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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Solider Thriller ohne große Überraschungen

Ohne Spur
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INHALT:
Audra Kinney flieht mit ihren zwei kleinen Kindern vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Mit dem Auto will sie zu einer Freundin nach San Diego, ans andere Ende der USA. Doch mitten in der Wüste von ...

INHALT:
Audra Kinney flieht mit ihren zwei kleinen Kindern vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Mit dem Auto will sie zu einer Freundin nach San Diego, ans andere Ende der USA. Doch mitten in der Wüste von Arizona wird sie von der Polizei angehalten. Im Kofferraum ihres Wagens findet der Sheriff ein Päckchen Marihuana, das Audra noch nie gesehen hat. Alle Unschuldsbeteuerungen sind zwecklos – sie wird verhaftet. Und was dann kommt, hätte sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Denn plötzlich sind ihre Kinder verschwunden. Der Sheriff behauptet, Audra sei allein im Wagen gewesen. Die Welt hält Audra für eine Mörderin. Und ihr Wort steht gegen das des Sheriffs. Kein Mensch glaubt ihr. Bis auf einen.

MEINUNG:
Ohne Spur beginnt gleich ziemlich rasant und vor allem voller schreiender Ungerechtigkeit. Man merkt sofort, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch wenn es der Klappentext nicht vermuten lässt, der Leser weiß von Anfang an, was mit den Kindern passiert ist und wer dahintersteckt. Natürlich gibt es hier Mittelsmänner und solche Personen, die die wirklichen Täter sind, was als Forumsbeiträge dargestellt wird. Auch hier ist eigentlich sofort klar, in welche Richtung das Ganze geht.

Ich war natürlich absolut empört, wie Audrey hier Opfer der Polizeigewalt wird und vor allem dass ihr natürlich niemand glaubt. Mit ihrer Vergangenheit hat sie keine Chance, dass ihrem Wort Glauben geschenkt wird, denn das steht gegen, dass der Polizei und die will keine Kinder gesehen haben.

Man erfährt auch etwas über die Vergangenheit von Audra, vor allem über ihre Ehe mit Patrick. Das zu lesen ist keine leichte Kost. Natürlich kann man sagen, dass Audra sich früher hätte wehren müssen, aber Patrick hat dafür gesorgt, dass sie dauerhaft abhängig von Alkohol und Tabletten ist. Immerhin hat sie den Absprung dann endlich geschafft bis auf sie das nächste Unglück zu rollt.

Die Geschichte ist sehr rasant und ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Dadurch wird natürlich eine gewisse Dynamik und auch Spannung erzeugt, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Natürlich möchte man erfahren, ob Audra ihre Kinder noch wiederfindet. Dennoch fehlte mir hier die Spannung, die ich bevorzuge und zwar durch spannende Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse. Die haben mir hier einfach gefehlt.

Audra wird auch noch ein junger Mann namens Danny bei Seite gestellt, dem das Gleich passiert ist, wie ihr. Auch Danny hat ein Kind verloren und weiß nicht an wen. Die Rolle von Danny fand ich richtig angelegt, denn Audra hat sonst überhaupt keine Hilfe und Unterstützung. Beide finden allerding erst so ab der Hälfte zusammen. Allerdings blieben von meiner Seite noch ein Fragen offen, was seine Geschichte angeht.

FAZIT:
Ohne Spur ist ein solider Thriller, der durch sein rasantes Tempo durchaus zu überzeugen weiß. Als Film würde die Geschichte ausgezeichnet funktionieren. Mir hat es aber an Wendungen und Unvorhersehbarkeit gefehlt, die das Buch zu einem Highlight gemacht hätte.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Mein bisher schwächster Gruber

Rachewinter
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INHALT:
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen ...

INHALT:
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...

MEINUNG:
Rachewinter ist der dritte Teil der Reihe um den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Die Fälle an sich sind abgeschlossen, aber es ist ratsam die alle Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen, sonst spoilert man sich ein wenig, was das Privatleben der beiden angeht.

Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, nachdem ich vorher extra Rachesommer und Racheherbst gelesen habe, um die Reihenfolge einzuhalten. Walter Pulaski mochte ich schon in den ersten beiden Teil sehr als Ermittler. Ähnlich wie in Rachesommer werden Männer von einer unbekannten Frau umgebracht, wobei es zunächst immer nach Unfällen aussieht. Doch Walter Pulaski glaubt nicht so richtig daran. Bei Evelyn sucht ein neuer Mandant Hilfe, der des Mords beschuldigt wird. In Wien geschehen ebenfalls Morde.

Als Leser war mir relativ schnell klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen, doch Pulaski und Evelyn brauchen ihre Zeit bis sie das feststellen. Bis dahin, muss ich leider sagen, zieht sich das Buch ganz schön. Ein paar 100 Seiten weniger hätten der Spannung des Buches auf jeden Fall gutgetan. Mir fehlten auch spannenden und unvorhersehbaren Wendungen. Mir war schon auf der Mitte des Buches klar, wie alles zusammenhängt und bis zum Schluss wartet man dann eigentlich nur noch darauf, dass Pulaski und Evelyn auch die Zusammenhänge erkennen und den Täter schnappen, was auch sehr ausführlich geschildert wird. Gruber hat diesmal auch ungewöhnlich brutale Gewalt- und Sexszenen detailliert beschrieben, die meiner Meinung nicht hätten sein müssen. Die Geschichte wäre auch ohne ausgekommen.

FAZIT:
Andreas Gruber gehört seit der Sabine Nemez/ Maarten S. Sneijder Reihe wirklich zu meinen absoluten Lieblingsautoren bei den Thrillern. Ich mag auch die Reihe um Walter Pulaski und Evelyn Meyers, dennoch kommt diese Reihe was die Genialität und Wendungen angeht nicht an erstere Reihe ran. Rachewinter war insgesamt nicht schlecht, aber für mich ziemlich lang und der schwächste Band aus dieser Reihe. Leider fehlte es hier auch an ein paar spannenden Wendungen.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Historisch interessant, aber die Handlung konnte mich nicht überzeugen

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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INHALT:
Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen ...


INHALT:
Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt ...

MEINUNG:
Die Charité – Hoffnung und Glaube ist der Band einer mehrbändigen Reihe. Obwohl Ulrike Schweikert schon so viele Bücher veröffentlicht hat, ist dies mein erster der Autorin gewesen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte um die Charité, eine der berühmtesten Kliniken in Deutschland, weil ich selbst auch aus Berlin, wenn auch in einer anderen Klinik geboren. ?
Das Buch beginnt mit einer ersten Choleraepedemie, die man aber eingedämmt bekommt. Großer Stern am Himmel ist Professor Dieffenbach, den es auch wirklich gab. Auch wenn es noch drei Frauencharaktere gab, empfand ich vor allem Dieffenbach eigentlich als einer der tragenden Charaktere. Er ist auch für die Charité und die medizinische Forschung von großer Bedeutung. Natürlich spielt auch sein Privatleben eine Rolle. Anfangs ist er unglücklich verheiratet, empfindet aber auch gegenüber der Gräfin Ludovica Zuneigung. Allerdings ist diese ebenfalls verheiratet und kann aus ihren gesellschaftlichen Grenzen nicht wirklich ausbrechen.

Es ist sehr traurig, dass es zu dieser Zeit Frauen noch nicht vergönnt ist Medizin zu studieren, sondern höchstens als Wärterin zu arbeiten oder später auch als Diakonisse, so wie im Fall der jungen Elisabeth. Die Arbeit als Wärterin ist sehr hart. Gefühlt arbeitet Elisabeth Tag und Nacht ohne großen Pausen und Freizeit. Für Elisabeth ist die Pflege von Menschen quasi ihre Berufung. Sie tut das aufopferungsvoll und mit ganz viel Herz, womit sie auch bei den anderen Wärtern und Wärterinnen sehr aneckt, denn diese behandelt die Kranken eher als wäre sie Gefangene. Als Elisabeth sich später als Diakonisse verpflichten lässt, kommt ihr dann die Liebe dazwischen und sie muss sich entscheiden.

