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Veröffentlicht am 22.03.2019

Das Geheimnis eines alten Herrenhauses

Das Herrenhaus im Moor
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An ihrem Geburtstag ist Laura Milton mit ihrem Mann zum Abendessen verabredet. Der Abend verläuft anders als gedacht und nach einem Streit fährt Laura allein nach Hause. In der Nacht kommt ihr Mann bei ...

An ihrem Geburtstag ist Laura Milton mit ihrem Mann zum Abendessen verabredet. Der Abend verläuft anders als gedacht und nach einem Streit fährt Laura allein nach Hause. In der Nacht kommt ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben. Aber gewisse Umstände bringen Laura zu der Überzeugung, dass Frank ermordet wurde. Obwohl sie dreizehn Jahre mit Frank verheiratet war, weiß sie kaum etwas über seine Vergangenheit, nur, dass er in England aufgewachsen ist. Als sie einen alten Brief findet und einen Hinweis auf ein altes Herrenhaus mit dem Namen Lynybrook Hall, reist sie in Franks alte Heimat ins Exmoor. Bei ihrer Suche stößt Laura auf die grausame Vergangenheit des verfallenen Hauses, das vor mehr als 100 Jahren anscheinend als Irrenhaus genutzt wurde. Und noch heute will anscheinend jemand verhindern, dass alte Familiengeheimnisse ans Licht kommen.

"Das Herrenhaus im Moor" ist ein Pageturner, wie ich lange keinen mehr gelesen habe. Ich hatte es in zwei Tagen durch. Der Schreibstil ist einfach, aber packend. Es wird kapitelweise abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt.

In der Gegenwart begleiten wir Laura bei ihrer Suche nach einem Grund für den Tod ihres Mannes und besonders die Szenen in dem alten Herrenhaus fand ich spannend geschrieben. Es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Einzig manche Szenen zwischen Laura und Nicholas fand ich ein wenig...nun, ich sag mal unrealistisch, wie z. B. die schnelle Entwicklung.

In der Vergangenheit gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die Geschichte der adeligen Victoria Milton erzählt. Nach dem Tod ihres Vaters ist ihr Onkel Richard ihr Vormund und damit Verwalter ihres Vermögens. Nach ihrem zwanzigsten Geburtstag lässt er Victoria in ein Irrenhaus einweisen, Lynybrook Hall, um an ihren gesamten Besitz zu kommen. Verzweifelt versucht die junge Frau, dort wieder zu entkommen.
Ich weiß zwar, wie einfach es zur damaligen Zeit war, besonders für die "feine" Gesellschaft, sich auf diesem Weg unbequemer Frauen, Töchter, Schwestern etc. zu entledigen. Aber die Beschreibungen der sogenannten Therapien in Lynybrook Hall machten mich trotzdem wütend und diese Hilflosigkeit der Patienten...schrecklich.

Nach und nach werden die Zusammenhänge klar und beide Geschichten finden zusammen.

Ich habe mich mit diesem Roman bestens unterhalten gefühlt, der Schreibstil ist mitreißend und lebendig, wenn jetzt auch keine literarische Meisterleistung, aber das habe ich auch nicht erwartet.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Friederike Matthée ist zurück

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Köln, Juni 1947. Die Stadt ist von Krieg und Hunger gezeichnet und wird von einer Hitzewelle geplagt. Auf einem Hof im Bergischen findet man die Leiche der Gutsherrin, das Gesicht zerschossen. Neben der ...

Köln, Juni 1947. Die Stadt ist von Krieg und Hunger gezeichnet und wird von einer Hitzewelle geplagt. Auf einem Hof im Bergischen findet man die Leiche der Gutsherrin, das Gesicht zerschossen. Neben der Leiche ein junges Mädchen mit der Waffe in der Hand. Die Sache scheint klar, aber Friederike Mathée von der Weiblichen Polizei hat ihre Zweifel.
Als nahe bei Köln die Leichen von drei britischen Soldaten gefunden werden, kehrt auch Richard Davies von der Royal Military Police zurück nach Deutschland, um den Fall zu untersuchen. Wieder kreuzen sich die Wege von Friederike und Richard. Aber kann der Lieutenant über seinen Schatten springen und die Frau, die er liebt, nicht nur als "Deutsche" sehen?

Der zweite Fall für Friederike Mathée. Inzwischen hat sie sich einigermaßen bei der Weiblichen Polizei integriert, die Arbeit gefällt ihr sogar. Mit ihrer Mutter lebt sie jetzt in einer Schrebergartensiedlung in Köln, sie bauen Obst und Gemüse an und kommen einigermaßen über die Runden.
Wie schon im ersten Teil der Reihe, gelingt es Beate Sauer auch dieses Mal durch ihre Darstellung der durch den Krieg zerstörten Stadt, dem Leser die damalige Situation in Köln und Umgebung nahe zu bringen. Die Beschreibung der durch die Bombenangriffe zerstörten Straßen und Häuser sind sehr authentisch und realistisch, man fühlt die Hitze des Sommers '47 und kann fast den Staub schmecken. Auch die deprimierende Stimmung kommt gut rüber, aber so langsam gibt es auch so etwas wie Hoffnung.

