Cover-Bild Erhebung
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Magischer Realismus
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783453272026
Stephen King

Erhebung

Roman
Bernhard Kleinschmidt (Übersetzer)

Scott nimmt rasend schnell ab. Sein korpulentes Aussehen ändert sich trotzdem nicht. Und noch unheimlicher: Wenn er auf die Waage steigt, zeigt sie jeweils das gleiche Gewicht an, egal wie viel er momentan trägt, ob Kleidung oder gar Hanteln. Scott hat Angst, dass man ihn zum medizinischen Versuchskaninchen macht. Aber er muss es jemand erzählen. Zu Dr. Ellis hat er Vertrauen, aber auch der weiß keinen Rat.

In seiner netten Wohngegend in der Kleinstadt Castle Rock gerät Scott in einen eskalierenden Kleinkrieg. Der Hund der neuen Nachbarn – zwei Lesben – verrichtet sein Geschäft ständig bei ihm im Vorgarten. Die eine Frau ist eigentlich recht freundlich, die andere aber eiskalt. Die beiden haben gerade ein Restaurant eröffnet, von dem sie sich viel erhoffen. Die Einwohner von Castle Rock wollen aber nichts mit Homopaaren zu tun haben, da ist großer Ärger vorprogrammiert. Als Scott endlich kapiert, was Vorurteile in einer Gemeinschaft anrichten, überwindet er den eigenen Groll und tut sich mit den beiden zusammen. Merkwürdige Allianzen, der jährliche Stadtlauf und Scotts mysteriöses Leiden fördern bei sich und anderen eine Menschlichkeit zutage, die zuvor unter einer herzlosen Bequemlichkeit vergraben lag.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2018

kurz, aber oho!

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Zugegeben, die Geschichte ist sehr kurz, dafür hat sie es aber in sich. Stephen King schreibt sehr gefühlvoll was passieren kann, wenn man seinen Mitmenschen mehr Aufmerksamkeit zukommen lässt und über ...

Zugegeben, die Geschichte ist sehr kurz, dafür hat sie es aber in sich. Stephen King schreibt sehr gefühlvoll was passieren kann, wenn man seinen Mitmenschen mehr Aufmerksamkeit zukommen lässt und über seinen Schatten springt.

Mich hat der kurze Ausfkug in Scotts Leben sehr berührt. Eine emotionsgeladene Geschichte, nach der ich sogar Tränen in den Augen hatte.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Perfekt für Zwischendurch

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Scotts Leben ist soweit in Ordnung bis er radant an Gewicht verliert. Er wendet sich an seinen pensionierten Freund Dr. Ellis, der kann sich dieses Phänomen leider auch nicht erklären.

Wiedermal ein sehr ...

Scotts Leben ist soweit in Ordnung bis er radant an Gewicht verliert. Er wendet sich an seinen pensionierten Freund Dr. Ellis, der kann sich dieses Phänomen leider auch nicht erklären.

Wiedermal ein sehr gutes Buch von Stephen King in dem es um den Gewichtsverlust von Scott geht und darum das die Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlicher Paare noch immer sehr groß sind.
Ich fand durch den lockeren Schreibstil schnell den Anschluss der Geschichte. Ein perfektes Buch für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Kurz, bündig und packend.

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Inhalt:
Scott ist ein großer stämmiger Mann der seit neuestem ein Problem hat - und zwar nimmt er unkontrolliert und ohne Grund ab. Als wäre dies nicht schon mysteriös genug, verändert sich sein Aussehen ...

Inhalt:
Scott ist ein großer stämmiger Mann der seit neuestem ein Problem hat - und zwar nimmt er unkontrolliert und ohne Grund ab. Als wäre dies nicht schon mysteriös genug, verändert sich sein Aussehen dabei nicht und die Waage zeigt immer das Gleiche an, egal ob mit Klamotten, Hanteln oder die Taschen voll Kleingeld.
Scott will seinen bedenkenswerten Zustand seinen Ärzten nicht verraten, weil er im schlimmsten Fall seine Tage nicht als Versuchskaninchen verbringen will. Er erzählt es einem pensioniertem Arzt zu dem er Vertrauen hat aber auch der weiß nicht woran Scott leidet aber akzeptiert dessen Entscheidung gegen diverse Tests.
Als wäre das nicht schon genug, hat Scott kleine Problemchen mit dem Hund seiner neuen Nachbarinnen.
Je mehr Gewicht Scott verliert, desto mehr werden ihm die Vorurteile gegen seine lesbischen Nachbarinnen bewusst und so versucht Scott sich den beiden zu nähern. Ob ihm das wohl gelingt? Und was passiert mit Scott, wenn er nichts mehr wiegt?

