Lady in Black
Inhalt
Sofia Muratore wäre so gern glücklich und trägt doch immer Schwarz. Sie hat zwei ungleiche Augen und fühlt sich wie ein »Luftballon hinter Gittern«. Mit zehn Jahren rasiert sie sich aus Protest ...
Inhalt
Sofia Muratore wäre so gern glücklich und trägt doch immer Schwarz. Sie hat zwei ungleiche Augen und fühlt sich wie ein »Luftballon hinter Gittern«. Mit zehn Jahren rasiert sie sich aus Protest die Haare, mit sechzehn hat sie von allem genug. Sie erträgt die Krisen der Eltern nicht, will Schauspielerin werden, wird aber nur magersüchtig. Sie zieht von Mailand nach Rom und dann nach New York. Sie verliebt sich, taucht ein in das Leben anderer und verflüchtigt sich sofort wieder wie Gas. Überhaupt ist Sofia immer auf der Flucht, vor ihren Freunden, Liebhabern, den Eltern und sich selbst – in der Hoffnung, anderswo endlich zur Ruhe zu kommen.
Meine Meinung
„Sofia trägt immer Schwarz“ von Paolo Cognetti lässt seinen Lesern viel Freiraum zur Interpretation.
Zu Beginn hatte ich deshalb auch ein bisschen Schwierigkeit, in die Story zu finden und mit den Darstellern warm zu werden.
In einzelnen Episoden schildern unterschiedliche Charaktere ihre Begegnung mit Sofia.
Da wären zum einen ihre Eltern, ihre depressive Mutter, der schwerkranke Vater, die patente Tante, sowie diverse Bekanntschaften und Liebhaber.
Alle erzählen in kurzen Episoden von ihrer Begegnung mit Sofia.
So kreiert der Leser sein eigenes Bild nach und nach von der Protagonistin. Jedoch ist es niemals Sofia selbst, die von sich aus der Ich-Perspektive erzählt. So bleibt sie bis zu einem gewissen Grat stets rätselhaft und unnahbar.
"Du schleppst deine beiden Identitäten mit dir herum wie streitsüchtige Schwestern: Eine zerrt an dir und will weiterkommen, während die andere die Absätze in den Boden rammt." (ZITAT)
Sie fordert andere heraus und ist stets auf der Suche. Nur nunja, nach was genau. Das lässt der Autor dem Leser mehr oder weniger offen.
"Ich will im Hier und Heute glücklich sein." (ZITAT)
Der Roman von Cognetti ist definitiv keine leichte Kost, jedoch ein Buch, dass sich zu lesen lohnt.