Im Mordfall an der Gutsherrin gibt es immer wieder Neues und überraschende Wendungen, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt.

Am Ende bleibt eine Sache offen, von der wir vielleicht in einem dritten Teil der Reihe lesen werden.

Man kann "Der Hunger der Lebenden" sicher auch lesen und verstehen, ohne "Echo der Toten" zu kennen. Aber mit Kenntnis des ersten Teils, wird die Entwicklung von Friederike deutlicher.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Winter in St. Peter-Ording

Dünenwinter und Lichterglanz
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Kurz vor Weihnachten, mitten in der Planung für eine Weihnachtssendung, erhält Alida die Nachricht, dass ihre wöchentliche TV-Sendung sofort eingestellt wird. Und dann stirbt auch noch ihre Großmutter. ...

Kurz vor Weihnachten, mitten in der Planung für eine Weihnachtssendung, erhält Alida die Nachricht, dass ihre wöchentliche TV-Sendung sofort eingestellt wird. Und dann stirbt auch noch ihre Großmutter. Beim Sortieren ihres Nachlasses findet sie ein Kästchen mit geheimnisvollen Briefen und ein Foto aus dem Jahr 1949, auf dem ihre Oma mit einem fremden Mann vor einem Pfahlbau in St. Peter-Ording zu sehen ist. Weil dabei auch ein erst kürzlich geschriebener Brief an diesen Mann ist, macht sich Alida auf den Weg an die Nordsee, um die scheinbar heimliche Liebe ihrer Großmutter zu finden. Und findet in dem vorweihnachtlichen Küstenstädtchen noch viel mehr.

Eine schöne Geschichte für die Weihnachtszeit. Es ist mein erstes Buch der Autorin und hat mir gut gefallen. Es gibt zwar auch eine Liebesgeschichte, aber die ist zum Glück nicht so schmalzig, wie man es bei einem Weihnachtsbuch befürchten könnte.
Was ich schön fand, war die Beschreibung des winterlichen St. Peter-Ording. Ich war zwar noch nie dort, konnte mir beim Lesen aber alles sehr gut vorstellen. Die Autorin zaubert eine vorweihnachtliche Atmosphäre, auch mit der Darstellung des Antiquitätenladens und der Puppenwerkstatt. Die Stimmung in dieser Zeit kommt sehr gut rüber.

Ein bisschen schade fand ich, dass die Suche nach Hans mit der Zeit ein wenig in den Hintergrund rückte und Alidas persönliche Entwicklung mehr im Mittelpunkt stand.

Trotzdem kann ich "Dünenwinter und Lichterglanz" empfehlen, besonders für gemütliche Lesestunden in der Adventszeit.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 der Reihe

Glühende Dunkelheit
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Nachdem Miss Alexia Tarabotti in Notwehr einen Vampir getötet hat, steht sie nun dem Alpha-Werwolf Lord Maccon gegenüber – dem Chefermittler der Queen für übernatürliche Angelegenheiten. Als dieser sich ...

Nachdem Miss Alexia Tarabotti in Notwehr einen Vampir getötet hat, steht sie nun dem Alpha-Werwolf Lord Maccon gegenüber – dem Chefermittler der Queen für übernatürliche Angelegenheiten. Als dieser sich weigert, sie in die Ermittlungen einzubeziehen, beschließt Alexia, selbst nachzuforschen, was hinter dem Angriff auf sie steckt. Und plötzlich befindet sie sich nicht nur tief in einer Intrige gegen das Britische Empire – sie sieht auch ihr Herz durch den attraktiven Lord Maccon bedroht …

Zuerst war ich ja skeptisch. Schon wieder eine neue Serie mit Vampiren und Werwölfen und einer offensichtlichen Liebesgeschichte.
Aber was mich dann doch überzeugte, war die Tatsache, dass die Geschichte nicht zu heutigen Zeit, sondern im 19. Jahrhundert zur Zeit Königin Victorias spielt. Also auch gleich noch ein historischer Roman.
Alexia Tarabotti ist 26 Jahre alt, unverheiratet und damit in der damaligen Gesellschaft bereits eine alte Jungfer. Gesellschaften und Bälle besucht sie daher nur als Anstandsdame für ihre jüngeren Halbschwestern.
Hinzu kommt noch, dass ihr Vater Italiener war und sie sein südländisches Aussehen geerbt hat. Auch das ist zu der Zeit ein Makel.
Was ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit auch nicht gerade förderlich ist, ist ihre Widerspenstigkeit und ihr freches Mundwerk.
Das allerdings ist genau das, was dem Alpha-Werwolf Lord Maccon gefällt, er will kein dummes Frauchen, das zu allem Ja und Amen sagt. Alexia kann allerdings nicht wirklich glauben, dass der Leiter der BUR-Behörde für Übernatürliche Angelegenheiten sich für sie interessiert.
Und Alexia hat noch einen anderen "Makel". Sie ist seelenlos, eine Außernatürliche und kann durch bloße Berührung einem Werwolf oder einem Vampir seine Übernatürlichkeit nehmen.
Zu diesen Dingen kommt dann auch noch eine Krimigeschichte, denn es verschwinden immer wieder Vampire auf unerklärliche Weise.