Rezension:
Der Einstieg war, wie immer bei Stephen King, sehr gut. Ich fand direkt in die Geschichte rein und hatte bereits nach wenigen Seiten das Gefühl in der Geschichte angekommen zu sein.
Der Schreibstil war flüssig, packend und sehr gut zu lesen.
Die Charaktere haben mir super gefallen und sie waren nicht oberflächlich. Auch wenn anfangs die Nachbarinnen eher unsympathisch erschienen schließt man sie am Ende doch ins Herz.
Die Kurzgeschichte hatte genau die richtige Länge. Sie war nie langweilig und zog sich an keiner einzigen Stelle. In sich war alles schlüssig, logisch und das Ende rundete die ganze Geschichte perfekt ab.
Die Idee war klassisch Stephen King. Mysteriös, beängstigend und faszinierend. Stephen King lehrt einem das Fürchten, weil er übernatürliches und mystisches mit realen Szenarien verbindet. Man weiß, oder hofft, das so etwas unmöglich ist und dennoch hat man Angst.

Meine Meinung:
Dank dieser tollen Kurzgeschichte bin ich wieder voll und ganz im King-Fieber. Erhebung lässt sich innerhalb weniger Stunden lesen und ist eine sehr gute und spannende Unterhaltung. Trotz der wenigen Seiten, fühle ich mich auch bei diesem Buch nach dem Lesen als hätte ich Freunde verloren.
Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant und die Idee dahinter wirklich faszinierend. Was mir immer besonders gut gefällt ist, dass man auch bei diesem Buch wieder etwas gelernt hat das man mitnehmen kann. Dieses Buch zeigt mir, dass man nie alleine ist und dass man manchmal auf Menschen zugehen muss um Konflikte zu lösen und auch neue Freundschaften zu knüpfen.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Anders als sonst, aber trotzdem lesenswet

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https://sizzliest.wordpress.com/2018/12/09/rezension-stephen-king-erhebung/

Als „Erhebung“ mich erreichte und ich den Klappentext las, war ich erstmal etwas skeptisch. Auf dem Cover steht, dass es ein ...

https://sizzliest.wordpress.com/2018/12/09/rezension-stephen-king-erhebung/

Als „Erhebung“ mich erreichte und ich den Klappentext las, war ich erstmal etwas skeptisch. Auf dem Cover steht, dass es ein Roman ist, ich selbst würde es eher als Novelle bezeichnen. So ein dünnes Buch von Stephen King hatte ich zuletzt in der Hand als ich die sechs einzelnen Teile von „The Green Mile“ gelesen habe. Aber nur weil ein Buch kurz ist, heißt es ja nicht, dass es nicht gut sein kann. Ich hatte eine längere Busfahrt vor mir, also beschloss ich es bei der Fahrt zu lesen. Zwar hat die Fahrt nicht gereicht um es komplett zu lesen, aber zu Hause angekommen, war ich schnell mit dem Rest fertig. Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in ihren Bann gezogen. Auch wenn es kein Horror war, oder auf sonst irgendeiner Weise gruselig, hat der kleine Funken Mystery gereicht um das Buch bis zum Ende sehr kurzweilig zu halten. In der Geschichte geht es um Scott, einem stämmigen Mann, der plötzlich aus heiterem Himmel anfängt sehr rasant Gewicht zu verlieren. Er sucht seinen alten Hausarzt auf, der eigentlich nicht mehr praktiziert, und schildert ihm sein Problem. Der weiß allerdings auch keinen Rat. Die meisten Menschen würde es nicht stören soviel abzunehmen, Scott natürlich auch nicht, wenn da nicht ein klitzekleines Detail wäre. Scott nimmt zwar ab, aber man kann es ihm nicht ansehen. Sogar wenn er seine Jackentaschen voll mit Münzen packt, ändert sich das Gewicht nicht. Alles was er berührt, verliert sein Gewicht und wiegt nichts mehr. Er fängt damit an, den Gewichtsverlust zu dokumentieren und der Prozess irgendwann anfängt sich zu beschleunigen, rechnet er sich aus, wann der Tag Null sein wird. Was dann allerdings passieren wird, kann er sich noch nicht vorstellen. Im Laufe der Geschichte kommen einige sehr interessante Charaktere zum Einsatz. Es sind nicht viele, die wichtig sind, aber für Scott spielen sie eine große Rolle. Da wären zum Beispiel Missy und Deirdre. Das lesbische Pärchen aus seiner Nachbarschaft. In Castle Rock, der Stadt in der die Geschichte sich abspielt, haben die zwei Frauen, die ein Restaurant betreiben, keine große Fangemeinde. Das liegt wohl daran, dass die beiden verheiratet sind und Castle Rock sehr republikanisch eingehaucht ist. Einmal mehr zeigt uns King, dass er kein Fan von Donald Trump und seiner Politik ist. Scott und die Frauen haben Anfangs kein so gutes Verhältnis, aber nach und nach entsteht eine Freundschaft, die sehr wichtig für dieses Buch ist. Mir hat diese Wendung sehr gefallen und auch der Titel ist sehr passend gewählt. Warum, werde ich nicht verraten. Das müsst ihr selbst herausfinden. Für mich war „Erhebung“ eine Geschichte über Freundschaft, Vergebung und Dinge die man am Herzen hat und unbedingt erledigt werden sollten. Es ist auf jeden Fall sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 19.01.2019

Loslassen

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Scott Carey ist Hohn und Spott gewohnt, ist er doch übergewichtig und damit die ideale Zielscheibe für andere, die ihre eigenen „Makel“ nicht sehen, die anderer aber immer ganz deutlich kennzeichnen möchten. ...

