute, was daraus hervorging, war ihre kleine Tochter. Jade ist ihr Ein und Alles, aber wenn Vic eines gelernt hat, dann sich selbst und ihr Kind an erste Stelle zu setzen und nicht mehr blind hinter einem Mann zu stehen, der sie nicht unterstützt. Sie ist die typische starke aber gebeutelte Frau, die wegen einer gescheiterten Beziehung den Glauben in die Liebe verloren hat, mir war sie aber sehr sympathisch. Ich habe gern ihre Gedanken verfolgt und mit ihr gefühlt und mich mit ihr zusammen in Reed verliebt.

Dieser hingegen ist nicht der typische Bad Boy, sondern ein Mann, der mitten im Leben steht und sich nicht ausschließlich durch die Betten der Frauenwelt schläft, wie es sonst der Fall ist. Mir war er aber etwas zu perfekt. Er hat sich in jeder Hinsicht ideal an Victoria angepasst und ihr die Welt zu Füßen gelegt, abgesehen von Vics anfänglichem Misstrauen, das es für ihn zu überwinden galt, gab es kaum Querelen in der Geschichte. Im Grunde genommen war das aber auch mal erholsam, dass sich nicht auf jeder Seite gezofft und angepöbelt und anschließend im Bett wieder versöhnt wurde.

Was mir an der Geschichte besonders gut gefallen hat, waren einerseits Jade und Henry, die Kids, die zu Victoria und Reed gehören, die teilweise echt anbetungswürdig süß waren und die Stimmung an vielen Stellen aufgelockert und ihr Witz verliehen haben, andererseits waren es die beiden Kolleginnen von Vic, die in den beiden nächsten Teilen ihren großen Auftritt haben. Die beiden sind grundverschieden aber haben mich oft zum lachen gebracht beim Lesen. Chelsea nimmt kein Blatt vor den Mund, geht gern aus und hat eine Männerbekanntschaft nach der anderen, Hannah, die Chefin der anderen beiden, fällt dagegen in die Kategorie „Elegante Businesswoman“ und besticht mit ihrem trockenem Humor. Das Trio hatte eine powervolle Energie zusammen, sodass man selbst als Leser das Gefühl hatte, zu ihnen dazuzugehören.

Mein Fazit:
Wenn es ein Makel ist, dass ein Mann zu perfekt ist, dann habe ich diesen Kritikpunkt hier vorzubringen. Ansonsten gibt’s nichts zu beanstanden, ein wirklich lesenswertes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich unglaublich freue, mit Chelsea geht es weiter!

Veröffentlicht am 14.12.2018

Musikalisches Finale

Der letzte erste Song
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„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie ...

„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie wieder singen, das hatte Grace sich selbst geschworen. Nach einem Desaster von früher hat sie einfach zu viel Angst, bis sie sich selbst und ihrer Freundin beweisen will, dass sie mittlerweile stark genug ist und ihre Furcht überwinden kann. Sie singt bei Mason, ihrem Lieblingsfeind aus ihrem Freundeskreis, vor, denn seine Band sucht eine neue Frontsängerin, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in seiner Nähe auf einmal so anders fühlen würde. Sie sieht eine Seite an ihm, die ihr bisher verborgen blieb, doch sie wird Mason niemals haben können, denn er ist schon vergeben.. Es sei denn, er fühlt das gleiche vielleicht auch für Grace.

Von dieser Reihe kenne ich bisher nur den ersten Band, hatte jedoch schon so viel Gutes gehört, dass ich den vierten und letzten Band vorziehen musste. Ich hatte zwar einige Lücken was Vorkenntnisse betrifft, aber dennoch war es gut lesbar, selbst wenn ich im Nachhinein unbedingt empfehlen würde, sich die Reihe chronologisch vorzunehmen.

Das Cover ist wirklich hübsch, sehr romantisch. Eigentlich mag ich Menschen auf Covern nicht so gern, aber in diesem Fall ist es nicht übertrieben anzüglich sondern süß gestaltet und entsprechend nett anzuschauen. Man erkennt durch die Ähnlichkeit zu den vorigen Bänden natürlich auch gleich die Zugehörigkeit zur Reihe.

Mason und Grace erzählen abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive und mittlerweile sollte jeder wissen, dass ich ein absoluter Befürworter dieser Erzählweise bin. Man rätselt nicht immer herum, warum der Kerl dieses oder jenes tut, sondern bekommt es einfach serviert, ohne wegen irgendwelcher unlogischen Handlungen die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, man kann angenehm entspannt lesen und merkt gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen.

Die Charaktere in diesem Buch sind eine ziemlich bunte Truppe. Grace wirkt auf den ersten Blick etwas hochnäsig und wie die typische Misswahl-Kandidatin, kühl, bestimmend und immer perfekt gestylt. So falsch liegt man damit auch nicht, aber sie verbirgt weit mehr, als es den Anschein hat. Ihr großes Talent ist das Singen, jedoch steht sie seit jeher unter dem drohend erhobenen Pantoffel ihrer rücksichtslosen Mutter, die Grace wie auch schon ihre große Schwester nach ihren Vorstellungen formen will. Ein wenig hat mich das an Jennifer aus Winton Brothers 3 von Penny Reid erinnert, die ebenfalls unter einer übereifrigen Mutter litt. Man findet diese Bücher in vielen Romanen und jedes Mal erwecken sie in mir das Bedürfnis, sie zu packen und fest zu schütteln, bis sie ihre armen Mädchen endlich mal sie selbst sein lassen.

Mason gefiel mir richtig gut. Er ist einerseits witzig und charmant, andererseits nimmt er seine Musik sehr ernst und brennt für das, was er tut. Darum weiß er auch, dass Grace die ideale Besetzung für seine Band ist, jedoch hat er mit ihr eine echt harte Nuss vor sich. Was für die beiden zunächst nur ein Verhältnis aus gegenseitigem Nutzen darstellt, entwickelt sich sehr bald zu mehr und mehr, leider gibt es dabei ein Problem: Masons Freundin. Ich muss ja sagen, dass dieses Mädchen mich mehr als einmal in den Wahnsinn getrieben hat, einen derart sprunghaften und unentschlossenen Menschen konnte ich einfach nicht verstehen.
Der Rest der Clique hat in den verschiedenen anderen Bänden seinen jeweiligen Auftritt, nur wird leider der Rest der Band von Mason dabei übergangen. Seine drei anderen Jungs waren mir ebenfalls unglaublich sympathisch und ich hätte wirklich gern mehr über sie gelesen.

Da ich sehr viel New Adult lese, hat mich die Geschichte jetzt nicht wirklich überrascht und mir ist das Konzept Heißer-Typ-trifft-Good-Girl keinesfalls unbekannt, dennoch lese ich immer wieder gern solche Storys. Mason und Grace sind ein süßes Paar und nur darauf kommt es an. Ihre Liebe entwickelt sich langsam, schließlich hat Mason ja noch seine Freundin, aber ich finde sowieso, dass es zu unrealistisch wirkt, wenn sich die Protagonisten gleich im ersten Drittel des Buches die ewige Liebe schwören. Zumal freue ich mich jedes Mal, wenn auch die Musik eine entscheidende Rolle im Buch spielt.

Mein Fazit:
New Adult, das man gelesen haben muss! Ein großartiger Abschluss, ich freue mich, wenn die Autorin wieder mal was aus diesem Genre herausbringt.