Insgesamt war ich positiv überrascht. Die Geschichte ist interessant und humorvoll geschrieben und die Charaktere sind sehr sympathisch, allen voran die vorlaute Alexia Tarabotti.

Ein Minuspunkt: Dieser ständige Wechsel zwischen Miss Alexia, Miss Tarabotti oder einfach Alexia war etwas nervig.
Und zweitens hätte die wörtliche Übersetzung des Titel "Soulless" besser gepasst.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 von Narcissus in chains

Jägerin des Zwielichts
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Zum Inhalt:
Anita Blake ist Vampirjägerin, und eigentlich hat sie immer alles unter Kontrolle. Alles, außer ihren eigenen Gefühlen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Geliebten: dem Vampir Jean-Claude ...

Zum Inhalt:
Anita Blake ist Vampirjägerin, und eigentlich hat sie immer alles unter Kontrolle. Alles, außer ihren eigenen Gefühlen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Geliebten: dem Vampir Jean-Claude und Richard, dem Anführer der Werwölfe. Seit langer Zeit hat sie beide gemieden, doch dann wird ein Treffen unausweichlich. Als zwei Werleoparden, die unter ihrem Schutz stehen, entführt werden, muss Anita ihre Kräfte mit denen von Jean-Claude und Richard vereinen. Nur dann wird sie stark genug sein, um sie zu retten. Doch wie hoch ist der Preis dafür?

Meine Meinung:
Dies ist also der erste Teil von "Narcissus in Chains". Das Ende ist daher sehr abrupt und genau dann, wenn es spannend wird. Anita ist mit ihren Werleoparden und einiger anderer Werwesen zur Unterstützung auf dem Lupanar, um sich Richard zu stellen. Und dann heißt es praktisch mitten in der Handlung: Ende!
Der Verlag hat nicht mal einen Hinweis geschrieben, dass es in "Nacht der Schatten" im Oktober weitergeht. Wer das also nicht zufällig irgendwo gelesen hat, der wird überrascht sein.

Zum Buch selbst: Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich davon halten soll. Es beginnt damit, dass Anita Nathaniel und Gregory, zwei der ihr anvertrauten Werleoparden, retten muss. Sie werden im Nachtclub "Narcissus in Chains" festgehalten und von wirklich üblen Burschen gefoltert. Dort trifft sie sich mit Jean-Claude und Richard und sie verbinden ihre Macht. Bei der Befreiung trifft sie auf Micah, den Nimir-Raj eines anderen Leoparden-Rudels. Als es zu einem Kampf kommt, verletzt Werleopard Gregory Anita so schwer, dass Gefahr besteht, sie wurde infiziert und nun selbst zum Werleopard. Und damit zu einer echten Nimir-Ra.
Richard entführt daraufhin Gregory, da er die Lupa seines Werwolf-Clans getötet hat, wie zunächst alle glauben. Aber selbst als Anita lebendig wieder auftaucht, will er Gregory nicht freigeben. Er weigert sich, seinen Posten als Ulfric mit Gewalt durchzusetzen, er versucht es immer noch mit Demokratie. Und das Rudel will Gregory für die Verletzung ihrer Lupa bestrafen, denn wenn Anita ein echter Werleopard werden sollte, kann sie nicht mehr die Gefährtin des Werwolfclan-Oberhaupts sein.

Das Buch ist durchaus spannend und gut erzählt, wie immer. Aber die Diskussionen über Rudelhierarchien und Vampirpolitik ziehen sich manchmal sehr lang hin. Man erfährt auch wieder Neues aus der gemeinsamen Vergangenheit von Jean-Claude und Asher. Dass er wieder auftaucht, hat mir gefallen.
In den letzten beiden Büchern gab es ja kaum Erotik oder Sex. Das ist hier anders. Und wird damit erklärt, dass Anita bei der endgültigen Vereinigung der Vampirzeichen mit Jean-Claude dessen Incubus übernommen hat. Denn ein Incubus ernährt sich nicht nur von Blut, sondern auch von Lust. Und Sex.
Alles in allem ist das Buch aber nicht schlecht. Ich fand es nur nicht so gut, wie die letzten. Mir fehlte ein wenig der Thriller-Aspekt.
Schauen wir mal, wie es im Oktober weitergeht mit "Nacht der Schatten". Ob Anita beim nächsten Vollmond wirklich zum Werleopard wird? Und wird sie sich mit Micahs Rudel zusammenschließen und er ihr Nimir-Raj?