Scott Carey ist Hohn und Spott gewohnt, ist er doch übergewichtig und damit die ideale Zielscheibe für andere, die ihre eigenen „Makel“ nicht sehen, die anderer aber immer ganz deutlich kennzeichnen möchten. Seit einiger Zeit wiegt er aber immer weniger, obwohl sich seine Figur nicht ändert. Selbst wenn er extrem viel isst, sein Gewicht verringert sich und seine Figur bleibt unverändert. Nur den alten Doc Ellis weiht er ein. Dieser ist genauso ratlos, wie Scott selbst. Im vollen Bewusstsein, dass dieses Phänomen gegen sämtliche Logik und alle Wissenschaft ist, verweigert er Untersuchungen in Kliniken. Er möchte kein Versuchskaninchen sein. Ist doch absehbar, dass er seinem Ende entgegengeht. Die Zeit bis dahin möchte er nutzen – und kämpft im entzweiten Castle Rock gegen Unrecht und Vorurteile. Dabei gewinnt er ganz besondere Freunde und verändert mehr, als er je geahnt hätte.

King hat sich unter seinem Pseudonym „Richard Bachmann“ schon einmal mit Gewichtsverlust beschäftigt. „Der Fluch“ geht jedoch in eine völlig andere Richtung. „Erhebung“ ging mir sehr viel mehr unter die Haut, hat mich bewegt und berührt – wogegen „Der Fluch“ sehr viel gruseliger, erschreckender, mehr offensichtlicher Horror ist.

Trotz des erstaunlichen Gewichtsverlustes ist nicht Scott der Mittelpunkt der Novelle. Um ihn herum geschehen Dinge, die er jetzt ganz anders wahrnimmt und die er verändern möchte. Das ist die eigentliche Story. Sie führt dem Leser vor Augen, wie lächerlich, kleinlich und unsinnig so manches Verhalten ist, das man, wenn man ehrlich ist, auch selbst schon an den Tag gelegt hat. Das optische, sichtbare, was jeder (gern auch individuell) wahrnimmt, ist maßgeblich. Ob das allerdings die Wahrheit ist, weiß man nicht. Stimmt Scotts Aussehen oder stimmt, was die Waage zeigt?

Kaum eine der Figuren in der Geschichte kommt ohne einen Charakterzug aus, der unschön oder unfair ist. Wer mit Scott zu tun hat, beginnt, diese Züge abzulegen. Scott körperlich zu berühren ist ab einem gewissen Moment allerdings nicht gut – das merkt und zeigt auch sein Kater. So ergibt sich daraus, dass wirklich jeder gern in Scotts Nähe ist, aber eben mit der Einschränkung, auf Berührung zu verzichten. Dabei wird erst bewusst, wie wichtig Berührungen sind, wie oft man sich berührt, ohne darüber nachzudenken.

Viele Momente und Szenen in der Geschichte sind „Puzzleteile“ aus seinen anderen Werken. Diese kleinen versteckten Dinge mag ich ganz besonders an seinen Büchern. Nicht alle sind einfach nur so eingestreut, einige haben auch eine Bedeutung. Ebenso verhält es sich mit Anspielungen auf das aktuelle, reale Weltgeschehen, die Politik, die Trends und Veränderungen. King ist dabei recht deutlich, nimmt kaum ein Blatt vor den Mund. Man muss es nur verstehen bzw. sehen – wie bei einem Wimmelbild. Ja, das trifft es wohl – „Erhebung“ gleicht einem Wimmelbild in Worten gezeichnet.

King zeigt mit „Erhebung“ überdeutlich, dass er mehr kann, als „nur“ Horror. Nicht ohne Grund laufen seine Bücher nur noch selten unter anderen Genres als „Roman“. Noch immer steckt in jedem seiner Bücher einiges an Mystischem, Unerklärbarem, Beängstigendem, auch erwischt er den Leser jedes Mal am Ende kalt. Doch ist er weit weg von seinen üblichen Monstern. Es macht Spaß, Kings Weiterentwicklung zu begleiten und mit ihm neue Möglichkeiten zu entdecken. King zeigt unter anderem, dass man auch in einer Novelle, also auf wenigen Seiten, ganz viel sagen kann. Oder anders ausgedrückt – das Ungesagte füllt hier hunderte von Seiten.

Ich habe zuerst das Hörbuch gehört und dann das Buch gelesen. Auch wenn es die identische Geschichte ist, wirkt sie auf mich selbst gelesen noch viel stärker und intensiver, obwohl ich viele Hörbücher höre und sogar mit gekürzten Fassungen selten Probleme habe. King muss man vielleicht doch eher lesen denn hören.

Auch wenn mir das Ende nicht so ganz gefallen hat – wieder einmal – hat mir die komplette Reise durch die Geschichte sehr gut gefallen. King hat so viel Zeitgeist, aktuelle Themen und Stimmung in das Buch gepackt, dass es fast platzt. Und so gebe ich dem Buch trotz dem für mich nicht perfekten Ende fünf Sterne.