Auf Martha hatte ich mich eigentlich am meisten gefreut, weil ich den Beruf von Hebammen immer so interessant finde, aber leider schlägt Martha schon relativ schnell eine andere Richtung ein. Martha verbindet eine Freundschaft zu Elisabeth und beide sind auch durch eine Tat von Marthas unwissentlich miteinander verbunden, dennoch empfand ich sie als recht blass. Generell empfand ich die Erzählstil und die Charaktere als sehr nüchtern mit relativ wenig Emotionen. Dazu passen dann die vereinzelten Tagebucheinträge der Gräfin Ludovica, die sich dann in ihrer unglücklichen Liebe zu Dieffenbach ergießt, wiederum so gar nicht.

FAZIT:
Alles in allem fand ich die (medizin-)historischen Aspekte sehr interessant, aber mir fehlte in der Handlung leider der roten Faden und das Ziel des Buches. Daraus fehlte mir auch die Sogwirkung, die einen dazu treibt wissen zu wollen wie es weiter geht. Obwohl Herr Dieffenbach ein sympathischer Charakter war, kamen wir die weiblichen Charaktere dafür deutlich zu kurz. Ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, muss ich mir daher noch überlegen.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Solide Leistung

Children of Blood and Bone
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INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, ...

INHALT:
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

MEINUNG:
Auf das Buch war ich sehr gespannt. Ich habe es bereits im englischsprachigen Raum als sehr gehypt empfunden und habe mich sehr gefreut, dass der Fischer Verlag es so schnell übersetzt hat. Auch ein Lob dafür, dass das Cover der englischsprachigen Ausgabe übernommen worden ist, denn das ist wirklich ein Hingucker und passt so gut zur Protagonistin Zélie.

Das Buch startet gleich ziemlich rasant. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der von Zélie, Inan, der Kronprinz und seiner Schwester Amari. Eine wichtige Rolle spielt auch Zélies Bruder Tzain. Das Schicksal aller vier ist unweigerlich miteinander verbunden und ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Man kann sagen, dass es darum geht die Magie zu retten. Die Magie wurde brutal ausgelöscht von Inan und Amaris Vater, der diese als Bedrohung ansah und der auch Zélies und Tzains Mutter zum Opfer fiel.

Zélie ist voller Wut und Impulsivität seitdem ihre Mutter brutal ermordet worden ist, was anfangs verständlich ist, aber mir auch irgendwann auf die Nerven ging. Ein vernünftiges Gespräch kann man mit ihr nicht wirklich führen. Sie handelt auch oft sehr impulsiv und bringt andere damit in Schwierigkeiten. Ihre Absichten sind natürlich löblich, aber ihre Mittel manchmal fragwürdig. Ich finde es grundsätzlich schwierig, die Magie hier nur als etwas Gutes zu betrachten, denn sie kann viel Schaden anrichten. Im Gegensatz zu den Taten von Inan wird das aber nicht verurteilt.

Inan ist eine sehr spannende Figur, weil er eigentlich für den Feind steht und als solcher betrachtet wird, aber dann doch merkt, dass Zélie und er mehr gemeinsam als er sich eingestehen will. Seine innerliche Zerrissenheit ist immer wieder spürbar. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Amari, seine Schwester ist der Auslöser für die ganzen Ereignisse und sie bringt ein wenig Sanftmut und Ruhe in das Gespann. Zwischen ihr und Zélie entsteht auch eine Freundschaft.

Tomi Adeyemi entspinnt hier ganz eigene Welt mit Anlehnung an die afrikanische Kultur. Die Welt ist gut ausgearbeitet, allerdings sind Begriffe und Namen oft schwer, da man mit ihnen nicht so vertraut ist. Ich empfand den Schreibstil schon als sehr episch zum Teil und mir fehlte an der einen oder anderen Stelle definitiv die Spannung.

Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass das Buch aus ihrer eigenen Wut heraus entstanden ist, dass Schwarze ungerecht behandelt werden und willkürlicher Polizeigewalt zum Opfer fallen. Ich finde es toll, dass sie sich damit auseinandersetzt und finde es auch ganz wichtig, dass dieses Thema in der Literatur aufgegriffen wird, aber ich kann hier wenig Unterschied zu anderen Fantasybüchern und Dystopie erkennen, in denen häufig eine Gruppe von Menschen unterdrückt wird. Bei mir kam die Botschaft leider nicht an.

FAZIT:
Für mich ist es eine solide Fantasygeschichte, die mal etwas Neues ist, aber mir fehlte hier definitiv die Spannung und konnte jetzt auch nicht die Botschaft der Autorin entdecken bzw. hebt sich das nicht von anderen vergleichbaren Büchern ab. Ich bin mir unsicher, ob ich die Geschichte weiter verfolgen werde.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Leider recht spannungsarm

Ins Dunkel
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INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron ...


INHALT:
Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.
Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.
Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...

MEINUNG:
Ich habe von Jane Harper dieses Jahr bereits ihren ersten Roman Hitze bzw. The Dry gelesen und war davon sehr angetan. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nun der zweite Teil Ins Dunkel erschienen ist. Es ist quasi Aaaron Falks zweite Fall, der aber mit dem ersten überhaupt nichts zu tun hat. Es gibt hier ein paar Andeutungen zum ersten Band, aber keine Spoiler. Man kann Hitze also getrost auch danach noch lesen. Ich finde man wird eher neugierig auf den ersten Teil, weil vieles dort erklärt wird.

Australien ist ein ungewöhnlicher bzw. in Thrillern nicht so weit verbreiteter Spielort. Diesmal entführt uns die Autorin in den australischen Busch. Fünf Frauen werden als teambildende Maßnahme auf eine Wanderung geschickt, die sie ohne Smartphone bewältigen müssen, dabei kehrt Alica Russel nicht mit den anderen zurück. Falk und seine Kollegin Carmen sind der Firma wegen Steuerbetrug auf der Spur und Alice war eine wichtige Informantin.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Vergangenheit, beginnend mit dem Start der Wanderung, und der Gegenwart, beginnend mit der Rückkehr der Frauen und den Ermittlungen, erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Falk und Carmen, die versuchen herauszufinden, wo Alice ist und in der Vergangenheit die fünf Frauen, von denen mir keine wirklich sympathisch war. Besonders Alice fand ich sehr schwierig. Sie wirkte sehr kalt und berechnend. Man spürte auch von Anfang an, dass zwischen ihnen so viele Konflikte lauern, die unausgesprochen immer mitschwingen. Nach und nach bekommt man allerdings einen Eindruck, was so die Probleme sind. Keine von ihnen hat auch wirklich Lust auf diese Wanderung, aber leider hat das Unternehmensleitung die Gruppe zusammen gestellt im Vorfeld.

Die Erzählweise von Jane Harper ist sehr intensiv und sehr atmosphärisch, wie es auch schon bei Hitze der Fall war. Was mir allerdings fehlte war die Spannung. Fünf Frauen alleine in der Wildnis sorgt natürlich für einen gewissen Nervenkitzel, aber ich ziehe die Spannung meistens eher aus dem zu lösenden Fall. Es hat sich leider erst ganz spät herauskristallisiert, was passiert ist. Es wird vieles auch nur zwischen den Zeilen geschrieben und man muss sich seinen Teil denken. Mir das für die Einsortierung als Thriller leider ein bisschen zu wenig. Das Buch wird aber auch durch Aaron Falk getragen, den ich schon im ersten Band sehr mochte. Ich mag die stille Melancholie, die ihn umgibt. Ich hatte den Eindruck, dass sich das in diesem Teil ein bisschen gelöst hat, denn auch die Beziehung zu seinem Vater wird hier ein bisschen aufgearbeitet.

FAZIT:
Ins Dunkel ist ein atmosphärischer dichter Roman, der mich bzgl. der Spannungskurve aber leider etwas enttäuscht hat. Für einen Thriller war das für nicht ausreichend, ansonsten eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte mit dem sympathischen Ermittler Aaron Falk. Band 3 werde ich trotzdem auf jeden Fall lesen. ?

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.